Klopfers Blog


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Kategorie: Persönliches

Vielleicht habt ihr mal diese Doku auf einem der Nachrichtensender gesehen, in der es darum geht, wie schnell nahezu alle Zeichen menschlicher Besiedlung vom Antlitz der Erde verschwinden würden. Viele Häuser würden nur einige Jahrzehnte durchhalten.

Nun, ich kann so etwas gerade von meinem Fenster aus beobachten:

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Seht ihr die beiden großen "Löcher" oben? Die waren gestern Abend noch nicht da. Kleinere Trümmerstücke fallen momentan gelegentlich aus diesen Lücken. Falls das Haus nicht präventiv abgerissen wird, fällt es sicher in den nächsten paar Jahren von selbst in sich zusammen. Nur schade, dass das ohne Vorwarnung passieren wird; ich fänd's cool, das auf Video aufzunehmen.

Vielen Dank übrigens an Armin, der den Klopfer-lästert-Wunschzettel im Alleingang leergeräumt hat!

Ein weiteres Dankeschön geht an Kevin Glinka, der mir seine Einführung zur Stratosphärenforschung mit Ballons geschickt hat. War sehr interessant zu lesen!


Ich sehe gerade, dass mein Klopfer-lästert-Wunschzettel bei Amazon nahezu leergeräumt wurde (von dem abgesehen, was nicht mehr erhältlich ist). Ich sehe da jede Menge Arbeit auf mich zukommen, und angesichts der zweifelhaften Qualität der meisten Werke, die auf der Liste standen, weiß ich nicht so recht, ob die Spender es nun gut oder schlecht mit mir meinten. Aber trotzdem vielen vielen Dank! biggrin.gif

Herzlichen Glückwunsch übrigens an Sandra Bullock. Eine goldene Himbeere UND einen Oscar an einem Wochenende zu gewinnen, hat, glaube ich, noch niemand geschafft.


So, es gibt 46 neue Fundsachen, die mir im Oktober und November zugeschickt wurden.

Übrigens: Ich hab mit dem Gedanken gespielt, als nächstes über Star Crash 2 zu lästern. Irgendwelche Gegenvorschläge?

Nachtrag: Ich habe jetzt auch den Dezember abgearbeitet.

Nachtrag 2: Hier ist mein Klopfer-lästert-Wunschzettel bei Amazon. Vielleicht mag ja jemand etwas spendieren.


Kategorie: Lästereien

Ich fand's lustig, was so in dem Spiegel-Online-Artikel über den Streit zum Urteil des BVerfG zur Vorratsdatenspeicherung so vorgebracht wird.

So verweist die bayerische Staatskanzlei in einem Schreiben, das SPIEGEL ONLINE vorliegt, auf "die praktische Bedeutung des Abrufs von Telekommunikationsverkehrsdaten im Bereich der polizeilichen Gefahrenabwehr" - und nennt Beispiele. Unter anderem werden die Fälle eines angedrohten Amoklaufs und einer Bombendrohung geschildert, bei denen man die unbekannten Urheber wegen schon gelöschter Daten nicht ermitteln konnte.

Schlimm, oder?
Einen Amoklauf gab es nicht, und eine Bombe ist auch nicht explodiert. Also eigentlich hätten sie das Land auch nicht sicherer gemacht, wenn sie die Urheber der Botschaften gefunden hätten. biggrin.gif Man stelle sich mal vor, jedes zwischen Bekannten geäußerte "Ich würde am liebsten die ganze beschissene Regierung umlegen" und jedes "Wenn du meinen Hefekloß wegmampfst, leg ich dich um" würden gleich einen Polizeieinsatz hervorrufen. Die Gefängnisse wären voll. Aber im Internet wird jeder Scheiß ernst genommen. Lächerlich.


Das BVerfG hat ja nun die verdachtsunabhängige Speicherung von personenbezogenen Daten gekippt und gefordert, dass alle deswegen gespeicherten Daten gelöscht werden müssten. Aus diesem Anlass weise ich darauf hin: Die jungen, hübschen Damen, deren Nacktfotos sich auf meiner Festplatte befinden, sind alle der sexuellen Belästigung verdächtig (ihr solltet mal sehen, wie sehr ihre primären und sekundären Geschlechtsteile auf den Fotos in meine Augen starren), weswegen ich die Bilder behalte, bis ich die Übeltäterinnen überführt, geschnappt und bestraft habe. zufrieden.gif

Die süße Erwartung auf Sex am Arbeitsplatz ist wohl kein geringer Faktor, was die Attraktivität des Ziegen- oder Schafhirten für gewisse Leute angeht. Was man aber tunlichst nicht tun sollte: sich den Sex mit den Ziegen zu holen, ohne seine Stellung als Schutzbefohlener zu missbrauchen. Erstens meckern die Sexualpartner drüber, und zweitens könnte es einem so gehen wie zwei Leuten in Mosambik. Diese missbrauchten eine Ziege sexuell, was dem Besitzer des Tieres gar nicht gefiel. Er forderte nicht nur eine Entschädigung, sondern verlangte auch, dass die Ziegenschänder den Paarhufer jetzt heiraten. Das wäre zwar irgendwie Bigamie, aber schließlich ist die Ziege jetzt benutzt und findet nicht mehr so leicht einen Bock fürs Leben.

Ein kleiner Nachtrag zur Amazon-Suche auf Guter Sex: Ab sofort kann man über meine Seite auch beim britischen Amazon suchen (und bestellen). Gerade was Computerspiele angeht (wie z.B. Diablo III (PC/Mac DVD) für 21,47 GBP, also nicht ganz 25 Euro), ist Großbritannien ziemlich günstig. Wer bisher immer beim britischen Amazon eingekauft hat - bitte von nun an auch die KW-GS-Suchmaschine benutzen! Das Suchfeld bei Guter Sex führt zwar standardmäßig immer noch zum deutschen Amazon, kann aber durch einen einfachen Klick auf "Ändern" umgestellt werden.

Kleiner sinnloser Fakt: Die Schlümpfe tragen ebenso wie die Mainzelmännchen sogenannte "Phrygische Mützen". Diese Mützen stellte man früher aus dem Hodensack von Stieren her.


Ich bin ja ein Fan von xkcd. Ich bin mir aber nicht so sicher, ob Randall Munroe mit seinem Strip "Regrets" wirklich die richtige Botschaft impliziert:

xkcd.com

Schließlich gibt es noch so manch andere Dinge, die man mit einem Mitglied des anderen Geschlechts tun kann:

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Ich meine ja nur ...


Kategorie: Persönliches

Nach ASUs Besuch kann ich es endlich anständig illustrieren: Vor einigen Tagen wurde offiziell das 1000. Exemplar von "Böses Hasi!" verkauft. victory.gif (DANKE, ASU! *flausch*)

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Asu trägt diese Jacke und dieses Buch.
Und Hasenohren aus Japan.

Das Buch gibt es jetzt seit fast zweieinhalb Jahren, und es wird voraussichtlich nochmal etwa genauso lang im Handel erhältlich sein. Ob es die 2000er Marke knacken wird? Ich würde es mir wünschen (wenn ich nach älteren Umfragen gehe, hat noch lange nicht jeder, der es wollte, ein Buch gekauft), und vielleicht passiert ja in der Zeit noch etwas, was mich plötzlich megaberühmt macht und das Interesse belebt. biggrin.gif (Bisher ist zwar nichts in Sicht, aber ich habe von diesem merkwürdigen Konzept namens "Optimismus" gehört und wollte es mal ausprobieren.)

Das nächste Buch kommt ja auch bald, und wie schon bei "Frag den Hasen" erwähnt, wird es wohl nicht weniger Text, aber dank kleinerer Schrift weniger Seiten haben, um den Preis etwas zu drücken. Vielleicht greift dann ja auch so mancher zu, dem "Böses Hasi!" zu teuer war. Ich bin höchst gespannt!


Eben ist mir eingefallen, dass ich noch vergessen hatte, hier etwas hinzuschreiben, was nur mal kurz bei FdH erwähnt wurde.
Mehrere Leute haben mir gesagt, dass sie öfter bei Amazon bestellen, aber vergessen, dabei über meine Seite zu gehen. Zumindest denen, die im Firefox oder im Internet Explorer die Suchleiste oben rechts benutzen, um zu Amazon zu gelangen, kann ich jetzt eine Eselsbrücke anbieten. Beim Firefox ist dort ja schon eine Amazon-Suche eingebaut - die könnt ihr ggf. löschen. biggrin.gif (Die Mozilla-Foundation schwimmt eh schon im Geld, die braucht das Partnerprogramm von Amazon nicht. wink.gif ) Stattdessen installiert ihr an dieser Stelle die Klopfers-Web-Guter-Sex-Suche. (Toller Titel. zufrieden.gif )

Momentan funktioniert das (wie oben angedeutet) nur im Firefox ab Version 2 (und den davon abgeleiteten Browsern) und im Internet Explorer ab Version 7, die anderen Browser haben keine Erkennung für solche Suchmaschinen eingebaut. Im Folgenden beschreibe ich, wie man die Suchmaschine installiert und benutzt.

Installation per Javascript (beide Browser)

Das ist die einfachste Methode: Man klickt auf den entsprechenden Link unter dem Suchfeld.
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Eine eventuelle Abfrage, ob man den Suchanbieter wirklich hinzufügen möchte (siehe unten), positiv beantworten, und fertig.

Installation im Firefox ohne Javascript

Auf der Seite für Guten Sex leuchtet der kleine Auswahlpfeil neben dem Suchfeld oben rechts auf. Klickt da rauf und dann auf "KW GS-Suche hinzufügen".
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Sollte eine Dialogbox kommen, klickt auf "Hinzufügen".
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Installation im Internet Explorer ohne Javascript

Ähnlich wie im Firefox leuchtet auf der Seite für Guten Sex der Auswahlpfeil neben dem Suchfeld auf. Wenn ihr da raufklickt, lasst euch nicht davon irritieren, dass "KW GS-Suche" schon in der Liste drinsteht. Geht auf "Suchanbieter hinzufügen" und klickt dort dann auf "KW GS-Suche".
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Auch hier bestätigt ihr, dass ihr den Suchanbieter hinzufügen möchtet.
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Verwendung

Wann immer man nun was bei Amazon suchen will, kann man den Suchbegriff oben bei "KW GS-Suche" eingeben (und dann natürlich Enter drücken, klar).
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Dann kommt man automatisch auf die Guter-Sex-Seite, und dort ist der entsprechende Suchbegriff dann im Suchformular eingetragen. Man selbst muss hier nur noch auf "Suchen" klicken, um zur Amazon-Seite zu kommen.
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Wenn ihr auf der Amazon-Seite seid und gleich weitere Artikel kaufen wollt, müsst ihr nicht noch einmal über Klopfers Web gehen, das könnt ihr dann normal bei Amazon suchen und bestellen.

Jetzt fragen sich sicherlich einige: Warum so umständlich?
Leider darf ich (anders als offenbar Mozilla) die Leute nicht gleich direkt auf die Amazon-Seite umleiten. Amazon verlangt, dass die Leute wenigstens noch einen Klick auf meiner Seite selbst machen müssen, bevor sie zu Amazon geleitet werden. Und daher ist die Sache etwas umständlicher, aber hey: Ihr macht euch die Mühe für einen guten Zweck. wink.gif

Ich möchte mich an dieser Stelle auch noch mal bei allen bedanken, die über Klopfers Web bei Amazon (oder auch GetDigital) bestellen. Ihr seid toll! zufrieden.gif

Nachtrag: Manchen ist vielleicht aufgefallen, dass ich bei den Suchanbietern auch "AS: Mangasuche" und "AS: Autorensuche" drin habe. Das sind Suchmaschinen von meiner anderen Website Animestreet. Die Mangadatenbank dort hat so ziemlich jeden als Einzelband in Deutschland veröffentlichten Manga drin; diese Suchmaschine ist also vielleicht für Mangafans ganz interessant.


In gewisser Weise sind wir Menschen eine Katastrophe. Wir machen jede Menge verkehrt (wie sollte man sonst Karneval erklären?), und so ist die Erfindung des Computers im Prinzip auch nur eine weitere Möglichkeit, wieder irgendwelche Scheiße zu bauen - sei es mithilfe von Computern oder an Computern selbst. Dies sind fünf seltsame Bugs aus der bunten Geschichte der computergestützten Technologie.

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1. Falsche Rundungen, und man wird einfach nicht scharf
Manche Leute haben Motorola als Handy-Hersteller nach dem Razr vielleicht vom Radar verloren, aber die Firma baut immer noch Mobiltelefone. Das Motorola Droid ist ein ziemlich neuer Vertreter: Es wird erst seit dem Oktober 2009 verkauft. Natürlich hat das Gerät als modernes Kommunikationsmittel auch eine eingebaute Kamera - irgendwie muss man schließlich dafür sorgen, dass 16-jährige Nymphen ihren Liebsten Bilder von ihren festen Tittchen schicken können, die die Empfänger dann im Internet weiter verbreiten können und so dafür sorgen, dass jede Menge überschüssiger Energie mit brutaler Masturbation abgebaut wird. Doch die Kamera im Droid zeigte ein merkwürdiges Verhalten. Der Autofocus funktionierte nicht - und dann plötzlich doch. Man verdächtigte den amerikanischen Netzbetreiber Verizon zunächst, heimlich ein Softwareupdate untergeschoben zu haben, doch dies stellte sich bald als Irrtum heraus. Die Wahrheit war viel simpler: Die Autofocusfunktion benutzt aus irgendeinem Grund die aktuelle Zeit, und ein Rundungsfehler sorgt dafür, dass der Autofocus für 24,5 Tage korrekt funktioniert, dann aber für 24,5 Tage versagt. Wer also gute Fotos mit dem Droid machen will, muss also entweder eine Engelsgeduld haben und gegebenenfalls dreieinhalb Wochen warten, oder aber Datum und Zeit seines Telefons umstellen und somit quasi darauf verzichten, mit dem Terminkalender des Telefons etwas Sinnvolles anstellen zu können.

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Isaac Newton, kurz bevor ihn
ein Apple trifft.

B. Mit Gewalt geht alles
Viele mögen sich kaum daran erinnern, aber Apple war nicht immer die angesehene Lifestyle-Company, die eher so nebenbei noch was mit Computern gemacht hat. Die Firma begann schließlich mit Computern - eben dem Apple I, gebaut von Steve Wozniak und vermarktet von Steve Jobs. Diesem folgte der noch erfolgreichere Apple II, doch auch dieser sollte bald mit dem kreativ benannten Apple III einen Nachfolger bekommen. Steve Jobs wollte vor allem einen leisen Computer haben, und deswegen verzichtete man nicht nur auf Lüfter, sondern steckte die Elektronik noch in ein Alugehäuse (um die Hitze abzuleiten), bevor man es in eine herkömmliche Plastikhülle steckte. Das war eine dumme Idee.
Da das Design keine ausreichende Luftzirkulation erlaubte und sich die Hitze im Computer staute, verformten sich die Bauteile nämlich leicht, weswegen schließlich sogar Chips aus ihren Sockeln sprangen. Kunden, die bestimmte Ausfallerscheinungen meldeten, bekamen schließlich die Anweisung, ihre Computer anzuheben und aus etwa zehn Zentimetern Höhe fallen zu lassen, damit die Chips wieder in ihren Sockeln einrasten. Vielleicht dachten die Apple-Techniker damals ja auch, das "Booten" eines Computers sollte tatsächlich viel mehr mit Tritten zu tun haben, und wurden nur durch den Flop des Apple III daran gehindert, unsere devoten Rechenknechte zu Prügelknaben umzukonstruieren.

3. Eintönigkeit macht langsam
Windows 7 ist an sich ein gutes Betriebssystem, auch wenn XP-gewohnte Menschen wie ich gelegentlich mit leichter Verzweiflung davor sitzen und gewisse Einstellmöglichkeiten vermissen bzw. zu blöd sind, sie zu finden. Mh. Allerdings ist Windows 7 auch menschlicher geworden. Es will Abwechslung, sonst wird es gnatzig und gammelt aus Protest herum. Genauer gesagt geht es um das Hintergrundbild für den Desktop. Hier sollte man tatsächlich ein Bild wählen, auch wenn man lieber eine spartanische Optik bevorzugen würde, weil man glaubt, dass so ein Wallpaper nur eine Ressourcenverschendung wäre. Der schlichte Grund: Das Hochfahren des Computers dauert ohne Hintergrundbild tatsächlich 30 Sekunden länger. Irgendein nutzloser Statistiker rechnet bestimmt schon wieder aus, wie viel Milliarden Euro Schaden der Weltwirtschaft dadurch angeblich entstehen würden. Dabei sollten wir dankbar sein darüber, dass die Betriebssysteme uns immer ähnlicher werden - von anderen kann man Menschlichkeit ja nicht mehr unbedingt erwarten.

IV. Keine Post von Future Boy
Nach seriösen Schätzungen beträgt der Anteil von Spam an den täglich weltweit verschickten E-Mails üppige 85 Prozent. Kein Wunder, dass gerade viele Unternehmen sich auf Programme verlassen, die den Müll ausfiltern sollen, um nicht die Arbeitszeit der teuren Angestellten damit zu belasten. Eine Softwarelösung ist SpamAssassin, welches bei vielen Firmen Anfang des Jahres eine grandiose Erfolgsbilanz vorweisen konnte: 100 Prozent der Spammails wurden ausgefiltert! Leider traf dies auch auf alle anderen Mails zu. Das war nicht ganz so grandios. Irgendeinem Programmierer war mal aufgefallen, dass viele Spammails mit der Raumzeit eher locker umgingen und ihr Absendedatum mal eben einige Jahre in die Zukunft verlegten. Also bekam SpamAssassin flugs eine Regel eingebaut, wonach alle Mails mit einem Absendedatum ab 2010 als Spam zu markieren seien. Und dann kam die Zukunft.
Als das mystische Jahr 2010 dann wider Erwarten tatsächlich unsere Kalender zierte, arbeitete SpamAssassin natürlich nach Vorschrift und brandmarkte daher zum Beispiel bei 1&1 und GMX alle eingehenden Mails als Büchsenfleisch. Natürlich wurde der Fehler in SpamAssassin eiligst beseitigt: Man setzte den Schwellenwert ganz simpel auf das Jahr 2020, womit man vermutlich auch dafür sorgte, dass ich diesen Text hier in zehn Jahren wieder hervorkramen kann.

7. Zielgruppe Einsiedler?
Anfang der Achtziger Jahre war Atari der Platzhirsch auf dem amerikanischen Videospielemarkt. Man spielte keine "video games", man spielte Atari. (Die Konsole wurde nachträglich mit dem klangvollen Namen VCS 2600 bedacht.) Und auch wenn die Firma schließlich den großen amerikanischen Videospielcrash zu verantworten hatte, aus dem am Ende Nintendo als globales Schwergewicht der Branche hervorging, so war Atari vorher durchaus nicht faul. Man versuchte sogar eine selbst für heutige Verhältnisse futuristische Art von Controllern zu entwickeln. Das Atari-Mindlink-System war ein Stirnband, welches Muskelbewegungen im Gesicht interpretieren sollte. Es funktionierte allerdings nicht so recht und kam daher auch nie auf den Markt. Etwas weniger ambitioniert war dagegen das kabellose VCS 2700. Die Konsole selbst war im Prinzip nicht anders als das olle VCS 2600, der Knaller waren die Joysticks, die mit der Konsole per Funk verbunden waren. Endlich kein Kabelsalat mehr - das musste ein Erfolg werden. Doch dann stellte sich heraus, dass die Joysticks nicht nur mit der Konsole vor ihnen verbunden waren. Die Teile hatten eine Reichweite von 300 Metern und hätten wohl lustige Massenschlägereien in jedem Häuserblock auslösen können, in dem mehr als eine Konsole dieser Baureihe stand. Oh, und nicht nur Konsolen - man musste auch befürchten, dass Garagentore und Fernseher von den Controllern ferngesteuert werden könnten. Die Joysticks hätten so nicht nur Schlägereien, sondern einen ausgewachsenen Bürgerkrieg starten können - Atari wäre mit dem 2700 eine größere Gefahr für die Vereinigten Staaten gewesen als der sowjetische KGB. Zum Glück hatte man das Problem rechtzeitig erkannt ... nachdem man bereits die Konsolen fertig produziert und mit Flugblättern beworben hatte. Wäre vermutlich zu viel Anspruch an Ataris Abteilung für Qualitätssicherung gewesen, den Teil der Konsole ausgiebig zu testen, der das Ding überhaupt von seinem Vorgänger abhob. Allerdings kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass Atari im Laufe der Geschichte für seine Dussligkeiten mehr als ausgiebig bezahlt hat.

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So hätten die USA ausgesehen, wenn das Atari 2700 auf den Markt gekommen wäre.

Jetzt noch ein kleiner Hinweis: Ich wurde gebeten, euch auf diese Umfrage aufmerksam zu machen, um jemandem bei seiner Bachelor-Arbeit zu helfen. Gefragt sind alle, die schon einmal an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen haben (es geht - trotz der Erwähnung von "Trainern" - nicht um Sport).


Ich sehe es von außen und fühle mich dennoch irgendwie betroffen: Die als "literarisches Wunderkind" gefeierte Helene Hegemann hat ihren Roman "Axolotl Roadkill" in riesigen Teilen aus dem Roman "Strobo" des Bloggers Airen abgeschrieben, und sie wurde erwischt - dummerweise erst nachdem das Feuilleton den Roman in höchsten Tönen lobte. Und während Hegemann sich selbstbewusst zum Plagiat bekennt, dabei keinerlei Bedauern über ihr Abkupfern erkennen lässt und die ganze Sache damit begründet, dass es halt gerade in ihrer Generation so usus sei, beginnen auch viele Kulturjournalisten einen würdelosen Tanz, nur um nicht zugeben zu müssen, dass man einen Fehler gemacht hat und die ganze Sache halt doch irgendwie scheiße gelaufen ist. Die Leute, die sich vermutlich sonst mit Händen und Füßen dagegen wehren würden, dass ihre Texte ohne Quellenangabe nur leicht umgeschrieben von anderen verwendet werden, begründen das Plagiat mit hanebüchenen Verweisen auf den fehlenden Urheberbegriff des Mittelalters und auf die schon immer vorhandene Praxis, als Autor Inspiration in früheren literarischen Stoffen zu suchen. Dass sie dabei mal eben Inspiration und Zitat gleichsetzen, ist für Menschen, die mit dem Schreiben ihr Geld verdienen, einfach nur blamabel.

Auch die Begründung, dass Hegemanns Roman literarisch gelungener sei als der von Airen, rechtfertigt nicht die Tat selbst. Ein Roman kann noch so gut geschrieben sein - die Story ist sein Fundament. (Nicht zuletzt deswegen ist es auch für mich eine gigantische Aufgabe, einen guten Roman zu schreiben.) Und das Fundament von "Axolotl Roadkill" wurde eben nicht von Helene Hegemann geschaffen, sondern von Airen. Hier kommt ein Aspekt zum Tragen, der nicht einfach durch eine simple Dankesfloskel auf der ersten Seite des Buches erledigt werden kann: Hegemann verdient Geld mit der Arbeit eines anderen. So wie der Roman hochgejubelt wurde, verdient sie vermutlich weitaus mehr Geld als derjenige, der das Fundament für ihren Erfolg lieferte. Gerecht ist das nicht.

Was sagt das alles über das Verlagswesen aus? Man kann von den Mitarbeitern des Ullstein-Verlags sicher nicht verlangen, dass sie jedes erschienene Buch kennen, gerade wenn es aus einem Kleinverlag kommt und sich nicht besonders gut verkaufte. Aber hätten nicht beim Lektor einige Alarmglocken schrillen müssen, als er das Werk las? Wie wahrscheinlich ist es, dass eine anscheinend nicht gerade am Rande der Gesellschaft stehende 17-Jährige sich so gut mit Drogen und dem Nachtleben in Berliner Clubs auskennt?
Ich glaube, die Verlage sind einfach viel zu geil darauf, ganz junge Leute als neue literarische Entdeckungen zu verkaufen. Eine 17-Jährige, deren Papa bekannter Dramaturg ist, ist dafür ebenso gut geeignet wie eine 18-Jährige, die eine Fickgeschichte schreibt, welche dann von der BILD zum heißen Skandalbuch hochgejubelt wird. Man erwartet in den Büchern eine besonders authentische Darstellung über das Leben heutiger Jugendlicher, ohne sich ins Gedächtnis zu rufen, dass große Teile davon mit dem realen Alltag der deutschen Jugend kaum Berührungspunkte haben und einfach nur Fantasien oder Wunschträume schildern, die in Jugendlichen mindestens so lebendig sind wie in 30- oder 50-Jährigen. Ein Teenager, der über Sex und harte Drogen schreibt, ist ungefähr so glaubwürdig wie ein Angler, der mit leuchtenden Augen schildert, dass er erst vor zwei Wochen einen 25-Kilo-Karpfen an Land gezogen hätte. Und dennoch nehmen die Verlage den Teenagern blauäugig Geschichten ab, die sie von zehn Jahre älteren Autoren als "zu unrealistisch" ablehnen würden. Es gibt den Promibonus für Fernsehpersönlichkeiten, und es gibt den Jugendbonus für junge Mädchen, die über Rausch und Sex schreiben. Wäre ja nicht so schlimm, wenn denn die Ansprüche nicht so viel niedriger wären als an jeden anderen, der seine Werke an Verlage schickt.

Wenn der Trubel um "Axolotl Roadkill" etwas gezeigt hat, dann dass selbst junge Autoren sich zu wenig Gedanken über den Wert geistiger Arbeit machen. In Japan wurden in den vergangenen Jahren mehrere Karrieren von Zeichnern und Autoren drastisch beendet, als ihnen Plagiate nachgewiesen wurden - die Verlage riefen zum Teil sämtliche Werke der Künstler aus dem Buchhandel zurück, selbst diejenigen, in denen nichts abgekupfert war. So sollte es Hegemann nicht gehen, beim besten Willen nicht. Wenn sie schriftstellerisches Talent hat, soll sie weiter schreiben und veröffentlichen. Aber sie muss den Wert der Arbeit anderer erkennen und wertschätzen lernen.
Um fair zu sein: Das müssen auch etablierte Autoren lernen. Ralf Husmann ist zum Beispiel hochgefeierter Drehbuchautor, der sich verkniff, das britische "The Office" als Vorlage für "Stromberg" anzugeben - erst die Androhung rechtlicher Schritte durch die BBC sorgte für eine entsprechende Nennung im Abspann. Ein Kreativer sollte so etwas mit seinem Gewissen nicht vereinbaren können. Ich weiß nicht, ob Husmann diese Lektion verstanden hat, aber ich hoffe, Helene Hegemann tut es.