Klopfers Blog

Ich bin im Prinzip ein optimistischer Kerl und glaube an die Lernfähigkeit der Menschen. Aber müssen die Menschen sich so wahnsinnige Mühe geben, meinen Optimismus zu zerstören?

Jedes Mal das gleiche Theater: Die Behörden machen eine große Seite dicht, die ihr Geld mit der illegalen Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material verdient hat, und anstatt einfach zu sagen: „Schade, jetzt müssen wir uns ne neue Quelle für unsere Raubkopien suchen“, explodiert der halben Netzgemeinde der Kopf und es wird so getan, als hätte man den Dalai Lama verhaftet und der Meinungsfreiheit einen großen Schlag versetzt. Und sorry, das ist Bullshit.

Jetzt war also Megaupload mit Kim Schmitz dran. Laut Klageschrift hat man 175 Millionen Dollar mit der Seite eingenommen. Aus der Tatsache, dass Kim Schmitz in einer der teuersten Immobilien Neuseelands wohnte und mehrere Luxuskarossen sein Eigen nannte, und dem traurigen Fakt, dass ich nichts von dem Geld abbekommen habe, schließe ich, dass es sich – anders als es offenbar ein großer Teil der Netzgemeinde glaubt – bei Kim Schmitz nicht um einen modernen Robin Hood handelte. Simpel gesagt: Kim Schmitz und seine Kollegen haben mit fremdem urheberrechtlich geschütztem Material riesigen Reibach gemacht, und die Macher haben nichts von dem Geld gesehen. Also genau das, was man gerne den Plattenfirmen, Hollywoodstudios und Verlagen vorwirft, wenn man rechtfertigen möchte, dass man selbst etwas aus den zwielichtigen Ecken des Internets herunterlädt.

Behämmert ist es natürlich, wenn man offenbar wie die Piratenpartei ohne vorherige Überprüfung der Sachlage eine empörte Pressemitteilung herausgibt, in der dann solche Perlen stehen wie: „Megaupload betrieb Server, mit deren Hilfe Menschen Dateien austauschen konnten. Dabei hielt sich der Dienst nach eigenen Angaben strikt an die Regelungen des einschlägigen US-Gesetzes DMCA (Digital Millenium Copyright Act). Das Gesetz schreibt vor, dass ein Infrastrukturbetreiber wie Megaupload auf Hinweis eines Rechteinhabers beanstandete Dateien aus dem Netz nehmen muss.“

Der Dienst hielt sich nach eigenen Angaben an diese Vorgaben, und damit ist die Sache klar? Jemand, der das Gesetz bricht, würde doch nicht etwa lügen, oder? Ein Blick in die Klageschrift verrät, dass einer der Gründe für das Vorgehen gegen Megaupload darin bestand, dass bei einer Beschwerde durch Urheberrechtsinhaber nur einer von vielen Links auf den beanstandeten Inhalt deaktiviert wurde, aber die Datei selbst weiter erreichbar war. Ein weiteres Durchlesen der Klageschrift könnte vielleicht auch dem Verfasser der Pressemitteilung begreiflich machen, warum der Vergleich von Megaupload mit einem Lagerhaus hinkt. Megaupload belohnte Leute finanziell, deren Dateien häufig heruntergeladen wurden. Laut den in der Klageschrift zitierten E-Mail-Protokollen schaute man dann auch nach, was von den betreffenden Usern eigentlich angeboten wurde, und man zahlte auch dann aus, wenn es sich dabei um illegal hochgeladenes Material handelte. Teilweise sollen auch die Mitarbeiter selbst solche Inhalte hochgeladen haben. Und da bricht die Analogie mit dem unschuldigen Lagerhausbetreiber wirklich vollends zusammen.

Ich zweifle auch ernsthaft am Geisteszustand der Leute, die behaupten, Megaupload hätte ja bewiesen, dass die Leute auch zahlen würden für Musik und Filme und Software, aber die Rechteinhaber wären ja zu blöd, legale Angebote aufzubauen. Man überschlage einfach mal, wie viel Geld für jeden Urheber übrig bliebe, wenn man die Megaupload-Einnahmen auf alle aufteilen würde, deren Material unerlaubt bei diesem Dienst heruntergeladen wurde. Das wären wie viel? 0,1 Cent? 0,005 Cent? Kein Wunder, dass die Rechteinhaber nicht glauben, damit konkurrieren zu können. Und wie viel Musik wurde über Megaupload heruntergeladen? Gibt es da tatsächlich keine legalen Alternativen? Bei Amazon und Musicload kann man problemlos Lieder und Hörbücher als MP3 kaufen, sogar ohne Kopierschutz. Über iTunes kann man sich auch Filme kaufen. Ist halt nur alles viel teurer als ein Account bei Megaupload, über den man sich dann mal eben zwanzig Filme und 150 Lieder im Monat herunterlädt. Wenn das legal gewesen wäre und die Urheber beteiligt worden wären, wären ganz sicher noch mehr Leute zahlende User von Megaupload und den Schwesterseiten geworden, aber diese Leute hätten eben auch keine gerechteren Preise mehr bei Amazon, iTunes, Maxdome und so weiter bezahlt. Bei den Urhebern wäre dann im Endeffekt doch weniger Lohn für ihre Arbeit angekommen.

Es geht wieder mal nicht um Freiheit oder um die armen Künstler, die von der Industrie ausgebeutet werden, es geht nur ums Geld. Und auch für Kim Schmitz ging es nur darum, möglichst leicht Geld mit möglichst wenig Eigenleistung zu verdienen – sonst hätte er wohl auch kaum die Zeit gehabt, auf Platz 1 der Modern-Warfare-3-Rangliste zu landen. Auch wenn sich herausstellen sollte, dass manche Punkte der Klageschrift nicht zutreffen, so hat es Kim Schmitz nicht verdient, so blind von der Piratenpartei und anderen verteidigt zu werden.

Und da komme ich zu einem weiteren Punkt, der mich aufregt, und er hat mit diesem Bild zu tun, welches gerade im Netz die Runde macht.

20120126142010.jpg

Der Mann ist nicht zu 50 Jahren Haft verurteilt worden, er sitzt noch in Untersuchungshaft, die Verhandlung des Falles hat noch nicht mal begonnen. Sollte man vielleicht mal erwähnen, bevor man sich über das angebliche Strafmaß empört. Und er wird garantiert keine 50 Jahre im Knast sitzen müssen. Erstens werden reiche Leute selten wirklich hart bestraft, und zweitens: Selbst wenn er zu einer langen Haftstrafe verurteilt wird, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass er sie vollständig absitzen muss, bei glatten null Prozent. Dass so ein Strafmaß überhaupt denkbar ist, liegt schlicht und einfach an der Vielzahl der Einzeldelikte und dass es im amerikanischen Strafrecht möglich ist, sie so aufzuaddieren.

Oh, und weil wir gerade dabei sind: Dass die Razzia mit dem Megabox-Projekt zu tun hat, ist auch unwahrscheinlich. Kaum jemand hat davon gehört, also warum sollte das die Musikindustrie mehr jucken als die wahnsinnig erfolgreiche Megaupload-Seite? Die Razzia fand genau dann statt, als die Behörden wussten, dass Kim Schmitz anwesend sein würde – rechtzeitig zu seiner eigenen Geburtstagsfeier.

Bestimmt juckt es wieder einige, unbedingt anzumerken, dass es ja Blödsinn wäre, solche Seiten zu schließen, weil ja ständig wieder neue auftauchen würden. Mit der gleichen Begründung könnte man aufhören, gegen Kinderpornoseiten oder Autodiebe vorzugehen. Es geht nur darum zu verhindern, dass jemand ungehindert Profit mit illegalen Aktivitäten macht.

Könnten wir uns jetzt also um Sachen kümmern, die wirklich unserer Aufmerksamkeit bedürfen?

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Dies und das

Veröffentlicht am 24. August 2006 um 23:20 Uhr in der Kategorie "Meine Sicht der Welt"
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Wie kann man Klopfers Web unterstützen?

Text veröffentlicht im November 2017
Klopfer erzählt, wie man helfen kann, Klopfers Web zu erhalten und besser zu machen - sowohl ohne als auch mit Geldeinsatz. [mehr]

Uwe Caspari
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Amen...

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Geschrieben am
ArmedWombat
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Das Bild ist in der Tat skandalös... schon im ersten Wort fehlt ein "s" biggrin.gif

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Geschrieben am
Cat
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Deine Sicht der Welt ich kann nur unterstreichen. Befand mich heute auch wieder in einer hitzigen Diskussion zu dem Thema.
Der Typ war nicht der Netz-Messia, sondern lediglich ein gewichtiger Hochstapler, der auf kriminelle Weise seinen ausschweifenden Lebensstil finanziert hat. Aber Leute, die einen wissentlich mit illegalem Zeug versorgt haben, verzeiht man im Netz ja sowieso eher.

0
Geschrieben am
Alex
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Signed. :/ Hast du von diesen Idioten gehört, die die Website von Rihanna (ich glaub die wars) gehackt haben, weil sie sich angeblich für ACTA ausgesprochen haben soll? Da tut momentan auch jeder so, als wären das die einzig waren Beschützer der Freiheit und des Internets und überhaupt...

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Geschrieben am
Praeriebaer
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Im Link sieht man ab 1:20 wie shia von transformers offiziell sagt, dass er filmklau begeht. Wenn schon die Schauspieler sagen, dass es okay ist, ist es okay!

Nur, wenn wer sich schon illegal Filme anschaut und dann auch noch so blöd ist, dafür zu bezahlen muss doofheit bestraft werden!

0
Geschrieben am
Paul
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lol kimble. Schweinewiderlich der Kerl.

Ich habe da auch die ganze Zeit geraget, am meisten über die Pressemeldung der Piratenpartei (die übrigens in letzter Zeit erschreckend schnell meine Sympathie verliert... so ein Scheiß).

Da sind übrigens jetzt die Kommentare endlich mal Freigeschaltet worden, auch deiner: http://web.piratenpartei.de/node/1545/60955#comment-60955 und meiner: http://web.piratenpartei.de/node/1545/60965#comment-60965

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Geschrieben am
murks
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Macht ein Steve Jobs Milliarden durch knallharten Kapitalismus ist er eine Legende. Wenn ein Kim Schmitz mit einer Grauzone Millionen macht, ist er widerlich... soso.

Die eigentliche Schweinerei ist, dass das FBI nun Strafverfolgung auch in anderen Ländern betreibt. Rechtsstaatlichkeit? Duh.

Ich will das alles nicht beschönigen, aber wie ist doch das Totschlagargument? Es zwingt euch ja keiner dort etwas (noch dazu illegales) runterzuladen. smile.gif

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Geschrieben am
Red Queen
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Dito.
Dazu gibt es nicht viel mehr zu sagen. Es ist illegal, da beißt die Maus kein Faden ab, und der Mensch hat sich das selbst eingebrockt.
Was ich nicht verstehen kann ist die völlig hirnlose Reaktion einer Gruppe von Anonymous: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,810286,00.html
Bitte schön, Meinungs- und Pressefreiheit ja, aber wenn man anfängt, Kriminelle zu Helden hochzustilisieren, dann entwertet das so ziemlich alles, was man für andere tun könnte, die Hilfe tatsächlich verdienen.
Ich versuche selbst, im Kultursektor Fuß zu fassen und bin darauf angewiesen, dass meine Rechte als Urheberin geschützt werden. Aber weder das eine noch das andere Extrem in Sachen Verfolgung von Urheberechtsverstößen kann ich hier gutheißen. Solange man sich nichtmal auf den Hosenboden setzt und Gesetzesentwürfe mit Blick auf die Lebenswelt der Industrie UND der Urheber aufsetzt, wird sowas immer wieder passieren.

0
Geschrieben am
redhat
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@ murks:

[quote]Es zwingt euch ja keiner dort etwas (noch dazu illegales)runterzuladen.[quote]

Nein, ich kaufe nicht bei einem Hehler. Ein Hehler bleibt er trotzdem! Die erwähnte Grauzone ist so illegal wie Kim Schmitz fett ist. Und Steve Jobs war mit Verlaub zumindest so intelligent, sich nicht erwischen zu lassen. Und der Vergleich hinkt eh: ich mag keinen "knallharten Kapitalismus" und auch keine Produkte mit angebissenem Apfel, und trotzdem ist beides absolut legal!

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Geschrieben am
St0nemender
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@Murks...

1. Es ist nunmal ein Unterschied ob man jemanden bestiehlt oder nur jemandem ein gefragtes Produkt verkauft. Klar, war Steve Jobs keine besonders sympatische Figur, aber das macht Megaupload kein bisserl legaler.

2. Was hat das Vorgehen des FBI mit Rechtsstaatlichkeit zu tun. Ich geb zu ich kanns nicht beurteilen, ich bin nämlich kein Experte für das US Rechtssystem, aber ich würde mal spontan davon ausgehen, dass die Aktion von den US-amerikanischen Gesetzen und Neuseeländischen Verträgen gedeckt war.

0
Geschrieben am
Klopfer
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@murks: Es bestand ein internationaler Haftbefehl, und an Ermittlung und Durchführung waren mehrere Behörden aus verschiedenen Ländern beteiligt, natürlich auch die neuseeländische Polizei. (Unter anderem war auch das BKA eingebunden in die Ermittlungen.)
Was Megaupload gemacht hat, ist nun mal nicht nur in den USA illegal, sondern in fast allen Ländern, die internationale Abkommen zum Urheberrecht unterzeichnet haben. Das war auch lange keine Grauzone mehr. Lies die Klageschrift, anstatt so einen Unsinn zu behaupten.
Und es geht verdammt noch einmal nicht um die Leute, die da etwas herunterladen, sondern um die, deren Kram dort ohne ihre Erlaubnis hochgeladen und angeboten wurde.

0
Geschrieben am
SaschaP
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Also wo ist da bitte ne Grauzone? Es gibt für uns da leider keine Grauzone, egal ob es sich um den letzten Schmu von Rihanna, die neueste Katastrophe von Emmerich oder das neueste Desaster mit Aya Hirano in der Seiyuu-Hauptrolle handelt (ergo Animes): Aufgrund des Berner Abkommens über Copyright ist es für uns illegal, Sachen aus den meisten ländern einfach zu laden (und Burkina Faso macht glaub ich keine wirklichen Welthits derzeit).

Leider wirds ja niemals GEMA auf Filesharing geben (wäre ich gerne bereit zu zahlen, wenns ein geringfügiger Pauschalbetrag wäre und nicht die Abzockerpreise, die sie derzeit haben und mit denen sie nicht kleine Künstler, sondern nur den Vorstand füttern)... und wenn wären da dann eher die kleinen Seeder, die nur Sharen, um von wem anderen ne andere Datei zu kriegen, die armen schweine, nicht so ein Fatzke wie Schmitz.

0
Geschrieben am
Zar
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@St0nemender: Das FBI ist so wie der HNA und HAA in Österreich, bzw das BKA in Deutschland eine nationale Einrichtung zum Schutz der eignene Nation. Aktionen dieser Einrichtung sind durch nationale Gesetze gedeckt. In diesem Fall die Gesetze der USA. Das FBI hat allerdings keine Befugnisgewalt in anderen Ländern wie zB Österreich, Deutschland. Würd hier in Österreich ein FBI-Mann mit gezückter Waffe und Dienstmarke in mein Haus einbrechen dürfte ich mich ihm wiedersetzen und mich wehren, da er in Österreich keinerlei Befugnisgewalt besitzt. Anders verhält sich die Tatsache wenn sie mit den lokalen Behörden zusammenarbeiten - hier darf die Festnahme allerdings dann natürlich auch nur von einem Sicherheitsorgan des Staates ausgesprochen werden. Zumindest verhält es sich so in Österreich und Deutschland - meines Wissens nach. Was in Neuseeland ist ist eine andere Sache. Tatsache ist aber, dass Behörden ihre Befugnisgewalt nur im eigenen Staat legal ausüben können - so Daumen mal Pi gesagt.

Wenn ein Polizist dich auffordert die Hände über den Kopf zunehmen und dich zu ergeben ist es deine Pflicht als Staatsbürger dem nachzukommen - Hörigkeit gegenüber der Exekutive. Sagt das jemand zu dir, der dir mit einem Ausweis von irgendeinem anderen Dienst kommt kannst dus ignorieren weil er auf Österreichischen Staatsgebiet bzw Deutschem Staatsgebiet keine Befugnisse hat. Er darf vlt ermitteln und dir Fragen stellen aber er darf nicht dieselbe Macht ausüben die ebenjenen lokalen Behörden zugesprochen ist.

Ich hoffe ich habe mich jetzt nicht allzuoft wiederholt-ich wollte es nur anschaulich darstellen. Möchte auch zu bedenken geben, dass ich Laie auf dem Gebiet sind und mich nur eine Weile damit beschäftigt habe also keineswegs irgendwie drauf bestehe, dass das jetzt unbedingt genau so stimmen muss ;-)

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Geschrieben am
Kitschautorin
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Klopfer, du hast es wieder einmal auf den Punkt gebracht.

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Geschrieben am
Klopfer
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@Zar: Ist im vorliegenden Fall sowieso irrelevant, da die Festnahme durch die neuseeländische Polizei erfolgte.

0
Geschrieben am
DerBazi
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Ich finds eigentlich nicht schlimm, dass Megaupload down ist. Das einzig schlimme daran ist, dass das genau da passiert ist als ich meinem Bruder seine neue Signatur rüberschieben wollte und ich auch noch so doof war die letzte Version davon nach dem Upload zu löschen. Jetzt musste ich die letzten Schritte nochmal machen.

0
Geschrieben am
Thomas
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Bei Kimbles Vorgeschichte (ich sage nur F.v.Gravenreuth, falls den noch jemand kennt) ist Märtyrer oder "Kämpfer für die Netzfreiheit" das allerletzte Etikett, welches auf ihn passt. Der war ungefähr so altruistisch wie die Jungs von der Nigeria-Connection - auch wenn es natürlich verdammt clever ist, sich ausgerechnet damit dumm und dusslig zu verdienen, daß die Leute nichts bezahlen wollen.

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Geschrieben am
Micha
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Naja, auch wenn du meinen Gesteszustand jetzt anzweifeln magst, ich bin nach wie vor der Meinung, das die Rechteinhaber zu blöd sind, ein legales Angebot ins Netz zu stellen. Ich wäre bereit, für Musik oder Filme Gled zu bezahlen - es fehlt nur das Angebot. Aber vielleicht kennt ja hier jemand einen Onlineshop, bei dem ich einzelne Musikstücke legal erwerben und downloaden kann. Ich rede jetzt nicht von komprimiertem Blödsinn namens MP3 sondern Musik im wav-Format. In der Qualität, wie ich sie auch auf einer CD finden würde. Maximal würde ich noch FLAC akzeptieren. Oder würde hier irgendjemand ein Auto von einem Autohändler kaufen, welches der vorher auf einen Kubikmeter zusammengepresst hat? Wenn ich also bei beispielsweise amazon für 1-2 Euro pro Song echte wav-Files ohne Komprimierung oder DRM legal bekommen würde, wäre das Problem für mich gelöst. Aber solange ich nur MP3 bekomme, gebe ich dafür kein Geld aus. Dann kaufe ich halt weiter CDs, davon aber verschwindend wenig, da es nur seeeeehr wenige CDs gibt, bei denen ALLE enthaltenen Titel so gut sind, das die CD ihr Geld wert ist.
Ich möchte hiermit nicht megaupload rechtfertigen - das war illegal und damit die Schließung auch richtig. Ich wollte nur mal klarstellen, das die Rechteinhaber einem Großteil ihrer Kunden eben kein adequates Onlineangebot unterbreiten.

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Geschrieben am
WWEdeadman
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Ich bin der Meinung dass die Megaupload-Razzia einzig und allein wegen des Timings (Diskussion von SOPA, PIPA und ACTA) so viel Aufsehen erregt hat. Ginge es im Internet nicht gerade nur um Zensurgesetze, wären die meisten wahrscheinlich ohne mucken auf nen anderen Hoster umgestiegen.

0
Geschrieben am
Goten
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@DerBazi: Ich nutz Dropbox, das ist für Datenaustausch übers Internet mit am besten. Gerade wenn man Fernstudent ist und mit Leuten zentral Sachen austauschen muss, die verstreut in ganz Deutschland wohnen.

@topic: illegal bleibt illegal, auch wenn man manuell das "il" ausblendet...

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Geschrieben am
Fel
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Danke, Klopfer. smile.gif

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Geschrieben am
Roke
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@Micha: Oder wie Gabe Newell in ähnlichem Wortlaut sagte, Piraterie ist nicht in erster Linie ein preisliches Problem, sondern ein Service-Problem. Raubkopieren ist allgemein einfach viel zu verbreitet und einfach, um etwas zu erreichen, indem man auf sein Recht pocht, Zahlen erfindet, Exempel statuiert, 10 FBI-Warnmeldungen auf seine Original-DVDs pappt und mit einem unzeitgemäßen Geschäftsmodell weitermacht. Das nützte bisher auch nichts.

Ohne die Details fühlt man sich als SOPA/PIPA/ACTA-Gegner leicht hingezogen, Megaupload zu verteidigen. Die wären ja in ihrer Grauzone sicher gewesen, hätten sie Raubkopierer weniger offensichtlich unterstützt und etliche krumme Dinger gedreht. Aber wenn man Kinder, Behinderte und Rentner ohne Internetanschluss mit drakonischen Geld- und Freiheitsstrafen für ein paar MP3s bestraft, dann allemal hier.

Richard O'Dwyer hat hingegen Aufmerksamkeit verdient. Er ist ein britischer Student, der auf seinem Blog auf etwas raubkopie-bezogenes verlinkt hat. Das war kein internationales Verbrechen. Dieser Student, der Blog und der Server mit dem Blog stehen in keinem Zusammenhang mit den USA, die auf Teufel komm raus eine Auslieferung bewirken wollen. Obwohl seine Tat nach UK-Gesetz kein Verbrechen ist, aber nach amerikanischem.

0
Geschrieben am
Red Queen
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@Roke: Der Mann mag das Verbrechen nicht in den USA begangen haben, aber das macht ihn nicht zu einem Unschuldslamm. Er hat nicht einfach in seinem Blog einen Link gepostet, er hat die Seite TVShack betrieben. TVShack war genauso ein Verteiler für Links zu Raubkopien wie Kino.to, und wie das ausgegangen ist, ist uns ja allen noch frisch im Gedächtnis.

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Geschrieben am
maddi
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die aufrechnung der verluste hinkt gewaltig. wo nimmst du die zahlen her um aus den 175 millionen per aufteilung auf 'alle geschädigten' 0,1-0,005 cent zu machen? auch wenn du es als frage fomulierst, ist das kein bisschen besser, als das was du den verteidigern der sache vorwirfst - polemisch und schlecht recherchiert.
meines wissens ist der klagebestand ~500 millionen - in wahrheit sind es also etwa ein drittel der in der klage genannten entstandenen schäden - ob die dann auch alle nachweisbar sind sei mal dahingestellt wink.gif

megaupload vorzuwerfen, dass hohe downloadzahlen finanziell entlohnt werden, ist ähnlich schlecht recherchiert. nahezu jede seite bietet entweder kostenlose premiumacc's als gegenleistung für hohe zugriffe oder/und eben die möglichkeit sich auszahlen zu lassen.

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Geschrieben am
Klopfer
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@maddi: Wo hab ich denn bitte Verluste aufgerechnet? Ich habe einfach angeregt, mal darüber nachzudenken, was es denn für die Urheber bedeuten würde, wenn Megaupload legal wäre und man die Einnahmen dann auf all die Urheber verteilen müsste. Da würde für jeden kaum etwas übrig bleiben. (Das ist übrigens das gleiche Problem, was bei einer Kulturflatrate auftauchen würde.)

Ich hab Megaupload auch nicht vorgeworfen, dass hohe Downloadzahlen finanziell entlohnt werden, ich habe Megaupload vorgeworfen, dass sie auch dann noch Geld ausgezahlt haben, wenn sie ganz genau wussten, dass die Dateien illegal hochgeladen wurden. Und das steht ganz klar in der Klageschrift drin.

Also echt, langsam wird's albern.

0
Geschrieben am
maddi
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ich find eim gegensatz zu deinen sonstigen texten und kommentaren auch den standpunkt etwas voreingenommen. noch gibt es kein urteil und jede menge fragezeichen. ein beispiel sind die gelöschten links - dazu gibt es eine ältere stellungsnahme, wo erklärt wird, dass sehr wohl die dateien gelöscht wurden, diese aber von usern neu hochgeladen werden können und dementsprechend wieder erreichbar waren. find den link gerade nicht mehr -.- alles zu dem thema ist dermaßen vollgespamt. hier noch die anklageschrift, betreffs der zahlen, 500.000.000 gleich vorne bei punkt 1: http://static2.stuff.co.nz/files/MegaUpload.pdf

ich hab inhaltlich/faktisch noch nie so einen schlechten text von dir gesehen o.O
liest sich zwar trotzdem sprachlich toll, aber ist schade drum, wenn man ständig inhaltlich stolpert.

0
Geschrieben am
maddi
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dann verstehe ich das falsch? "Man überschlage einfach mal, wie viel Geld für jeden Urheber übrig bliebe, wenn man die Megaupload-Einnahmen auf alle aufteilen würde, deren Material unerlaubt bei diesem Dienst heruntergeladen wurde. Das wären wie viel? 0,1 Cent? 0,005 Cent?"

ich lese da deutlich von 'wenn man aufteilen würde auf alle geschädigten wäre das so und so viel', bzw wenig *g
laut meiner rechnung sieht es aber anders aus, als da beschrieben.

0
Geschrieben am
maddi
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hmm, ok, das zweite hab ich missverständlich formuliert. mist, im glashaus sitzenderweise kritisiert sozusagen biggrin.gif

ich meine das stück: "Megaupload belohnte Leute finanziell, deren Dateien häufig heruntergeladen wurden." das ist gang und gebe in der branche und wirkt daher komisch. auch wenn es aus der klageshcrift zitiert ist, so solltest du, wenn du es als kriitk nutzt auch dazusagen, dass es teil des normalen geschäftsmodells ist. außerdem gibt es sowas auch ähnlich bei lagerhäusern, großkunden kriegen bessere tarife. ist einfach ganz normal, dass mehr umsatz entlohnt wird.

0
Geschrieben am
Klopfer
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@maddi: Kim Schmitz hat selbst zur Funktionsweise von Megaupload gesagt, dass eine Datei, wenn sie bereits von einem User hochgeladen wurde, beim Upload durch einen anderen User nicht ein zweites Mal hochgeladen wurde, sondern dieser zweite Upload einfach blitzschnell als beendet angezeigt wurde. Das heißt, es wurde lediglich ein zweiter Link auf die bereits vorhandene Datei erstellt. Und das Abuse-Tool hat laut Klageschrift lediglich den beanstandeten Link entfernt, nicht aber die Datei selbst.

Was als Schadenssumme in der Klageschrift steht, interessiert mich überhaupt nicht, weil ich nicht weiß, wie das berechnet werden sollte. (Ich hab selbst schon mal in einer Kolumne darüber gemeckert, dass diese Schadenssummen Fantasie sind.) Ich gehe einfach nur mal nach meiner persönlichen Erfahrung mit Megaupload seit dem Bestehen. Ich nehme an, dass man eben nicht alle Dateien eingerechnet hat, sondern nur die, die man zum Zeitpunkt der Erstellung der Klageschrift gefunden hatte bzw. die gemeldet wurden. Da fehlen also mit Sicherheit Unmengen pornografischer Inhalte (sowohl Amateuraufnahmen als auch professionelle), ganz sicher viele Bücher, viele Programme und vermutlich nicht wenige ausländische Inhalte (südostasiatische Musik o.ä.), die in die Schadensberechnung nicht eingeflossen sind. Ich glaube eben nicht daran, dass, wenn man die Einnahmen (abzüglich der Kosten für Betrieb der Server, technischen Support, Verteilung der Einnahmen usw.) aufteilen würde auf alle Urheber, deren Material auf Megaupload mal verfügbar war, pro Person ein Cent oder mehr zusammenkommen würde.

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Geschrieben am
Klopfer
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@maddi: Nicht jeder Satz aus dem Text ist eine Anklage gegen Megaupload. Der Satz "Megaupload belohnte Leute finanziell, deren Dateien häufig heruntergeladen wurden" ist eine einleitende Bemerkung, die für Leute, die es nicht wissen, wichtig ist, um die nachfolgenden Sätze in dem Absatz zu verstehen.

0
Geschrieben am
Sister Bloom
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Der Vergleich auf dem Bild ist schon deswegen hirnrissig, weil hier USA mit Spanien verglichen werden. In den USA hätte Miguel Carcano wahrscheinlich eine ganz andere Strafe (Todesstrafe z.B.) erwartet.

0
Geschrieben am
DiddiZ
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Egal was die anderen sagen, 100% Zustimmung, vorallem zum 2. Absatz.

PS: Man darf gegen Dummheit voreingenommen sein, denn nichts anderes ist die Heroisierung von Megaupload. Die haben den Bogen überspannt und sind gestolpert, nichts weiter.

0
Geschrieben am
Sam
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Du hast es wieder mal auf den Punkt gebracht. Ich kann die weltfremden Plädoyers von Sympathisanten eines Kim Schmitz und ähnlicher Gesellen auch nicht mehr hören. Die von ihm profitiert haben, sollten doch zumindest noch einen Funken Bewusstsein dafür haben, dass das, was er gemacht hat, illegal ist und einfach die Klappe halten, wenn es vorbei ist. Aber nein.

Der einzige Unterschied zwischen Kim Schmitz und einem Straßendieb, der seine Beute auf dem Schwarzmarkt vertickt, ist, dass Kim Schmitz das Ganze im größeren Stil betrieben hat. Dass die Leute das so runterspielen, zeigt die altbekannte Einstellung, dass geistiges Eigentum nichts zählt und dass Kunst ja sowieso kein Wert, sondern nur so eine Spinnerei ist. Das ist es, was mich daran so ärgert.

0
Geschrieben am
Xaerdys
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Obwohl ich Dir im Grundsatz zustimme, mahne ich zur Vorsicht. Du hast eben auch nur eine Anklageschrift vor Dir. Inwieweit die Vorwürfe zutreffen ist eine andere Frage. Auch muss wohl erwiesen werden ob besagter Kim S. tatsächlich durch die Einnahmen von Megaupload sein Haus besitzt, wie du mittelbar behauptest (Wobei die Gelder genauso aus seiner Wirtschaftskriminalität stammen könnten smile.gif, für die wurde er nämlich verurteilt). Du verhältst dich dann genauso wie die, die hier den Weltuntergang beschreien. Zwischen der Rechteinhaberindustrie und den Internetfreiheitsbewegung herrscht momentan regelrecht Krieg, vor allem in den USA. Man schaue sich für die Vergangenheit die Geschichte vom sog. "Mega Song" an. Da hat sich UMG anscheinend nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Verhalten wie dieses heizt die sog. Internetaktivisten wieder auf, das Resultat sind Trotzreaktion bisweilen sozusagen Trotzuploads. Diese Anklage könnte also durchaus politisch motiviert sein, das muss sie aber nicht.

Halten wir also alle mal den Ball flach, auch diejenigen, die die Rechteverwerter verteidigen, und warten ab, wie das Verfahren verläuft.

0
Geschrieben am
Ben
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Mal mas anderes:
www.stopacta.info die Seite ist bei mir nicht erreichbar...
Was ist da los?

0
Geschrieben am
ulta native
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Danke Xaerdys, mal ein weises Wort gelassen ausgesprochen.

Ich kann Klopfer ja verstehen, dass er bei dem Thema regelmäßig auf die Palme geht und dabei leicht den Bodenkontakt verliert. Raubkopierer nehmen ihm ja noch mittelbar (Und hoffentlich irgendwann einmal unmittelbar, wenn er Deutschlands bekanntester Schriftsteller geworden ist.) die Butter vom Brot weg. Ich denke niemand von uns würde noch sachlich bleiben, wenn man vom Arbeitgeber/Kunden nur einen Teil seines/r Lohns/Gehalts/Bezahlung bekommt mit dem Hinweis, dass der Typ von nebenan sich schon an deiner Lohntüte bedient habe.
Trotzdem sollte man auch hier ein gewisses Maß an Zurückhaltung an den Tag legen und erstmal abwarten, was jetzt Tatsache ist und was mal wieder aufgebauscht wurde. Noch sind weder die 175 Mio Einnahmen oder die 500 Mio Schaden bewiesen. Also mal einfach durch die Hose atmen.

Was mich an der ganzen Sache eigentlich am meisten beschäftigt ist die Frage, welcher Anteil bei legalen Verkäufen/Verleih/etc. von urheberrechtlich geschütztem Material bei den Autoren/Schaffern ankommt und auf der anderen Seite was die Käufer bereit sind, für die Werke zu bezahlen.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass das Angebot-und-Nachfrage-Spiel hier nicht wirklich greift. Oder täuscht das?

0
Geschrieben am
maddi
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so wie in dem kommentar zur berechnung beschrieben, würde ich da nicht mehr stuzten. das sind auch die ausführungen, die ich an deinen faktischen texten so liebe - erläutert incl der entsprechenden details. ich war da schon öfter anderer meinung und musste nach dem lesen und entsprechender recherche feststellen, dass meine position der korrektur bedarf.

der andere punkt bleibt für mich weiterhin zu undifferenziert. gerade für leute die nicht wissen, dass fast jeder service nach dem prinzip arbeitet, wirkt es so, als hätte mega damit etwas völlig neues gemacht.

was das abusetool anbelangt, fehlen mir konkrete infos. ich kenne eine stellungsnahme mit umgekehrten inhalt und die klageschrift. völlig gegenteilig, nur eine seite zu beleuchten ist vorverurteilung.
und ich könnte mir auch vorstellen, dass das rechtlich schwer als fehler zu brandmarken ist. ähnlich wie bei youtube - ein einziges land, wo es legal wäre und ein internationaler anbieter muss die datei nicht löschen - es reicht, wenn er den link entfernt/sperrt, da die datei selbst für einige (wenn auch extrem wenige) legal ist. mal sehen was der prozess dazu sagt.

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Geschrieben am
murks
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Der Unterschied ist, dass statt wie sonst Asiaten und Afrikaner auszubeuten, trifft es jetzt die armen "Künstler".
Wobei ich "Kunst" bei der Schwemme an Musik, Büchern und Zeichnungen im weitesten Sinne für nicht mehr zeitgemäß halte.

Des Weiteren, wieso soll er nicht daran verdienen? Er stellt einen Dienst zur Verfügung, der rege genutzt wird. Sind nicht die warez-Seiten das eigentliche Übel und die Menschen, die die Inhalte hochladen?

Und ich sag es gern immer wieder. Es wird kopiert seit es Kassetten und Videos gibt. Die Leute scheinen nur heute nicht mehr zu begreifen, dass Bekanntheit + Qualität = Geld ist und nicht Scheiße = Geld. Ohne Downloads fehlt Bekanntheit, denn wer kauft schon die Katze im Sack? Und wie soll man von der Katze erfahren, wenn sie nicht großflächig verbreitet werden kann?

Das Ganze ist meiner Meinung nach ein großer Organismus und alle werden im großen Stil auf die Fresse fliegen, wenn es das nicht mehr gibt, denn hat jeder das Geld, um jeden Monat CDs zu kaufen, ins Kino zu gehen und im Anschluss noch die DVD davon zu kaufen? Ich glaube nicht.

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Geschrieben am
ArmedWombat
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Wieso auf die Fresse fliegen? Wem das Geld fehlt Dinge legal zu kaufen, dem fehlt das Geld auch immer noch, wenn es illegal plötzlich nicht mehr geht.

Dass Filesharing schon mittels fingierter Lecks ganz gezielt für Promotion genutzt wurde, ist eine andere Sache. Aber damit der Künstler was davon hat (und wieviel das genau ist, würde mich wirklich mal interessieren... meiner Wahrnehmung nach regt sich die Industrie da stärker drüber auf als die Künstler selbst, aber ich kann mich auch irren), MUSS letztendlich irgendwann irgendwas gekauft werden. Die wenigsten Musiker können sich z.B. nur über Konzerte finanzieren.

Aber ganz ehrlich: ich glaube nicht, dass sich das ganze ändert, ohne dass es vorher einen großen Knall gibt. Im Moment ist es ein vierseitiger Grabenkrieg. Die Künstler die zwar Verständnis für die Fans haben aber auch nicht für lau arbeiten wollen, die Industrie die vom Blut der Künstler lebt und Fans (legale wie illegale) eher als Feinde begreift, die illegalen Downloader irgendwo zwischen selbstgerechter freies-Web-Rhetorik und wirtschaftlichen Zängen und Mitnahmementalität und die legalen Kunden die sich von den Maßnahmen der Industrie immer mehr in ihren Rechten kastriert fühlen.
Wie sollte das noch friedlich ausgehen? Irgendeine Seite wird sich durchsetzen, und die einzige mit den nötigen Regierungs-Connections ist die Industrie...

0
Geschrieben am
Jerry
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Nebenbei ist der Fall ein schönes Beispiel für die von dir beschriebene Taktik der Personalisierung der einen Seite (vorzugsweise noch mit dem "einer von uns"-Nimbus) und Anonymisierung der anderen, um Identifikation und Feindbild zu liefern.

Ich habe vor ein paar Jahren miterlebt, wie diverse Kleinkünstler sich intensiv für Raubkopieren etc. ausgesprochen haben, bis sich in der Subkultur jemand den Spaß erlaubt hat, von deren Werken Wasserstempel, Unterschriften und ähnliches zu entfernen und sie zur freien Verfügung zu stellen.
In so einem Fall ist das natürlich "etwas anderes". Natürlich...

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Geschrieben am
Leo Hammer
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Naja sollens den Typen doch wgsperren, ist nicht schade drum, zumal der ja mit seinem Werbevideo (http://www.youtube.com/watch?v=o0Wvn-9BXVc) quasi darum gebettelt hat hops genommen zu werden. Außerdem hat er ja genug Kohle mt MU gemacht um sich nen fetten Anwalt leisten zu können und wird wohl nur mit nem Klaps auf die Finger davon kommen. Danach wird er sich irgendeine Bananen Republik ohne Verträge mit den USA suc und den ganzen Mist von neuem aufziehen.

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Geschrieben am
Ike
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Da der Artikel mit ACTA endet, hat Klopfer sicher nichts dagegen, wenn ich hier mal ganz dreist ein paar Online-Petitionen verlinke?

http://www.stopp-acta.info/english/get+involved/petition/petition.html

http://www.stopacta.org/

http://www.avaaz.org/en/eu_save_the_internet_spread/?cewHEcb

https://www.accessnow.org/page/s/just-say-no-to-acta

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Geschrieben am
Hörfuchs
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Ich würde meinen, mit Schmitz trifft es nicht gerade ein Unschuldslamm. Bei der Nutzung von Megaupload war sich auch jeder darüber im Klaren (wenn er beispielsweise einen aktuellen Kinofilm ansah), dass das nicht gerade legal ist. Über diesen Grundsatz braucht man denke ich nicht groß diskutieren. Illegal ist illegal.

Im Bereich Musik gibt es zumindest kostenpflichtige Alternativen wie iTunes und Co. Was ich aber vermisse ist ein richtiges Online-Angebot für aktuelle Filme. Ich bin (wie sicher manch anderer auch) kein Fan von Kinobesuchen. Es fängt ja schon damit an, dass mir die Sache viel zu laut ist. Wenn ich aber nicht ins Kino gehe, muss ich auf das Erscheinen der DVD warten. Das nervt. Ich bin gerne bereit, bei einem Service wie Maxdome etwas für einen Film zu bezahlen, um einen aktuellen Blockbuster in den heimischen Räumen zu genießen. Allerdings nervt mich die Warterei gelinde gesagt gewaltig.

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Red Queen
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Aus den Kommentaren lese ich heraus, dass sowohl die verschiedenen Gesetzgeber als auch die Nutzer der Angebote (legal oder illegal) alles in einen Topf werden. Ich sehe zwei Extreme: "Der Downloadsektor im Internet kann zur Werbung genutzt werden und schadet niemandem" und "Downloads sind böse, und man sollte die ganze Bande an den Füßen über einen aktiven Vulkan hängen". Die Mühe, zu differenzieren zwischen Musikern, Filmemachern, Schriftstellern etc. und der Art, wie jeder dieser Zweige des Kultursektors funktioniert, macht sich offenbar niemand. Auch die Macher von SOPA, ACTA & Co. nicht. Und das ist mMn ein übleres Problem als die Gesetze selbst, die ja vermutlich nicht gänzlich in finsterer Absicht entworfen wurden. Aber auch die Künstler und Anbieter selbst sind hier gefragt, einzuschreiten und die Sachverhalte zu klären - Musiker Beispielsweise finanzieren sich sehr wohl heutzutage größtenteils über Konzerte, während Schriftsteller eben darauf angewiesen sind, in irgendeiner Form ihre Texte zu verkaufen, weil man von Lesungen halt nicht so besonders gut leben kann. Ähnliches gilt für Filme - Livedarbietungen sind hier nicht möglich, aber dafür hat man die Märkte Kino, DVD, Streaming, Downloads... All diese unterschiedlichen Arten, mit Kunst Geld zu verdienen, müssten unterschiedlich gehandhabt werden, und schon gar nicht gehören sie in einen Wurstkessel zusammen mit Produktpiraterie.

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Geschrieben am
murks
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@Red Queen

Das differenzierte Diskutieren einer Sache ist eines der nutzlosesten Dinge der heutigen Zeit.
Während die "zivilisierten Menschen" beispielsweise über das Für und Wider des Lybien-Kriegs reden, marschiert die andere Nation einfach ein und beginnt Operationen.
Das mag für gut oder schlecht gehalten werden, hat so oder so aber nicht die geringsten Folgen.

Die einen reden, die anderen tun.
Die einen kommen zu nichts, die anderen sind mittendrin.

Außerdem finde ich, dass man mittlerweile auch polemisch reden kann, ohne immer wieder klar zu stellen, dass sich im Grunde nichts verpauschalisieren lässt. Will man aber jeden einzelnen Aspekt besprechen, endet man wiederum in einer endlosen Diskussion und hat nichts erreicht.

Selbstverständlich betrifft Raubkopieren die verschiedenen Medien unterschiedlich, das liegt daran, dass sie verschieden sind.
Der Satz klingt scheiße, aber das trifft es.

Und aus diesem Grund werden die gewinnen, die als erstes tun, ob das nun umstritten ist oder nicht.

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Geschrieben am
Red Queen
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@murks: Ich behaupte ja nicht, dass endlose Diskussionen fruchtbarer sind als das Ergreifen echter Maßnahmen. Aber kopflose Panikreaktionen sind jetzt auch nicht so das Gelbe vom Ei, vor allem, wenn eben versucht wird, mit einem Rundumschlag auf *alles* zu reagieren.
Und selbst wenn umstrittene Aktionen wie ACTA und SOPA schon längst angelaufen sind, kann man trotzdem noch versuchen, etwas zu ändern. Wenn wir damit aufhören, passiert uns dasselbe wie im 3. Reich: Alles geht den Bach runter, keiner tut was dagegen, und hinterher ist das Geheule trotzdem groß.
Ich für meinen Teil diskutiere furchtbar gerne zunge.gif Und wenn das irgendwann mal dazu führt, dass irgendeine Regierung mal kurz nachdenkt, bevor sie wieder irgendeinen Mumpitz in die Wege leitet, prima. Ziel erreicht.

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Geschrieben am
Darkfire
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Nun, nach allem was ich weiß, hat Megaupload nicht viel anderes getan als Rapidshare:

Man bietet Anwendern Webspace an, um an verschiedenen Orten Zugriff auf verschiedene Daten zu haben. Der moderne Begriff dafür heißt "Cloud". Megaupload ist im gewissen Maße nur eine Cloud.

Man kann meinetwegen ankreiden, dass Urheberrechtlich relevantes Material nicht schnell genug (oder gar nicht?) gelöscht wurde, aber ansonsten ist das Anbieten von Speicherplatz auf einem Server absolut legal.
Es handelt sich dabei idR um passwortgeschützte gesplittete Archive. D.h. ohne dass die User damit einverstanden sind, müsste Megaupload alle möglichen Foren nach den Links und PWs durchsuchen. Außerdem kann es sich ja auch mal um private Daten handeln und dann springen zB die dt. Datenschützer (und weitere) im Quadrat, wenn Megaupload einfach so private Urlaubsfotos einzelner User sichtet. D.h. woher soll der Filehoster wissen, dass er

ahsgaegIOb23.rar
8qhrhnif.rar
und
230uj2jnn.rar

mit dem Passwort "ungabungatäterääää" öffnen muss, sodass daraus eine Datei erzeugt wird, die möglicherweise urheberrechtlich geschützt ist?

Ich denke, viele Leute, die sich das so einfach vorstellen, sollten da mal einen Hauch Realität in die schöne bunte Märchenwelt lassen. Und das einfache splitten mit winrar und das Sichern der Dateien mittels eines Passwortes stellt noch die einfachste Verschlüsselungsmethode dar!

Wenn Megaupload nicht nachgewiesen werden kann, dass man aktiv(!) und wissentlich illegale Vervielfältigungen von urheberrechtlich geschütztem MAterial gefördert habe und dies über die reine Bereitstellung eines Servers hinaus, dann haben die dort auch nichts böses getan.

Sollten die Personen hinter Megaupload also illegale Dinge getan haben, die über das Anbieten von Speicherplatz hinausgehen, dann ist ein Schuldspruch wohl gerechtfertigt.

Wenn allerdings schon alleine das Anbieten von "Onlinespeicherplatz" aka Cloud-Diensten von der Weltinternetpolizei (USA) sanktioniert wird, dann darf Rapidshare und viele andere Filehoster auch gleich zumachen. Telekom inklusive, denn die bieten auch eine Cloud an, die auch missbraucht werden kann.
Dann muss aber auch der Verkauf und die Herstellung von Werkzeug, welches für Einbrüche missbraucht werden kann unter Strafe gestellt werden. Ebenso die Herstellung und der Vertrieb von allen Dingen, die irgendwie für illegale Dinge verwendet werden können.

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Geschrieben am
Monster
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Auf der positiven seite, in maximal 2 Wochen ahts eh wiede jeder vergessen.

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Geschrieben am
Zeddi
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Ich warte noch immer auf ein gutes, legales Streamingangebot - insbesondere für Serien - aber zurzeit gibt es da nichts. Entweder es ist unrealistisch teuer (teilweise pro Serie teurer als die Box im Handel) oder das Angebot ist nur sehr sehr eingeschränkt, gerade was z.B. nicht mehr ganz neue Serien oder Animes angeht. Und wenn ist es auf 2000 Anbieter verteilt, ausser man möchte unbedingt dieses unsägliche itunes nutzen.

Im Fernsehen wird auch immer weniger interessantes gesendet, insbesondere für SF-Fans oder so.

Klar das entsprechende Webseiten mit *to am ende blühen und gedeihen. Die Auswahl ist riesig, die technische Qualität oft besser als bei den legalen Angeboten.

Übrigens: Fast jede Serie ich ich anfangs auf *to geschaut habe, steht inzwischen gekauft neben meinem Fernseher weil sie mich begeistert hat. Bevor es *to gab hab ich mir, da ich nicht in ruhe "ausprobieren" konnte ob mir gleich die ganze Serie gefällt, fast nie DVDs oder Serien offiziell im Handel gekauft. Seit *to hat sich meine Sammlung offizieller DVDs vervielfältigt biggrin.gif

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Geschrieben am
Phael
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Ja, ich bin auch der Meinung dass
1. illegale Downloads durchaus das Geschäft beleben können. Ende März kommt zum Beispiel die DVD/Bluray zur 1. Staffel von "Game of Thrones" raus. Die werde ich mir sofort kaufen, weil die Serie einfach großartig ist, und ich sie nicht nur sehen, sondern auch besitzen will, und auch am Bonus-material interessiert bin. Ohne torrents wäre ich allerdings nie auf die Serie gestoßen, da ich da dann gleich irgendein ganzes Programm-Paket kaufen müsste, um sie sehen zu können, wo mich aber 80% oder so der Inhalte gar nicht interessieren.

Und das bringt uns zu
2. Das es wirklich einfach an den entsprechenden legalen Angeboten fehlt.
Wie müsste so ein Dienst, um uns mal auf Serien zu beschränken, aussehen, um mir gefallen zu können?
Ich würde erstens gerne alle Folgen auf Englisch sehen können, dazu auch englische Untertitel einschalten können, die Wahl haben, sie entweder zu Streamen, oder ohne DRM auf meinen PC herunterladen zu können, und zwar mit mindestens der gleichen Geschwindigkeit, wie bei torrents. Natürlich sollten sie auch zeitgleich, oder zuindest zeitnah zum Erstausstrahlungsdatum verfügbar sein.

Außerdem sollten die ersten 1-5 Folgen jeder Serie (je nach Episodenzahl halt) gratis verfügbar sein, man will ja nicht die Katze im Sack kaufen. Und natürlich weltweit verfügbar sein.

Bezahlungsmodelle könnte ich mir einige vorstellen, von einer Flatrate für alles, einer Monatspauschale pro Serie oder einem einzelnen Preis pro Folge. Am besten wäre alles, damit jeder sich nach seinen Gewohnheiten wählen kann. Es sollte halt auch sichergestellt sein, dass der Preis für beide Seiten fair ist, dürfte aber auf keinen Fall teurer sein, als beispielsweise eine DVD-Box.

So ein Modell würde ich sehr gerne in Anspruch nehmen, denn das würde mir auch endlich die Chance geben, Serien zu unterstützen, und zu zeigen, dass ich daran interessiert bin, mehr davon zu sehen. So bin ich momentan immer davon abhängig, wie die Einschaltquoten in Amerika/UK sind, ob eine Serie weiterläuft oder gecancelled wird, habe aber keinerlei Einfluss darauf, selber den Produzenten einer Serie zu sagen "macht bitte mehr, ich bin ja auch bereit dafür zu zahlen".

Alternativ wäre ich ja eventuell schon sogar damit zufrieden, wenn ich mir ein internationales Senderpaket zusammenstellen könnte, aber einen Mordspreis für 70 Sender zu zahlen, von denen der Großteil Müll ist, und noch dazu die Serien verspätet ausstrahlt?

Nein danke, da lade ich lieber weiter runter, und kauf mir dann die DVDs, da haben alle mehr davon.

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Geschrieben am
Mr. J
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Grundsätzlich stimme ich Klopfer zu, das Angebot war illegal und die Betreiber waren so dämlich dass sie eine Schließung des Angebots ermöglicht haben, das übliche Problem mit der Gier halt. Hätten sie kleinere Brötchen gebacken wäre es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dazu gekommen, Rapidshare z.B. läuft schon ewig.
Am Artikel grundsätzlich problematisch finde ich die falschen Angaben dass die Hersteller überhaupt nichts bekommen hätten wenn sie ein Produkt wie Megaupload gehabt hätten. Denn wie bereits mehrfach erwähnt gab es einen Schaden von rund 500 Millionen und verdient wurden 175 Millionen, also hätten die Hersteller mit so einem Modell durchaus Kasse machen können, nur einfach nicht so viel.
Und genau das ist das Problem was ich momentan vor allem im digitalen Markt sehe: es gibt einen deutlichen Angebotsmangel. Es wurde bereits durchaus gezeigt dass Kunden durchaus Inhalte auch kaufen wenn die Möglichkeit dazu besteht (selbst mit solchen Gängelungen wie sie bei Apple vorhanden waren). Allerdings scheinen viele Hersteller immer noch nicht so richtig in diesen Markt einsteigen zu wollen, warum auch immer. Andererseits sind viele Kunden auch irritiert wenn sie für einen digitalen Inhalt genauso viel bezahlen sollen wie für einen physischen Datenträger.
Ein weiterer Faktor in diesem Download-Problem ist auch noch folgender: bei den Schadensberechnungen geht die Industrie ja gerne davon aus dass alle Downloads eigentlich reguläre Käufe gewesen wären wenn es solche Downloadseiten nicht geben würde. Allerdings entspricht dies keinesfalls der Realität denn vieles ist einfach Schund und seinen Preis nicht wert so dass es allein schon, um die dummen Gesichter der Industrie zu sehen, mal interessant wäre zu sehen wie sich die Verkäufe entwickeln wenn es keinerlei Möglichkeiten zum Runterladen geben würde. Ich behaupte einfach mal frech dass die Verkäufe zwar ansteigen würden, allerdings deutlich geringer als die Industrie sich dies verspricht. Und was kommt dann als nächstes? Muss dann jeder Bürger per Gesetz den Schund kaufen?

MfG
Mr. J

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Geschrieben am
sathomaso
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Ich hasse Metallica ...

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Geschrieben am

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