Frag den Hasen

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#42251
Wenn dann muss man die kirchliche Ehe nicht mehr Ehe nennen, denn Sachen wie Ehegattensplitting usw. hängen an der standesamtlichen Trauung. In der Kirche gibt es dann nur noch gesegnetes Beisammensein.

Bei einem Standesbeamten kann man ggfs davon ausgehen, dass er weiss, wovon er redet, der Pfarrer kennt sicher nicht, denn Beziehungen zu Haushälterinnen und Messdienern sind ja keine Ehe.
Es gibt auch verheiratete Pfarrer. unsure.gif
Bei uns an der Uni (Düsseldorf) wurde auch eine Veranstaltung abgesagt, wo Bernd Lucke in seiner Funktion als Wirtschaftswissenschaftler geladen war (ob er da der beste Kandidat ist, weiß ich nicht), neben anderen Diskussionsteilnehmern, aber es gab jedenfalls Drohungen gegen die Uni/ihn. Ich finds schade, denn die Veranstaltung wäre bestimmt interessant geworden, gerade wenn da so ... unterschiedliche... Sichtweisen aufeinanderprallen biggrin.gif

Alibifrage: Woher glaubst du, kommt der Mythos, Frauen würden total oft nein sagen, aber doch nein meinen (Im Bezug auf "nein heißt nein")? Ich kann mir das ehrlich gesagt kaum vorstellen. Klar, wenn ich sage, "du, ich hab heut Kopfschmerzen und darum nicht so sehr Bock auf Sex", dann aber später beim Kuscheln doch Lust bekomme und sage "Duuu, vielleicht können wir jetzt doch...", aber in dem Fall ändert sich ja meine Meinung (und evtl. auch mein körperlicher Zustand). Oder ein anderer möglicher Kontext wäre Rape Play, Rollenspiele und andres BDSM-Gedöns, aber dort ist, damit man trotzdem ein Stoppsignal senden kann, ein Safeword ausgemacht und es ist vorher abgeklärt, dass ein nein in dem Fall nicht "ich will nicht" heißt (und die Kerle, die das "nein meint ja"-Argument anbringen, sind eher diejenigen, die sowas total pervers finden würden). Und wenn ich zb gekitzelt werde und dann kichernd sage, "nein, hör auf", ist es was andres, als wenn ich das mehrmals mit ernstem Ton sage, oder nicht? Wenn ich einigermaßen intelligent bin, kann ich auch mit meiner Liebsten kommunizieren, wenn sie sich uneindeutig mir gegenüber verhält, anstatt "sie hat nein gesagt, aber ich vögel sie jetzt trotzdem, weil gestern hat sie sich ja auch nach paar Stunden umentschieden" angsthasi.gif
"Woher glaubst du, kommt der Mythos, Frauen würden total oft nein sagen, aber doch nein meinen"
Meinst du "aber doch ja meinen"?
Ich denke, das kommt daher, dass Frauen das blöderweise total oft machen. doofguck.gif Ich hab das selbst mehrfach erlebt (und ich hab nicht mal sooo viele Frauen gedatet) und kenne es auch von anderen: Das Mädel sagt nein, man zieht sich zurück, und dann ist sie total sauer, weil sie eigentlich gar nicht wollte, dass man aufhört, sondern sich eher gewünscht hat, dass man es noch ein bisschen hartnäckiger versucht. Das ist für Jungs wirklich extrem verwirrend, weil wir natürlich inzwischen "nein heißt nein" für normal halten.
Ich hab auch mit Frauen schon drüber geredet, und da heißt es halt meistens, dass sie a) nicht als "leicht rumzukriegen" rüberkommen wollen, b) sehen wollen, wie viel Mühe sich ein Mann um sie gibt, und c) er einfach männlicher und leidenschaftlicher rüberkommt, weil er sich nicht so leicht entmutigen lässt.
Vermutlich ist es Frauen gar nicht so klar, weil sie bei dem Thema eben immer nur an die Vorkommnisse denken, bei denen sie tatsächlich nein meinte und das dann ignoriert wurde. Aber wenn sie wirklich wollen, dass "nein heißt nein" ernstgenommen wird, müssen sie eben auch aufhören, in bestimmten Situationen zu erwarten, dass er ein Nein ignoriert. Der Rat "Wenn du einen Typen gewinnen willst, mach dich rar und lass ihn zappeln, damit sein Jagdinstinkt geweckt wird" an Frauen, der kommt selten von Männern, der wird aber immer wieder und wieder und wieder von Frauen gegeben, in Mädchen- und Frauenzeitschriften, im Freundeskreis, im Internet oder sogar im Fernsehen.
Wenn ein Nein mit entsprechender Betonung und korrespondierender Körpersprache vorgebracht wird, dann sollte es natürlich kein Problem sein, die Ernsthaftigkeit zu erkennen. Aber wenn Frauen ganz ehrlich sind, müssen sie schon zugeben, dass bei ihnen ein Nein eben doch nicht immer einfach ein Nein ist, und das nicht nur als Antwort auf die Frage: "Hast du was?"
Was hältst du von diesem Beitrag und den Kommentaren?
XD.gif Sehr amüsant.
Die Autorin hat ja vollkommen recht: Männer sind insgesamt tatsächlich relativ pflegeleicht, und viele Frauen gehen mit ihren Ehemännern wirklich oft eher so um, als wären sie Kinder, die man ständig am Zügel halten müsse. Und wie gesund eine Beziehung ist, sieht man halt auch daran, wie sehr sich beide Mühe geben, auch einfach mal dem Partner eine Freude zu machen, ohne immer auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein.

Diese Empörung in den Kommentaren find ich da extrem lustig. Wie kann eine Frau auch nur behaupten, dass Frauen ihrem Mann auch einfach mal ein wenig Ruhe lassen oder ihm einen blasen sollten?! XD Wenn dagegen irgendwo steht, dass Männer ihre Frauen doch auch mal lecken sollten, würden viele der Leute, die sich hier so aufregen, Schwindelgefühle bekommen vor lauter Kopfnicken und "Genau!" schreien.
"Transphobie" = Angst vor Transen
Bin ich jetzt ganz schlimm transphob, wenn ich was gegen Transen hab? fragehasi.gif Ich hab ja keine "Angst" im eigentlichen Sinne, sondern finde nur, dass sie zum Psychodoc geschickt werden müssten, um mal mit ihrer Identitätsstörung klarzukommen (oder eben unbehelligt mit ihrem "Problemchen" leben, dann aber bitte nicht ihrer Umwelt auf den Sack gehen und einen auf Opferabo machen).
Schwule und Lesben sind für mich übrigens das Normalste der Welt, nur um das mal nicht alles in einen Topf zu werfen.
Ich bin mir auch nicht sicher, warum "Phobie" nun unbedingt als Basis genommen wurde für solche Wörter wie Transphobie und Homophobie, die ja eigentlich eher Ablehnung oder gar Feindlichkeit beschreiben sollen, aber wenn die Leute meinen, dass sie solche Worte benutzen wollen, pff, sollen sie.
Ich kann bei mir nicht mal behaupten, dass ich wirklich was gegen Transgender hätte, ich find halt nur nicht, dass sie erwarten können, dass sich jeder nach dem richtet, was sie sich in ihrem Kopf abspielt, gerade wenn der Körper (und oft auch das Verhalten) geradezu schreien, dass das Unsinn ist.
Dass der Transgender-Kram so oft mit Schwulen- und Lesbenthemen zusammengeschmissen wird, geht übrigens auch vielen Schwulen und Lesben enorm auf den Zeiger.
Was hältst du eigentlich von Birgit Kelle? kratz.gif Ich hab die Frau das erste Mal in dieser Ampelmännchen-Genderdebatte von Hart aber Fair gesehen und muss sagen, dass ich seitdem echt angetan von ihr bin. Abgesehen davon, dass ihr Anti-Krippenplätze-Pro-Heimerziehung-Standpunkt meist etwas einseitig ist und ich weder CDU noch katholischer Kirche so nahestehe wie sie, empfinde ich aber sowohl ihre Artikel und Bücher als auch ihre Person an sich als sehr angenehm und erfrischend – gerade wegen ihrem permanenten Kampf gegen den Gendermüll. In entsprechenden Talkshows fällt dabei immer wieder auf, dass sie irgendwie mit die Einzige ist, die ruhig und sachlich ihre Argumente vorträgt, während sich die typischen Feminazis und Konsorten kaum einkriegen vor Hass und Geifer. Auch war sie meines Wissens die Erste, die einen größeren Artikel über die Ereignisse an Silvester verfasst und damit quasi die restlichen Medien erst in Zugzwang gebracht hat, ebenfalls darüber zu berichten. Mit ihrer Präsenz hat sie auf jeden Fall mehr zur Lösung unserer täglichen Konflikte beigetragen als jede bisherige Aktion der AG Feministisch Sprachhandeln. huh.gif
Was sagt der Hase? ^^
Ich hab sie nie in Talkshows gesehen, weil Talkshows mit so einem Thema meistens für mich zu sehr Fremdschämen auslösen, aber die Artikel, die ich von ihr gelesen hab, fand ich ganz gut. Ich stimme mit ihr auch nicht in jedem Punkt überein (in vielen allerdings schon), aber sie legt klar und nachvollziehbar dar, warum sie eine Meinung vertritt. Das fehlt oft bei anderen.
#42250
76. Wow.
Auch besonders toll, dass es gleich zwei Punkte mit unbezahlten Praktika gibt. Sehr sinnvoll...
Ich hab das Video von Shoe0nHead dazu gesehen aber sie ist da ja ziemlich schnell da durchgeflogen, sodass mir jetzt erst richtig klar wurde, wie dämlich das alles ist.
Wenn man (wie ich z.B.) in einer Region lebt, in der es nun mal keine Sau interessiert, ob man religiös ist oder nicht, kann man eigentlich schon mal automatisch ein Viertel aller Häkchen setzen.
Da sich hier auch keiner für die Sexualität von anderen interessiert (wenn die nicht gerade was von einem wollen), ergibt sich quasi auch schon das zweite Viertel.
Ich glaube, dieser Test ist nur für Leute, die auf Teufel komm raus "unprivilegiert" sein wollen, um dann darüber jammern zu können.

Alibifrage: Hast du über das kommende, lange Wochenende was vor?
Ja, ich glaub auch, das ist nur dafür da, damit sich Leute mal wieder richtig bewusst werden können, was sie für Opfer sind, weswegen ihnen der Rest der Welt was schuldet. zufrieden.gif

Nichts Bestimmtes. kratz.gif
#42256
Ist "Privileg" denn definiert als "gegenüber anderen Leuten in Deinem Land" oder gegenüber anderen Leuten auf der Erde"?
Denn global gesehen ist es doch schon ein ziemliches Privileg, wenn man sich zB die Branche, in der man arbeiten will, aussuchen kann, eine Krankenversicherung hat und keine Studiengebühren zahlen muss.
Es global zu definieren, ist eigentlich nicht sinnvoll, denke ich, weil es ja auch keine globale Politik oder Gesellschaft gibt.
#42256
Klar, wer wirklich gut bezahlt ist, ist besser dran. Aber wer zum Beispiel von seinen Eltern unterstützt wird, ist deswegen auch privilegirter (hmpf, ne Rechtschreibprüfung für die Fragen wär echt nützlich). Die müssen da nicht nur für bereit sein, sondern das Geld auch haben.
Mit dem Nebenjob hast du natürlich Recht, das ginge dann auch.
Aber bezahlte Praktika sind doch viel mehr Privilegierung als unbezahlte Praktika und kommen gar nicht vor. Die Unterstützung bei unbezahlten Praktika kann darin bestehen, dass man weiterhin bei den Eltern wohnt und da durchgefüttert wird, und wenn man das zählt, kann man auch gleich mit reinzählen, dass man als Kind nicht auf der Straße leben und sich von überfahrenen Katzen ernähren musste.
Zudem war ein mehrwöchiges Praktikum zumindest schon in meiner Schulzeit Pflicht, das ist dann also kaum ein Privileg.
Deine Meinung hierzu?
Im Großen und Ganzen hat er nicht unrecht, auch wenn ich nicht glaube, dass die Flüchtlinge dem deutschen Arbeitsmarkt helfen werden, dafür ist deren Bildung einfach zu schlecht. Dass auf uns da noch einiges an Konflikten wegen unterschiedlicher Moralvorstellungen zukommen wird, dürfte auch nicht übertrieben sein, deswegen mag ich dieses "Hurra, Flüchtlinge!"-Gehabe auch nicht. Viele Deutsche gehen da viel zu blauäugig ran, und die religiöse Komponente gehört da auch dazu.
#42258
Für mich ist die Sache mit dem Nachholen der Feiertage unnötig. Die Anzahl der Feiertage schwankt dann zwar vielleicht pro Jahr, aber über mehrere Jahre gleicht sich das wieder aus, also müsste man da nichts nachholen.
Aber einmal verlorene Feiertage gleichen sich doch nicht aus. fragehasi.gif
#42250
Was ist das denn für ein Test? Ich kann so viele Fragen einfach nicht vernünftig beantworten, weil sie von falschen Angaben ausgehen. Ich war noch nie in einem Flughafen, woher soll ich also wissen, ob ich bei der Security da nervös wäre? Und was ist bitte meine "identity"? Ich würde ja sagen mein empfundenes Geschlecht, aber das wurde doch schon bei den Fragen durchgenommen?
Als Atheist sind viele der Religionsfragen auch nicht beantwortbar. "Ist deine Arbeitsstelle für deine Religion angepasst?" - welche Anpassung?

Wie du auf nur 48 gekommen bist, verwundert mich aber auch ein bisschen. Ich habe 75 "geschafft" und so viele Fragen finde ich nicht, die bei uns wahrscheinlich unterschiedlich sind und sich da groß auswirken. ^^
Ich war einfach sehr großzügig bei der Interpretation der Fragen. "Bist du schon mal für deine religiösen Ansichten angegriffen worden?" "Hm, klar, ich hab wütende Mails von Christen gekriegt, die was gegen Atheisten hatten. Bin voll unterdrückt!" *ankreuz* biggrin.gif
Dazu noch die depressiven Phasen in meiner Teenagerzeit und die Tatsache, dass ich sowohl als zu dünn als auch zu dick genannt wurde, und schon bin ich voll unterprivilegiert. greatjobplz.gif
#42257 Ich nicht, wer oder was ist Sallie Mae?
Ach ja, 58 Punkte - also privilegiert wie fick. Haters gonna hate. zunge.gif
Sallie Mae bietet Studienkredite in den USA an (aus irgendeinem Grund haben derartige Firmen, wenn der Staat seine Finger im Spiel hat, so putzige Spitznamen; es gibt/gab auch noch Freddie Mac und Fannie Mae).
#42258

Das sieht, wie gesagt, der Arbeitgeberbund anders. Da ist jede Veränderung zugunsten der Arbeitnehmer ein Todestoß für die deutsche Wirtschaft. Jedes Mal. Ich kann gar nicht zählen, wie oft die Wirtschaft in Deutschland deswegen drauf gegangen ist.

Was hälst Du vom Arbeitgeberbund?
Nicht sonderlich viel, eben weil er immer so viel jammert. Wo bleibt da der Unternehmergeist? "Oh nein, wir werden hinter Mali zurückfallen, wenn Kinderarbeit bei uns verboten bleibt!!!!11elf" Es ermüdet und macht den Eindruck, als wenn die deutsche Wirtschaft höchst fragil wäre.
#42257

Also ich hab 65 erreicht.
Allerdings sind einige der Fragen nicht nur auf Amis zugeschnitten, sondern auch Kontextabhängig.
Das ich z.B. der einzige meiner Rasse in einem Raum war ist dem Fakt zu verdanken, dass ich Freiwilligendienst in Ghana gemacht hab, der nicht vom Staat subventioniert wurde, weshalb ich (bzw. meine Eltern) die ganzen Kosten (Flug+Gebühren Entsendeorganisation [für Vermittlung sowie Vor-/Nachbereitungsseminar]+ Kosten für NGO Vorort [die sich ja zum größten Teil durch die Freiwilligen finanzieren {können}]).
In diesem Kontext wäre das wohl als privilegiert berechnet worden, ohne Kontext aber als weniger privilegiert.
Und das war jetzt nicht unbedingt die einzige Frage.
Ich war alleine in Japan, deswegen konnte ich ankreuzen, mal der einzige Vertreter meiner Rasse im Raum gewesen zu sein. biggrin.gif
#42257

Ich hab auch 62 erreicht aber der Test ist wirklich eher für Amerikaner gedacht, dass merkt man eindeutig an den Fragen.

Apropos Frage: Was hälst Du von der Idee, Feiertage, die auf das Wochenende fallen, nach zu holen? Der Arbeitgeberbund hält das für ne blöde Idee (fanden die aber auch beim Mindestlohn, Sonntagsarbeit usw.).

Der Admiral
Würd ich gut finden. ^^ Die Amis machen das auch, und bei denen bricht deswegen die Wirtschaft auch nicht zusammen. biggrin.gif
#42255
Also bei 62 ist es auf jeden Fall schon im privilegierten Bereich. Aber besonders aussagekräftig finde ich den Test für Deutsche sowieso nicht, da einige Sachen davon hier überhaupt nicht funktionieren. Beispiel medizinische Versorgung und die ganzen spezifischen Beleidigungen (die man natürlich noch übertragen kann^^)

Auch sind hier in Deutschland viele Regionen nicht mehr so arg religiös verbohrt... Gerade in Großstädten sollte man da weniger Probleme haben.
Ja, einiges bezieht sich ja auch auf die horrenden Studiengebühren und Studentenkredite in den USA. Wer kennt hier schon Sallie Mae?
#42250
"Warum ist jemand privilegiert, der eine oder mehrere unbezahlte Praktika hatte?"
Weil wenn man arbeiten muss, um zu überleben, man es sich nicht leisten kann, mehrere unbezahlte Praktika zu machen?
Aber ist nicht jemand privilegierter, der z.B. ein Praktikum bei Snapchat macht und dafür fürstlich bezahlt wird? Zudem ist ein Praktikum in vielen Bereichen quasi Pflicht und muss gemacht werden, wenn man da arbeiten will. kratz.gif Kann ja sein, dass man in der Zeit von seinen Eltern unterstützt wird oder dass man einen Nebenjob hat, um das zu finanzieren.
#42250

Man kreuzt knapp die Hälfte an und ist immer noch "not at all" privilegiert?
Meine Theorie: Die haben irgendeine schwarze und/oder lesbische Frau in der Buzzfeed-Redaktion an den Test gesetzt und dann mit Entsetzen feststellen müssen, dass sie als furchtbar privilegiert galt, wenn sie den ehrlich ausfüllte. Also mussten sie die Schwelle so weit nach oben schrauben, bis der Test der Frau ihren verdienten Opfer-Status bescheinigte. biggrin.gif
#42251

Hochzeit hat ja damit wenig zu tun, das ist einfach nur die beste Zeit in jemandes Leben. Und danach erlebt das Auto ja nix mehr zunge.gif
Das Auto geht (fährt) mit seinem Motor durch dick und dünn, in schweren sowie in heiteren Zeiten. (Gerade beim Trabi.) 4e5dd44a.gif Da passt "Hochzeit" für die Vereinigung doch super. 016.gif
Aaaaaaaargh! 5c745924.gif

Entschuldige, das lag an den ganzen Genderthemen hier in FdH. Das war mehr als ich bisher in meinen ganzen Leben ertragen musste und ich bin 32.

Ich hab auch nichts gegen Veränderungen aber diese sollten die Sachen einfacher machen. Und verdammt nochmal, wir reden hier über Wörter. WÖRTER!

Und was soll das mit der Ehe? Religiös, nicht religiös? Die Ehe wurde schließlich nicht von den Christen erfunden. Als ob es da ein Monopolrecht gebe.

Wenn zwei Leute heiraten, ist das Ehe. Wenn zwei Leute die Lebenspartnerschaft eintragen, ist es halt das. Wobei ich da persönlich auch keinen Unterschied sehe. Es spricht doch schon aus moralischer Sicht nix dagegen, das auch zwei gleichgeschlechtliche Partner heiraten. Zumal die Heirat von Land zu Land eh unterschiedlich geregelt ist.

Und wäre die Merkel nicht so ne zurückgebliebene Person (das Internet ist für uns alle Neuland) und hätte sie etwas mehr Mumm (ich tue mich schwer damit) wäre das auch sicherlich schon gegess... Ach nee, da gäbe es sicherlich wieder Ärger mit der eigenen Partei. gaaah.gif

Alibifrage: Wolltest Du nicht mal eine Lästerei zum Star Trek Film machen?

Der Admiral
Aber Merkel könnte sich voll auf die SPD verlassen, keine andere Partei steht ihr so sehr bei. biggrin.gif

Zur Alibifrage: Meine Meinung seit #40374 hat sich nicht geändert... unsure.gif
#42245
Vorschlag zur Güte: Wir nennen die standesamtliche Ehe (Zivilehe) nicht mehr Ehe, da auch sie nichts mit einer religiösen Verbindung zu tun hat?
Und wenn wir schon dabei sind, zwingen wir auch die Autobauer, das Zusammenfügen von Motorblock und Karosserie nicht mehr als "Hochzeit" zu bezeichnen!
Niemals! Die Hochzeit muss bleiben, die rührt mich immer zu Tränen, wenn ich so was im Fernsehen sehe. schnueff.gif Selbst wenn es nur ein Trabant ist.
Wie privilegiert bist du, Klopfer?
Gar nicht, 48 Punkte. biggrin.gif
Ist aber schon ein ganz schön bescheuerter Test. Warum wird "fag" einzeln genannt und dann "fairy" und andere Bezeichnungen für Schwule noch mal? Warum ist jemand privilegiert, der eine oder mehrere unbezahlte Praktika hatte?
Und bei den Amis verdienen Asiaten im Durchschnitt mehr Geld als Weiße, ist das nicht auch ein Privileg? kratz.gif
#42247

Gemeint war die Adoption.

Alibifrage: Was tust du, wenn du an einem Samstagmorgen um 6:30 wach bist?

Liebe Grüße
Kitschi
Ich hab grad noch mal nachgeguckt: Das Zeugnisverweigerungsrecht besteht nur für Kinder, die bis zum dritten Grad verwandt oder verschwägert sind. Ob nun Ehe oder Lebenspartnerschaft, in beiden Fällen müsste der neue Partner das Kind adoptieren, damit dieses ein Zeugnisverweigerungsrecht gegenüber dem neuen Partner hat. Es stimmt also gar nicht, dass es beim Zeugnisverweigerungsrecht eine Diskriminierung von Lebenspartnerschaften gibt.
Dass sie bei Adoptionen noch nicht voll gleichgestellt sind, ist ja klar, aber darum ging's bei der Frage direkt ja gar nicht.

Zur Frage: Ich geh noch mal pinkeln und dann endlich schlafen. biggrin.gif
#42245
Zweckehe, Scheinehe, Arrangierte Ehe, Zwangsehe, Ehenichtigkeitsverfahren, Ehebetrug, Ehebruch, Hausfrauenehe, Vergewaltigung in der Ehe, Ehegesetz (das von den Nazis eingeführte gegen gemischtrassige Ehen, die wollten doch die homo-rassen-ehe...), Ehelosigkeit, Unehelichkeit, Katalogehe, Ehehindernis, Eheverbot, Kaufehe, Kebehe, Raubehe, Entführungsehe...

Auch das Wort Ehe kennt viele negative Kontexte...
Kommt auf den Standpunkt an. biggrin.gif Offenbar gibt es ja viele Fans arrangierter Ehen, sonst würde es nicht laufend neue geben.
#42243
Tut es, ich kenne ein lesbisches Pärchen, die haben mir das gesagt.

Alibifrage: Was machst du am Sonntag?

Liebe Grüße
Kitschi
Und das lesbische Pärchen war tatsächlich in der Situation, dass eine von ihnen wegen einer Straftat vor Gericht stand und das Kind der anderen als Zeuge vor Gericht vernommen wurde und die Aussage verweigern wollte, aber nicht konnte? huh.gif

Arbeiten. schulterzuck.gif Auch wenn das am 1. Mai ja eigentlich nicht sein sollte. biggrin.gif
#42242
Ich frage mich manchmal, warum Gott denn keine Homo-Ehen mögen soll. Ich meine ja nur, wenn man an gott glaubt, also ich meine jetzt mal einen christlichen Gott, und dann in sein Buch schaut, die Bibel, dann steht da... fast nix. Jesus hat sich zu sowas eh nie geäußert, die Apostelbriefe sind nicht so ergiebig, da wird im wesentlichen die "Knabenschändung" also die Pädophilie gegeiselt. Und im alten Testament? Steht an zwei Stellen in der Tora (also den fünf Büchern Mose), dass ein Mann es nicht mit einem Mann wie mit einer Frau tun soll. Wie auch immer das gehen soll?
Frauen sind ganz raus, über Lesben wird nie etwas gesagt, insbesondere auch nicht verboten. Und Schwulen werden letztlich nur gewisse sexuelle Praktiken untersagt, die es entweder nicht gibt, oder Analverkehr war damals in der Region die verbreitete Form des Heterosex. Jedenfalls steht da nicht, dass zwei Männer nicht zusammenleben dürfen.

Und wenn man dieses Buch wirklich so ernst nimmt, dann hasst Gott ja auch alle, die sich rasieren, keine Geländer an die Dachterasse anbringen oder Hasen essen. Naja, da geht der Klopfer vielleicht auch d'accord mit?
Ja, neben Schweinen (weil gespaltene Hufe, aber keien Wiederkäumer) sind auch Hasen verboten, sind nämlich Wiederkäuer ohne gespaltene Hufe.
Na ja, es ist ein bisschen zweifelhaft, ob in den Apostelbriefen tatsächlich nur die Päderastie gemeint ist, die entsprechende Übersetzung ("Lustknaben" etc.) ist relativ neu, im griechischen Original lassen die Wörter keinen Rückschluss auf das Alter zu. Im Römischen Reich waren homosexuelle Beziehungen zwischen freien Bürgern tabu und nur bei Abhängigkeitsverhältnissen (also Herr und Sklave) toleriert, aber dafür mussten die Sklaven nicht unbedingt besonders jung sein.
Im AT wird meiner Meinung nach schon recht klar, dass auf Analverkehr zwischen Männern angespielt wird, wenn gesagt wird, dass ein Mann nicht bei einem Mann liegen darf, wie er bei einer Frau liegt. Historisch dürfte ziemlich klar sein, dass Homosexualität damals nicht toleriert wurde, und jetzt aus vermeintlichen Ungenauigkeiten abzuleiten, dass die damals doch kein Problem damit gehabt hätten, verfälscht die Geschichte, um damit heute etwas rechtfertigen zu können, nur um nicht sagen zu müssen, dass die Religion eben in der Hinsicht nicht tolerant angelegt war. (Ich hab auch keinen Zweifel daran, dass auch Jesus nichts von Homosexuellen hielt, so wie es üblich zu der Zeit war. Jesus hatte ja auch zu Ehebruch und Scheidung eine ziemlich harte Haltung. Und wenn jemand kommt mit "Aber Jesus hatte doch immer ein Herz für Sünder und Ausgestoßene", der lässt außer Acht, dass Jesus trotzdem von den Sündern immer erwartete, dass sie mit dem Sündigen aufhören.)

Dass man Hasen nicht essen sollte, ist schon richtig, aber die Begründung in der Bibel ist natürlich vollkommener Unsinn, weil Hasen keine Wiederkäuer sind (auch wenn sie tw. ihre Köttel mampfen). Aber laut Bibel haben Insekten ja auch vier Beine.

Die Toleranz gegenüber Homosexualität ist in meinen Augen nichts, was man durch die christliche Religion begründen kann. So weh es den Gläubigen auch tut, sie müssen sich das selbst gegenüber alleine rechtfertigen; der Papst benimmt sich, wenn er homosexuelle Praktiken ablehnt, nicht unchristlicher als jemand, der homosexuelle Praktiken toleriert.
(Ist ähnlich wie mit dem Islam: Jemand, der im Namen des Islams Ungläubige töten will, benimmt sich nicht unislamisch. Der kann seine Haltung gut anhand des Korans begründen, genauso wie jemand anhand des Korans begründen kann, wieso er keine Ungläubigen abschlachtet. Aber er kann seine Friedfertigkeit nicht darauf berufen, dass das im Koran so vorgesehen wäre und alle, die das anders sehen, unrecht hätten.)
#42242

Es geht mir im Bezug zu Homosexualität um den Begriff "Ehe". Der Begriff ist festgelegt für eine Beziehung zwischen Mann und Frau. Da gibt es in meinen Augen gar nix zu diskutieren, wenn jemand was neues erfindet, soll er dem neuen einen eigenen Namen geben.
Und nein, das können wir nicht wissen, und ja, es ist vermessen. Aber es sagt ja auch keiner, der Zweifel hat, dass er "in einer Ehe" lebt. Man sagt, man ist verheiratet. Ich hab den Begriff "Ehe" glaub ich noch nie in negativem Kontext gehört.
Außer man sagt, sie ist gescheitert, oder? kratz.gif
#42232
Bei der Zeugnisverweigerung gibt es aber einen wesentlichen Unterschied: Die gilt bei eingetragenen Lebenspartnerschaften NUR zwischen den Partnern. Im Gegensatz zur Ehe schließt dass in die Partnerschaft mitgebrachte Kinder nicht ein - und das gilt bei der Ehe unabhängig von einer Adoption der Stiefkinder (also im Gegensatz zur Lebenspartnerschaft).

Dann gibt es noch so kleine Unterschiede wie bei Bonitätsbewertungen, wobei das keine Sache des Gesetzgebers ist (zumindest nicht nach bisheriger Gesetzeslage), sondern in der Hand von privaten Dienstleistern wie der SCHUA liegt. Und dass die SCHUFA sich von der Realität nichts vormachen lässt sollte ja nichts neues sein...
Hm, spielt das mit den Kindern in der Praxis tatsächlich so oft eine Rolle? kratz.gif Da müssen ja schon einige Sachen zusammentreffen, damit das mal Relevanz hat.

Bonitätsbewertungen haben sowieso eher was mit Kaffeesatzleserei zu tun, und was nun genau da reinspielt oder nicht, dürfte für die Auskunfteien auch jeweils unterschiedlich sein.
#42239
Frage an den Poster: Eine Ehe ist also eine "geheiligte Verbindung". Und eine Verbindung ist "geheiligt", wenn Gott ihr den Segen gibt, unabhängig davon, ob das Bodenpersonal das beantragt hat oder nicht. Eine homosexuelle Gemeinschaft kann grundsätzlich keine "Ehe" sein, also nicht geheiligt, weil Gott grundsätzlich, unabhängig von den Wünschen des Bodenpersonals, keine homosexuellen Verbindungen mag?
Und woher wissen wir im Umkehrschluss, ob Gott die vielen sogenannten Ehen tatsächlich geheiligt hat? (Also sowohl die kirchlich, als auch die weltlich geschlossenen.) Ist es da nicht vermessen, irgendeine Beziehung "Ehe" zu nennen?
Jeder macht sich seinen Gott selbst. schulterzuck.gif
#42238
Gut, aber wo ziehst Du jetzt Deine Grenze zwischen Meinungsäußerung und "Kreuzzug"? Wenn es jetzt keinen Vandalismus o.Ä. gibt, aber die Facebook-Seite der Firma mit negativen Kommentaren geflutet wird, es Artikel gegen die Firma gibt etc - sind das dann nicht auch einfach nur Meinungsäußerungen?

Ich habe bei einigen Leuten das Gefühl, dass sie für "freie Meinungsäußerung" plädieren, in Wahrheit aber jeden Widerspruch selbst als eine Beschneidung wahrnehmen. Beliebtes Zitat: "Aber das darf man ja heutzutage gar nicht mehr sagen"

Zum anderen Thema: Ich finde es eigentlich ziemlich merkwürdig, dass man für Taten in der Freizeit gefeuert werden kann. Ist das generell so? (Ist ja auch nochmal etwas anderes, ob ein Lehrling nicht übernommen oder erst gar nicht als Lehrling eingestellt wird, oder aber ob ein auf drei Jahre geschlossener Arbeitsvertrag vorzeitig aufgelöst wird)
Wenn du mit jemandem eine Meinungsverschiedenheit hast, ziehst du da gewohnheitsmäßig Unbeteiligte herein? Wenn du dich mit deinem Nachbarn streitest, gehst du zu seinem Arbeitgeber und beschwerst dich über ihn? Das würde im privaten Bereich jeder für absurd halten, aber wenn man mit jemandem im Internet nicht einer Meinung ist, soll das okay sein?
Sobald jemand Unbeteiligte mit reinzieht (insbesondere Arbeitgeber, Vermieter etc., die unmittelbar mit der Lebensqualität desjenigen zu tun haben, mit dem man nicht übereinstimmt), ist es keine Meinungsäußerung mehr, weil man das ja aus einem bestimmten Grund macht, man erhofft sich ja dadurch eine Reaktion derer, die man mit reinzieht. Es geht dann nicht mehr darum, eine eigene Meinung einfach zu vertreten oder den anderen von seiner Haltung zu überzeugen. Man will einfach nur, dass andere sich einmischen, um den anderen für seine Meinungsäußerung zu bestrafen.

Und deswegen finde ich es so scheinheilig, wenn sich all die Aktivisten so drüber lustig machen, wenn andere darüber klagen, dass man gewisse Sachen ja gar nicht mehr sagen dürfe. Wenn andere dafür eintreten, dass man seinen Job verliert, wenn man gewisse Sachen sagt, dann heißt das tatsächlich: "Man kann gewisse Sachen gar nicht mehr sagen", weil man dafür bestraft wird.

Es gibt so einige Möglichkeiten, dass ein Arbeitgeber einen Arbeitnehmer loswerden kann, weil die privaten Aktionen des Arbeitnehmers das Vertrauensverhältnis beschädigen oder schlecht für den Ruf des Unternehmens sein könnten... Aber im Einzelfall müsste das oft das Arbeitsgericht entscheiden.
#42238
Glaubt wirklich irgendjemand, dass einen Lehrling zu feuern der richtige Weg ist? Dann wird er seine Meinung ändern? Oder wird er nicht vielmehr verbitterter werden und schon allein aus Trotz noch fester zu dieser Meinung stehen? Wäre es nicht viel sinnvoller, der Meister oder ein Kollege nimmt den Lehrling mal in einer ruhigen Minute beiseite und sagt ihm in einem vertraulichen Gespräch, dass das vielleicht nicht die klügste Äußerung zu dem Thema war und wo denn sein Problem mit den Flüchtlingen liegt? Also einen Dialog anstoßen zwischen Menschen die in einer engeren Beziehung zueinander stehen, anstatt von einem anonymen Internetmob um seine Stelle gebracht zu werden?

Ich mache ehrenamtlich Jugendarbeit, naja, so Gruppenleiter halt. Udn da begegnen einem schon Äußerungen von Jugendlichen, die, naja, geschmacklos bis grenzwertig sind. Ich habe aber noch nie versucht an deren Schule einen Shitstorm loszutreten, sondern einfach mal gefragt, ob das so ernst gemeint war, warum die das meinen und so weiter. Ich bilde mir mal ein nicht dne entferntesten Zugang zu denen zu haben, das kann man auch nutzen um etwas anzustoßen. Ich will auch keine Hirnwäsche betreiben, aber mal reflektieren lassen, woher kommt denn meine eigene Meinung, wieso vertrete ich die und auch mal einen anderen Blickwinkel auf ein Thema gezeigt zu bekommen, das finde ich sinnvoll. Meinungen sind nicht in Stein gemeiselt, aber meiner Meinung nach kann man sie nur selbst verändern, ein Shitstorm ändert keine Meinung, er unterdrückt nur ihre Äußerung. Das halte ich für viel gefährlicher, ich weiß nämlich im Zweifel lieber woran ich bin bei meinem Gegenüber, anstatt, dass eine nicht so gern gesehene Meinung versteckt wird.

Wenn man eine Meinung vertritt, wie dass Homosexuelle keine Kinder adoptieren dürfen sollten, dann kann man ja Parteien wählen, die dieses Anliegen vertreten. Und natürlich auch umgekehrt, wenn man richtig findet, dass sie adoptieren dürfen. Da gibt es für beide Lager ja Parteien mit entsprechenden Haltungen. So bilden wir in einer Demokratie Meinungen ab, die gesellschaftliche Relevanz haben, über Parteien und Wahlen. Aber wir schlagen udn nicht (virtuell) die Köpfe ein. Wir haben uns darauf verständigt, dass die Mehrheit gewisse Regeln festlegen darf, zu gewissen Spielregeln. Hat eine Minderheit das Gefühl, dass die Regeln verletzt werden, kann sie rechtliche Schritte einleiten und das prüfen lassen. Dieses System funktioniert an sich ganz gut, auch wenn es sicherlich immer wieder Lücken gibt und nicht jeder damit zufrieden ist. Es hat uns aber in der Nachkriegszeit zu einem sehr stabilen und erfolgreichen Staat gemacht. Shitstorms und ähnliche Aktionen sind der Versuch, dieses System zu unterlaufen, weil man sich nicht an die Regeln halten möchte.

Es spricht nichts dagegen seine eigene Meinung (welche auch immer das ist) kundzutun, zum Beispiel über eine Demonstration, aber andere wegen ihrer Meinung fertig zu machen, das geht gar nicht.

Eine Meinung zu haben, darf nicht strafbar sein in einer Demokratie. Das wäre ihr Ende. Aber deswegen hat man auch noch lange nicht das Recht, seine Meinung durch- oder umzusetzen. Das muss man trennen. Die Meinung und eine Tat, die durch eine Meinung motiviert sein kann, aber das sind zwei Paar Schuhe.
Ich schätze auch, dass keiner von den Leuten, die wegen irgendwelcher Facebook-Postings ihren Job verloren haben, jetzt deswegen eine positivere Meinung zu Flüchtlingen oder Ausländern generell hat. kratz.gif Dieses ganze Bestrafen für eine Meinungsäußerung verbessert nicht wirklich was, es befriedigt nur denjenigen, der diese Meinung ablehnt.
#42235

Nicht zwingend, die kirchliche Trauung ist ja "nur" die Segnung durch einen Geistlichen. Wenn die fehlt, heißt das ja nicht zwingend, dass Gott eine Verbindung nicht gesegnet hat. Er wurde halt nur nicht offiziell drum gebeten. Und ich finde nachvollziehbar, dass Nichtchristen Gott nicht um seinen Segen bitten, weil er ihnen vermutlich ziemlich schnurz ist biggrin.gif Wenn Gott kein Arsch ist, segnet er eine Verbindung dennoch, wenn er sie für richtig hält. (OB Gott ein Arsch ist, überlass ich der subjektiven Beurteilung wink.gif )
Okay. biggrin.gif
#42234
Und wo ist dann der Unterschied zwischen der Meinung:
"Ich finde, dieser Mensch sollte keine Kinder adoptieren dürfen, weil er mit einem anderen Menschen zusammenlebt, der das gleiche Geschlecht hat wie er"
Und der Meinung:
"Ich möchte bei dieser Firma nicht mehr einkaufen, weil in ihrer Führung Leute sitzen, die Meinungen vertreten, die ich für grundfalsch halte" ?
Oder allgemein: Wo ist die Grenze zwischen Distanzierung, Kritik, gerne auch Polemik einerseits und Hetze andererseits?
Ist es in Ordnung, wenn jemand auf einen Kommentar 1000 negative Antworten bekommt? Oder 1000 Emails? Anrufe? Letztes Jahr hat ein KFZ-Techniker-Lehrling seinen Job verloren, weil er einen ziemlich widerlichen Kommentar auf Facebook hinterlassen hat (er schrieb, dass er es gut fände, wenn man mit Flammenwerfern auf Flüchtlinge schießt - angeblich ironisch...).
Kann man jemanden - insbesondere einen Lehrling - wegen einer nicht strafbaren Äußerung in der Freizeit feuern? Andererseits: Kann man den Meister zwingen, mit so jemanden weiter zusammenzuarbeiten? Inwiefern können/müssen sich Firmen von Meinungen distanzieren? (Können Unternehmen überhaupt eine Meinung haben bzw nicht haben?)
Ob du selbst da noch einkaufen willst, ist komplett deine Entscheidung. Aber wenn du einen Kreuzzug anfängst, um die Firma zu zwingen, sich von demjenigen zu trennen, und zwar nicht etwa, weil sie selbst findet, dass diese Äußerung nicht geht, sondern weil der Shitstorm den ordentlichen Geschäftsbetrieb behindert, weil sämtliche Kontaktwege blockiert werden oder weil Werbemaßnahmen durch Protestvandalismus zerstört werden, dann geht das zu weit.
Und auch bei den direkten Reaktionen auf einen Kommentar: 1000 negative Antworten dort, wo der Kommentar gepostet wurde? Hab kein Problem damit. 1000 E-Mails? Find ich schon kritischer. Würdest du für irgendwas, was du geschrieben hast, 1000 E-Mails als Reaktion kriegen wollen? Und jetzt bitte nicht herausreden mit "Ich schreib ja nicht so etwas" oder so, einfach ganz neutral: Fändest du es in Ordnung, wenn dir andere, die du überhaupt nicht kennst, mit denen du nie auch nur indirekt was zu tun hattest und die du nie kontaktiert hast, ihre Meinung so massenhaft aufdrängen würden in privaten Bereichen? (Es gibt durchaus Situationen, in denen eine E-Mail-Kampagne gegen ein Unternehmen gerechtfertigt sein kann, wenn es um deren öffentliche geschäftliche Entscheidungen geht. Bei Privatpersonen muss man da schon vorsichtig sein.) Und 1000 Anrufe sind nie gerechtfertigt. Niemals. Egal was jemand schreibt. Denn 1000 Telefonanrufe sind einfach nur Terror. Dafür gibt es keine Rechtfertigung, und jemand, der das anstößt, kann sich keiner moralischen Überlegenheit rühmen.

Ob ein Lehrling gefeuert werden kann/muss/sollte für irgendwelche Äußerungen, muss das Unternehmen entscheiden. Deren Leute sind es, die mit ihm zusammenarbeiten müssen. Aber das Unternehmen sollte eben auch die Freiheit haben, das zu entscheiden, und nicht von 1000 selbsternannten Moralkämpfern so belagert werden, dass das Unternehmen gar keine andere Wahl hat, als in deren Sinn zu urteilen. Und wenn das Unternehmen entscheidet, dass der Lehrling bleiben darf, dann muss der Meister, wenn er da nur angestellt ist und die Personalentscheidung selbst nicht treffen kann, das eben runterschlucken und seine Arbeit erledigen. Ein Lehrer kann schließlich auch nicht verweigern, einen Schüler zu unterrichten, nur weil der ein Neonazi ist.
#42224
Wenn man sich diesen Leitfaden der HU durchliest, wird man ja bescheuert. O_o
Passend dazu dieses Video.
Haben die Leute keine wichtigeren Probleme?
Was glaubst du, kann genau das (keine wirklichen/wichtigen Probleme zu haben) der Grund sein, warum es dieser ganze Genderkram überhaupt schafft, solch hohe Wellen zu schlagen?
Vielleicht haben einige wirklich keine wichtigeren Probleme. Ich glaube aber, bei vielen ist es so, dass sie zwar wichtigere Probleme haben, aber bei denen keinen Weg sehen, irgendwas zu ändern. Und deswegen stürzen sie sich umso eifriger auf Sachen, bei denen sie sich engagieren und etwas Macht kosten können, und dann noch in dem selbstgerechten Bewusstsein, eindeutig auf der Seite der Guten zu sein und signalisieren zu können: "Seht her, wie anständig ich bin!" kratz.gif
#42226
Das ist vermutlich das erste Mal, dass ich eine amerikanische Auffassung vernünftiger finde als andere.
Die Welt ist voller Überraschungen. biggrin.gif
#42232
Meiner Meinung nach (und nur das, ich hab keine Ahnung was andere denken) ist das Wort Ehe einfach festgelegt auf eine Verbindung zwischen Mann und Frau (aus welchen Gründen auch immer). Sowohl aus religiösen Gründen als auch rein historisch. Von mir aus sollen sie heiraten, aber sie sollen dann nicht in einer Ehe leben, sondern ein eigenes Wort dafür kriegen. Ehe ist ein geheiligter Stand zwischen Mann und Frau, nicht zwischen Mann und Mann oder Frau und Frau.
Bin grad mal neugierig (und will gar nichts andeuten oder hinterfragen): Wenn das ein "geheiligter" Stand ist, sollte eine Ehe in deinen Augen immer auch kirchlich geschlossen werden? fragehasi.gif
#42232
Das stimmt zwar, aber sie dürfen z.B. nicht gemeinsam Kinder adoptieren. Und ansonsten: Ich bin doch auch dagegen, Leute sofort zu feuern, nur weil sie sich mal homophob geäußert haben, aber man sollte eben schauen, dass solche Äußerungen Konsequenzen haben.

Alibifrage: Was hast du letzte Nacht geträumt?

Liebe Grüße
Kitschi
Warum müssen Äußerungen immer Konsequenzen in anderen Bereichen haben? Wenn jemand sagt: "Ich finde, Schwule sollten nicht heiraten dürfen", ruft er ja nicht dazu auf, Schwulen irgendwas anzutun. Er sagt nicht mal, dass die Obrigkeit irgendwas tun oder lassen sollte, um seine Meinung in Gesetzesform zu gießen. Er sagt nur seine Meinung. kratz.gif Man kann natürlich sagen, dass man anderer Meinung ist, man kann auch nach Begründungen fragen und erläutern, wieso man denkt, dass diese Meinung falsch ist, aber warum muss man jemanden für seine Meinung bestrafen?
Und was ist mit anderen Themen? Wollen wir wirklich in einem Land leben, in dem man nicht mehr sagen darf, dass man findet, der Islam gehört nicht zu Deutschland, ohne dass es "Konsequenzen" hat? Das ist keine Meinungsfreiheit.

Ich hab von Sex geträumt. blush.gif
Es ist schon krass, was heutzutage alles gegen die Meinungsfreiheit getan wird. Wenn man überlegt, dass wir vor etwas mehr als 100 Jahren noch die Dreyfuß-Affaire in Frankreich hatten, wo sich bedeutende Intellektuelle einsetzten, obwohl Ihnen Dreyfuß nicht sympatisch war, das Volk aufgewiegelt wurde und Leute tatsächlich Posten verloren oder auf offener Straße angeschossen... da wurde auch von einem kleinen, aber sehr eingeschworenen Kreis alles getan, um die eigene Version der Wirklichkeit durchzusetzen (obwohl diese nachweislich falsch war!).
Man denke nur an Emile Zola, den Schriftsteller, der mal sagte, "ich teile deine Meinung nicht, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du sie sagen darfst", das war noch Meinungsfreiheit und genau so ist die gemeint. Meinungsfreiheit nur für die Leute, die meiner Meinung sind (und mögen es noch so viele sein), ist keine Meinungsfreiheit!
Ich erinnere mich noch gut an den ersten Rektor der Uni Bielefeld, Grothemeyer, da gab es eien Podiumsdiskussion in den 70ern oder 80ern, da war auch ein eher rechtskonservativer Politiker geladen und der wurde ausgebuht vom Publikum usw. und da hat sich der rektor vor die Menge gestellt und gesagt "Das hier ist eine Universität, in diesem Raum hat jeder das Recht ausreden." Der hat auch nicht die Meinung des Politikers geteilt, aber er hat durchgesetzt, dass der ausreden durfte.
Und ganz ehrlich, das ist auch der einzige Weg, der in einer Demokratie (die diese Bezeichnung verdient) gangbar ist, sich mit Meinung auseinanderzusetzen und zu diskutieren, Argumente auszutauschen, Fakten zu beleuchten und Schlußfolgerungen zu ziehen.

Aktuelles Beispiel, die AfD, sie zu ignorieren macht sie nur stärker, man muss sich ihr im politischen Diskurs stellen und dann eben auf den Zahn fühlen, wie wollen die das bezahlen? wie soll das umgesetzt werden?

Und natürlich muss es eine Demokratie aushalten, wenn jemand Minderheiten nicht mag. Solange er ihnen nichts tut, gibt es keinen Handlungsbedarf. Die Gesellschaft kann sich entscheiden ein gewisses Menschenbild zu bevorzugen, in dem auch Minderheiten gleichgestellt sind und dieses dann zum Beispiel über den Schulunterricht transportieren, aber Menschen wegen ihrer Meinung zu verurteilen ist sehr sehr gefährlich, denn wer darf definieren was die "richtigen" Meinungen sind und was die "falschen"? Wir leben in einem Rechtsstaat, der Handlungen und Taten unter Strafe stellt (wozu auch schwer beleidigende Äußerungen gehören können!), aber nicht Meinungen oder die Gesinnung.

Diese Bewegung macht aus der Demokratie eine Meinungsdiktatur. Ich glaube nicht, dass das besonders viele sind, aber sie sind extrem gut vernetzt und sehen schnell nach mehr aus. Das schafft Eindruck und denen eine Plattform. Aber wie schon von Klopfer angeführt, wenn die unsere Gesetze beeinflussen dann wird es wirklich kritisch.
Das Zitat ist nicht von Émile Zola, sondern von Evelyne Beatrice Hall, die damit das Denken von Voltaire charakterisieren wollte, aber ansonsten stimme ich dir absolut zu. ^^

Einen gewissen Einfluss auf Gesetze sehe ich jetzt schon, wenn z. B. im Justizministerium darüber diskutiert wird, "sexistische Werbung" zu verbieten, was natürlich die Frage aufwirft, wer entscheiden darf, wo die Grenze zwischen sexy und sexistisch liegt. Im Endeffekt ist das eine höchst subjektive Sache.
#42230
Durch die Ehe ändert sich ja doch auch rechtlich so einiges, gemeinsame Veranlagung bei der Steuer, andere Bonität bei Krediten, gegenseitige Unterhaltsverpflichtungen, Zeugnisverweigerungsrecht, Auskunftsrechte (zB wenn der Partner einen Unfall hatte und nicht mehr bei Bewusstsein ist), Erbe,... Ich weiß nicht, ob es bei all diesen Punkten mittlerweile eine Gleichstellung gibt.

Und ansonsten spiele ich den Ball einfach zurück: Welchen Grund gibt es denn, so eine Verbindung NICHT "Ehe" nennen zu dürfen? Warum werden die Motive erst infrage gestellt, wenn es Homosexuelle einfordern ("Das ist doch spießig, das wollt Ihr doch gar nicht wirklich")

Kirchliche Trauungen sind nochmal etwas anderes (man kann keinen Priester zwingen, eine Verbindung zu segnen - übrigens auch keine Heterosexuelle), aber die meisten Zivilehen, die heutzutage hierzulande geschlossen werden, haben mit der kirchlichen Vorstellung davon sowieso wenig zu tun.
Also, warum machen manche Leute so ein riesen Fass auf, wenn auch Schwule aufs Standesamt wollen?
Bei den Sachen, die ich nachgeguckt habe (Steuer, auch Erbschaftssteuer, Unterhalt, Zeugnisverweigerung etc.) sind eingetragene Lebenspartnerschaften Ehen vollkommen gleichgestellt. kratz.gif
#42230
Das Wort Ehe ist viel älter als das Wort heirat. Man musste früher nicht heiraten um in einer Ehe zu leben. Heute sind viele verheiratet, aber nach de klassischem Sinn des Wortes leben sie nicht in einer Ehe, weil sie zum Beispiel garnicht zusammen wohnen. Die Ehe ist definiert durch das auch intime Zusammenleben von Mann und Frau. Daher kann es eigentlich garkeine Homoehe geben und ich hab kein Verständnis dafür aus einer Laune heraus zichtausende Jahre alte Wortbedeutungen zu ändern.
Ich weiß nicht, wo du die Etymologie her hast, aber die ist so nicht korrekt. Beide Wörter sind schon im Germanischen nachgewiesen. kratz.gif Ehe (bzw. seine Vorläufer) bezeichnete ein Gesetz bzw. einen Bund, im engeren Sinne dann eben den Bund zwischen Mann und Frau. Heirat bezeichnete zunächst das Führen des (gemeinsamen) Hausstands, bis es dann auch bedeutete, eine Ehe erst zu schließen. Ehe bezeichnete also eher die geistige Komponente, während Heirat den praktischen Teil abdeckte. Beide Begriffe haben also im Laufe der Zeit eine Bedeutungsänderung erfahren, deswegen wirkt es ein wenig beliebig, wenn man die Bedeutung zu einem bestimmten Zeitpunkt festnageln will.
Was die Situation heute angeht: Ich glaube nicht, dass so oft vorkommt, dass Leute eine Ehe eingehen, ohne auch vorzuhaben, zusammen zu leben. kratz.gif Wenn Eheleute dauerhaft getrennt leben über längere Zeit, dann fast immer doch eher, weil sie sich eigentlich schon beziehungstechnisch getrennt haben, aber (noch) nicht geschieden sind. kratz.gif
#42229

Eben, ich versteh also nicht ganz, warum Schwule jetzt n wahnsinniges Fass aufmachen, weil sie nicht heiraten können. Lieben können sie sich doch trotzdem.
Vermutlich aus demselben Grund, aus dem ein Großteil der heterosexuellen Ehepaare geheiratet hat: Um das Vertrauen in die Stabilität der Beziehung gegenseitig und nach außen darzustellen. "Eingetragene Lebenspartnerschaft" klingt nach reiner Bürokratie, damit verbindet man nicht die romantischen Vorstellungen von Ehe. schulterzuck.gif Insofern ist es verständlich, dass Homosexuelle da gleichgestellt werden wollen.
#42227

Woher kommt eigentlich diese furchtbar moderne Vorstellung, dass Liebe zwingend was mit Heiraten zu tun haben muss bzw. umgekehrt? Bei ner Heirat denk ich an zusammenleben, bei Liebe denke ich an eine auf Gefühlen basierende Partnerschaft...
Na ja, idealerweise sollte eine Ehe durchaus auf Liebe basieren, find ich. o_o Vermutlich eine Vorstellung, die auch auf dem Vorbild von Queen Victoria und ihrem Mann Albert beruht. Dass eine Liebe nach einiger Zeit eine Heirat zum Ziel haben sollte, ist sicherlich aber kein Muss.
#42224
Oh weh, ich habe mal versucht mir den Leitfaden durchzulesen, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das die das ernst meinen.
Wie kann man so nur denken und_oder sprechen?^^

Doxxing ist doch eher der Vorgang der Entanonymisierung, oder? Also das Aufdecken der ganzen Informationen und anschließend die Veröffentlichung. So habe ich es zumindest einer Informationsbroschüre "Doxxing 101" von /b/ entnommen^^
Die sind halt alle doof! biggrin.gif

Ich würde das Ermitteln der Informationen gar nicht unbedingt zum Doxxing zählen. Es ist sicherlich eine Voraussetzung, aber da diese Information ja auf so viele verschiedene Arten und Weisen erlangt werden kann (z.B. indem man sie schon vorher zufällig wusste durch einen persönlichen Kontakt), die nicht unbedingt was mit dem Vorhaben zu tun haben, sie auch zu veröffentlichen, würde ich das Doxxing nur auf die Veröffentlichung beschränken.
#42217
So richtig ich auch sonst finde, was du sagst, ich muss zugeben, dass ich über dieses Zitat:

"Genauso ist es legitim, wenn jemand findet, Schwule sollten nicht heiraten dürfen. Das ist zwar nicht meine Meinung, aber mit welchem Recht soll ich einem anderen sagen, dass meine persönliche Meinung in der Sache richtiger wäre als seine?"

gestolpert bin.

Wenn man das falsch findet, dann raus damit, aber dann will ich auch sagen, dass ich das für furchtbar halte, weil gleichgeschlechtlich Liebende genauso sind wie andere auch. Jedenfalls sind sie gleichwertig und sollten heiraten dürfen.

Und bevor irgendwer damit ankommt: Ich bin dagegen, solche Leute wie ein Monster zu behandeln. Man sollte Homophobie nur eben entschieden entgegentreten.

Alibifrage: Hat es heute in Berlin geschneit?

Liebe Grüße
Kitschi
Ich glaube, du hast mich missverstanden. Es geht nicht darum, dass man andere für ihre Meinungen nicht kritisieren darf. Kann man, soll man. (Man muss allerdings auch wissen, wann man etwas ruhen lassen sollte. Wenn jemand die Homo-Ehe nicht mag, bringt es nichts, so lange auf ihn einzureden, bis er die Fresse hält und gar nichts mehr sagt. Das ändert seine Meinung nicht, man kommt nur rüber wie ein predigendes Arschloch.)
Es wird dann allerdings problematisch, wenn jemand für seine Meinung bestraft wird, indem man versucht, ihn dafür zu ächten und um seinen Lebensunterhalt zu bringen, als wenn seine Meinung das absolut Böse wäre und nur die eigene Meinung die einzig erlaubte und naturgegebene. Das überschreitet für mich die Grenzen, wenn jemand für seine Meinung büßen soll, indem man Konsequenzen für Bereiche fordert, in denen seine Meinung gar keine Rolle spielt.
Wenn z.B. ein Chef einer Firma erzählt, er findet, Schwule sollten nicht heiraten dürfen, finde ich es richtig beschissen, wenn von Aktivisten versucht wird, die Firma dazu zu bringen, ihn zu feuern. Und das ist ja nichts Hypothetisches, so was ist ja schon passiert. Und im kleinen Maßstab passiert so was noch viel öfter, dass versucht wird, jemandem das Leben zur Hölle zu machen, weil jemand findet, dass dieser eine furchtbare Meinung vertritt. Ich finde das viel verabscheungswürdiger, als wenn jemand einfach nur seine Meinung sagt.

Zur Frage: nein.
#42224

Das ist ja interessant, wird da wirklich als Mikroaggressionsgrund aufgeführt, dass man behauptet, es gäbe keine Rasse, weil man damit jemandes ethnische/historische/whatever Identität abspricht (dritter Punkt)? Ist das nicht sonst immer andersrum?
Zumindest in Deutschland, ja. Das hatte ich in dieser Kolumne auch erwähnt und gemeint, dass ich gerne mal sehen würde, wie sich ein amerikanischer Menschenrechtler und deutsche SJWs wegen dieser Sache anzicken. biggrin.gif
#42219
Naja...oder es liegt halt wieder einmal daran, dass über einzelne Personen und/oder Aktionen so lange berichtet wird, dass man als Außenstehender das Gefühl bekommt, die drehen komplett am Rad. Dass das vor Ort meistens nicht ganz so dramatisch aussieht, sollte doch eigentlich klar sein...
Blöderweise können am Rad drehende Einzelpersonen ganz schön viel Einfluss auf eine Bewegung haben, wenn man ihnen nicht frühzeitig Einhalt gebietet.
#42217 #42219
Ich studiere auch in Berlin, allerdings auch MINT, und bei uns am FB ist es zum Glück auch (noch?) nicht so schlimm. Ich kenne z.B. keinen einzigen Studenten, der jemals gezwungen(!) war, einen Text gegendert zu schreiben. Vielleicht betrifft das ganze SJW-Gedöns bei uns eher einzelne Unis, an denen die entsprechenden Leute am lautesten schreien und auch eine Plattform dafür geboten bekommen (ohne die HU jetzt spezifisch schlecht machen zu wollen). Ich meine, guck dir doch z.B. mal den "Sprachleitfaden" der HU-Gutmenschen-AG an. Welchen Impact hat der denn? Letztlich gar keinen. Ich glaube, dass die Situation in Deutschland gar nicht so schlimm ist, wie oftmals dargestellt wird (oder wie in den USA beispielsweise), auch wenn ich mir natürlich wünschen würde, dass die größten Krebsgeschwüre (kostenintensive Umbenennungen, Professx-Allüren, Gender-Lehrstühle...) mal einen auf den Deckel bekommen. Wenn dagegen in einem Online-Formular mehr als 2 Geschlechter (+intersexuell) zur Auswahl stehen, ist das zwar total bescheuert, verursacht aber keine nennenswerten Kosten und stört mich letztlich nicht besonders. Sollen sie doch. schulterzuck.gif

Zu deinem Beispiel: Einspruch, euer Ehren! wink.gif Wenn ich bei einem "Transsexuellen" (mit eindeutigem biologischen Geschlecht) eine psychische Störung vermute, ist das eine legitime Meinung, weil es abseits vom persönlichen Geschmack gute Gründe für diese Meinung gibt. Es gibt aber keine guten Gründe, die gegen eine Heirat von Schwulen sprechen (persönliche Geschmackssache zählt nicht dazu!). Insofern wäre die Meinung im 2. Fall nicht mehr legitim.

Alibifrage: was zum Fick sind Mikroaggressionen und Doxxing? urx.gif
Denk auch mal ein bisschen in die Zukunft. Klar, im Moment ist der Einfluss dieser Gruppen noch beschränkt. Aber je mehr Stunk sie machen, desto größer wird auch bei den Lehrenden die Schere im Kopf, und dann haben wir Probleme. Die ersten Probleme gibt es natürlich schon, wenn gewisse Texte aus Uni-Publikationen herausgestrichen werden, weil sie nicht der SJ-Linie entsprechen (wie vereinzelt bereits passiert), oder wenn bestimmte Personen nicht mehr eingeladen werden, öffentlich zu sprechen, weil einige kleine, aber laute Gruppen schweren Protest anmelden.
Der Blick in andere Länder kann einen Hinweis darauf geben, wie es bei uns werden könnte, es ist ja nicht garantiert, dass der Status quo so bleibt bei uns. Und dann haben wir ganz schnell auch bei uns Situationen, wo (wie bei Tim Hunt) ein harmloser Witz dazu führt, dass ein Mensch zur Persona non grata erklärt, aus seinen Ämtern und Positionen herausgedrängt und an den Rand des Selbstmords gemobbt wird.

Zu deinem Einspruch: Abgelehnt! biggrin.gif Was gute Gründe sind, ist in vielen Fällen komplett subjektiv. Für viele ist es ein guter Grund, dass eine Ehe (inklusive der steuerlichen Vergünstigungen) ein stabiles Umfeld etablieren soll, in dem die Entscheidung zur Gründung einer Familie erleichtert wird. Dieser Grund fällt bei Schwulen nahezu komplett weg.


Mikroaggressionen: Das sind die allerkleinsten Dinge, die jemand als Anlass nehmen könnte, sich verletzt zu fühlen. Die University of California hatte mal ein Dokument mit Beispielen veröffentlicht.
Doxxing ist das Veröffentlichen von Wohnadresse, privater Telefonnummer, privater E-Mail-Adresse und anderen persönlichen Daten (z.B. Arbeitgeber) eines Andersdenkenden mit dem Ziel, dass "Aktivisten" ihn unter Druck setzen können, sei es durch Briefkampagnen und Anschwärzen beim Chef bis hin zu persönlichen "Besuchen".
#42220
Der Rote war ja im Fernsehen richtig peinlich. Man merkte so richtig an, das er ein reiner Apparatschik ist und leierte nur die Floskeln runter. Gegen den FPÖ Kandidaten war er auch hilflos, er wollte ihm sogar unterstellen dass er seine Glock ins Parlament mitnimmt..
Der Schwarze war ein Professor in Verfassungsrecht und kannte sich gut aus, er dürfte trotzdem damit nichts wettgemacht haben (ist als Architekt von Schwarz-Blau bekannt).

Ich glaube das liegt daran, das Rot-Schwarz wirklich verhasst ist im Land. Aber so richtig! Das geht schon länger so. Damals beim Haider war es ja ähnlich, nur weit weniger schlimm....
Das Nachdackeln der Merkelpolitik wirkte noch als ultimativer Brandbeschleuniger, wo bei den Landtagswahlen die FPÖ schon gegen Ende 2015 30% jeweils in Wien und Oberösterreich erreichte.
In Österreich ist die Ablehnung der "Open Borders" Politik noch deutlich größer als in Deutschland...

Rot Schwarz hat in den Umfragen keine Mehrheit mehr. FPÖ ist schon auf Platz 1 und wenn die berühmte Kursänderung in der Flüchtlingspolitik nicht gekommen wäre, vielleicht schon über 40% .....

Meine Einschätzung: Der FPÖ Kandidat wirds. Am Land wird der Grüne zu sehr abgelehnt ("Das Boot ist noch lange nicht voll"), was man auch in den Auszählungen sehen kann.
Da ja auch 3 Tage vor der Stichwahl eine Donnerstagsdemo angekündigt wurde, wird das auch dem Grünen negativ ausgelegt werden wenn Randalle stattfinden.
Der Bundespräsident hat aber auch in Österreich nur relativ beschränkte Macht, nicht wahr? kratz.gif Dann kann er ja eigentlich auch nicht viel Schaden anrichten.