Frag den Hasen

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Hier beantworte ich Fragen, die mir die Besucher gestellt haben, die aber nicht häufig genug sind, um im FAQ aufzutauchen. Insgesamt wurden bisher 41833 Fragen gestellt, davon sind 43 Fragen noch unbeantwortet.
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#43660
Das ist jetzt eher ne Frage an den Fragesteller als Klopfer: Wo finde ich denn die gesetzliche Grundlage dafür, dass alle Anträge von allen Behörden angenommen werden?
Hab in dem Zusammenhang nur § 16 SGB I gefunden, der sich aber ausdrücklich auf Anträge auf Sozialleistungen bezieht. Abgeben soll man dann die Anträge zwar beim zuständigen Leistungsträger, sie werden aber von allen anderen auch entgegengenommen und weitergeleitet. Und Leistungsträger werden in § 12 SGB I iVm §§ 18-29 SGB I definiert - das sind tatsächlich u.A. Gemeinden, Krankenkassen und Rentenkassen.
So oder so jedenfalls eine lustige Info, danke dafür.

Alibifrage für Klopfer: Mit welchem Amt hattest du bis jetzt am meisten und mit welchem am wenigsten Probleme?

LG Sayuri
Am meisten Probleme hatte ich mit dem Bürgeramt/Einwohnermeldeamt, aber mit dem hatte ich auch am meisten zu tun. Das ging dabei los, einen Termin zu kriegen, und ging dann bis dahin, dass absolut unsinnige Bescheinigungen verlangt wurden, die nach kurzem 2-Sekunden-Blick wieder in meine Hand wanderten und gar nicht zum amtlichen Formular gelegt wurden, um es vielleicht gemeinsam abzuheften.
Am wenigsten Probleme gab es beim Gewerbeamt. Da war es nur einmal etwas merkwürdig, weil die Beamtin den Wortlaut, den Amazon in der Gewerbeanmeldung verlangte (für dieses Partnerprogramm), nicht verstanden hat.
Brauchst du noch kolumbianische Pesos? :-)
Au ja! 233cd70a.gif Ich glaub, die hab ich noch nicht.
https://m.9gag.com/gag/aOBV16M
Ich kann mir vorstellen, dich interessiert es, und wenn ich es hier, und nicht in der Link Sammlung poste bekomme ich Punkt, statt welche zu zahlen.

Btw: Warum soll man da für's Posten mit Punkten zahlen? Willst du den Bereich abwürgen?
Eigentlich hatte ich erwartet, dass der mehr für Eigenwerbung benutzt wird. Eigene Blogeinträge, eigene Youtube-Videos und so weiter, und deswegen wollte ich mit dem Punkte-Preis vorbeugen, dass zu sehr gespammt wird. Dass das bisher gar nicht dafür benutzt wurde, ist für mich schon eine Überraschung.
#43664 Aber woher weiß ich denn, ob der Partner nicht gut genug für mich ost oder die anderen ihn einfach nur nicht mögen? Liebe macht ja bekanntlich blind...
Ja, aber diese Verliebtheit dauert ja auch nicht ewig. kratz.gif Und ich denke, gewisse Zweifel könnten dann auch so kommen, ob man wirklich zueinander passt.
Würdest du über die christliche Version von High School Musical lästern wollen, wenn ich sie dir zuschicken würde? biggrin.gif
Es gibt eine christliche Version? urx.gif Immer her damit. angsthasi.gif
#43663
Jap, der Witz war ungefähr der gleiche, nur dass am Ende Mielke als der Trottel dastand (Honecker zu Besuch bei Kohl, Kohl stellt von Stoltenberg ein Rätsel das dieser richtig löst -> Honecker zurück im Osten stellt Mielke das gleiche Rätsel). Danke, das Ding geisterte mir seit Ewigkeiten im Kopf rum, und ich hab' mich einfach nicht vollständig erinnern können.
Gern geschehen. ^^
Vielleicht interessiert dich das hier. Ich werd' echt sauer wenn ich sowas lese. sad.gif
Ich würde nicht alles unterschreiben, was in dem Artikel steht, aber ich denke schon, dass es da durchaus ein Problem gibt, welches seinen Ursprung in a) der Sozialisierung und b) einer Verachtung unserer nichtmuslimischen Lebensweise hat. Aber da müsste man halt auch von offizieller Seite den Mut haben, das zu untersuchen und offen anzusprechen, anstatt das aus Angst vor Rassismusvorwürfen oder dem Erstarken der Rechten immer zu relativieren.
"Freundin meines Bruders will #Erzieherin lernen und findet keine Ausbildung, weil zu alt. Mit 27."

Hallo, wenn man drei Jahre Ausbildung abzieht, würde sie nur noch läppische 37 Jahre in dem Beruf arbeiten können. Da sie ne Frau ist, kommen sicher noch 1-2 Kinder à 2 Jahre Elternzeit hinzu, also sind wir nur noch bei 33-35 Jahre. Da lohnt sich die Anfangsinvestition der Ausbildung gar nicht. Ist doch klar!
Das ist natürlich korrekt. Dann lieber Stütze zahlen. biggrin.gif
#43665
Ich habe mich erkundigt, indem ich den Beamten, der dafür zuständig war, gefragt hab. Warum sollte ich weiter recherchieren, wenn eine vermeintlich absout zuverlässige Quelle mir die Frage beantwortet?
Vielleicht hättest du ihn nach Chemtrails oder dem rechtlichen Status Deutschlands fragen sollen, um zu prüfen, ob er vertrauenswürdig ist. XD.gif
Hey, kannst du erklären, warum mir heute 4 mal der Android Browser abgestürzt ist, als ich versucht habe zu kommentieren?
Weil er beschissen ist? fragehasi.gif
Was hältst du davon das Linksextremisten sich nun als Opfer des oppressiven Polizeistaates darstellen?
Nichts. Ich find auch diese Rechtfertigungsversuche doof. Da sind Leute mit dem festen Vorsatz nach Hamburg gekommen, da Krawall zu machen und sich mit der Polizei zu prügeln. Und nachher stellen sich Sympathisanten hin und erzählen, dass die Krawalle ja von der Polizei provoziert worden wären. Ja wie denn? Sind nach den Polizei-Einsätzen dann Leute aus dem Schwarzen Block eine Woche in die Vergangenheit gereist und haben ihren Kumpels erzählt, was in der Zukunft ablaufen wird? Das ist doch Schwachsinn.
Und Leute, die tatsächlich den Staat so furchtbar finden und ihn vernichten wollen und sich furchtbar unterdrückt fühlen, brauchen doch gar nicht rumzuheulen, falls Vertreter des Staates sich so benehmen, wie ihnen immer vorgeworfen wird.
#43662 Genau das meine ich auch. Jeder, der in seinem Job irgendwie mit anderen Menschen zu tun hat, trifft irgendwann mal auf Arschlöcher. Ob als Kassierer, Berater, oder Beamter. Also chill mal ein bisschen.
Ja. Mindestens 10 Prozent Arschlochquote ist realistisch.
Hattest du auch schon mal Erfahrungen mit Polizisten die auf Ärger aus waren oder von jeder Kleinigkeit gleich tödlich Beleidigt sind ich hab etwa mal beobachtet wie spät abends einige jugendliche versuchten in einen Laden einzubrechen. Also rief ich " Hey Officer" Der typ hat mir 15 Minuten nen Vortrag über Beamtenbeleidigung gehalten und die Jugendlichen sind abgehauen. Dann wollte er noch 200 Euro strafe. Spoiler er hat
keinen Cent bekommen. Hast du änliche erfahrungen
Mit Polizisten nicht. Es gab so einige andere Exemplare im öffentlichen Dienst, denen die Verantwortung zu Kopf gestiegen war, aber die waren dann wiederum nicht so scharf drauf, es bis ins Äußerste zu eskalieren. Aber wie sagte Gerhard Uhlenbruck so schön? "Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand. Nur werden die Ämter leider nicht von Gott vergeben."
#43669 Du glaubst also das Klagegewitter geht erst los wenn die Behörden tatsächlich 5mio pro "falschem Post " sehen wollen. Aber eigentlich wollte ich auf was ganz anderes raus. Hältst du es für praktisch umsetzbar Milliarden Sachen die jeden Tag gepostet werden zu lesen und auf "Hass" zu überprüfen ohne ds es Millionen Euro kostet. Sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Behörden ?
Nö, das ist nicht realistisch. Die werden einige mehr oder weniger blöde Algorithmen darauf ansetzen (dazu gibt's demnächst einen relevanten Blogeintrag) und sich sowieso ansonsten darauf verlassen, dass Beiträge gemeldet werden, und die dann überprüfen. Und natürlich wird das verdammt viel kosten. Aber die Unternehmen werden sich mit vorzeitigen Klagen zurückhalten, weil sie Imageschäden fürchten, weil die Mehrzahl des blöden Volks voll diese Geschichte gefressen hat, dass Facebook und Co. furchtbarste Hetze akzeptieren würden und damit Schuld am Niedergang der Zivilisation hätten.
#43671 Soweit ich weiß ist es so, dass beimechanischen Rechenmaschinen jede Ziffer einen Hebel mit einer Zahl an Kerben benöigte, die der Ziffer als Zahl interpretiert entsprach, also die 9 braucht neun Kerben. Je mehr Kerben, desto länger die Hebel, deshalb sind 7, 8 und 9 in der oberen Reihe. Das ist aber bei jedem Rechner so, also zum Beispiel auch bei Taschenrechnern, selbst den Taschenrechner Apps.
Beim Telefon oder beim Geldautomaten stellte sich diese Frage nicht, da es keine Rechner sind und man sich weder durch einen guten Grund (schließlich war alles schon elektrisch bzw. teilweise sogar schon elektronisch), noch durch die Konvention, aller Rechner gleich zu bauen gebunden fühlte, also nahm man das, was dem Lesen in westlichen Kuturen am ehesten entsprach.

Alibifage: Klopfer, hast Du auch Spaß an so vergleichsweise nutzlosem Wissen?
Aber wieso sollen längere Hebel erklären, dass diese Zahlen oben sind? kratz.gif Die Hersteller von Rechenmaschinen wissen übrigens selbst nicht mehr, wieso dieses Layout sich durchsetzte.

Nutzloses Wissen find ich super. Nur blöd, dass ich dafür nützliches Wissen vergesse. biggrin.gif
#43660
Für die Frist gilt der Tag der Abgabe, bei egal welcher Behörde. Deswegen warten Behörden die drei Tage Postweg nach Fristende ab, weil es ja sein könnte, dass es so anders eingereicht wurde.

Anekdote: Ein fauler Student hat sogar mal seine Bachelor Arbeit bei meiner Freundin abgegeben, ABER eine Bachelor Arbeit ist kein Antrag, insofern gut das Gesetz hier nicht. Nichtsdestotrotz musste diese an die Uni weiter geleitet werden, sie war allerdings deswegen verfristet, da der tatsächliche Eingang in der Universitätals Abgabe genommen wurde. Hätte er z.B. Einen Antrag auf Frist Verlängerung für die
Bachelor Arbeit beim Jobcenter einreicht, wäre das Datum des Eingangs beim Jobcenter gezählt worden.
Tja, wenn man sich solche Spielereien ausdenkt, muss man sich gut informieren!
Aber eine Uni ist doch keine Behörde. kratz.gif
Warum ist beim Ziffernblock der Tastatur die Anordnung anders als bei jedem anderen Nummernblock (Kopfzeile 789 anstatt 123)?
Die Anordnung auf der Tastatur stammt von Rechenmaschinen und Taschen- und Tischrechnern. Warum die das so angeordnet haben, weiß so recht niemand mehr, das hatte sich dann aber recht bald als Standard durchgesetzt.

Als Telefonfirmen dann daran arbeiteten, statt der Wählscheibe auf Telefonen Tastenblöcke einzuführen, testete man einige Konfigurationen und stellte dabei fest, dass die Anordnung mit 123 oben wohl für die Benutzer am einfachsten wäre. Manche sagen auch, dass vermieden werden sollte, dass geübte Nutzer von Rechenmaschinen (mit dem 789-Layout) zu schnell eine Telefonnummer eingeben, weil die Technik damals damit noch nicht klargekommen wäre. Es gibt auch Vermutungen, dass man sich daran orientierte, dass bei einer Telefon-Wählscheibe die niedrigen Zahlen auch oben waren (wobei allerdings die 1 dann rechts oben war, was auf einem Tastenblock wegen der Leserichtung in westlichen Ländern nicht sonderlich sinnvoll gewesen wäre). Zudem hatte das 123-Layout auch den Vorteil, dass man Zuordnungen zu Buchstaben logischer machen konnte, sodass also z.B. ABC auf der 1-Taste links oben wären.
Du hast ja gesagt, dass du bei diesem Test von heise.de (bei dem ermittelt wird, ob Daten ausgespäht wurden) eine Website angezeigt bekommst, auf der du gar nicht angemeldet bist.
Wie heißt die denn? Bei mir wurde gamigo.com aufgeführt, und ich kenne weder die Firma noch habe ich eines ihrer Spiele gespielt.
Bei mir war es ueber18.de. Da war ich nie angemeldet, weil ich für so ein Jugendschutzsystem nicht zahlen würde. Und als Webmaster hatte ich mich auch nicht angemeldet.
Was denkst du über das netzdurchsuchungsgesetz hältst du es für praktisch umsetzbar glaubst du dass die Unternehmen dagegen klagen werden und wie wahrscheinlich glaubst du ist dasssie das jetzt praktisch umsetzen werden
#43496
Ich glaube weniger, dass die Unternehmen dagegen klagen werden (erst, wenn sie Bußgelder zahlen sollen), aber ich denke, dass es Klagen von anderen geben wird. Ein Problem ist dabei, dass nicht jeder prophylaktisch dagegen klagen kann. Bei normalen Personen dürfte es erst gehen, wenn sie betroffen sind, also ihnen was wegzensiert wurde. Bei den Partein würde wohl die FDP am ehesten klagen, aber ich glaube, die darf bislang nicht, weil sie derzeit nicht im Bundestag sitzt. Also vielleicht dann doch eher die Linken. Ich glaube nicht, dass die Grünen klagen werden.
Die Unternehmen werden jetzt - wie sie es selbst angekündigt haben - aggressiver löschen. Sie haben ja kaum einen Anreiz, Inhalte in einer Grauzone stehen zu lassen.
Schau dir das hier mal an. Wie hoch ist die Chance, dass irgendeiner von denen ein Gefängnis von innen sieht?
Dürfte bei null liegen. Selbst wenn sie die finden, die da auf die anderen losgegangen sind, würde es vor Gericht nur eine milde Strafe geben, einerseits, weil für viele noch Jugendstrafrecht gelten dürfte, andererseits, weil man die Tat als solche als nicht so schwerwiegend wertet. Da würden dann also höchstens Sozialstunden oder so was rauskommen.
Was hältst du von den friedlichen Protesten zum dem G20-Gipfel?
Ich fand sie ziemlich sinnlos, ich sehe nicht, was die jetzt bringen sollten. So richtig haben die Leute, die da demonstriert haben, auch keine Ahnung, was da jetzt konkret gemacht werden soll, um alle Interessen unter einen Hut zu bringen. Und keiner von den fremden Regierungsschefs wird sich darum kümmern, was da eine Demo in einer fremden Stadt sagt, die man nur mal besucht.
Dass die Distanzierung zu den gewalttätigen Ausschreitungen auch eher gedämpft bis gar nicht vorhanden ist, ärgert mich auch sehr. Wenn ein Anwalt davon erzählt, dass ihn eigentlich nur stört, dass der Bürgerkrieg im Schanzenviertel stattfand und nicht in wohlhabenderen Stadtvierteln, dann frag ich mich schon, ob er tatsächlich geeignet ist, ein Organ der Rechtspflege zu sein.
Warum sind in Fantasyliteratur und Belletristik mit Adelsbezug Fürsten meistens heldenhaft, Barone hingegen Schurken (Ich glaube, Könige und Grafen liegen irgendwo dazwischen)?
Aber Könige sind doch auch Fürsten. kratz.gif Ist mir nie so aufgefallen, aber ich les auch kaum Fantasy-Literatur. Baron/Freiherr ist aber auch ein ziemlich niedriger Adelstitel, also passt das vielleicht besser zu einem fiesen Kerl und Emporkömmling?
#43655
Gut da kann man seinen Hintern aber auch hochbekommen und sich einfach mal selbst informieren, wie Abendschule nun eigentlich läuft, evtl. Kosten, Kostenregelungen, Zuschüsse, bla.
Die 3 jahre hast du dir auch genauso selber zu zuschreiben.
#43658
Wie fändest du es, wenn jemand versucht dich zu verkuppeln, weil er die Person, mit der du in einer Beziehung bist, nicht mag?
So wirklich super fänd ich das nicht, obwohl es vielleicht noch verständlicher wäre, wenn die Person, mit der ich zusammen bin, nicht gut für mich oder einfach nur beschissen wäre.
#43647
Meh, mit Paragraphen um sich hauen die man nicht gelesen hat, um anderen dann Unwissenheit zu unterstellen ist schon sehr amüsant.

§218a 1) erklärt eindeutig, dass §218 nicht erfüllt ist, wenn gewisse Bedingungen vorliegen. Es liegt dann also keine Straftat vor, Punkt. Da ist nicht von Straffreiheit die Rede, es geht darum dass die aufgeführten Handlungen keine Straftat darstellen.
2) und 3) erklären Ausnahmen von §218, da geht es dann tatsächlich um Straffreiheit trotz verwirklichter Straftatbestände – aber damit ist auch eindeutig kein Regelfall beschrieben (und in der Diskussion geht es auch gar nicht um die dort genannten Fälle).
Für 4) gilt wieder die Begründung wie für 1), es wurde nie eine Straftat begangen, wenn die Bedingungen für diesen Fall erfüllt sind.

Was haben wir heute also gelernt? Wenn man mit Gesetzen um sich wirft, sollte man auch mal den Minimalaufwand betreiben und diese selbst lesen, dann kommt sowas wie hier gerade nicht vor (und wenn man ein Gesetz von selbst nicht versteht – was ja kein Drama ist – dann nimmt man eben ein Regelwerk zu Hilfe). Außerdem solltest Du Dir mal den Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation anschauen, die These "Frauen arbeiten mehr in sozialen Berufen -> Soziale Berufe sind unterbezahlt -> Frauen sind unterbezahlt!" ist nämlich mehr als fragwürdig zusammengeschustert, und eben keiner Diskussion würdig.

Alibifrage: Klopfer, hast Du die Pläsenterie mit Honecker und Mielke noch, in dem es um irgendein Rätsel ging, welches Stoltenberg ganz einfach lösen konnte? Ich habe leider den Wortlaut vergessen, vielleicht kannst Du den Witz ja nochmal posten.
kratz.gif Ich weiß nicht, ob du den meinst, an den ich denke, aber den gibt's ja mit irrsinnig vielen Politikern. (Hat Stoltenberg so oft mit Honecker geredet? kratz.gif )

Die Variante, die ich am meisten gelesen hab, ist die: Treffen sich Kohl und Genscher. Da sagt Genscher: "Ich hab ein kleines Rätsel für dich! Wer ist das: Er ist das Kind meiner Eltern, aber weder mein Bruder noch meine Schwester, wer ist das?" Und Kohl sagt: "Keine Ahnung." Genscher triumphierend: "Na das bin ich!"
Kurze Zeit später trifft Kohl auf Blüm und will ihm auch diese Frage stellen: "Ein Rätsel: Es ist der Sohn meiner Eltern, aber weder mein Bruder noch meine Schwester. Wer ist das?" Der Blüm zuckt mit den Schultern, und der Kohl ruft lachend: "Na der Genscher!"

War das der, den du meintest? fragehasi.gif
#43657
Ein Verein ist es nicht 047352f3.gif9bbc76d5.gif

Das meine ich mit mangelndem Respekt vor den Mitarbeitern da.
Hast du etwa was gegen Vereine? fragehasi.gif

(Ich muss gerade an diesen Fall denken, wo sich ein Polizist beleidigt fühlte, weil ein Passant ihm "Hallo Herr Oberförster, zum Wald geht's da lang!" zurief. Das Gericht urteilte allerdings, dass das keine Beleidigung war, und erläuterte in herrlich süffisanter Weise, was für einen ehrenvollen Beruf so ein Oberförster ausübt und daher wohl kaum geeignet ist, sich davon beleidigt zu fühlen. biggrin.gif)
#43657
047352f3.gif Das haut rein.

Erinnert mich an einen Lehramtsstudenten der sein Eignungspraktikum gemacht an einem Gymnasium gemacht hat. Der betreuende Lehrer stellt sich vor, und sagt, er unterrichtet Deutsch und Philosophie, und fragt, was der Student studiert. Antwort:

"Ich studier was richtiges, kein Laberfach, also Mathe und Physik."
Uh, das brennt. biggrin.gif
#43656
2 Dinge:
1) H4 wird normalerweise beim JobCenter beantragt. Grundsicherung beim Sozialamt. Wobei das eigentlich Schwachsinn ist, weil H4 und Grundsicherung beinahe identisch sind. Der Unterschied ist: Bei Grundsicherung gibt's keine Sanktionen und keine Bewerbungsvorschläge. Aber was auszuzahlende Geld angeht, gibt's keine Unterschiede, es fällt halt bei Grundsicherung die AV (Arbeitsvermittlung, nicht Analverkehr, du Schwein patsch.gif ) weg.

2) Wo du deinen Antrag abgibst, ist scheiß egal. Alle Behörden sind grundsätzlich dazu verpflichtet alle Anträge anzunehmen. Es geht denen zwar auf die Nüsse, aber so will es das Gesetz. Sogar gesetzliche Krankenkassen müssen die Anträge annehmen. Wenn du also z.B. das Ordnungsamt ärgern willst, reich deine Steuererklärung bei denen ein. Die werden es wohl nicht annehmen wollen, müssen es aber tun. Natürlich sollte man sich die Annahme bestätigen lassen, sonst könnte ein missgünstiger Mitarbeiter die Erklärung in der runden Ablage verstauen, also die, die immer unterm Tisch steht, wenn du verstehst.
Bis wann gilt dann eine Abgabefrist? Bis man etwas bei irgendeiner Behörde abgegeben hat oder bis es bei denen ankommt? kratz.gif
(Dann ist es sogar richtig verständlich, dass Unternehmer ihre Steuererklärungen elektronisch per Elster einreichen müssen, damit die solche Späße nicht mehr machen können. biggrin.gif)
#43657
Wie war das mit "Chuck Norris bestellt einen Whopper bei McDonalds - und bekommt ihn!"?
Wobei man natürlich anmerken muss, dass Chuck Norris nicht sonderlich helle sein kann, wenn er bei McD einen Whopper bestellt. biggrin.gif (Sollte man vielleicht lieber nicht zu laut anmerken. angsthasi.gif )
#43655
Hätte man sich da in den drei Jahren nicht vielleicht auch selbst mal schlau machen können, anstatt die Aussagen von Leuten, die "absolut unfähig, unfreundlich und respektlos" sind, für bare Münze zu nehmen?
Vielleicht hat er z.B. den anderen Infos nicht getraut, weil ihm ja auf dem Amt was anderes gesagt wurde? kratz.gif
#43635
Ach Gottchen, stell dich mal nicht so an. Nur weil jemand den Verein beim falschen Namen nennt.

Neben meiner alten Schule ist ein Supermarkt. Der hieß früher MiniMal, heute heißt er Rewe, und ganz früher hieß er nochmal anders. Was glaubst du, wie viele Leute es gibt, die heute immer noch MiniMal sagen?

Anderes Beispiel, was noch um einiges dreister ist als ein falscher Name: Ich hab mal ein paar Jahre bei Fielmann gearbeitet. Und es kam nicht grad selten vor, dass die Leute zu mir meinten: "Ich wollt ja eigentlich zu nem richtigen Optiker, aber dann bin ich doch hierher gekommen."
Soll ich die jetzt alle rausschmeißen, weil sie meine Arbeit geringschätzen? Nein. Ich weise sie höflich darauf hin, dass das ein richtiger Optiker ist, und dann mach ich meinen verdammten Job.
Und dann sagst du: "Willkommen bei Apollo Optik"? fragehasi.gif biggrin.gif
#43648
Und warum beantrag ich mein Hartz4 beim Amt für Grundsicherung und krieg auch genau das bewilligt?
kratz.gif Ist bei uns in Berlin nicht so, da gibt's beim Amt für Soziales (heißt bei uns nicht Amt für Grundsicherung) tatsächlich nur Grundsicherung im Alter oder für Erwerbsgeminderte oder Hilfe zum Lebensunterhalt.
#43650
Ich hab irgendwie das Gefühl, du fühlst dich stellvertretend für deine Freundin persönlich angegriffen. Ich war lange genug auf H4, und ich habe natürlich auch Mitarbeiter gehabt, die nett waren. Ich hatte aber auch Mitarbeiter, die absolut unfähig, unfreundlich und respektlos waren. Oder einfach selbst keine Ahnung vom Thema hatten. Ein Beispiel: "ich würde gern mein Abitur nachholen, aber ich kann mir die Abendschule nicht leisten" "Achso, hm, na da kann man wohl nichts machen".
Jahre später sagte mir der neue Herr an der Stelle, dass das überhaupt nichts kostet. Und ich freu mich natürlich unbändig, 3 Jahre nutzlos herumgesessen zu haben, weil der Beamte mir zustimmte anstatt mich zu korrigieren (ob aus Unwissen oder Desinteresse vermag ich nicht zu sagen).
Oha, das ist ja schon enttäuschend, dass man da so hängen gelassen wird.
Was hältst du von der Sache mit der liberalen Moschee in Berlin? War 'ne blöde Idee, oder?
Ich würde mir ja eigentlich schon wünschen, dass sich der Islam reformiert, insofern ist mir das Ziel dieser Moschee durchaus sympathisch. Aber im Endeffekt hat das Theater darum bloß gezeigt, dass die Mehrzahl der Muslime den Islam gar nicht reformieren will und dieser eine engstirnige und intolerante Religion bleibt.
Wie findest du das Theater mit den G20-Gegnern, die da in der Stadt, wo sie eh schon viel zu viel zu tun haben alles zu sichern und eh schon alles Kopf steht, unbedingt noch campen wollen und mit Besetzung drohen? Denkst du, das ist noch eine friedliche Demonstration?
Ich hab keine Ahnung, was die mit ihrem Zeltlager und ihren Demos eigentlich erreichen wollen oder zu erreichen glauben. Und ich halte es für einen schweren Fehler, dass die Organisatoren auch mit gewaltbereiten Gruppen kooperieren. Dieses Demonstrieren an sich ... gut, wenn sie nichts Besseres mit ihrer Zeit anfangen wollen, dann sollen sie halt, das sei ihnen als friedlicher Protest auch gegönnt. Aber für Vandalismus oder gar Angriffe auf andere Personen habe ich kein Verständnis.
#43646 Bezüglich dem Bild: Ich weiss jetzt nicht, wie es in Deutschland aussieht, aber in der Schweiz ist das Parlament (abgesehen von Abstimmungen) meistens halb leer, weil sich nicht jeder mit jedem Thema auskennt und z. B. ein Steuerexperte seiner Partei mehr bringt, wenn er in einer Kommissionssitzung zu Steuergesetzen sitzt oder ein Interview zu diesem Thema gibt, als wenn er im Plenum eine Debatte zu Migration verfolgt, zu der er ohnehin nur wenig beitragen kann und das lieber den Spezialisten der Partei überlässt. Ich finde das nicht unbedingt problematisch, gesamthaft gesehen führt diese Vorgehensweise wohl zu einem effizienteren Parlament, weil nicht ständig 200 (oder in DE halt 598 und mehr) Nasen herumsitzen, von denen mehr als die Hälfte kaum mehr Ahnung vom Thema hat als der Durchschnittsbürger. In der Schweiz haben auch schon Nationalräte vor versammeltem Parlament zugegeben, dass sie jetzt für die Bevölkerung am TV sprechen, da das Gesetz zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon grösstenteils in der zuständigen Kommission fertiggestellt wurde.

Sollte es uns wichtiger sein, dass immer alle Parlamentarier präsent sind und die Gesetze von einem kompletten Plenum bestimmt werden, auch wenn das den Betrieb verlangsamt; oder sollten wir lieber ein effizientes Parlament haben, in dem auch mehrere Vorlagen gleichzeitig von den jeweiligen Experten der Parteien verhandelt werden können?
Es ist auch in Deutschland so, dass sich bei den meisten Gesetzen dann bloß die Mitglieder des jeweiligen Fachausschusses im Parlament versammeln und dann auch nur die Abstimmung unter diesen Mitgliedern stattfindet. Das ist eigentlich gegen die Regeln, weil der Bundestag mit so wenig Anwesenden nicht beschlussfähig ist, aber das wird so von allen akzeptiert. Gelegentlich kommt es vor, dass noch am Tag der Abstimmung einige Ausschussmitglieder der Regierungskoalition einen Gesetzentwurf abändern und die restlichen Ausschussmitglieder das gar nicht mitkriegen, was natürlich auch beschissen ist, gerade wenn die Abgeordneten wirklich ihrem Gewissen nach abstimmen sollen.
Man würde sich allerdings auch gerade bei heiklen Gesetzen wünschen, dass da mehr als eine Handvoll Abgeordnete ihre Hintern auf den Sitzen parken. Sooo riesig kann die Arbeitslast im Sportausschuss gar nicht sein, dass die Herren und Damen tatsächlich zu viel zu tun hätten, um sich auch um ein paar andere Gesetze zu kümmern. Und zumindest theoretisch soll der Bürger mit der Wahl eines Abgeordneten für seinen Wahlkreis ja auch direkt politisch vertreten sein, was zur Augenwischerei wird, wenn der Abgeordnete bei 90% der Gesetzesvorschläge nie mit entscheidet.
Warum wird Helmut Kohl von vielen als Held gefeiert, von anderen aber als riesen A**** beschimpft. Liegt es an unterschiedlichen Meinungen beim gleichen Thema oder an anderen Dingen?
Das beruht meistens auf unterschiedlichen Themen.
Gefeiert wird er üblicherweise, weil er es geschafft hat, die deutsche Einheit einzufädeln, als so richtig noch keiner geglaubt hat, dass man die Alliierten dazu bringen könnte, der Sache zuzustimmen. Das war auch wirklich eine historische Leistung von ihm. (Außerdem wird häufiger mal betont, wie viel er für die Einheit Europas getan hat, wobei es hier auch häufiger Kritik an einzelnen Entscheidungen gibt.)
Kritisiert wird er wiederum für den Umgang mit parteiinterner Konkurrenz, seine (gerade in den späteren Jahren der Kanzlerschaft ausgeprägte) Neigung, Probleme in Deutschland auszusitzen, anstatt sie anzugehen, für die (vorsichtig ausgedrückt) suboptimale Wirtschaftspolitik in Ostdeutschland, seine familiären Streitigkeiten und nicht zuletzt für die CDU-Spendenaffäre, in der er den Eindruck vermittelte, er würde über dem Gesetz stehen.
#43641
Wenn man einen wichtigen Grund hat, muss man die Termine nicht wahrnehmen. Und Termine sind i.d.R. frühzeitiger anzukündigen, da läuft was schief. Und ich sage ja nicht, dass alle Mitarbeiter dort toll sind, aber diese Ignoranz, den Namen nicht zu kennen, regt nicht auf.

Btw: Zum Thema Schauergeschichten: Es gab ein Seminar bei denen, wie man Kunden verstehen, sich in sie hinein fühlen und die respektieren kann (ein wöchig).

Eine Mitarbeiterin steht am Anfang des Seminars auf und fragt: Warum soll ich solche faulen Arschlöcher respektieren?

(Sie wurde in ein Scancenter versetzt, ohne Kundenkontakt. Schade nur, dass sie in Gehaltsstufe 4 geblieben ist, obwohl man dort normalerweise in Stufe 7 einsortiert wird. Die hätte die Kürzung verdient)

Was mich aufregt, ist sie Ignoranz und Verurteilung. Bei meiner Freundin (nicht feste Freundin, silbetrn Freundin) weiß ich, dass sie den Kunden wirklich helfen will. Die wälzt teilweise nach der Arbeit Gesetze um zu sehen, wie man Kunden in schwierigen Lagen helfen kann (Allerdings auch niemals für Leute, die das Wort Arge nutzen, weil sie de Auffassung ist, dass wenn jemand sich nicht mal merken [s]kann[\s] will, woher das Geld kommt, er die Mühe nicht wert ist. Wie du siehst, macht man sich mit der Ignoranz kenne Freunde beim Jobcenter.

Btw: wie man in den Wald rein ruft, so schallt es hinaus. Ein Kunde hat mal Unterlagen bepisst, bevor er die eingereicht hat. Da wird dann angefangen die Bücher zu wälzen, wie man dem Kunden das Leben zur Hölle machen kann. Wenn deine Freundin also so schlimm behandelt wurde, ist es auch möglich (nicht zwingend), dass sie dort beleidigend/frech aufgetreten ist.
Einige Mitarbeiter sind richtige Besen, andere nicht. Das ist in jedem Amt oder gar in jedem Beruf so. Da kann man jetzt auch nicht einfach die Kunden vorverurteilen. In meinem Bürgeramt z.B. weiß ich, dass fast alle von den Mitarbeitern da freundlich sind, aber eine ist so eine richtige griesgrämige Ziege, da kannst du noch so höflich auftreten, du kriegst auf jeden Fall das Gefühl, dass du nur ein Störfaktor bist.
#43639
Zum Fraktionszwang gab es n schönen Kommentar von Norbert Lammert (https://www.youtube.com/watch?v=g6j_k7DHnDU - dem Titel des Videos stimme ich nicht zu, aber der Ausschnitt ist der passende).
Im Grundgesetz steht auch tatsächlich, dass jeder Abgeordnete nur seinem Gewissen verpflichtet ist. Allerdings führt halt Abstimmungsverhalten entgegen seiner Fraktion schnell dazu, dass man bei der nächsten Wahl nicht mehr aufgestellt wird oder auch während der Legislaturperiode nicht den Posten (in Arbeitskreisen etc) kriegt, den man gern hätte.

Alibifrage: Wärst du gern Mitglied des Bundestages?
Ich würd's wohl schon mal probieren wollen. Allerdings bin ich nicht so sonderlich scharf darauf, den ganzen innerparteilichen Zirkus auch noch mitmachen zu müssen. Irgendwelchen Leuten in meiner Partei den Schwanz lutschen zu müssen, damit mein Heimatverein auch kräftig für mich Plakate klebt, wäre mir dann doch zu blöd.
#43643
Grundsicherung und H4 sind unterschiedliche Dinge.
Grundsicherung wird im Alter gezahlt , H4 für erwerbsfähige.

Und nein, es ist nicht egal, wie es heißt, wenn du den Namen deiner Firma vergisst, sind deine Tage dort ja auch gezählt. Es geht hier um grundlegenden Respekt.
Na ja, du musst auch bedenken, dass damals die ARGEs mit viel Brimborium eingeführt wurden, damit sich die Leute das auch merken. Die Änderung in Jobcenter ging viel leiser vonstatten. Da sollte man auch Verständnis haben. Zudem denk ich mal, dass z.B. jemand bei Daimler nicht unbedingt rausfliegen wird, wenn er mal erwähnt, dass er bei Mercedes oder Daimler-Benz arbeitet.
#43618
Abtreibungen sind in Deutschland Straftaten. Unter gewissen, klar definierten Bedingungen sind sie allerdings straffrei. https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__218.html
sowie https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__218a.html . Die Kriterien für die Straffreiheiten von Abtreibungen mögen in Deutschland liberal sein, aber das ändert nichts daran, dass Abtreibungen grundsätzlich erstmal Straftaten sind. Das Gender-Paygap kann man sicherlich deutlich kritischer sehen, aber die Frage, ob die generelle Unterbezahlung sozialer Berufe auch (nicht nur, sondern auch) im Sexismus begründet liegt, ist durchaus diskussionswürdig. Ich verstehe den Standpunkt des Fragestellers, aber finde die Arroganz, mit der die Frage vorgetragen wird, bedenklich. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass seine Ahnung von der Thematik deutlich beschränkter zu sein scheint, als er glaubt. Wenn man für sich in Anspruch nimmt, mit "Studien und Gesetzen" zu argumentieren, aber das für die Thematik entscheidende Gesetz nicht kennt, finde ich das ziemlich schwach.

Frage an Klopfer: Siehst du einen Zusammenhang zwischen der Unterbezahlung sozialer Berufe und Sexismus, oder denkst du, das sind voneinander völlig unabhängige Probleme?
Das hat mit Sexismus nichts zu tun, dass soziale Berufe schlechter bezahlt sind. Das liegt einfach an dem ungünstigen Verhältnis zwischen der Arbeit und den Einnahmen.
Bei Lehrern geht es noch, die kümmern sich gleichzeitig um ~30 "Kunden". Bei Krankenschwestern ist es ungünstig, die können sich zu einer Zeit immer nur um einen Patienten kümmern, teilweise müssen sich mehrere Krankenschwestern um einen Patienten kümmern. Bei Altenpflegern sieht's genauso aus. Ginge es rein nach den Regeln der freien Wirtschaft, würden diese Berufe noch mieser bezahlt werden, weil diejenigen, denen die Arbeitskraft zugute kommt, gar keine hohen Gehälter bezahlen könnten. Jemand, der 8 Stunden täglich Pflege braucht, kann in den seltensten Fällen tatsächlich selbst monatlich 2000 Euro für Gehalt und sonstige Lohnnebenkosten seines Pflegers bezahlen, deswegen muss die Gemeinschaft einen Teil übernehmen. Aber es skaliert halt sehr schlecht, man kann nicht die Zahl der "Kunden" pro Arbeiter oder die von den "Kunden" zu bezahlenden Beträge beliebig erhöhen und so auf eine höhere Produktivität kommen. Man kann auch nicht die Umlage auf die Gemeinschaft beliebig erhöhen, denn weil sich eben z.B. ein Pfleger nur um eine Person auf einmal kümmern kann, müssten entsprechend viele Pfleger finanziert werden, und das überlastet irgendwann finanziell die Gemeinschaft. Gewisse Berufe (Ärzte) wiederum müssen trotzdem besser bezahlt werden, weil dort die Qualifizierung sehr langwierig und auch teuer ist und irgendwie dort auch Leute gewonnen werden müssen. Das verringert dann natürlich wieder das Geld, welches für die anderen Berufe aufgewendet werden kann.

Das ist bei technischen Berufen, die ja eher männerdominiert sind, anders. Ein Autoschrauber bei VW arbeitet vielleicht fünf Minuten an einem Auto, welches für 10.000 Euro verkauft wird. Da reicht der Profit, um alle Mitarbeiter recht gut zu bezahlen, die an dem Auto mitarbeiten, zumal ja auch viele Autos in einem Monat gebaut werden. Ein Ingenieur, der einen Generator für einen Stromversorger baut, wird quasi von all den vielen Stromkunden des Versorgers bezahlt. Bei einem Manager wird das Gehalt von der gesamten Menge der Kunden des Unternehmens bezahlt, in der öffentlichen Verwaltung durch viele Steuerzahler. Ein Programmierer kann ein Programm schreiben, welches an Tausende Kunden verkauft werden kann. Ein Pilot fliegt täglich einige hundert Leute durch die Welt. Überall da verteilen sich die Gehaltskosten auf viele Leute, die Nutznießer der geleisteten Arbeit sind.
Da hat sich niemand hingestellt und gesagt: "Hey, im sozialen Bereich arbeiten besonders viele Frauen, denen versetzen wir mal einen dicken Tiefschlag ins Portemonnaie", es ist einfach nur so, dass jeder Arbeiter in einem sozialen Beruf so wenig Leute "behandeln" kann.
#43639
Wichtig - weil das auch in den Medien in dieser Woche immer wieder auftauchte: Es gibt keinen Fraktionszwang, verdammte Axt! Also konnte Merkel ihn auch nie auflösen. Was es gibt, ist ein informeller Gruppenzwang ("Bitte bitte stimme doch gemäß der Parteidoktrin ab, alle machen das"), aber niemand kann einen Abgeordneten daran hindern, nach bestem Wissen und Gewissen abzustimmen. Ein offizieller Fraktionszwang wäre tatsächlich, wie Klopfer sagt, grundgesetzwidrig und illegal.

Was Merkel im Prinzip gesagt hat ist "Okay, ihr dürft ausnahmsweise mal nach eurem Gewissen abstimmen, ohne dass ich euch dafür parteiintern auf die Finger haue", und das ist schon schlimm genug. Andererseits gehört zum (Gruppen-)Zwang immer auch jemand, der sich zwingen lässt, also sind die Abgeordneten mit Schuld an der Situation. Wäre ich Abgeordneter, würde ich keinen Fick auf Vorgaben von oben geben. Allerdings müsste man sich, wenn das erwartete Abstimmungsverhalten häufiger mit dem Gewissen kollidiert, dann auch fragen, ob man eigentlich in der richtigen Partei ist. Das ist der zweite Grund, warum diese Gewissenskonflikte eher selten vorkommen dürften (denn die meisten MdB dürften in einer Partei sein, die mit ihren Ansichten übereinstimmt) und man nicht von einem echten Zwang sprechen kann.

Viel schlimmer finde ich das hier. dry.gif
De jure gibt's keinen Fraktionszwang, de facto ist er aber da, wenn ein Abgeordneter dann von seiner Partei geschasst wird, weil er nicht immer so abstimmt, wie die Parteiführung es will.
Ich glaube auch nicht, dass die Abgeordneten innerhalb einer Partei immer so oft einer Meinung sind, wie du andeutest. Da gibt es ja auch immer verschiedene Flügel innerhalb der Partei, die teilweise sehr konträre Ansichten pflegen.
Klopfer, was sagst du hierzu, stimmt es was da steht?
Nicht wirklich. Diese Gipfel sind wenig mehr als Theater, und am wichtigsten ist zum Abschluss eine gemeinsame Erklärung aller Teilnehmer, damit der Gipfel als Erfolg verbucht werden kann. Also wird immer schon vorher an einer Formulierung gefeilt, mit der jeder Teilnehmer leben kann. Diese Erklärung ist dann üblicherweise sehr weichgespült und sagt nichts Konkretes. Es kann sein, dass während des Gipfels auch mal gestritten wird, aber im Prinzip wird keiner auf irgendwas beharren, was die Erklärung am Ende gefährden würde und andeuten könnte, dass man sich nicht auf etwas einigen könnte. Das ist also nichts, was speziell auf diesen Gipfel zutrifft, und Merkel bestimmt auch nicht alleine, worum es bei dem Gipfel gehen soll.
#43642
Ich hab jetzt mal nachgesehen, ob man diese Sachen wirklich auf Amazon bestellen kann... ich möchte nicht die Vorschläge der nächsten Wochen in meinem Postfach sehen. Warum hab ich das getan?
Gräm dich nicht: Jeder Entdecker muss lernen, Risiken einzugehen und Unangenehmes zu überwinden! 016.gif
#43635

Ist nicht kackegal, wie es heißt? Müsste man dann nicht auch Grundsicherung sagen statt Hartz4? Meine Fresse, Probleme hast du^^
Wäre das dann nicht eher Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld? kratz.gif biggrin.gif
Wenn ich über dein Amazon-Partner-Dings einen Doppeldildo, einen Keuschheitskäfig, einen Ballgag und ein French-Maid-Kostüm bestelle, schlägt das irgenwie auf dich zurück?angsthasi.gif
Nein, aber ich würde gern ein Foto vom Maid-Kostüm mit Inhalt sehen (falls der Inhalt eine Frau ist). 07baa27a.gif
So etwas zu bestellen, ist übrigens schon ganz gut für mich, weil diese Sachen oft unter Gesundheitsprodukten einsortiert sind und ich dafür mehr Provision krieg.
#43635
So wie du Schauergeschichten von verrückten "Kunden" (das sind keine Kunden, das sind Bittsteller, sie wurden einfach nur umbenannt) auf Lager hast, habe ich Schauergeschichten von der anderen Seite.

- Mehrfach völlig falsche Berechnungen angestellt, die erst nach Widerspruch korrigiert wurden
- 2x Unterlagen für eine völlig andere Person in der Post gehabt
- Termine 1-2 Tage vorher per Post, was meine Freundin immer sehr stresst, weil sie regelmäßige Therapeutentermine hat, die da häufig mit kollidieren und man sich weder vorher mit ihr abgesprochen hat, noch ihr das 2 Wochen im Vorfeld mitteilen konnte, damit sie das entsprechend organisieren kann.
- WG mit Freundin ohne Kind und getrennten Konten und getrennter Wirtschaftlichkeit, außer Lebensmittel und Wäsche, aber dennoch soll ich als nicht-Bezieher alle meine Daten offenlegen und mich nackig machen. Anschließend würde mir jeder erarbeitete Cent überm H4 Satz gestrichen und ich verdiene gerade mal knapp über 1000€ im Monat. Danke, da brauche ich dann auch nicht mehr neben dem Studium arbeiten gehen... aber hey, Studenten haben kein Anrecht auf H4, aber mir das verdiente Geld wieder wegnehmen ist kein Thema.

Wenn die Millionärin 1,2 Millionen € auf dem Konto hatte, ist die Sache damit ja eh gegessen. Das übersteigt den Freibetrag um etliches. Das sie damit vor Gericht gezogen ist, ist einfach nur ein Ausdruck von Dreistigkeit und Dummheit.

Insgesamt gibt es überall schwarze Schafe, aber das System ist in sich schon extrem menschenverachtend.
Ich kann durchaus verstehen, dass man ein bisschen schärfer nachguckt, wer wirklich bedürftig ist, weil es schließlich um Gelder der Gemeinschaft geht. Auf der anderen Seite sind gewisse Dinge (sehr kurzfristige Termine, verschlampte Formulare, unsinnige Weiterbildungsmaßnahmen usw.) auch damit nicht zu rechtfertigen.
#43639
ch glaube nicht, dass die Homo-Ehe dem Grundgesetz widerspricht. Das Grundgesetz definiert die Ehe nämlich gar nicht. Da steht bloß, dass Ehe und Familie geschützt sein sollen.
Wenn der Herr Papier der Meinung ist, dass es dem Grundgesetz widersprechen würde, dann meint er ja eher die Interpretation, die bislang vom Bundesverfassungsgericht vertreten wurde und die sich an den Protokollen des Parlamentarischen Rats orientiert.

Die historische Auslegung ist aber eine genauso legitime Auslegungsmethode wie die wortwörtliche. Man sollte sich ja nicht nur stumpf am Wortlaut eines Gesetzes abarbeiten, sondern eben auch den Sinn und Zweck sehen, den der Gesetzgeber zu seiner Zeit dabei verfolgt hat.
Und wenn sowohl Gesetzgeber anno 1949 als auch BVerfG (welches ja Herr der Verfassungsauslegung ist) der Meinung sind, dass "Ehe" im Sinne unseres momentanen GG Mann+Frau bedeutet, dann muss für die Homo-Ehe eben die Verfassung geändert werden. Das mag komplizierter und aufwendiger sein, aber in einem Rechtsstaat muss genug Zeit für korrekte Verfahren sein.
Gesellschaftliches Umdenken kann nicht per se die Verfassung ändern, es kann und darf nur Anstoß für eine Grundgesetzesänderung sein. Wäre es andersrum, verliert das Grundgesetz seine stabilisierende Wirkung.

Mir gehts bei der ganzen Sache auch eher ums Prinzip als um die Homoehe an sich: Das Parlament umgeht völlig bewusst das GG und boxt eine derartige Umwälzung per einfachem Gesetz durch, und die Leute jubeln über diesen Verfassungsverstoß, weil es ja für "ne gute Sache" ist.
Das ist gefährlich und zeigt deutlich, warum man für solche Umwälzungen eigentlich eine zwei-Drittel-Mehrheit benötigt.
Dann fragt man das BVerfG und wenn es sagt, dass es okay ist, dann ist immer noch keine Grundgesetzänderung nötig. Tatsache ist: Das Grundgesetz verbietet die Homo-Ehe nicht ausdrücklich und verbietet auch nirgendwo, anderen dieselben Rechte zu geben wie in einer Ehe zwischen Mann oder Frau, also wo kommt die Überzeugung her, dass es tatsächlich klar verfassungswidrig wäre? Wenn der Wortlaut die Ehe gar nicht auf die Verbindung zwischen Mann und Frau festlegt, was soll denn da jetzt auch geändert werden?
Der Gesetzgeber hatte damals nicht mal die Idee, die Homo-Ehe zu verbieten (das war in Zeiten, in denen Homosexualität verboten war, komplett undenkbar), es ging ihm lediglich darum, die standesamtliche Ehe von der "wilden Ehe" (zwischen Mann und Frau) abzugrenzen. Es ging also eher um die standesamtliche Verbindung als um die Geschlechter.
Ich seh jetzt in der Sache keine große Umwälzung wie du, die tatsächlich eine Verfassungsänderung nötig machen würde. Die meisten Leute betrifft's doch gar nicht. Durch andere grundgesetzliche Regelungen (Recht auf freie Entfaltung, Diskriminierungsverbot etc.) könnte man sogar argumentieren, dass ein Verbot der Homo-Ehe grundgesetzwidrig wäre.
#43630
Zynismus ist da überhaupt garnicht von Nöten. Es war von Anfang an klar, dass es auch bei dieser Entscheidung selbstverständlich und vollumfänglich am Ende nur ums Geld gehen wird. Der Bundestag hat auf einen Schlag Hunderttausende potentielle neue Adoptivfamilien herbeigeführt und das Rentenproblem noch einmal einige Jahre nach hinten verschoben.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ehe-fuer-alle-ex-verfassungsrichter-hans-juergen-papier-haelt-sie-fuer-verfassungswidrig-a-1155215.html

Die haben sich im Ausschuss schon jahrelang darüber unterhalten, die wissen beinahe jedes Detail darüber und dann sollen wir ernsthaft glauben, die wussten nicht, dass ihr Entwurf nicht unserem Grundgesetz entspricht? Die Homosexuellen müssen schon SEHR naiv sein, wenn sie nicht bemerken welches Theater auf ihrem Rücken aufgeführt wird. Gut, sind ja allgemein sowieso schmerzfreier diese Leute.

Komisch auch, wie stark das Abstimmungsergebnis abweicht, wenn mal der Fraktionszwang aufgehoben wird. Und wie schnell solche Gesetze mal eben durchgewunken werden können, wenn man es wirklich will. Ich glaube auch nicht, dass die Leute das erreichen möchten, was die Heterosexuellen schon lange haben. Jahrzehntelang immer wieder zum Grab des Exmannes zu laufen und es zu beweinen ist nämlich auch nicht soooo toll, wie so viele denken. Wenn der andere stirbt, sollte man sich was Neues suchen und sich nicht auf Ewig miteinander verbunden fühlen müssen. "bis der Tod uns scheidet" stimmt leider nicht. Bis zum Rest deines eigenen Lebens, wirst du ständig in der Vergangenheit leben, bei allem was ihr euch miteinander aufgebaut habt. Homosexuelle wissen wohl noch garnicht, auf was sie sich da eingelassen haben und wie sich ihr Leben verändern wird, wenn sie ständig über die Leistungen ihres Ehepartners definiert werden.
Ich glaube nicht, dass die Homo-Ehe dem Grundgesetz widerspricht. Das Grundgesetz definiert die Ehe nämlich gar nicht. Da steht bloß, dass Ehe und Familie geschützt sein sollen.
Wenn der Herr Papier der Meinung ist, dass es dem Grundgesetz widersprechen würde, dann meint er ja eher die Interpretation, die bislang vom Bundesverfassungsgericht vertreten wurde und die sich an den Protokollen des Parlamentarischen Rats orientiert. Aber das BVerfG darf seine Meinung auch ändern und hat es schon häufiger gemacht, und es darf (und soll) auch ändernde Ansichten der Gesellschaft berücksichtigen. Das BVerfG muss doch nicht die Werte der späten 40er Jahre in Stein meißeln, denn wenn es danach ginge, wäre Homosexualität generell immer noch strafbar. Außerdem kann man sich natürlich auch fragen, inwieweit denn der Schutz der Ehe zwischen Mann und Frau denn nun beeinträchtigt wäre, wenn auch Ehen zwischen Mann und Mann oder Frau und Frau erlaubt werden.
Zu erzählen, wie qualvoll eine Ehe doch wäre, weil der Partner irgendwann stirbt oder weil man plötzlich nur über die Leistungen des Ehepartners definiert werden würde, erscheint mir als Argument auch etwas arg strapaziert. Der Tod eines Partners wird in jeder Beziehung tragisch sein, ob nun in einer Ehe, einer eingetragenen Partnerschaft oder nicht. Und die zweite Sache ist doch nicht zwangsläufig so, nicht mal bei herkömmlichen Ehen. kratz.gif

Dass es überhaupt so etwas wie Fraktionszwang gibt, der dann erst aufgehoben werden muss, finde ich sehr schäbig. Der Fraktionszwang ist in meinen Augen grundgesetzwidrig.
Was hälst du von der Ehe für alle?
Solange es keine Pflicht wird... Meinetwegen sollen man auch einen Partner mit gleichem Geschlecht heiraten, was kümmert's mich.