Frag den Hasen

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#25968
Ich würde gern mal die Frage anstelle klopfer beantworten, wenns recht ist. ^.^
Alo Maschinenbaustudentin muss ich auch ein bisschen was über Elektrotechnik wissen, und ich versuchs mal so einfach wie möglich zu formulieren.
Bei Energieumwandlungen wird ein Teil der Energie fast immer unerwünschterweise in Wärme umgewandelt und steht deswegen zur Nutzung nicht mehr zur Verfügung.
Das ist bei der Umwandlung von elektrischer in magnetische Energie genauso. Trafos und E-Motoren laufen heiß.
Magnetisierungsverluste setzen sich hauptsächlich aus Eisenverlusten und Kupferverlusten (auch Wicklungsverluste genannt) zusammen.
1. Kupferverluste
http://de.wikipedia.org/wiki/Wicklungsverlust
Die Cu-verluste entstehen durch den Ohmschen Widerstand des Bauteils. Es entsteht unerwünschte Wärme, welche zusätzlich bei metallischen Leitern den spezifischen Widerstand erhöhen kann. Die Kupferverluste lassen sich mit der Gleichung für Stromwärme berechnen:
P=I²*R
2. Eisenverluste
http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenverluste
Eisenverluste gibt es bei elektrischen Wechselfeldern, das heißt, wenn du ein Bauteil mit Wechsel- oder Drehstrom betreibst. Denn jede Änderung des elektrischen Stromes induziert ein Magnetfeld. Konstanter Strom hat keine Auswirkung. (Über Induktion kannst du unter folgendem Artikel in der WIKIPEDIA nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Induktion Nimm dir die Zeit und schau es dir an, es lohnt sich!)
Die Eisenverluste setzen sich widerum aus Wirbelsstromverlusten, Hysteresverlusten und Nachwirkungsverlusten zusammen.
2.1 Wirbelstromverluste
Im Spulenkern innerhalb eines Magnetfeldes werden ebenfalls Ströme durch dieses erzeugt. Diese können ebenfalls den Spulenkern erwärmen.
2.2 Hystereseverluste
Ein wechselndes Magnetfeld bedeutet, dass ein Bauteil ständig ummagnetisiert wird. Wenn du etwas magnetisierst mit einer bestimmten Energie, und du willst es anschließend entmagnetieren, dann musst du mehr Energie aufwenden, um den Ursprungszustand wieder herzustellen. Wenn du z. B. lediglich das Magnetfeld umkehrst, bleibt dein Bauteil restmagnetisch, d. h. du hast einen Dauermagneten. Ob schwach oder stark, hängt vom verwendeten Material ab. Dafür gibt es sog. Hysterese-Kurven.
2.3 Nachwirkungsverluste
Sie entstehen durch "das zeitliche Nacheilen der Induktion hinter der vorangegangenen Feldänderung". (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Nachwirkungsverlust) Kann oft aber vernachlässigt werden.
Noch ein paar Links zum besseren Verständnis: http://www.energie.ch/at/trafo/eisenverluste.htm
http://www.asa-trafo-bau.de/contdeu/physfakt/e/eisenv.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Hysterese

Okay, das ist jetzt eher eine profunde Antwort geworden als kurz und prägnant.
Ich fasse mal zusammen:
Magnetisierungsverluste setzten sich zusammen aus Kupferverlusten in der stromdurchflossenen Spule und Eisenverlusten im Spulenkern. Eisenverluste treten lediglich bei Wechselstrom auf und setzen sich widerum aus Wirbelsstrom- (Ursache: el. Widerstand des Spulenkerns) sowie Hystereseverlusten (infolge Weiss-Bezirke). Nachwirkungsverluste können im Normalfall vernachlässigt werden.

Okay, ist jetzt doch ein Roman geworden.

Für Fehlerfreiheit und wissenschaftliche Exaktheit kann ich hier keine gewähr übernehmen, deswegen solltest du nochmal in einschlägiger Literatur nachlesen. Ich versuch nur zu helfen.

Bin ich nicht nett? zufrieden.gif
Klasse, danke für die Mühe! biggrin.gif