Frag den Hasen

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#34993
Wenn ich dazu kurz mein ungefragtes Studentenwissen ablassen dürfte - unsere Fahne stammt nich' von 1848, sondern ist schon ein Weilchen älter.
Darf ich mir herausnehmen, mal zum Beweis meinen Nerdblog zu verlinken? http://frueher.wordpress.com/2010/09/02/eine-kleine-flaggenlehre/
Immer wieder schön, den Besserwisser raushängen zu lassen. (Mann, bin ich widerlich!)

Der Geschichtsunterricht in der Schule ist eh viel zu preußenzentriert und auf's 19. Jahrhundert gerichtet und das supertolle Heilige Römische Reich wird viel zu wenig behandelt - sträflichst vernachlässigt! Ich prangere das an.
Wobei, du als Brandenburger würdest das womöglich anders sehen. Täte mich mal interessieren: Hast du in der Schule das HRR durchgenommen? Bzw. in welchem Umfang etwa? Interessiert dich Geschichte überhaupt?
^^; Studentenwissen? Ich hatte das in der Schule gelernt.

Ich weiß nun nichts über deinen Geschichtsunterricht, aber ich kann von meinem nicht behaupten, dass er besonders preußenfixiert gewesen wäre.
Von der Grundschule bis zur zehnten Klasse haben wir uns ganz normal durch die Zeiten bewegt. Erst die Frühkulturen in Mesopotamien mit den ersten Städten, dann ein Sprung zu den Griechen, dann die Römer, dann Völkerwanderung und Hunnen, Karl der Große, die Ottos und das entstehende HRR, dann Hoch- und Spätmittelalter mit Kreuzzügen und schließlich Buchdruck, Reformation, Bauernkriege. Dann 30-jähriger Krieg, dann ein bisschen der Aufstieg Preußens zur europäischen Großmacht vom Großen Kurfürsten bis zu Friedrich II, aber das relativ kurz.
Dann etwas ausführlicher die Französische Revolution, Napoleon, die Befreiungskriege, der Wiener Kongress und das entstehende Nationalgefühl, dann über Hambacher Fest, Revolution 1848 und Paulskirchenversammlung zu den Einigungskriegen, die Bismarck benutzte, um die deutsche Einheit als kleindeutsche Lösung unter preußischer Führung zu realisieren. Dann Kulturkampf, Arbeiterbewegung, Außenpolitik Bismarcks bis zu seiner Entlassung, dann der Weg zum 1. Weltkrieg unter Willi II., Revolution 1918 mit den Matrosenaufständen und so, dann sehr ausführlich Weimarer Republik und der Weg in den Nationalsozialismus.
Ab der 11. Klasse war bei uns Geschichte nicht mehr Pflicht, aber ich hab's weiter belegt. Und da hatten wir die Geschichte dann noch einmal speziell im Hinblick auf die Entwicklung der Demokratie behandelt, da waren die Schwerpunkte auch das antike Griechenland, französische Revolution, die deutsche Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts und natürlich Deutsches Reich, Weimarer Republik und Drittes Reich. Und dann hab ich auch schon mündliches Abi in Geschichte gemacht.
Das Kriegsende und die Nachkriegszeit konnten wir aus Zeitgründen nie behandeln.

Das HRR ist als Thema für den Geschichtsunterricht in der Schule eher undankbar, weil das so ein Überbau war und keine Vorstufe zu einem Nationalstaat oder so. Der Kaiser war nun mal nicht der Herrscher und hatte nur sehr beschränkte Macht, insofern kann man über ihn in längeren Perioden des Bestehens des HRR nur sagen, dass er halt da war, aber nicht, dass er wirklich immer konkret großen Einfluss auf die Geschichte ausübte. Es gibt zwar immer so Phasen, wo das HRR und der Kaiser wichtig sind (Investiturstreit, 30-jähriger Krieg etc.), aber ich würde mich auch damit schwer tun, eine Epoche der deutschen Geschichte als Glanzzeit des HRR zu bezeichnen. Voltaire hatte nicht unrecht, als er meinte, das Heilige Römische Reich wäre weder heilig noch römisch und auch kein Reich.