Frag den Hasen

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#39001
Mich persönlich würde eine ausführlichere Stellungnahme zu diesem Vorwurf sehr interessieren. Wie siehst du selbst die Sache? Stimmst du überhaupt nicht zu? Ist das etwas, was dir bisher nicht aufgefallen ist und auf das du jetzt gestoßen wurdest? Dachtest du dir das schon länger?

Ich bin der Meinung, dass man das nicht so eng sehen darf. Du hast ja immerhin noch so einige andere Sachen, die dich beschäftigen, zum Beispiel Geld verdienen, Fortsetzungen der Bücher schreiben (was zum Teil unter Geldverdienen zählt, aber ja nicht für den Moment das Brot auf den Tisch bringt), oder das neue Klopfers Web programmieren. Allerdings muss ich zugeben, dass es früher schon mal der eine oder andere Blogeintrag mehr war; Das letzte Update ist knapp 4 Monate her.
Natürlich stehst du im Grunde nicht in der Pflicht, was zu veröffentlichen, aber die Website ist sozusagen die Wiege deiner Bekannheit und für diese bestimmt immernoch der wichtigste Zweig. Man fühlt sich doch ein klein wenig vergessen. (Ich möchte dir keinen Vorwurf machen, ich möchte nur, dass du meine Ansicht darüber verstehst. Klär mich doch bitte auf, damit ich auch deine Ansicht verstehe. smile.gif )

Raganos
Es spielen mehrere Dinge eine Rolle.
Wenn man mir vorwirft, dass ich zu oft Werbung mache, dann kann man auch mal überlegen, woran das liegt. Bei "Braindead Love" (und auch sonst meinen Büchern) ist es so, dass ich einfach wahnsinnig stolz drauf bin und will, dass es möglichst viele lesen. Ich habe für jedes Buch Monate meines Lebens investiert. Dann wird es veröffentlicht, und ich will sehen, dass es nicht umsonst war. Dass ich oft auf die Lesung hingewiesen habe, lag einfach daran, dass kaum jemand Tickets bestellt hat. Wir standen kurz davor, die Veranstaltung abzusagen. Wer nicht dauernd Werbung für eine Lesung sehen will, sollte einfach hoffen, dass die Karten schnell ausverkauft sind, dann habe ich keinen Grund, dauernd darauf herumzureiten. Und was generell Werbung angeht, ob für Amazon oder meine Bücher: Ich muss das öfters mal ansprechen, weil ihr Leser es sonst vergesst. Ich weiß, dass das keine böse Absicht ist, aber ebenso sollte man mir auch nicht übel nehmen, wenn ich euch mal daran erinnere. Die Amazon-Einnahmen sind nur halb so hoch wie vor zwei Jahren. Die je 100 Exemplare von "Sexpanzer und Babytod" und "Mein Weg zur Weltherrschaft", die ich im Herbst 2011 gekauft habe, sind immer noch nicht alle weg, obwohl ich regelmäßig per Mail Anfragen kriege, ob man die noch bei mir kaufen kann. "Braindead Love" verkaufte sich am Anfang toll, aber jetzt will es entweder keiner mehr oder unheimlich viele Leute haben vergessen, dass es das gibt. Ich hoffe, dass es die zweite Sache ist, und dass ich es mit einer kleinen Erinnerung wieder in euer Gedächtnis reinprügeln kann. (Egal, ob ich im Jahr 10 Bücher verkaufe oder 500, ich muss fast 200 Euro Entsorgungsgebühr für die Versandkartons zahlen.)
Die zweite Sache ist die, dass die Inhalte immer mal spärlich kommen. Manchmal liegt es daran, dass ich einfach viel zu tun habe. Gelegentlich hab ich vier Manga-Übersetzungen gleichzeitig auf dem Tisch und einen Abgabetermin, der besser nicht überschritten werden sollte, weil das Auswirkungen auf eine ganze Reihe von Menschen und teure Verschiebungen nach sich zieht. Dann ist klar, dass ich mich eher darum kümmere.
Oft ist es aber auch das, was Charlie McDonnell mal ansprach mit seinem "I'm scared"-Video. Ich will euch echt was Gutes bieten und schraube die Ansprüche an mich wahnsinnig hoch. Und ich muss zugeben, dass ich Angst davor hab, euch was abzuliefern, was euch nicht gefällt und euch dazu bringen könnte, Klopfers Web den Rücken zu kehren. Ich hasse dieses Gefühl und weiß, dass ich mich davon nicht beeinflussen lassen sollte, und trotzdem ist es da. Ich sitze oft an irgendwelchen Sachen und denk mir dann: "Nein, so etwas gab es schon mal auf KW." Oder: "Das ist nicht lustig, das ist einfach nur predigend." Nicht selten denke ich so lange über eine aktuelle Begebenheit nach, um eine originelle Sache daraus zu machen, dass es schließlich Schnee von gestern ist. In meinen Notizen liegt z.B. ein Textfragment über einen Unternehmensberater, der den Vatikan z.B. überzeugen will, die katholischen Kirchen mehr auf Apple-Store zu trimmen und statt der Bibel ein neues Kerndokument zu nehmen, um Lizenzgebühren aus dem Urheberrechtsgeschäft einnehmen zu können. Jetzt ist der Papst nicht mal mehr Papst, über Apple-Stores gähnt man bloß noch. Daraus wird also wohl doch nie eine Nummer. :/
Es wird ja auch wieder besser, denk ich. Und es wird immer besser werden, je mehr Zuspruch es für das gibt, was kommt. Beim letzten Newsletter hab ich mich laut gewundert, ob den überhaupt einer liest, und plötzlich kamen die Wortmeldungen der Leser rein. Vorher dachte ich wirklich, dass die alle ungelesen im Papierkorb landen, weil sich seit Jahren kein Aas mehr darauf gemeldet hat. Ich les immer gerne, wenn meine Sachen den Leuten gefallen. Ich finde es auch schön, wenn ich merke, dass die Texte den Leuten so gefallen, dass sie ihre Freunde etc. darauf aufmerksam machen, bei Twitter oder auf Facebook. (Bei Google+ ist ja kaum jemand. *hust*) Passiert leider nur selten, das ist dann auch irgendwie demotivierend. (So in der Art von: "Ich sitz wochenlang an dem Text, und dann gibt es nur 10 Likes und er wird kein einziges Mal geteilt? Grmpf." )
Und einen wichtigen Grund will ich auch nicht verschweigen, auch wenn er noch persönlicher ist: Manchmal bin ich einfach depri. Und ich habe schmerzhaft gelernt, dass ich in diesem Zustand keine Texte für die breite Öffentlichkeit schreiben sollte. Auch das ist jetzt viel besser geworden. Meine Katze gibt mir Halt, und auch, dass ich nicht mehr alleine wohne. Manchmal kommt dieser Dämon aber noch heraus, und das sind die Momente, in denen ich mich von der Tastatur fernhalte und versuche, mich aus dem Loch zu ziehen.

Ich bin also guter Hoffnung, dass alles wieder besser wird. Aber es ist eben keine Sache der Faulheit, es hilft nicht zu fordern, dass der Clown für alle tanzen soll. Ich will nur nicht so viel Sorgen haben, dass ich euch enttäuschen könnte mit dem, was ich so schreibe.