Frag den Hasen

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#39878
Ich kann natürlich nur für mich sprechen. (Mal die ganze Vitamin und Spurenelemente Diskussion außen vor)

Meine Eltern haben als ich im Vorschulalter war (auch für mich) entschieden unsere Ernährung umzustellen(vegan). Ich hab sie lieb, aber ich nehms ihnen trotzdem heute noch Übel dass ich diese Entscheidung nicht selbst treffen durfte. Mir wäre es lieber gewesen das für mich im entsprechenden Alter selbst zu Entscheiden.
Nicht mal so sehr aus ernährungstechnischen Gründen, davon hab ich damals ja auch noch nichts verstanden, ich hab immer nur gehört: "Das darf man nicht essen,... und das darf man nicht essen,... weil blabla Tiere...". Wieso meine Freunde, und sogar meine Großeltern das trotzdem immer gemampft haben und wieso ich beim Grillen mit der Klasse der einzige war der keine Bratwurst auf dem Teller hatte hat mich immer beschäftigt und ich hab mich irgendwie ausgegrenzt gefühlt. Kritisch war auch immer Abendessen bei Freunden, bis ich irgendwann einfach jedes mal nach Hause zum essen gegangen bin, weil ich mich dafür geschämt habe, wofür ich nichtmal etwas konnte.
Aus allen diesen Gründen und noch einigen mehr hatte ich lange Zeit immer negative Assoziationen mit Essen und Mahlzeiten allgemein. Wirklich lecker fand ich eh nicht viel, ich hab einfach aus Gewohnheit den Teller leer gegessen.

Die Wende kam dann zum Glück mit Beginn der Pubertät, wo mich meine Omi gegen meine Eltern unterstützt hat. Ich weiß noch heute wie ich das erste Mal offen mein erstes armes Tier (war ein Wienerschnitzel, bis heute mein Lieblingsessen) an unserem gemeinsamen Mittagstisch verdrückt hab. Ich wollte einfach die Erfahrung machen und es mal probieren. Und es hat mir geschmeckt, war lecker und irgendwie gar nicht schlimm. Trotzdem hab ich mich schon wieder geschämt, diesmal vor meinen Eltern, weil eben doch die Erziehung durchkam.

Bis zu dem Zeitpunkt, an dem meine Eltern meine Entscheidung endgültig akzeptiert hatten, hat es hat zwar einige Zeit gebraucht, doch dann kam für mich häufiger nicht-veganes Essen auf den Tisch, worüber ich ziemlich froh war, da ich mich wirklich auf diese Abwechslung freuen konnte. Nun, mehr als 10 Jahre später hat mir die vegane Erziehung eigentlich kaum etwas gebracht außer gelegentlich durchbrechende Komplexe beim Tierkonsum.

Ich persönlich wäre deswegen glücklicher, wenn es (bei mir) anders herum gewesen wäre, ich die komplette Nahrungsvielfalt bereits in jungen Jahren ausprobieren hätte dürfen. Es hätte ja nicht jeden Tag sein müssen, aber mal ein Schnitzel hier, Fischstäbchen da, vielleicht einen Käseburger oder nen leckeren Kakao mit Kuhmilch, zumindest alles mal probieren dürfen was ich probieren hätte wollen. Danach wäre ich dann gern gefragt worden, wie ich über Tierprodukte essen denke, was ich essen möchte und ob ich mich vegan, vegetarisch, omnivor oder wie auch immer ernähren will.
Sehr interessant zu lesen, danke, dass du deine Erfahrungen und deine Gedanken mit uns geteilt hast. smile.gif