Frag den Hasen

In Fragen suchen


Alte Frage anzeigen
#

Hier beantworte ich Fragen, die mir die Besucher gestellt haben, die aber nicht häufig genug sind, um im FAQ aufzutauchen. Insgesamt wurden bisher 41832 Fragen gestellt, davon sind 42 Fragen noch unbeantwortet.
Wichtig: Es gibt keine Belohnungen für die zigtausendste Frage oder sonst irgendein Jubiläum, Fragen wie "Wie geht's?" werden nicht beantwortet, und die Fragen-IDs unterscheiden sich von der Zahl der gestellten Fragen, weil die Nummern gelöschter Fragen nicht neu vergeben werden. Und welche Musik ich höre, kann man mit der Suchfunktion rechts herausfinden (oder geht direkt zu Frage 127).


Smilies + Codes

Auf vorhandene Fragen kannst du mit #Fragennummer (z.B. #1234) oder mit [frage=Fragennummer]Text[/frage] verlinken.

Hinweis: Es muss Javascript im Browser aktiviert sein, um nicht vom Spamfilter zensiert zu werden.

Zurück zu allen Fragen


#39900
Das tut mir sehr leid für dich, aber wie du bereits am Anfang gesagt hast: Du kannst nur für dich sprechen. Und mir wäre es lieber gewesen, meine Eltern hätten mich Geburt an vegan ernährt, so sind die Menschen unterschiedlich.
Ausserdem nehme ich an, dass du zumindest die Volljährigkeit erreicht hast, somit haben dich deine Eltern zu einer Zeit vegan ernährt, als es noch kaum Ersatzprodukte gab. Heute sieht die vegane Welt sehr viel farbiger aus, und wenn man sich diese Welt von Kind an gewohnt ist, fehlt einem auch nichts. Lebende Beispiele (also Kinder und Jugendliche) gibt es genug. Es gibt genauso leckeren Kuchen, es gibt warmen Kakao, es gibt Spaghetti Bolognese, es gibt Mousse au Chocolat, es gibt Schnitzel, es gibt Spätzle, es gibt Scheibenkäse fürs Sandwich, es gibt sogar Rührei... Das Einzige, was es nicht gibt, ist ein rohes oder ein gekochtes Ei zum Frühstück wink.gif
Weisst du, ich wurde als Kind auch gehänselt, wegen meinem Dialekt, der etwas anders war, wegen meiner Schüchternheit, wegen meinen Kleidern, nicht mehr ganz topmodern waren. Und ich hatte keine Freunde und fühlte mich ausgeschlossen, weil ich eben ein bisschen anders war, nachdenklicher. Kinder finden immer einen Grund, warum sie andere Kinder hänseln, ist es nicht die vegane Ernährung, gibt es andere Punkte. Es gibt Veganerkinder, die sehr gut in die Klasse integriert sind, das ist doch keine Frage, und sie sind auch stolz darauf, speziell zu sein, weil ihre Eltern es vermitteln konnten, dass sie speziell sind im postiven Sinne.
Und wenn du mal einmal im Monat bei einem Klassenkameraden gegessen hast und für dich gab es nur leeren Reis, empfinde ich das als einen sehr schlechten Gastgeber. Ich passe mich meinen Gästen an, wenn ich zum Beispiel einen Gast habe, der glutenintolerant ist, dann koche ich glutenfrei oder zumindest so, dass er auch etwas leckeres zu essen hat. Ich kenne auch jemanden, der keinen Zucker isst, wenn der zu Besuch kommen würde, dann würd ich eben anderweitig süssen an diesem Abend. Aber da ist eben nicht jeder so flexibel, das liegt aber nicht an dir. Wobei es ja natürlich in deiner Kindheit auch noch schwieriger war, heute findet ein interessierter Omni in 5 Minuten übers Internet ein einfaches veganes Gericht, das er auftischen kann (von Spaghetti mit Tomatensacue abgesehen wink.gif )

Und ich will noch etwas zur Vielfalt sagen, die du ja in deiner Kindheit vermisst hast: Einerseits hab ich oben ja aufgeführt, dass auch Veganer heutzutage diese Vielfalt haben. Anderseits erleben die wenigsten Kinder eine wirkliche kulinarische Vielfalt, wenn sie nicht gerade in einem Auslädnerviertel aufwachsen und da ständig bei anderen mitessen, die aus den verschiedensten Kulturkreisen kommen. Meine Eltern waren Omnis, ich hab mich mit 10 eigenständig entscheiden, vegetarisch zu essen. Bei uns gab es also diese Vielfalt, denn es gab ja Tierprodukte... Moment: Nein, es gab keine Vielfalt. Wir hatten zwar die deutsche Küche und natürlich auch italienisches Essen, das war es dann aber auch schon. Hülsenfrüchte? Fehlanzeige! Es gab etwa viermal im Jahr irgendwas mit Linsen, aber immer dasselbe. Ich liebe heute Hülsenfrüchte und frage mich immer, wo die in meiner Kindheit waren... Mexikanisch, Thailändisch, Indisch: Das sind alles Küchen, die ich heute liebe, vielmehr als Pizza, das mag ich nicht mehr so wirklich. Wir haben aber nie sowas gegessen, vielleicht einmal im Jahr mal zum Chinesen, wo es aber für mich damals nichts ohne Fleisch gab... es ist einfach realitätsfern, so zu sprechen, als ob Tierprodukte gleich Vielfalt wären. Heutzutage geht man zwar mal öfter zum Döner, oder zum Thai-Take-Away, aber trotzdem haben die meisten Familien so in etwa ihre 20 Stammgerichte, die es regelmässig gibt, und da ist Vielfalt auch nicht unbedingt praktiziert im Alltag. Veganer-Familien müssen naturgemäss mehr rumexperimentieren und haben eine abwechslungsreiche Küche, aber da gibt es natürlich grosse Unterschiede. Trotzdem ist bei allen mir bekannten Veganer-Familien kulinarische Vielfalt extrem grossgeschrieben!
Kein Kommentar.