Frag den Hasen

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#40320
Dann ist ja jeder Freitag, an dem es nur Fisch gibt ebenso inakzeptabel und eine furchtbare Bevormundung. Wieso ist das in Ordnung, aber der Veggie Day nicht? Ich finde meinen Vergleich in keinster Weise hinkend, weil ich nicht sehe warum Fleisch in seiner Bedeutung über anderen Zutaten steht, zumal es ja auch aus nicht aus purer Bosheit, sondern aufgrund von Sachargumenten (wie bei anderen Lebensmitteln eben auch) mal einen Tag nicht im Angebot sein sollte.

Aber, das eigentlich interessante an der Debatte ist für mich, das sich die Fleischfront über die 'Bevormundung' aufregt, aber (zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung) keine sachliche Auseinandersetzung mit den Argumenten stattfindet. Es gibt jede Menge gute Gründe den exorbitanten Fleischkonsum mal ein klein wenig in seiner jährlichen Steigerung zu bremsen, aber das wird alles mit dem Wort 'Bevormundung' gekontert. Das Verhalten erinnert mich stark an die Tempolimitdebatte.
In den Kantinen, in denen ich bisher war, gibt es am Freitag zwar ein Fischgericht, aber es gibt auch Alternativen dazu, es wird also niemand dazu gezwungen, Fisch zu essen. (Sonst würde man sich vermutlich auch Ärger einhandeln, es verträgt ja nicht jeder Mensch Fisch.)

Missionierende Vegetarier und Veganer sorgen mit ihrem Auftreten dafür, dass Fleisch in der Bedeutung über anderen Zutaten steht, weil sie aus der Frage "Fleisch oder nicht" eine ideologische machen. Wie gesagt: Es gibt keine Kartoffelfront gegen Reis. Es gibt keine Kohlfraktion, die gegen den Verzehr von Mohrrüben protestiert. Der Verzicht auf Fleischgerichte an einem bestimmten Tag wird nicht aus Sachzwängen wie Preis oder Verfügbarkeit propagiert, sondern einfach und allein deswegen, um Leute an diesem Tag zu einem erwünschten Verhalten zu zwingen. Und das ist das ganze Problem. Dass es gesünder ist, weniger Fleisch zu essen - unbestritten richtig, aber das ist doch gar nicht das Problem. Das Problem ist, dass die Leute, die gerne wollen, dass die Menschen öfter vegetarisch essen, sich mit so einer Aktion kräftig in den Fuß schießen. Man zeigt den Leuten nicht: "Hey, vegetarische Gerichte können total lecker sein", man sorgt für eine unschöne Assoziation: Fleischverzicht = Zwang. Und das sorgt für Trotzreaktionen. Das hat mit dem Vegetarismus selbst nichts zu tun. Es könnte auch darum gehen, dass Männer am Mittwoch alle im Rock herumlaufen sollen, weil das besser für das Hodenklima ist und die Spermien viel flinker und gesünder sind. Man kann gerne dafür Werbung machen, dass so luftige Beinkleider bei Männern sinnvoll sind und die das doch ausprobieren sollen. Aber eine Anweisung wie "In allen Einrichtungen des Öffentlichen Dienstes haben Männer mittwochs Rock statt Hose zu tragen" würde absolut nichts dafür tun, den Männerrock populärer zu machen. Es ist schlicht und einfach der falsche Weg, weil er die Psychologie der Menschen außer Acht lässt. Und es gilt immer noch: Man muss mit den Menschen arbeiten, die man hat, nicht mit denen, die man gerne hätte.