Frag den Hasen

In Fragen suchen


Alte Frage anzeigen
#

Hier beantworte ich Fragen, die mir die Besucher gestellt haben, die aber nicht häufig genug sind, um im FAQ aufzutauchen. Insgesamt wurden bisher 41832 Fragen gestellt, davon sind 42 Fragen noch unbeantwortet.
Wichtig: Es gibt keine Belohnungen für die zigtausendste Frage oder sonst irgendein Jubiläum, Fragen wie "Wie geht's?" werden nicht beantwortet, und die Fragen-IDs unterscheiden sich von der Zahl der gestellten Fragen, weil die Nummern gelöschter Fragen nicht neu vergeben werden. Und welche Musik ich höre, kann man mit der Suchfunktion rechts herausfinden (oder geht direkt zu Frage 127).

Du hast leider nicht die Berechtigung, Fragen zu stellen.


#41809 Wenn die Ärzte das Problem sind, warum hört man dann immer wieder von den Impfgegnern "Quecksilber", "Aluminium", "Affennieren" etc.? Außerdem ist es etwas arg unfair, Ärzten zu unterstellen, dass sie "stockbesoffen auf irgendeiner Schulung waren". Ärzte sind hart arbeitende Menschen. Klar fertigen die meisten Ärzte einen schnell ab (heutzutage rennt auch jeder wegen jedem Wehwehchen zum Doc), aber deswegen gleich zu behaupten, dass das ganze Gesundheitssystem komplett im Arsch ist, halte ich für reichlich unbedacht. Man vertraut Ärzten, weil die eine jahrelange Ausbildung hinter sich haben. Und die meisten Informationen von Impfgegnern sind schlicht Schrott.

So what? Jeder will an jedem Geld verdienen, so funktioniert Kapitalismus. Ich unterstelle der Brotindustrie doch auch nicht, dass sie mich hungrig machen wird, und esse dann einfach kein Brot mehr...
Der Vergleich hinkt. Impfungen sind wie... Winterreifen aufzuziehen, um im Winter besser geschützt zu sein. Man macht etwas präventiv, damit es einem nicht schlecht geht.

Alibifrage: Wieso vertrauen Menschen dem Internet und ihrer "Intuition" mehr als Fachmenschen?
Weil ihnen ein tiefes Misstrauen gegen Autoritäten eingeredet wird und es ihnen Unbehagen bereitet, wenn jemand aufgrund von Informationen auf ihr Leben Einfluss nimmt, die sie selbst nicht haben oder verstehen? kratz.gif
#41816
Ich verstehe den Vergleich gar nicht. In der Schweiz muss man für so ziemlich jede Sozialleistung vorher finanziell alles offen legen und abgeben, was man hat. Ebenfalls muss man die Gelder oder Leistungen in den nächsten Jahren zurückzahlen bzw. anteilig so viel zurückzahlen, wie es geht, falls man wieder Geld verdient, erbt etc. Das ist nicht nur bei der Sozialhilfe so, sondern auch, wenn man z.B. auf Grund einer psychischen Erkrankung die Kinder vorübergehend bei einer Pflegefamilie betreuuen lassen muss.
Warum sollte das bei einem Flüchtling nicht genauso gehandhabt werden? Es ist doch nur eine Gleichbehandlung von Flüchtlingen und Einheimischen, sobald sie auf den Staat angewiesen sind.
Natürlich wäre es eleganter, statt ihnen das Geld abzunehmen, zum Beispiel eine Zeit lang kein Geld für den täglichen Bedarf zu geben, so wie ja auch Schweizer zuerst ihr eigenes "Vermögen" ausgeben müssen, bevor sie vom Staat welches bekommen. Aber das wäre bürokratisch erstens wieder eine ganz andere Hausnummer und zweitens fördert diese Regelung ja eher, dass man das Geld versteckt oder blöd ausgibt, damit man auch wie die anderen Asylsuchenden welches bekommt.
Die Schweiz hat laut Schweizer Zeitungen letztes Jahr so etwas über 200'000 Franken eingenommen - angesichts der Kosten im Asylbereich (auch pro Asylsuchender, die in der Schweiz wegen der höheren Löhne etc. auch viel höher sind als in anderen Ländern) das dann so darzustellen, als würde man sich bereichern, ist doch schon stark übertrieben.
Aber dadurch verhindert man doch erst recht, dass die auf eigenen Beinen stehen können und kaum mehr Kosten verursachen. Wenn sich Leute eigentlich eine Miete und Futter etc. leisten könnten, aber ihnen die Kohle abgenommen wird, sodass sie auf Flüchtlingsunterkünfte angewiesen sind, ist das doch bescheuert für die Integration der Ankömmlinge. Man nehmt doch Touristen auch nicht den Großteil ihres Geldes ab, weil die Zollbeamten am Flughafen Geld kosten, oder?
http://www.sueddeutsche.de/politik/fluechtlinge-schweiz-nimmt-fluechtlingen-geld-ab-und-findet-das-selbstverstaendlich-1.2820411
Was sagst du dazu? Okay, eigentlich hab ich meine Meinung schon, aber ich will deine wissen. biggrin.gif
Ich find's schäbig, muss ich sagen. O_o Das hat wirklich was vom Ausplündern Notleidender.
Damit behindert man ja eigentlich die Möglichkeit der Flüchtlinge, möglichst schnell auf eigenen Beinen zu stehen. Ich kann durchaus verstehen, dass man was dagegen hat, Leuten Kost und Logis zu bezahlen, deren Taschen dick mit Geld sind, aber da müsste man doch sicherlich eine andere Lösung finden, die vielleicht auf monatlichen Zahlungen eines bestimmten Betrags beruht und nicht auf einer Beschlagnahmung ab einem bestimmten Betrag. kratz.gif
#41809
Ich bin kein grundsätzlicher Impfgegner, da ich die Errungenschaften schon erkenne, aber ich muss zugeben, seit ca. 15-17 Jahren nicht mehr beim impfen gewesen zu sein. Mir fehlt nie was, außer ner stärkeren Erkältung oder nem leichten Infekt und die kuriere ich immer richtig aus und gehe nicht wieder arbeiten, während ich noch krank bin.

Warum ich nie impfen gehe? Ich habe keine Angst vor Spritzen, aber das letzte Mal, als ich so mit 12 geimpft wurde, war mein linker Arm für einige Tage so steif, dass ich den anfangs kaum ein paar Zentimeter bewegen konnte. Das hat sich mit jedem Tag etwas reduziert und nach ca. 1 Woche konnte ich ihn wieder voll benutzen, aber begeistert war ich davon überhaupt nicht.

Dinge wie Pocken etc. zu impfen kann ich verstehen, aber ich werde mich auch mit 70 nicht gegen die Grippe impfen lassen.

Und was die Ärzte angeht, bin ich insgesamt auch oft sehr skeptisch. Es gibt da immer große Unterschiede, aber man weiß halt selbst so wenig, dass man die Absichten und den echten Nutzen der Entscheidungen des Gegenübers nicht wirklich abschätzen kann.
Kleines Beispiel: Während ein uralter Augenarzt für meine Führerschein-Prüfung meine Augen untersucht hat und meinte, dass das linke Auge auch nach einer Laser-OP nie vernünftig sehen können würde, hat ein anderer Augenarzt ca. 7 Jahre später dann korrekt festgestellt, dass das ne leicht erkennbare Hornhaut Erkrankung ist, die man zwar nicht lasern konnte, aber mit anderen Verfahren und in meinem Fall einer Hornhauttransplantation korrigieren kann.
Zusammengefasst: Mein Auge war in Ordnung, nur die Hornhaut war "schlecht" und der Augenarzt hat einfach Bullshit geredet, aber woher soll man das wissen?
Hm, aber wieso hast du jetzt dem einen Augenarzt mehr als dem anderen vertraut? kratz.gif
#41809
Der letzte Arzt hat für das Verabreichen der Impfung 10 Euro an mir verdient, danach war ich beim Gesundheitsamt, die haben gar nichts verdient, nur die Kosten für den Impfstoff von mir bekommen. Das hat sich ganz gut angeboten, weil die quasi alle Impfstoffe gut gekühlt auf Lager hatten. Außerdem brauchte ich keinen Termin, bin hin, hab gesagt was ich gerne hätte, wir haben drüber geredet warum ich das gerne hätte und dann gab es das Zeug.

Aber ich bin vielleicht auch das andere Extrem, jede Krankheit, gegen die man so impfen kann, dass sich ein sehr langer bis lebenslanger Schutz aufbaut, habe ich impfen lassen. Denn dann ist man eher auf der Seite, dass man Ärzte nicht so häufig sehen muss, wenn man Krankheiten erst gar nicht bekommt. Abgesehen davon, dass es Krankheiten gibt, da kann man nur Symptome bekämpfen, aber ein Medikament dagegen gibt es nicht, wie zum Beispiel die Japanische Enzephalitis oder die Masern. Wenn Du geimpft bist, bekommst Du es erst gar nicht, aber wenn Du es bekommst, dann kann Dir auch keiner so richtig helfen.
Tollwut, wenn Du innerhalb von 48 Stunden nach Infizierung kein Gegenmittel bekommst, wirst du zu 100% daran sterben. Und selbst mit Gegenmittel ist ein Überleben nicht sicher. Aber wir witzig, wenn man gegen Tollwut geimpft ist, kann man es nicht mehr bekommen.

Das Gesundheitssystem ist nicht das beste und man muss Ärzten auch nicht blind vertrauen. Aber über wenige Dinge kann man sich so einfach informieren wie über das Impfen. Allein die Ständige Impfkommission, das Robert-Koch-Institut liefern gute Informationen und teilweise auch Studien. Über die WHO kann man viel finden. Klar wird das von Pharmakonzernen hergestellt, die Gewinninteressen haben, aber irgendwer muss die Impfstoffe ja schließlich herstellen.

Alibifrage: Impfen geht ja in den Muskel und nicht in die Venen. Macht das für Dich einen Unterschied, ob die Nadel zum Blutabnehmen ist oder viel kleiner und nur irgendwo in den Arm geht, aber nicht in eine Vene?
Ich weiß nicht, ob es so sinnvoll ist, sich hierzulande gegen Tollwut impfen zu lassen, wenn man nicht gerade in der Nähe von Fledermäusen lebt. kratz.gif Abgesehen von der Fledermaustollwut gibt's ja keine mehr in Deutschland.

Ob das einen Unterschied macht, ob die Nadel groß oder klein ist? Na ja, ungefähr den Unterschied, ob man mir mit einem Anzugschuh oder einem Arbeitsstiefel mit Stahlkappen in die Nüsse tritt. Natürlich ist es mit der größeren Nadel und der längeren Dauer schlimmer, aber es ist beides ziemlich grässlich.
#41807
Wie stehst Du eigentlich zum Kampfeinsatz der Bundeswehr in Syrien?
Wäre schon angebracht, wenn es einen gäbe, schon aus diplomatischen Gründen. In Jugoslawien hat die Bundeswehr doch auch mehr gemacht als nur Aufklärung. Und es ist ziemlich peinlich, wenn wir so tun, als würden wir unseren Beitrag leisten, aber die Drecksarbeit den anderen überlassen.
http://i.imgur.com/XypyObR.jpg

Manchmal frage ich mich wirklich, ob solche Leute nur trollen wollen oder wirklich saudoof sind...

Magst du nicht mal einen Blogeintrag mit sinnlosen feministischen Sprüchen machen? biggrin.gif Oder so schöne Sachen wie die transbehinderten und polygender Sachen von Twitter?
Ich bin mir da auch immer unsicher, ob die das wirklich ernst meinen. biggrin.gif

Wenn du gute Tumblr-Hinweise hast, schau ich gerne mal rein. Weiß zwar gerade nicht, ob ich im Moment noch mehr auf die Feministen einprügeln will, aber Material für später ist immer gut. ^^
Wenn ich http://klwb.de/4FF809 verlinke heißt die Vorschau auf Facebook: "Gewalt gegen Frauen? Klopfers Web. Alles was Spaß macht!" Hehehe wink.gif Hab die Vorschau mal ausgeblendet. Schöner Artikel, danke hierfür.

Uh äh ... ja Frage ... Hast du den Artikel "Der Preis der Hoffnung" aus dem Zeitmagazin am 7.1 gelesen? Wenn ja, eventuell ein ganz interessantes Thema für einen deiner nächsten Beiträge.
biggrin.gif Ich weiß, das gibt manchmal merkwürdige Stilblüten. Aber die Suchmaschinen meckern sonst auf der Hauptseite immer, dass der Titel zu kurz wäre, wenn da nur "Klopfers Web" stünde.

Ich hab mir den jetzt mal durchgelesen auf deine Anregung hin. Ist wirklich ein interessantes Thema, wenngleich ich schon etwas überrascht bin, dass so viele Leute offenbar kein Problem damit haben, wenn auf Kosten der Allgemeinheit der Gegenwert von mehreren Neuwagen in ihren Körper gepumpt wird, nur um ihnen zwei Wochen längeres Leben zu gestatten. kratz.gif (Verstehe aber auch nicht so recht, wieso man Leuten über 80 und mit Krebsdiagnose unbedingt noch eine künstliche Hüfte einsetzen muss.)
#41805
Die Ärzte, die diese Impfungen verabreichen sind das Problem, nicht die Impfstoffe selber. Ob es ein neuer oder ein jahrzehnte getesteter Impfstoff ist, kann ich als Kunde nicht unbedingt vorher wissen. Und die Ärzte tun einfach das, was die Pharmakonzerne gesagt haben, als sie das letztes mal Stock besoffen auf irgendeiner Schulung waren. Für lange Besprechungen mit den Patienten bleibt keine Zeit. Blindes Vertrauen in die deutsche Gesundheitsindustrie? Wie blöde kann man sein?

Auf der anderen Seite könnte jemand sein, der mir helfen will, aber 100% weiß ich definitiv dass dort zumindest jemand ist, der vorhat Geld an mir zu verdienen. Der ganze Sektor hat sich in den vergangenen Jahren hierzulande nicht grade mit Ruhm bekleckert. Ich für meinen Teil, vermute am längsten zu Leben, wenn ich, wenn möglich mich von der Maschinerie weitgehend fern halte und nur dann davon Gebrauch mache, wenn mir wirklich etwas fehlt. Ein heiles Auto wird von einem Werkstattbesuch auch selten besser.
Die Impfstoffe, die so üblicherweise für Kinder oder die normal empfohlenen Impfungen genommen werden, sind doch meistens schon mehrere Jahre im Einsatz, und da werden so viele geimpft, dass sich größere Nebenwirkungen quasi zwangsläufig schon gezeigt hätten.
#41805
Stell dir einfach vor, du müsstest stattdessen wieder ne Blutspendenadel im Arm haben :-D Oder Masern etc. haben.

Alibifrage: Wie betreibst du am liebsten Eskapismus?

Grüße
Kitschi
Masern hatte ich schon, die machen mir eine Angst. biggrin.gif Aber eine Nadel im Arm....AAAARGH! omgwtfbbqplz.gif

Hm, entweder mit Computerspielen oder ganz einfach mit Vor-Mich-Hin-Träumen. ^^
Beim Anschlag in Istanbul sind 8 unsere Volksgenossen gestorben. Wird es nicht an der Zeit, den IS so zusammenzuschießen, dass es kein Dschihadist es mehr wagt, einen Deutschen scheel anzusehen? Wir sind ja schon für geringere Dinge in den Krieg gezogen.biggrin.gif

Fändest du es gut wenn Deutschland wieder eine militärische Großmacht wäre?
Die Bundeswehr ist zu einem richtig großen Kampfeinsatz gar nicht in der Lage und hätte dafür auch nicht den Rückhalt in der Bevölkerung.

Die Bundeswehr müsste jetzt nicht mal unbedingt eine Armee sein, vor der der Rest der Welt zittert, aber es wäre schon gut, wenn sie eine gut ausgestattete, gut ausgebildete, effiziente Armee wäre, vor der man international Respekt haben kann. Wenn die Hälfte des komplexeren Geräts aber wegen technischer Mängel nicht einsetzbar ist, dann sind wir davon aber wohl weit entfernt.
Was ist dein Lieblingsvideo von CGP Grey?
Puh, das ist wirklich schwer zu sagen, fast alle seine Videos sind sehr interessant. Ich glaube, die Videos zu verschiedenen Wahlsystemen blieben mir besonders im Gedächtnis, neben dem Video, in dem er zur Abschaffung des Pennys aufrief.
#41793
Argh! Impfgegner sind Intelligenznegierer. Vor 15 Jahren starben fast eine halbe Millionen Kinder jedes Jahr an Masern, heute sind es nur noch knapp 100.000, die Todesrate ist um 80% gesunken, warum? Weil vermehrt geimpft wird.

Eine der häufigste Todesursachen im 20. Jahrhundert waren? Die Pocken. Schätzungsweise 400 Millionen Menschen sind daran gestorben. Mehr als in allen Kriegen zusammen. Aber was waren die Pocken? Ach ja, das war diese Krankheit, die Ende der 1970er Jahre vollständig ausgerottet wurde, Dank Impfungen. Heute infiziert sich niemand mehr mit dieser tödlichen Krankheit.

Das könnten wir mit vielen anderen Krankheiten auch schaffen, durch konsequentes impfen.

Natürlich haben Impfungen wie jedes Mediakemt auch Nebenwirkungen, aber den unschätzbaren Nutzen einer Impfung wiegen sie nicht auf, zumal Impfstoffe, die schon jahrelang im Einsatz sind, gut getestet und sehr verträglich sind. Ich hatte zum Beispiel nach einer Impfsitzung gegen Thypus, Tollwut und Japanischer Enzephalitis einen Tag Unwohlsein und bin im Bett geblieben, danach war es gut.

Und nun zur Frage: Klopfer, ist Dein Impfschutz aktuell? Hast Du für Deine Japanreisen Reiseimpfungen machen lassen / in Betracht gezogen?
Ich muss zugeben, dass meine Impfungen mal wieder aufgefrischt werden müssten, ich reiß mich nur nicht so drum, weil ich eine Memme bin, was Nadeln angeht. ^^;

Für die Japanreisen hab ich mich nicht extra impfen lassen, ich war sowieso nur in Tokio, und da grassieren keine anderen Krankheiten als in Berlin.
Huhu Klopfer smile.gif

Kennst du Filme von Studio Ghibli und falls ja, wie findest du sie?
Ich persönlich hab alle, die ich gesehen hab, sehr gerne, ich finde die Geschichten gut, mir gefällt der Zeichenstil und die Musik.
Ich habe so einige gesehen (Prinzessin Mononoke, Die letzten Glühwürmchen, Chihiros Reise ins Zauberland, Mein Nachbar Totoro und Porco Rosso), finde sie auch sehr schön gemacht, aber leider hinterlassen sie inhaltlich (abgesehen von "Die letzten Glühwürmchen") kaum bleibenden Eindruck bei mir. Es würde mir schwer fallen, von den Filmen die Story zu erzählen. ^^;
Was hälts du von der Idee Geld von Stellen wo es eh nur sinnlos verbrannt wird (Griechenlandhilfen Stuttgart 21 Flughafen Berlin u.s.w.) zu Gunsten von Flüchtlingsheimen und Polizisten um verteil werden und findest du gesunde Flüchtlingen sollte die Mitarbeit bei aufbau und dem arbeiten in Flüchtlingsheimen erlaubt oder befohlen werden ?
Gerade bei den Bauprojekten hätte man wenig davon, wenn man die jetzt abbrechen würde, um irgendwann alles neu zu bauen. Dann lieber jetzt fertigstellen und zumindest was aus der Investition herausholen.
Was die Arbeit von Flüchtlingen im Flüchtlingsheimen angeht... Nun ja, wenn es um Instandsetzung und Herrichtung von Quartieren geht, muss natürlich die Frage geklärt werden, ob ein Flüchtling die geforderten Baustandards erfüllen kann, es soll ja schließlich eine Weile halten und nicht aussehen wie in einer RTL2-Dokusoap. Wenn er das kann und die Sache nicht verzögert, sollte ein Flüchtling meinetwegen mithelfen dürfen (aber nicht müssen). Was die Arbeit im Heim selbst angeht, so muss man aufpassen, dass dann keine Bevorzugung bestimmter Gruppen stattfindet, wenn was verteilt wird durch einen Flüchtling. Wenn man so von Prügeleien zwischen Albanern und Syriern in den Lagern hört, kann wohl schon das Gerücht, dass jemand seinen eigenen Landsleuten Vorteile gewährt, einen kleinen Bürgerkrieg auslösen. Deswegen wäre ich da wirklich sehr vorsichtig.
Was hältst du hiervon? Realistisch oder übertrieben?
Ich würde es nicht so radikal ausmalen, aber im Grundtenor kann so etwas schon passieren, was er sagt.
Integration braucht Zeit, und Integration wird umso schwieriger, desto je größer die ausländischen Gemeinschaften sind, in denen man nicht darauf angewiesen ist, sich an die Kultur des Gastlandes anzupassen. Und wenn Zuwanderung zu stark ist, so wird sich die Rate der Integration auch immer mehr verlangsamen. (Daher ist es wirklich nötig, den Flüchtlingen den Wohnort vorzugeben, damit sich keine Ghettos bilden.)
Das Grundproblem daran ist, dass eine Gesellschaft nicht zu divers sein darf, weil das gegenseitige Solidarität behindert. Das ganz natürliche Gruppendenken wird dafür sorgen, dass man der anderen Gruppe misstraut und deswegen gemeinsame Anstrengungen weniger Chancen haben. Ein soziales Netz wie in Deutschland wird nicht lange bestehen, wenn sich ein Grundzweifel aufbaut, dass eine bestimmte Gruppe mehr davon profitiert, ohne eine Gegenleistung zu bieten. Und je größer der kulturelle Unterschied dieser Gruppe zum Rest ist, desto schneller wird sich das Misstrauen aufbauen. Die Anfänge sehen wir ja schon, wenn darüber nachgedacht wird, wie das gehen soll, über einer Million Flüchtlingen eine Krankenversicherung zu bieten, ohne dass der Rest des Volkes (ob nun direkt über Krankenkassenbeiträge oder indirekt über Steuern) das subventioniert. Je teurer für den Rest der Bevölkerung die Krankenversicherung wird, desto größer wird das Murren. (Da langsam immer klarer wird, dass da eben nicht hauptsächlich Fachkräfte und gut gebildete Azubi-Anwärter einreisen und die Masse eben nicht in absehbarer Zeit die Renten- und Sozialkassen sanieren wird mit ihrer Arbeitskraft, wird sich das Misstrauen auch nicht so rasch abbauen.)

Und es ist auch so, dass die Politik einen beträchtlichen Teil des Volkes ignoriert und marginalisiert hat. Wer Bedenken wegen der großen Masse an Flüchtlingen hatte, konnte sich nur in eine Richtung wenden, wo er angehört wurde, nach rechts. Die anderen haben alles getan, um diese Bedenken als fremdenfeindlich und unrealistisch abzutun, und da wird die Politik auch unterschätzt haben, wie weit verbreitet die Sorgen eigentlich sind. Dass Leute mehr oder weniger offen zugeben, sich in den eigenen vier Wänden anders zu äußern als in der Öffentlichkeit, wenn es um das Thema geht, spricht ja Bände. Und es ist ja nicht so, als wenn die Sorgen alle weit hergeholt werden. Gerade die Ärmsten werden mit den Neuankömmlingen um Ressourcen konkurrieren (billige Wohnungen zum Beispiel), so erklärt sich auch, warum Pegida im Osten so stark ist. (Viele Idioten versuchen das ja immer gerne mit der DDR zu erklären, obwohl ein großer Teil der Leute, die da mitlaufen, die DDR gar nicht mehr oder nicht bewusst erlebt hat. In Wirklichkeit ist es einfach so, dass man im Osten ärmer ist, viel wahrscheinlicher arbeitslos ist oder weniger Geld verdient, weniger Aufstiegschancen und unsicherere Jobverhältnisse hat. In anderen Gegenden sind unter den Ärmsten selbst viele Ausländer bzw. Deutsche mit ausländischer Herkunft, die werden natürlich nicht bei Pegida mitlaufen.) Und wenn jemand vor drei Monaten gesagt hat, dass Terroristen den Flüchtlingsstrom zur Einreise nutzen werden, es massenhaft sexuelle Übergriffe durch Migranten geben wird und dass die Polizei Anweisungen hat, Straftaten durch Flüchtlinge herunterzuspielen, hat man ihn in die Fascho-Ecke gesteckt. Nun stellt sich heraus, dass das stimmte. Das wird das Vertrauen in die etablierten politischen Parteien extrem beschädigen, und davon werden gerade die profitieren, die sagen, dass sie den Zweiflern zugehört haben. Und die finden sich leider nur bei den Rechten, das müssen sich die ganzen Pappnasen von CDU bis Linke selbst als Versäumnis ans Revers heften. (Die CSU ist von den etablierten Parteien noch am ehesten die, bei denen die besorgten Bürger ein offenes Ohr finden konnten, aber als Regionalpartei an Muttis Busen konnten sie das nur begrenzt ausbeuten.)

Über kurz oder lang wird sich eine Partei am rechten Rand etablieren. Ob das nun die AfD sein wird oder eine andere, sei mal dahingestellt, aber wenn die älteren Bürger, die traditionellerweise CDU/CSU oder SPD wählen, mal wegsterben, werden sich die Kräfteverhältnisse im Parlament auch deutlich verschieben (insbesondere, wenn Merkel und Schäuble weg sind, weil die CDU sonst niemanden mit Charisma hat). Das wird auch dafür sorgen, dass Regierungen weniger stabil sein werden, weil die Mehrheitsverhältnisse nicht mehr so klar und bequem sind und es an beiden Rändern zu den großen Parteien mögliche Koalitionspartner gibt, mit denen man liebäugeln kann, wenn in der Meinung der Parteigenossen die Politik in der aktuellen Koalition zu sehr nach links oder rechts abdriftet. Viele werden auch mit der rechten Partei dann desillusioniert sein und sich wieder anderen Parteien zuwenden, aber die werden sich dadurch auch ändern müssen. Diese naive Blauäugigkeit, mit der Deutschland gerne allen Herz und Brieftasche öffnete, um zu zeigen, wie ganz doll man sich seit dem 2. Weltkrieg verändert hat, hat einen deftigen Knacks gekriegt. Im Prinzip war es überfällig, dass mehr Realismus in die deutsche Politik kommt, und weil man das verpennt hat, kommt das jetzt umso schmerzhafter. Und der Rest Europas wird irgendwo zwischen Schadenfreude und Wut auf Deutschland gucken, weil wir immer so überheblich zeigen wollten, wie gutherzig wir sind und wie scheiße die anderen sind, wenn sie nicht mitmachen, nur um dann selbstverschuldet unter den Herausforderungen zu ächzen. (Läuft bei der Energiewende ja ähnlich.) Anstelle der Franzosen wäre ich z.B. stinksauer, wenn da ein Terrorist in mein Land einreist, obwohl der siebenfach im Nachbarland gemeldet ist und schon mehrfach in den Bau gesteckt wurde.
#41790
(Nicht OP.) Ich bin ein Rational, was sagt das jetzt über mich aus? huh.gif
Keine Ahnung. O_o
Glaubst du in Deutschland gibt es ein Problem mit Sexismus und Frauenhass?
Nicht generell.
Auch wenn man immer gleich in die Nazi-Ecke gestellt wird, wenn man das sagt, aber einen wesentlichen Teil des Sexismus in Deutschland haben wir importiert (das gilt übrigens auch für Antisemitismus). Das ist der, der in vielen Migrantenfamilien blüht, in denen Töchter mit dem Tode bedroht werden, wenn sie einen Freund haben, schwanger werden, sich aber auch nur westlich kleiden, sich ihren Ehepartner selbst aussuchen wollen oder zum Beispiel studieren möchten. Dass Migranten oft aus Ländern bzw. Gegenden kommen, in denen Frauen rangmäßig nur unwesentlich über dem Stallvieh stehen, und dann gewisse Ansichten nicht mit dem Grenzübertritt ablegen, wurde ja aus falsch verstandener Toleranz meist ignoriert und bei den Integrationsbemühungen vergessen. (Selbst bei einem relativ modernen Land wie der Türkei ist es ja so, dass die Großstadttürken abschätzig auf die Türken aus dem ländlichen Anatolien herabblicken, weil die so rückständige Landeier sind. Und ein Großteil der Gastarbeiter kam ja aus Anatolien.)
Daneben haben wir hier noch den alten konservativen Sexismus, der aber in seinen Hauptformen am Aussterben ist, weil der halt hauptsächlich von Leuten gepflegt wird, die in einer anderen Zeit mit anderen Werten aufgewachsen sind.
Im Großen und Ganzen ist es aber so, dass die allermeisten Menschen in Deutschland Frauen ganz natürlich als gleichberechtigt ansehen, ihnen die gleichen Möglichkeiten gönnen und kein bisschen daran denken, dass man sie unterdrücken oder verachten müsste.

Dummerweise sind Aktivistengruppen auf Feindbilder angewiesen, deswegen werden jetzt die Maßstäbe bis ins Irrsinnige verschoben. Plötzlich ist es sexistisch, wenn ein Mann eine Frau auf einen Kaffee einlädt, wenn sie allein sind. (Auf der anderen Seite erzählen einige Napfsülzen jetzt im Internet, es wäre ja nichts Bedrohliches dabei, wenn ein Mann als Übersetzungshilfe einen Zettel bei sich hat, auf dem die Übersetzung für "Ich werde dich totficken" steht. vogel.gif )
Plötzlich ist es sexistisch, wenn ein Mann gerne nackte Frauen anguckt, und genauso ist es sexistisch, wenn er dicke Frauen nicht attraktiv findet, was ja schon irgendwie erstaunlich ist, weil andererseits ja (oft von denselben Leuten) gefordert wird, dass man sexuelle Vorlieben als angeboren und nicht änderbar akzeptieren solle. Witze über Frauen sind sexistisch, während gleichermaßen gemeine Witze über Männer geradezu genüsslich verbreitet werden.
Die meisten Frauen interessieren sich nicht für Physik oder Informatik oder Ingenieurwissenschaften, aber wenn man daraus schließt, dass es ganz normal ist, dass es einen übergroßen Männeranteil in solchen Berufen gibt und das nicht das Resultat von frauenfeindlichem Arbeitsumfeld ist, ist man auch wieder ein Sexist. Und wenn man daraus folgert, dass die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen sich in erster Linie auf die unterschiedliche Berufswahl zurückzuführen ist, weil Frauen eher in sozialen Berufen sind, die aus offensichtlichen Gründen schlechter bezahlt werden (ganz einfach weil die Lohnkosten auf weniger "Kunden" verteilt sind), ist man auch wieder ein Sexist. Wenn man darauf hinweist, dass es vermutlich auch deswegen so wenig Frauen im oberen Management gibt, weil es weniger Frauen gibt, die sich für so eine harte Karriere (und gegen eine Familie) entscheiden, und es auch Zeit braucht, bis die Frauen, die sich jetzt dafür qualifizieren, die nötige Erfahrung gesammelt haben, um dafür eingesetzt werden zu können (wäre schließlich blöd, jemanden frisch aus der Uni oder aus einem Einstiegsjob ins Spitzenmanagement zu setzen, egal ob Mann oder Frau), ist man ganz offensichtlich ein Frauenfeind.

Wir sind inzwischen also so weit, dass es als Sexismus angesehen wird, wenn man die Realität beschreibt. In Wirklichkeit haben Frauen in Deutschland alle Möglichkeiten, die auch Männer haben, wenn sie nicht zu den oben erwähnten Minderheiten gehören. (Da sind die Einschränkungen aber eben nicht institutionell, sondern privat.) Wenn sie die gleichen Ergebnisse haben wollen, müssen sie aber auch bereit sein, dasselbe zu leisten, und damit meine ich nicht nur von Woche zu Woche, sondern insgesamt. Umsonst machen Männer nicht mehr Überstunden, machen bei mehr Weiterbildungsmaßnahmen mit, haben weniger Pausen im Berufsleben und sterben häufiger am Arbeitsplatz. Das haben die sich auch nicht unbedingt ausgesucht, aber dieses Bild vom "Mann als Ernährer" ist so stark, dass selbst die Powerfrauen mit Spitzenverdiensten sich fast alle nur Männer wünschen, die mehr als sie verdienen.

Gewisse Unterschiede gibt's immer zwischen Männern und Frauen (im großen Maßstab, natürlich kann es sein, dass individuelle Frauen eher die "männlichen" Klischees erfüllen und individuelle Männer die "weiblichen"), und wir können nicht die Biologie ignorieren. Außerdem sollten wir aufhören zu glauben, dass alles gleich verteilt sein müsse, um gerecht zu sein. Wenn wir uns solchem Quotendenken unterwerfen, torpedieren wir genau das Streben aller Menschen danach, glücklich zu sein, weil wir Leute in Rollen pressen, die sie eigentlich gar nicht ausfüllen wollen.
Wir sind auch viel zu viel damit beschäftigt, aus welchen Gründen jemand gewisse Vorlieben oder Idealvorstellungen hat. Es ist doch scheißegal, ob eine Frau deswegen Freude am Kochen hat, weil sie in ihrer Kindheit oft mit Barbies Traumküche gespielt hat und das ein uraltes Geschlechterklischee erfüllt. Wenn's ihr Spaß macht, dann ist die Ursache dafür schnurz, und man sollte ihr diese Freude lassen, anstatt sie dafür anzugreifen, dass sie einem Klischee entspricht. Genauso ist es widerlich, wenn Frauen angegriffen werden, weil sie gerne ihren Körper präsentieren, nur weil irgendwelche frustrierten Aktivisten meinen, dadurch würden Frauen zu Objekten herabgewürdigt. so wird Frauen jegliche individuelle Entscheidungsfreiheit genommen, und zwar von denen, die angeblich für ihre Rechte eintreten.

In gewisser Weise hat man sich so auf den Sexismus gegenüber Frauen konzentriert, dass der Blick auf die Männer ein bisschen hinten runtergefallen ist. Man müsste mehr Männerhäuser einrichten (Männer sind unheimlich oft Opfer häuslicher Gewalt), die Selbstmordrate von Männern ist dreimal höher als bei Frauen, es gibt ein Stigma gegen Depressionen bei Männern, was dazu führt, dass sie sich seltener Hilfe holen (denn man muss ja stark sein), die meisten Obdachlosen sind männlich, Jungs kriegen schlechtere Schulnoten und es gibt mehr männliche Schulabbrecher. Es wäre also gut, mal wieder einen Schritt zurückzutreten und sich nicht darauf zu konzentrieren, ob Menschen mit Möse sich angegriffen fühlen könnten, wenn auf einem Zeitschriftencover eine nackte Frau abgebildet ist oder es in Computerspielen möglich ist, neben Männern auch Frauen abzumurksen. Dummerweise werden Initiativen, die Männern zugute kommen, häufig von den Gruppen attackiert, die der Meinung sind, das wäre frauenfeindlich, obwohl sie anderseits immer wieder behaupten, Feminismus würde ja die Gleichheit beider Geschlechter zum Ziel haben.

Wenn heute jemand sagt, er wäre kein Feminist, wird er ja gleich so behandelt, als wäre er ein Frauenfeind. Ich kann mich aber nicht als Feminist bezeichnen, gerade weil ich Frauen mag. Ich hasse aber dieses unselbstständige, weinerliche, sexfeindliche Frauenbild, das die Feministen verbreiten, die heute die Deutungshoheit haben.
Mal ganz doof gefragt, wie SOLLTE man den Kampf gegen die IS unterstützen? Manche in meinem Bekanntenkreis machen einen auf "ach, einfach alles da mit Bomben eindecken bis die nicht mehr wissen wo ihnen der Kopf steht!, aber das erscheint mir ein wenig, uh, exzessiv...
Realistisch gesehen wird einem aber nichts anderes übrig bleiben, als ein "wenig exzessiv" zu werden. Der IS finanziert sich zum großen Teil aus Abgaben der Leute, die in den besetzten Gebieten leben, das heißt, man wird ihn nicht allein austrocknen können, indem man z.B. die finanzielle Unterstützung durch Saudis unterbindet oder den Ölhandel blockiert. Da muss schon richtig militärisch reingegangen werden (nur Luftangriffe werden es auch nicht reißen), und da muss aber auch klar sein, dass das blutig wird, dabei Menschen sterben werden und wir nicht wegen jedem Opfer ein Fass der Empörung aufmachen können.
Hitler wurde auch nicht weggekuschelt, und wir müssen uns daran gewöhnen, dass wir manchmal gegen Gewalt auch nur Gewalt anwenden müssen. Der deutsche Beitrag zum Kampf gegen IS wäre aber auch symbolisch sehr viel bedeutender, wenn wir mehr machen würden als Aufklärungsflüge, sondern zum Beispiel eben auch Bomben schmeißen würden.
Was würdest du von einer Kriegserklärung (oder zumindest den Abbruch sämtlicher diplomatischen
Beziehungen) der Eu gegen die Türkei halten um das Massaker an den Kurden zu beenden. Ich finde Erdogan hat mit dem Nazi vergleich klar gemacht in welche Richtung sich die Türkei bewegt
und ich unterstütze einen präventivschlag stimmst du mir zu ?
Nö. Erstens sind wir wie die Türkei in der NATO (was im schlechtesten Fall heißt, dass die ganze restliche NATO den Türken im Verteidigungsfall beisteht), zweitens sind mir die Kurden nicht so wichtig, dass ich für die deutsches Blut vergießen würde, drittens sind die Kurden selbst ja auch keine Unschuldslämmer und viertens ist unsere Armee weit davon entfernt, ernsthafte größere militärische Aktionen durchzuführen. Wir kriegen's ja nicht mal hin, den Kampf gegen den IS ordentlich zu unterstützen. Flinten-Uschi ist in der Hinsicht ja genauso nutzlos wie alle anderen Verteidigungsminister der letzten Jahrzehnte.
Wo ich gerade das 110-IQ-Punkte-Dingens auf der Startseite sehe. biggrin.gif Hast du dich jemals mit dem Thema beschäftigt bzw. vielleicht sogar einen Test gemacht? (Also, die Frage ist jetzt aus Neugierde, nicht irgendwie angreifend gemeint oder so. smile.gif )
Einen richtig ernsthaften Test hab ich nie gemacht, weil mich das Ergebnis halt auch nicht interessiert und das sowieso nur eine Momentaufnahme wäre. An der Schule hab ich mal aus Jux bei einem mitgemacht, aber ich erinnere mich nicht mehr an das Ergebnis, irgendwas über 120 oder so? Meine Ex hatte mich auch mal gepiesackt, einen Online-Test zu machen, aber da konnte ich mich nur schwer konzentrieren, hab nicht alle Fragen geschafft und landete deswegen nur kurz vor 130. schulterzuck.gif Dass ich nicht ganz doof bin, weiß ich eh schon, das reicht mir selbst auch. ^^
Warum ist der Character Cirno (aus dem Touhou-Projekt) eigentlich so beliebt auf Imageboards? kratz.gif
Keine Ahnung, weil sie als doof beschrieben wird vielleicht? Das sorgt ja schon für eine innere Verbundenheit.
"Alternative für Deutschland", "Alfa", "Weckruf 2015", jetzt "Der Flügel" mit seiner "Erfurter Resolution" und den "5 Grundsätzen für Deutschland" - also ich blick da gar nicht mehr durch. vogel.gif
Wer steht denn jetzt für was, gibt es da überhaupt Unterschiede oder ist das alles eine (rechte) Wichse? fragehasi.gif
Keine Ahnung, ich hab von den meisten noch nie was gehört, aber ist das wirklich so wichtig zu wissen? O_o Ob nun rechte oder linke Wichse, die haben sich hier alle nicht mit Ruhm bekleckert. Mittlerweile hab ich ein gesundes Misstrauen gegen alle, die sich irgendeiner bestimmten Gruppe zugehörig fühlen.
Lieber Klopfer,
was hältst Du von Impfkritikern/-gegnern?
Nichts. Natürlich kann man bei bestimmten Impfstoffen fragen, ob die eventuell unnötigen Schaden anrichten könnten und ob es da vielleicht Alternativen gibt, die genauso gut funktionieren. Und natürlich kann man auch über die Sinnhaftigkeit gewisser Impfungen für die breite Masse nachdenken (etwa bei der Grippe, bei denen es gar nicht so selten ist, dass die Impfungen nichts bringen, weil dann doch ein anderer Stamm für eine Grippewelle sorgt, als die Pharmafirmen erwartet haben).
Aber man sollte halt dann auch akzeptieren, wenn die eigenen Bedenken offenbar unbegründet sind. Generell an Impfungen zu zweifeln, ist aufgrund der nachgewiesenen positiven Effekte und der im Vergleich verschwindend geringen Impfschäden schon hirnverbrannt.
#41766
Moment, wurden die Deutschen Bücher nicht ohnehin schon jeweils aufgeteilt (in der neuen Fassung)? Ich meine mich erinnern zu können ziemlich angepisst gewesen zu sein, weil die alte Übersetzung (die leider nur bis Buch 3 ging) nicht mehr erhältlich war, und der zuständige Verlag für die neuen Auflagen einen anderen Übersetzer genommen hat (der einfach nur Scheiße ist und aus dem Job für immer verbannt werden sollte), und zusätzlich oben drauf noch jedes Buch in der Mitte geteilt hatte um mehr Geld machen zu können.
Die deutschen Bücher werden für 15€ das Stück verkauft, wenn ich mich recht entsinne, somit zahlt man für den Inhalt eines englischen Buches 30€.

Die englischen Bücher bekam man auf Amazon schon für weniger als 5€ das Stück (ist dann natürlich auch nur dieses dünne Bibelpapier), und für jeden der ein Abitur und Englisch als erste Fremdsprache hatte dürfte das eigentlich kein Problem sein.
Allerdings ist auch mittlerweile Amazon im Preis gestiegen (war ja auch immerhin vor drei oder vier Jahren als ich die Bücher gekauft habe), wobei man die Box immernoch für rund 5€ das Buch bekommt.
Wer es dann noch etwas edler mag holt sich die in Leder gebundene Sammelausgabe, die ist mit 50€ immernoch günstiger als die deutschen Bücher mit der beschissenen Übersetzung und sieht auch noch edler aus.

Schaust Du eigentlich noch Filme auf Deutsch, Klopfer? Ich kann die ganze scheiß Syncro nicht mehr ab, man merkt dass bei fast allen Filmen oder Serien die Übersetzung und die Sprecherbesetzung zum Discountpreis genommen wird. Da kann man dann noch so eine Starbesetzung haben, es klingt einfach (sorry) scheiße. Klar gibt es gelegentlich Ausnahmen (Battlestar Galactica hatte zum Beispiel so eine hervorragende Übersetzung und Sprecherbesetzung, dass ich mich bis heute nicht entscheiden kann ob das Original oder die Übersetzung besser ist), aber in aller Regel sind die deutschen Versionen kompletter Mist. Bei Videospielen genau das gleiche, die einzigen Spiele mit guter Syncro sind Spiele die ohnehin aus deutscher Produktion stammen (gut, dafür war bei Gothic 2 die englische Sprachausgabe eher unterirdisch).
Ich guck häufig noch Serien und Filme auf Deutsch, ja. Es ist zwar öfter mal etwas unangenehm, wenn man noch genau merkt, dass der Übersetzer es nicht geschafft hat, einen Witz ordentlich zu übersetzen (oder auch nur zu überstehen), aber im Großen und Ganzen ist die deutsche Synchronlandschaft immer noch eine der besten der Welt. Ist natürlich bedenklich, dass die Budgets und Zeitpläne oft immer weiter zusammengestrichen werden oder sichtlich Leute rangesetzt werden, die keinen blassen Dunst haben (Musterbeispiel ist sicherlich der verblichene Ivar Combrinck, der bei den Simpsons nicht nur viele Witze vergeigt hat, sondern oft auch einfach falsch übersetzte). Wenn ich aber solche Sachen wie "Walking Dead" sehe, bin ich mit der Synchro zufrieden.
Der Ballonfahrer aus der Pläsanterie muss wohl in Beelitz sind. Hast du den Breiten- und Längengrad nachgekuckt oder ist der nur zufällig bei dir in der Nähe gelandet?
Ich hatte beim Übersetzen nur so ungefähr die Koordinaten so angepasst, dass es halt irgendwo in Deutschland sein muss. biggrin.gif
#41785
habe ich zufällig an der Tankstelle gesehen:
http://www.shell.de/products-services/on-the-road/shop-and-services/promotions/the-new-shell-v-power-lego-collection.html

Kannst ja nen Aufruf starten, wer 30 Liter tankt und Clubsmart Mitglied ist, kriegt eh ein Modell umsonst, könnte man ja auch Dir zuschicken... als Sponsoring für weitere schöne Lego-Kalender, wer weiß, was davon nochmal nützlich ist.

Auf den drei nicht Formel 1 Autos ist auch keine Shell Werbung präsent und gut, der Tanklaster hat halt nen Mineralölkonzern drauftsehen, das haben die aber alle.

btw: A=A etwas ist was es ist, gilt ja in der realen Welt nicht so unbedingt, manche versuchen ja etwas zu sein, was sie nicht sind. Die spielen dann B, sind aber A... nur so quer dazu, auch wenn es mit Logik nix zu tun hat. Trivialitäten sollte man ansonsten nicht so breit treten, gibt wichtigeres und interesanteres, mit dem man sich befassen kann, selbst in der Logik.

Alibi Frage: Hast Du je den Keirsey Persönlichkeitstypus Test gemacht? Und was bist Du?
http://www.keirsey.com/sorter/register.aspx
^^ Ich glaub ja nicht, dass jemand so lieb sein wird, aber wenn das hier jemand liest? hundeaugen.gif

Hm, aber wenn jemand so tut, als wäre er A, aber ist eigentlich B, gilt ja trotzdem A=A, weil dieser Heuchler ja gar nicht wirklich A ist. ^^

Äh, Guardian. kratz.gif
Hey Klopfer, hast du schon das Anime One Punch Man oder den Comic dazu gelesen? Wenn ja, wie ist deine Meinung dazu?
Nein, hab ich nicht, hab nur davon gehört.
#41768
Um was geht es da? Hast du mir einen Link dazu? smile.gif Ich verstehe nur Bahnhof.
Da gibt's mehrere Vorfälle. In Yale wurden ein Professor und seine Frau (Dozentin an der Uni) weggejagt, weil sie in einem Brief dazu aufgerufen haben, nicht so furchtbar empfindlich wegen Halloween-Kostümen zu sein und sich dauernd Gedanken zu machen, ob ein Kostüm jemandem gegen den Strich gehen könnte.

An der Uni von Missouri behauptete der Kopf der Studentenvereinigung (ein Schwarzer), er wäre rassistisch beleidigt worden, dann behauptete eine Studentengruppe, die Uni hätte nichts getan, als ein Hakenkreuz mit Scheiße an eine Wand eines Schlafsaales gemalt worden wäre. Das führte zu riesigen Protesten, nach denen schließlich der Präsident seinen Rücktritt erklären musste. Bei diesen Protesten gegen den angeblichen Rassismus an der Uni war ein (asiatischer) Studentenreporter dabei, der Fotos für die Uni-Zeitung machen wollte, der wurde von einer Dozentin zunächst mit Gewalt bedroht und schließlich von allerlei anderen Studenten bedrängt, weil er auf seinem Recht bestand, diesen öffentlichen Protest zu dokumentieren. (Gibt auch ein Video dazu.)

Dann gibt's die ganze Reihe von angeblichen Vergewaltigungsfällen, bei denen männliche Studenten quasi vorverurteilt wurden, obwohl sich in all den Fällen, die besonders medial ausgeschlachtet wurden, herausgestellt hat, dass es diese Vergewaltigungen nicht gab. (Vielleicht hast du von der Ollen gehört, die die ganze Zeit mit einer Matratze rumlief.) An den amerikanischen Unis ist "Unschuldig bis zum Beweis des Gegenteils" quasi außer Kraft gesetzt.

Wenn Redner an die Unis eingeladen werden, um dort zu reden und zu diskutieren, wehren sich gerade Feministengruppen mit allen Mitteln dagegen, nur weil dort nicht das erzählt wird, was sie möchten. Diskussionen können sie nicht ertragen, weil sie schlicht nicht damit umgehen können, wenn ihnen widersprochen wird. Davon hatte ich ja in einer der letzten Kolumnen geschrieben.

Und nicht zuletzt gibt's ja noch den Fall Tim Hunt in Großbritannien, der auf einer Rede einen kleinen Witz darüber gemacht hat, wie schrecklich es ist, mit Frauen in einem Labor zusammenzuarbeiten, weil sie weinen und man sich in sie verliebt. (Das war ein Witz darüber, wie er seine eigene Frau kennengelernt hat.) Danach hat er zwar gleich gesagt, dass er Frauen ausdrücklich dazu aufruft, in die Wissenschaft zu gehen, weil man sie braucht, und es haben sich auch viele Frauen gemeldet, denen er in ihrer Karriere geholfen hat. Aber er wurde trotzdem aus allen möglichen Posten geworfen und ist jetzt mit seiner Frau nach Japan gegangen.
#41786 Ich glaube das ist so weil das Buch sich an eine akademische Audienz gerichtet hatte. Aber jede Philosophie die etwas wert ist, sollte von einem Zehnjährigen verstanden werden können, das stimmt.

Philosophen beschäftigen sich mit Dingen die 'jeder weiß' weil sie eben nicht jeder im Bewusstsein hat.
Beispiel Determinismus: Die Absolutheit der Kausalität ist so offensichtlich, wir sehen sie überall, aber dennoch kommen ständig irgendwelche Leute und versuchen sie zu leugnen oder zu relativieren. Daraus entstehen die Myriaden an akademischen-philosophischen 'Problemen' und 'Paradoxen', und hinterher weiß keiner irgendwas.

Aus sowas entsteht dann das berühmte Diktum des Zwanzigsten Jahrhunderts: "Es gibt keine Gewissheit."

Der Satz der Identität widerlegt aber diesen Ausspruch.
kratz.gif Wer glaubt, es gäbe keine Gewissheit, sollte sich mal vom Dach eines Wolkenkratzers schmeißen. Er wird ziemlich gewiss einen Fleck auf dem Asphalt machen. zufrieden.gif
#41784 Ja, es fängt alles mit "da ist etwas" an. Die Grundlage des Bewusstseins, Differenzierung und Selbsterkennung. Das Symbol dafür ist A=A, etwas ist, was es ist, und nicht, was es nicht ist.

Differenzierung formt das Bewusstsein und daraus entsteht Selbsterkennung, 'Ich bin'.

Und dazu kommt noch Gedächtnis, das '='. Ohne Erinnerung keine Erkennung.

Das 'Gewürge' war nur dazu da, um diesen Punkt pedantisch darzubringen. biggrin.gif
Und es war komplette Zeitverschwendung. O_o Warum vergeuden Philosophen ihre Zeit damit, Dinge umständlich zu sagen, die jeder weiß, aber sie dann doch nicht besser zu erklären als jeder Zehnjährige?
(Dass = das Gedächtnis sein sollte, steht aber nicht in dem langen Gewürge drin... Erkenne ich auch nicht.)
#41781 Naja, vom Standpunkt des Mathematikers gibt es da eigentlich gar nicht viel zu sagen, Gleichheit ist eine Äquivalenzrelation und als solche insbesondere reflexiv (und dann noch symmetrisch und transitiv), also steht jedes Element der Menge in Relation zu sich selbst. Gibt aber natürlich Relationen, die nicht reflexiv sind. Da muss man irgendwie nicht mehr zu sagen und selbst das hier war schon zuviel...

Klopfer, hast Du die Shell Lego Ferrari Sondermodelle gesehen? Die vier Rennautos, den Tanklaster, die Tankstelle und das Ziel? Ist sowas für Dich interessant oder blöder Werbeschnickschnak?
Oha, davon hör ich zum ersten Mal? Sind das Werbemodelle? Ich hab ein paar von den Speed-Champions-Autos, aber von Shell-Modellen hab ich nichts mitgekriegt. Interessiert mich sehr! nick.gif
#41782 "Nur weil etwas ist, heißt das noch lange nicht, dass du auch bist."

Kann etwas ohne einen Betrachter existieren? Ich meine nein. ('existieren' bedeutet, im Bewusstsein eines Betrachters zu erscheinen.)

A=A wäre somit ein Symbol für das Bewusstsein (darauf geht er auch im seinem Buch ein).
Ich meine ja, weil ich "existieren" anders definiere. Und nu?

(Die andere Definition würde dieses ganze Gewürge mit A=A auch sinnlos machen, weil es dann dieser ganzen Schwurbelei gar nicht bedürfen würde. Das Zeichen A als Zeichen an sich gäbe es nicht, wenn es kein Bewusstsein gäbe. Die ganze Frage, ob es ein Bewusstsein gibt, ist Quatsch, weil man sie ohne Bewusstsein nicht stellen könnte.)
Es haben ein paar Idioten auf Klopapier vom Mädchen Klo onaniert.Können die Mädchen davon schwanger werden?
Wenn die sich nicht das klatschnasse und noch warme Papier direkt an die Möse gedrückt haben, ist das quasi ausgeschlossen. (Und ich bezweifle, dass Mädchen nicht bemerken, wenn ihr Klopapier frisch vollgewichst ist.) Spermien bleiben nur einige Minuten an der Luft befruchtungsfähig und brauchen dazu viel Samenflüssigkeit um sich herum. Wenn es eingetrocknet ist, sind die Spermien alle hinüber.
#41781 Aber Klopfer, Logik ist doch keine Banalität. Man muss präzise damit umgehen, damit man keine Fehler macht. Denn wenn das Fundament instabil ist, kracht das Haus zusammen. smile.gif

Ich glaube, er hat seinen Schlussfolgerungen vertraut, daher vielleicht die 'verliebtheit in seine Worte'.

"Dass A=A gleichbedeutend wäre mit "Ich bin", ist natürlich keine logische Schlussfolgerung, daran krankt seine Argumentation am Ende."

Warum nicht?
Aber A=A ist eine Banalität. biggrin.gif

Der Sprung von "A=A bedeutet, wenn es ein A gibt, so ist A mit A identisch" über "A=A behauptet ein Sein" zu "Ich bin" ist nicht logisch, weil die Identität von etwas mit sich selbst nicht nur unabhängig von der Existenz des Etwas ist, sondern auch komplett unabhängig von der Existenz eines Ichs ist, welches da sein soll. Kurz gesagt: Nur weil etwas ist, heißt das noch lange nicht, dass du auch bist.
#41778 Wo wir gerade bei der Logik sind: (Achtung, Textwand!) - - - Der Satz A = A ist unmittelbar gewiß und evident. Er ist zugleich das Urmaß der Wahrheit für alle anderen Sätze; wenn ihm irgendwo einer widerspräche, so oft in einem speziellen Urteil der Prädikatsbegriff von einem Subjekte etwas aussagte, das dem Begriffe desselben widerspräche, würden wir es für falsch halten; und als Gesetz unseres Richtspruches würde sich uns, wenn wir nachsinnen, zuletzt dieser Satz ergeben. Er ist das Prinzip von wahr und falsch; und wer ihn für eine Tautologie erachtet, die nichts besage und unser Denken nicht fördere, wie dies so oft geschehen ist, von Hegel und später von fast allen Empiristen – es ist dies nicht der einzige Berührungspunkt zwischen den scheinbar so unversöhnlichen Gegensätzen – der hat ganz recht, aber die Natur des Satzes schlecht verstanden.

A = A, das Prinzip aller Wahrheit, kann nicht selbst eine spezielle Wahrheit sein. Wer den Satz der Identität oder des Widerspruches inhaltsleer findet, hat es sich selbst zuzuschreiben. Er glaubte in ihnen besondere Gedanken zu finden; was er hoffte, war eine Bereicherung seines Fonds an positiven Kenntnissen. Aber jene Sätze sind nicht selbst Erkenntnisse, besondere Denkakte, sondern das Maß, das an alle Denkakte angelegt wird. Dieses kann nicht selbst ein Denkakt sein, der mit den anderen sich irgend vergleichen ließe. Die Norm des Denkens kann nicht im Denken selbst gelegen sein. Der Satz von der Identität fügt unserem Wissen nichts hinzu, er vermehrt nicht einen Reichtum, den er vielmehr gänzlich erst begründet. Der Satz von der Identität ist entweder nichts, oder er ist alles.

Wenn ich endlich den Satz selbst, A = A, ausspreche, so ist offenbar der Sinn dieses Satzes nicht, daß ein spezielles A, das ist, ja nicht einmal, daß jedes besondere A wirklicher Erfahrung oder wirklichen Denkens sich selbst gleich sei. Das Urteil der Identität ist unabhängig davon, ob überhaupt ein A existiert, d.h. natürlich wieder keineswegs, daß der Satz nicht von jemand Existierendem müsse gedacht werden; aber er ist unabhängig davon gedacht, ob etwas, ob jemand existiert. Er bedeutet: wenn es ein A gibt (es mag eines geben oder nicht, auch wenn es vielleicht gar keines gibt), so gilt jedenfalls A = A.

Hiemit ist nun unwiderruflich eine Position gegeben, ein Sein gesetzt, nämlich das Sein A = A, trotzdem es hypothetisch bleibt, ob A selbst überhaupt ist. Der Satz A = A behauptet also, daß etwas existiert, und diese Existenz ist eben jene gesuchte Norm der Essenz. Aus der Empirie, aus wenigen oder noch so vielen Erlebnissen kann er nicht stammen, wie Mill glaubte; denn er ist eben ganz unabhängig von der Erfahrung, er gilt sicher, ob diese ein A ihm zeigen werde oder nicht. Er ist von keinem Menschen noch geleugnet worden und könnte es auch nicht werden, da die Leugnung ihn selbst wieder voraussetzte, wenn sie etwas, ein Bestimmtes leugnen wollte.

Da nun der Satz ein Sein behauptet, ohne von der Existenz von Objekten sich abhängig zu machen, oder über solche Existenz etwas auszusagen, so kann er nur ein von allem Sein wirklicher und möglicher Objekte verschiedenes Sein, das ist also das Sein dessen, ausdrücken, was seinem Begriffe nach nie Objekt werden kann; er wird durch seine Evidenz also die Existenz des Subjektes offenbaren; und zwar liegt dieses im Satz der Identität ausgesprochene Sein nicht im ersten und nicht im zweiten A, sondern im identischen Gleichheitszeichen A = A. Dieser Satz also ist identisch mit dem Satze: ich bin.

Das Prinzip aller Wahrheit sind die logischen Axiome, diese statuieren ein Sein, und nach diesem richtet sich, nach ihm strebt das Erkennen. Die Logik ist ein Gesetz, dem gehorcht werden soll, und der Mensch ist erst dann ganz er selbst, wenn er ganz logisch ist; ja er ist nicht, ehe denn er überall und durchaus nur Logik ist. In der Erkenntnis findet er sich selbst. Aller Irrtum wird als Schuld empfunden. Daraus ergibt sich, daß der Mensch nicht irren mußte. Er soll die Wahrheit finden; darum kann er sie finden. Aus der Pflicht zur Erkenntnis folgt ihre Möglichkeit, folgt die Freiheit des Denkens und die Siegeshoffnung des Erkennens. In der Normativität der Logik liegt der Beweis, daß das Denken des Menschen frei ist und sein Ziel erreichen kann.


und

Wenn ich den Satz A = A nicht anerkennen, ihn vielmehr zu widerlegen
versuchen wollte, so würde ich mich der Logik bedienen müssen, d.h. eben dieses
Satzes. Wenn ich mich irgendwo nicht nach ihm richtete, so würde es heißen, meine
Ableitung sei falsch. Der Satz selbst ist also das Kriterium von Wahr und Falsch, und
bereits der Maßstab meiner Deduktion, die Norm, die ich selbst an sie anlege, sowie
ich zu deduzieren beginne. Ich kann also nur alles Folgern ablehnen, mich des
Urteiles enthalten.

Ob ich den Satz nun zu widerlegen, oder auch, ob ich ihn zu
beweisen unternähme, er wäre beidemale schon in der Argumentation als wahr
vorausgesetzt, ich hätte des Resultat in beiden Fällen erschlichen. Der Satz bleibt also
eine These, die nicht bewiesen und nicht widerlegt werden kann. Ich kann mich um
ihn bekümmern, bin aber dazu logisch nicht mehr verpflichtet, denn die Logik gipfelt
eben in dem Inhalte dieses Satzes (und seinen beiden anderen Ausdrucksformen, auf
deren größere oder geringere Vorzüge vor einander hier nicht eingegangen werden
soll, den Sätzen vom Widerspruch und vom ausgeschlossenen Dritten).

Daß ich von ihm nicht loskommen kann, mag den pathologischen Psychologen interessieren, für
die Auseinandersetzung mit ihm ist es von keiner Bedeutung: ich kann auch von
verschiedenen anderen Dingen nicht loskommen, z. B. von mir selber. Die Logik läßt
sich also nicht beweisen, nicht ableiten aus etwas anderem: was zu beweisen war.


Aus dem Buch: Geschlecht und Charakter.

Was hältst du davon? Hoffe das ist kurz vor Weihnachten kein Hirnschmorer. biggrin.gif
Erstaunlich, wie jemand Banalitäten so zerreden kann. huh.gif Da war jemand sehr verliebt in seine eigenen Worte oder hielt sich für enorm tiefsinnig. biggrin.gif
(Dass A=A gleichbedeutend wäre mit "Ich bin", ist natürlich keine logische Schlussfolgerung, daran krankt seine Argumentation am Ende.)
Klopfer, was ist deine Meinung zu Donald Trump als möglicher Präsident? Du hast ja früher ab und zu über ihn geschrieben, und wenn ich mich recht entsinne, war es durchaus positiv. Hältst du ihn für einen Rassisten? Einen politischen Spaßvogel?

Was hältst du von den anderen Kandidaten, besonders die der Demokraten.
So viel Positives habe ich gar nicht über ihn geschrieben. kratz.gif Ich hab nur "The Apprentice" ganz gerne geguckt.

Trump ist sicherlich nicht strunzdumm, aber er ist sehr in seinen Denkmustern gefangen, kann sich nur schwer in andere hineinversetzen und ist nahezu unfähig, fremde Standpunkte zu verstehen. Dazu kommt sein überschäumendes Ego, welches einfach nicht zulässt, dass er sich Fehler eingesteht oder sich von Zweifeln davon abhalten lässt, Fehler zu begehen. Wenn man seine Bücher liest, merkt man ja auch, dass er alles so dreht, dass es ihn am besten dastehen lässt, auch wenn er dafür in einem Kapitel etwas tut, was er in einem anderen Kapitel als größte Dummheit eines anderen beschrieben hat, und dazu Dinge, auf die er keinen Einfluss hatte (sprich: Glück), als Resultate seiner eigenen Genialität sieht. Sein Narzissmus ist fast schon lehrbuchreif.
(Argh, hier stand noch ein ganzer Absatz, aber der ist irgendwie gefressen worden... Also noch mal: )
Für ein politisches Amt, gerade mit großer Außenwirkung, ist das sehr gefährlich, weil er nicht nur diplomatisch viel Porzellan zerschlagen wird (da er sein Gewicht deutlich überschätzt; Mexiko wird ihm einen Vogel zeigen, wenn er verlangt, dass die den US-Grenzzaun bezahlen), sondern auch generell jede politische Fehlentscheidung bis zum bitteren Ende durchziehen wird, egal wie verheerend sie ist, da ein Kurswechsel ein Eingeständnis eines Fehlers wäre, was sein Ego nicht erlaubt.
Ein Rassist ist er sicherlich in gewisser Weise, das ist aber eher so ein banaler Alltagsrassismus, nicht auf der Stufe strammer Nazis oder des KKK.
Ein Spaßvogel ist er garantiert nicht. Er spielte ja schon häufiger mit der Kandidatur, weil er sich allein von der Berichterstattung eine Stärkung seiner Marke "Trump" versprach. (Er ist der Meinung, dass es für seine Marke wichtig ist, immer im Gespräch zu bleiben; in der Hinsicht sind nur keine Nachrichten über ihn schlechte Nachrichten.)
Auch jetzt wird er ein handfestes Ziel vor Augen haben. Alles, was er in der Öffentlichkeit tut, ist dazu da, sein Vermögen, Macht oder öffentliches Ansehen zu stärken. In der Hinsicht ist er komplett humorlos, er wird nur Dinge tun, um einen Zweck zu erfüllen, und dieser Zweck ist nicht, einfach nur die politische Landschaft aufzumischen, sondern immer persönlicher Gewinn in irgendeinem Bereich.

Die anderen republikanischen Kandidaten sind entweder auf ähnliche Weise schlimm und ahnungslos oder so farblos, dass sie komplett aus dem Rennen sind, weil sich niemand an sie erinnert.
Bei den Demokraten ist Bernie Sanders wohl der beste Kandidat, seine Bemühungen für eine allgemeine Krankenversicherung, gerechtere Steuersätze, ein Ende der Schuldenfalle nach dem Studium und seine Kritik an den Überwachungsgesetzen finde ich vernünftig.
Von Hillary Clinton bin ich nicht überzeugt. Wenig Unterstützung für Gewerkschaften, war für den Irak-Krieg und will heute noch nicht so recht zugeben, dass er ein Fehler war, und sie unterstützt TPP und TTIP. Ich find's gut, dass sie sich für Arme und für die Regulierung von Banken und Wall Street einsetzt, aber das wird auch ein bissel kaputtgemacht durch ihr gelegentlich doch recht deutliches "Ihr sollt mich wählen, weil ich eine Frau bin"-Gehabe. Dass sie mit ihrem Slogan "I'm a progressive who gets things done" eigentlich alle anderen "Progressives" runtermacht, find ich auch nicht sonderlich sympathisch.
Shit Digga, eigentlich wollte ich die 39000ste Frage stellen. Na ja egal:

Wusstest du, dass, wenn (kann man dass/wenn überhaupt so in nem Satz konstruieren?) du am Sonntag (also heute) den Blogeintrag wie bei Twitter angekündigt ausfallen lässt, genau an Weihnachten höchstwahrscheinlich der 1200ste Blogeintrag (also /blog_1200) kommt? awesome.png Jubiläum!
Uih. ^^ Danke, dass du mir das sagst, die runde Zahl werde ich dann wohl für den Pornokommentare-Eintrag reservieren.
#41775
Das Video ist ja mal sowas von logischer Trugschluß, aufwändig vorbereitet, aber Trugschluß "slippery-slope"
https://yourlogicalfallacyis.com/slippery-slope

Klopfer, da Du Informatik studiert hast, hast Du auch Logik gehört? Oder Dich mit Critical Thinking auseinandergesetzt?
Logik gehört ja zum Grundwissen, was man in Informatik lernt, und wir haben's dann auch nicht nur in Mathe im Rahmen von Boolescher Algebra gelernt, sondern in Theoretischer Informatik auch übertragen auf reale Begebenheiten, um es besser verinnerlichen zu können. Im Deutschstudium begegnete mir das auch wieder, als es um Textverständnis und Textkohärenz ging.

Dass ich sowieso Sachen kritisch hinterfrage, ist eigentlich ein Resultat der Wende. Als Kind habe ich so viel gehört, was sich später als falsch, verfälscht oder sinnentstellend verkürzt herausstellte, dass ich danach anfing, möglichst viel über Sachen herauszufinden, um nicht einfach der Darstellung einer Seite zu glauben und dann wieder Jahre später auf die Fresse zu fallen, wenn sich der Wind der öffentlichen Meinung mal wieder gedreht hat.
#41776
Man kann auch direkt die Verfassungsbeschwerde/-klage von digitalcourage mittragen. Die arbeiten mit dem Anwalt, der bereits die erste VDS erfolgreich mitgekippt hat:

https://aktion.digitalcourage.de/civicrm/petition/sign?sid=2&reset=1
Hm, die wollen Geld zur Unterstützung haben. Was ist das nur für eine Welt, in der man nichts mehr nur dadurch ändern kann, dass man in zwanzig Sekunden seinen Namen irgendwohin schreibt und sich dann wieder anderem Kram widmet? omgwtfbbqplz.gif
Kennst du eine seriöse Petition gegen die Vorratsdatenspeicherung und wie ist deine Meinung dazu ?
Es gibt eine Petition auf Bundestag.de, die aber nicht mehr mitgezeichnet werden kann und derzeit in der Prüfung ist. Seriöser geht's quasi nicht mehr, weil es sich direkt an unser Parlament wendet.

Mir gefällt dir Vorratsdatenspeicherung nicht. Ich mag den Gedanken nicht, dass die Aktivitäten jedes Bürgers im Netz quasi lückenlos nachverfolgbar für staatliche Behörden sind, und es hat sich bisher auch nicht herausgestellt, dass die VDS bei der Kriminalitätsvorbeugung oder -bekämpfung geholfen hätte. Zudem sehe ich dabei auch die Gefahr, dass aus den Daten dann Verbindungen konstruiert werden, die Unschuldige unter Terrorverdacht stellen, nur weil sie mit jemandem kommuniziert haben, der Kontakte in ein Milieu hat, in dem Terroristen unterwegs waren. Es ist ein manchmal unglücklicher Umstand, dass der Mensch dazu tendiert, Muster und tiefere Bedeutungen in zufällige Begebenheiten rein zu interpretieren.

Aus der Geschichte hätten wir eigentlich lernen müssen, dass es gefährlich ist, dem Staat zu viel Befugnisse zur Überwachung seiner Bürger zu geben.
Was hältst du von diesem Video und ähnlichen? Ich glaub auf Deutsch würden die nicht funktionieren und ziemlich albern klingen, auf Englisch ist das immer so dramatisch.
Übertriebener Pathos funktioniert im Deutschen wirklich nicht mehr seit Jahrzehnten.
Das Video an sich ist aber sowieso eine sexistische Frechheit, und das Schlimmste ist, dass viele nicht mal sehen, wie manipulativ, beleidigend und sowohl männer- als auch frauenfeindlich ist, weil so auf die Tränendrüse gedrückt wird.
Hast du eigentlich vor irgendwann mal https für die Seite anzubieten?
(Oder bin ich nur zu doof?)
Ist mir derzeit zu teuer (ich kann da kein kostenloses Zertifikat einbauen, sondern bin auf die Möglichkeiten angewiesen, die 1&1 seinen Webhosting-Tarifen bietet, da mein Einfluss auf die Konfiguration so gut wie null ist).
Ein kleineres, aber ebenso existentes Problem ist, dass ich einige Sachen (wie Bilder, Skripte etc.) über die Subdomain static.klopfers-web.de ausliefere, weil das die Ladezeiten beschleunigt (es werden da nicht die Cookies von www.klopfers-web.de übertragen) und das vom Zertifikat nicht abgedeckt wäre.
Grade gesehen, dass du ja Fallout 4 empfiehlst. Findest du das wirklich so gut, oder unterwirfst selbst du dich den Gegebenheiten es Marktes und hast es da stehen, weil es eben eine hohe Nachfrage danach gab/gibt?
Ich spiele es derzeit (wenn ich mal ne Stunde hab X_x) und hab wirklich Spaß daran. Es gibt natürlich auch einige Sachen, die mich stören (Sollte ich mal einen Eintrag oder gar ein Video dazu machen? O_o), aber ich fühle mich trotzdem gut unterhalten davon. ^^ (Fallout 3 finde ich derzeit zwar insgesamt noch gelungener, aber wer weiß, wie sich das im Spielverlauf ändert.)

Bislang hat es übrigens niemand über meine Seite bestellt, seit die Empfehlung da ist (und vorher auch nur einmal die Pip-Boy-Edition).
Wieso bekomme ich auf der Startseite eine neue Fundsache angezeigt, die nicht erscheint, wenn ich drauf klicke? Ich bin verwirrt... Hab mich schon gefreut :/
Ups, mein Fehler. X_x
Sollte jetzt gehen!
"Eine Wahrheit ist eine Schlußfolgerung, die weder durch logische Folgerungen, noch durch empirische Evidenz falsifizierbar ist. Die letzte (oder höchste, oder ultimative) Wahrheit ist die Wahrheit über die Natur der Existenz."

Was hältst du von dieser Definition?
Nicht sonderlich viel. Die Existenz Gottes ist eine Schlussfolgerung, die nicht falsifizierbar ist (deswegen ist Kreationismus auch keine wissenschaftliche Theorie, weil "Gott hat es gemacht" nicht falsifizierbar ist), aber das heißt nicht, dass Gottes Existenz zwingend die Wahrheit ist.
#41757
Um mich meinen Vorrednerinnen anzuschließen: Die Formulierung ist schonmal etwas verbesserungsfähig :-X

Ansonsten, eines der attraktivsten Merkmale meines ersten Freundes war definitiv sein (eigener) Geruch! Der hat sich im Laufe der Zeit etwas verändert, aber ich finde ihn immer noch sehr angenehm. Deo muss natürlich auch sein, oder Shampoo, aber am sympathischsten ist immer noch "natürlich" guter Geruch.

Mein jetziger Freund verwendet von Zeit zu Zeit ein Parfüm (Namen hab ich grad nicht parat, sorry), was auch nicht schlecht riecht. Aber andererseits, wenn ich dann beim spielerisch in den Hals beißen den Mund oder wenigstens die Nase voller Parfüm habe, ist mir das auch nicht so sympathisch... Also meine Meinung: zu besonderen Anlässen ein gutes Parfüm ist schön, ansonsten lieber anständige Hygiene und einen angenehmen Eigengeruch :-)
Es würde mich nicht wundern, wenn man sich sowieso nur dann gegenseitig wirklich scharf genug für eine Beziehung findet, wenn man sich wirklich gut riechen kann. (Und damit meine ich nicht Pheromone, die man ja nicht bewusst - und womöglich nicht mal unbewusst - wahrnimmt.) Auch beim Geruch ihres potenziellen Partners haben Menschen sicherlich unterschiedliche Geschmäcker. (Und irgendwo da draußen ist bestimmt ein Mädchen, das meinen Geruch mag. unsure.gif )
Beschäftige mich mit der Frage wie sehr EU und andere Global Player die Probleme in Afrika befeuern

http://www.nachdenkseiten.de/?p=27289
Zwar wird hier behauptet die Misere wäre komplex, doch der Text klingt so als wären EU und China das Hauptproblem.

Meine Frage lautet also ob wirklich die Global Player das Hauptproblem bei dem Kontinent sind oder doch eher die Korruption, Rückständigkeit und das hohe Bevölkerungswachstum?
Den ärmsten Staaten in Afrika stehen gerade auch wegen der Globalisierung nicht mehr dieselben Chancen zur Verfügung, die noch vor 20-30 Jahren existierten, weil eben andere arme Staaten (vornehmlich in Asien) diese Chancen bereits ergriffen haben und inzwischen die Lücken belegen, die damals existierten.
Aber man muss realistisch bleiben: Für die meisten Menschen hat die Globalisierung positive Auswirkungen gehabt, wahnsinnig viele Länder sind aus dem Armutskeller aufgestiegen deswegen, und dass die Zurückgebliebenen es nicht schaffen, ist ja keine Bösartigkeit der anderen Länder, die künstlich Afrika klein halten wollen (wobei es schon ein Problem ist, pauschal von Afrika zu reden, weil es dort auch eine enorme Streuung gibt; Mauritius ist anders als Südafrika ist anders als Botswana ist anders als Mali). Man muss halt mit der Welt arbeiten, die man hat, nicht mit der, die man sich wünscht. Und es wäre sowieso absolut hirnrissig für die jetzigen Kellerkinder im Ländervergleich, sich auf die gleichen Märkte zu konzentrieren wie die Schwellen- und Industrieländer, die dort die Platzhirsche sind. Sie müssen die neuen Chancen nutzen, also z.B. App-Entwicklung und Mobiltelefonie. (Der Handymarkt ist in Afrika unheimlich stark, weil es keinen Sinn macht, überall Telefonleitungen zu legen, daher haben viele dort ein Handy.) Das ist natürlich auch eine Bildungsfrage.

Die größten Hemmschuhe sind aber tatsächlich politische Instabilität und Korruption. Wenn jeder Regierende und jeder Staatsbedienstete den Staat nur als Mittel zur persönlichen Bereicherung sieht, wird keine vernünftige Politik betrieben, durchgesetzt und auch durchgehalten. Es gibt wenig ausländische Investoren (die ihrerseits auch durch ihr Beispiel dafür sorgen würden, dass es mehr inländische Investoren gibt), weil die a) für jeden Furz extra bezahlen müssen dank Bestechungsgeldern und b) alles zu verlieren drohen, wenn wieder ein Regimewechsel passiert.
Eine stabile Regierung, die nicht nur ins Militär investiert, sondern ins ganze Land (unabhängig von Stammeszugehörigkeit), ist eine Grundvoraussetzung. (Die Regierung muss gar nicht demokratisch sein.) Der Rest der Welt wird sich aber eventuell an den Gedanken gewöhnen müssen, dass wir solche Stabilität nicht nur mit finanzieller und fachlicher Hilfe erreichen können, sondern auch mit militärischer Gewalt durchsetzen müssen. (Und das wird nicht gehen, wenn immer dann ein riesiges Geschrei gemacht wird, falls ein Afrikaner mal von Europäern oder Amerikanern erschossen wird. Das ist das Problem der Blauhelme in Afrika, die sich kaum trauen, ihre Waffen zu benutzen, und so den Notlagen, denen sie eigentlich abhelfen sollten, nur zusehen können.)
Den Industrieländern wegen Waffenlieferungen die Schuld an den vielen militärischen Auseinandersetzungen zu geben, wie es oft gemacht wird, finde ich übrigens auch verkehrt. Die bedienen nur einen Markt, der halt existiert, und wenn sie es nicht machen, macht es jemand anderes. In Afrika bekriegen sich die Leute auch noch mit Pfeil und Bogen, wenn sie nix anderes haben. Die gehen nicht aufeinander los, weil sie Waffen haben, sondern weil sie sich spinnefeind sind. (Wenn Waffen allein bewaffnete Konflikte auslösen würden, dann wäre die Schweiz schlimmer als das Fallout-Ödland.)

Im Wesentlichen muss dann noch in Bildung und Infrastruktur investiert werden, fachliche Hilfe muss geleistet werden und es muss verhindert werden, dass die leistungsfähigsten und klügsten Köpfe das Land verlassen. Dann gibt's auch die Möglichkeit, dass der Wohlstand steigt, und damit sinkt auch die Kinderzahl, die sowieso schon am Absinken ist. Der Antrieb dafür muss aber von innen kommen, von den betreffenden afrikanischen Ländern selbst. (Ich mein, das sieht man ja in Europa auch an Griechenland, die haben auch keinen Bock, dringend nötige Reformen durchzuführen, erst recht nicht, wenn sie das Gefühl haben, dass sie ihnen von außen aufgezwungen werden.)