Frag den Hasen

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Denkst du auch manchmal, dass man die Individualität der Leute überschätzt? Bzw. dass manche Menschen doch einfacher "gestrickt" sind als man es erwartet hätte?
Menschen sind keine Einzelgänger. Wir sind evolutionär darauf ausgelegt, in der Horde zu überleben, und deswegen fällt es uns so leicht, uns einer Gesellschaft unterzuordnen und die Individualität zurückzuschrauben - muss auch so sein, eine Gemeinschaft voller Egoisten funktioniert einfach nicht. Daher kommt auch die Erkenntnis, dass viele Menschen zusammen sich oft dümmer benehmen als sie es einzeln tun würden. Wir sind verdrahtet, uns von Massen mitreißen zu lassen. Das haben Politiker und Demagogen ausgenutzt, wenn sie in Massenveranstaltungen alle auf ein Ziel eingeschworen haben, und das nutzen Entertainer heute aus, wenn sie in großen Hallen das Publikum zum Schunkeln und Mitsingen oder zum Lachen bei eigentlich ganz schön doofen Witzen bringen. Individualität ist was Feines. Aber es ist nicht so fein, dass wir sie über alles stellen können. Das ist keine bewusste Entscheidung, das ist einfach so in uns drin. Außerdem erklärt sich so auch der Drang, einem Anführer zu folgen, denn Gruppen ohne Führung funktionieren ebenso wenig wie eine rein individuelle Gemeinschaft. (Merkt man ja in der Schule: Gruppenarbeit funktioniert meistens gar nicht, wenn nicht einer das Zepter in die Hand nimmt und die anderen antreibt.) Ich glaube, das sollten viele erstmal verstehen, bevor sie groß behaupten, dass sie ganz bestimmt während des Dritten Reiches oder in der DDR die dollsten Oppositionellen gewesen wären, wenn sie da gelebt hätten. Ich fand die Stelle in "Leben des Brian" herrlich, wo Brian ruft: "Ihr seid alle Individuen!", und die Masse ruft im Chor: "Ja, wir sind alle Individuen!" (und einer ruft dann: "Ich nicht!") Das steckt viel Wahres drin, denn eigentlich will keiner zugeben, dass er ein Herdentier ist. Gerade hier in Mittel- und Westeuropa ist es vielen ja ein Gräuel, als normal zu gelten, und viele betonen wahnsinnig gerne ihre Individualität. Aber in Wirklichkeit latschen wir gerne in der sicheren Herde.