Frag den Hasen

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#23118 Ich schrieb ja bereits in Zeile 1 "mittelfristig". Warum nicht einfach den Afghanistaneinsatz militärisch und finanziell so aufwändig wie es nötig ist, um eine funktionsfähige Polizei aufzubauen zu Ende bringen und dann austreten? Ich finde den Vorschlag jetzt weder wirklich naiv noch fahrlässig, sondern lediglich konsequent; oder habe ich was Wichtiges übersehen?
Das Problem hast du jetzt quasi schon angesprochen: "militärisch und finanziell so aufwändig wie nötig" ist weitaus teurer als das, was man jetzt so macht. Es sind nur wenige Deutsche in Afghanistan, um die Polizeiausbildung zu beaufsichtigen (niedriger zweistelliger Bereich) - und dazu gibt's das Problem, dass viele Afghanen nach beendeter Ausbildung einfach zu den Warlords überlaufen, weil die besser bezahlen können als die Regierung. Afghanen sind nicht sehr loyal. Und die momentanen Truppen unsererseits sind dort eigentlich darauf beschränkt, Patrouillen zu fahren, wenn möglich Kontakt zu örtlichen Führern aufzunehmen und ansonsten Minen zu räumen. Die Hilfsorganisationen wollen mit den Militärangehörigen eigentlich nichts zu tun haben, weil sie dann von den Taliban umgebracht werden. Nötig wäre ein extrem massiver Militäreinsatz, bei dem man so ziemlich alles unterwirft, was das Gewaltmonopol des Staates nicht akzeptieren will. Mit weicher Diplomatie kriegt man das nicht hin - in Afghanistan ist es ein Zeichen von Schwäche, wenn man jemandem unbewaffnet gegenüber tritt, um zu verhandeln. Dummerweise ist auch der militärische Weg wahnsinnig schwer, weil die Taliban und die Warlords den Heimvorteil haben (die Russen haben ja nicht umsonst irgendwann gesagt: "Leckt uns, wir gehen nach Hause" ). Dazu kommt, dass die Bevölkerung zum großen Teil nur Geld durch den Opiumanbau verdient und die Taliban dann dafür bezahlt, dass die ihre Opiumfelder vor den NATO-Truppen beschützen (die sowieso nichts dagegen unternehmen dürfen, was die Soldaten eh frustriert). Man hat sich mit Afghanistan selbst eine schöne Falle gestellt. Man kommt nicht wirklich raus, ohne als Arschloch zu gelten, aber man kann auch nicht die Maßnahmen ergreifen, die nötig wären, ohne als Arschloch zu gelten.

Die Mitgliedschaft in der NATO selbst ist halt so eine Art "Wenn du cool sein willst, musst du zum Club gehören". Wer international irgendwie wichtig sein möchte, der muss halt überall seine Nase reinstopfen, wo er nur kann.