Der einzelne Soldat handelt dort vielleicht in Notwehr, jedenfalls wenn man der Meinung ist, dass er ein Recht hat, sich dort herumzutreiben. Aber genau dieses hat er nicht. Genausowenig wie die USA.
Dass die Taliban so mächtig geworden sind, hat die USA selbst verbockt, die Taliban sind ja schließlich die Mudschaheddin, die von der CIA ausgebildet, ausgerüstet und an die Macht gebracht wurden, um der SU einen Knüppel zwischen die Beine zu werfen.
Ich mag sie auch nicht und ohne sie geht es Afghanistan bestimmt besser, aber trotzdem darf man nicht ein fremdes Land erobern, wenn einem die dortige Regierung nicht gefällt.
#23234
Gute Frage: Durften die Alliierten Deutschland erobern? Einfachste Antwort, ja, sie sind schließlich von Deutschland angegriffen worden.
Aber hätten die Alliierten nicht trotzdem an den Grenzen anhalten müssen?
Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht. Wahrscheinlich wird es damit begründet, dass der Sieger Recht hat...
Übrigens reduziere ich den Militärdienst aufs Töten, weil das der Sinn einer Armee ist. Alles andere (Katastrophenschutz etc.) ist sozusagen Freizeitbeschäftigung. So toll das auch ist, dass die Armee bei sowas hilft und nicht nur töten übt, aber das ist nunmal ihr Zweck. Für alles Andere braucht man keine Armee.
Ist ja toll, dass du die ganze Zeit darauf hinweist, dass die USA nicht dort hätten einmarschieren dürfen. Ich stimme dir sogar zu. Aber damit kommen wir jetzt ja nicht weiter. Es ist nun mal passiert, und da muss man jetzt das Beste daraus machen. Sich einfach zu verpissen bringt gar nichts, erst recht machen wir uns die Afghanen damit nicht zu Freunden.
Der Sinn einer Armee ist heutzutage erst einmal die Abschreckung, nicht das Töten. Ist wie bei Atomwaffen - auch die sind nicht in erster Linie zum Töten da, sondern zur Abschreckung.
Und bei solchen Sachen wie Minenräumung (was die westlichen Armeen in Afghanistan betreiben) würde ich schon sagen, dass das keine Freizeitbeschäftigung ist, sondern eine legitime Aufgabe einer Armee.