Frag den Hasen

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#25266
Lies mal "Reformlüge" von Alfred Müller. Muss ja nicht alles selbst erklären. Wenn du es nicht hast, schicke ich es dir.

Du schriebst ursprünglich, man brauche mehr Einzahler als Empfänger. Das ist definitiv falsch, man braucht nur mehr Einnahmen als Ausgaben. Demografische Entwicklungen über 50 Jahre sind unrealistisch, und dienen nur politischer Beeinflussung. Wenn du 1960 50 jahre in die Zukunft geschaut hättest, hättest du Riesenabweichungen zu heute.
Solange du eine Arbeitskräftereserve von 5 Mio vorhältst, ist es absolut idiotisch, über die demografische Entwicklung zu klönen. Letztendlich ist die Produktivitätsentwicklung groß genug, um den Anstieg an Rentnern zu verkraften, wenn man denn dafür sorgt, daß die Rentenversicherung daran partizipiert. Das ist in den letzten Jahren unterblieben und muß korrigiert werden. Private Abischerungen sind keine Alternative zum Umlageverfahren, da deutlich krisenanfälliger. auch versucht immer jemand mitzuverdienen, wozu sonst privatisieren.
Eine in den 90er Jahren abgeschlossene RV oder Aktienanlage ist mit den abgesenkten Überschussbeteiligungen der Versicherer/der Kursentwicklung noch nicht mal in der Lage gewesen, die Inflation auszugleichen.
Und letztendlich bringen die Gesundheitsreformen des Herrn Rösler sicher auch eine höhere Sterblichkeitsrate und geringere lebenserwartung mit sich.
Um mehr Einnahmen als Ausgaben zu haben, brauchst du mehr Einzahler als Empfänger, denn dummerweise haben wir keine Reserve von fünf Millionen Millionären, die von ihren Zinsgewinnen was in die Rentenkassen einzahlen. Das ist eine ganz einfache Rechnung: Wenn du 20 Millionen Rentner hast, die jeden Monat mindestens 800 Euro haben wollen, versuchst du besser nicht, diese Ausgaben von 20 Millionen Einzahlern finanzieren zu lassen, weil diese Einzahler dir dann den Hals umdrehen, wenn sie von ihrem spärlichen Gehalt 800 Euro an die Rentenkasse abtreten sollen. Du warst mal so gut in Mathe, vielleicht solltest du dich daran auch mal erinnern.

Demografische Entwicklungen über 50 Jahre mögen einen gewissen Unsicherheitsfaktor haben (wobei wir die Zahl der Rentner aber schon recht gut schätzen können; die sind schließlich alle schon geboren), aber sorry: Mir ist eine Politik lieber, die sich auf einigermaßen begründete Vorhersagen stützt, anstatt darauf zu bauen, dass irgendwann in den nächsten Jahrzehnten Einhornfürze dafür sorgen, dass die Einnahmen der Rentenkasse so gigantisch steigen, ohne dass auch die Ausgaben mitziehen, oder dass die schlechte Politik der Leute heute dafür sorgt, dass die alten Humpel alle pflichtgemäß abnippeln. Dass du demografische Vorhersagen für Blödsinn hältst, aber dauernd von deiner Arbeitskräftereserve von fünf Millionen anfängst, ist übrigens ein dicker Widerspruch. Ich rede nicht von heute, ich rede von den nächsten vierzig, fünfzig Jahren. Du kannst drauf wetten, dass die Vorhersagen für die Bevölkerungsstruktur in 50 Jahren näher an der Realität sein werden als Vorhersagen über Arbeitskräftereserven in 50 Jahren.

Auch das mit der Produktivitätsentwicklung haben wir schon mal abgehandelt, und ich sehe da nicht, wie das realistisch zu machen sein soll. Willst du von Unternehmern verlangen, Arbeitskräfte zu behalten, die aufgrund von Produktivitätssteigerungen eigentlich überflüssig geworden sind? "Diese Maschine macht die Arbeit von zehn Leuten, aber anstatt neun Leute rauszuwerfen, kaufe ich für diese Leute neun weitere Maschinen und schmeiße das Zeug weg, was ich zu viel produziere und nicht absetzen kann"?