Frag den Hasen

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#28600
Naja, dass Wahlprogramme überspitzen, gibt es bei allen.
Ökonomisch machen kürzere Arbeitszeiten durchaus Sinn. Es leuchtet mit nicht ein, daß du es einfach akzeptierts, daß der Anteil, den Unternehmer am erwirtschafteten Ertrag einstecken, immer höher wurde in den letzten Jahren, und alles ablehnst, was dem versuchts gegenzusteuern.
Du wirst in absehbarer Zeit kein Unternehmer dieser Größenordnung werden, also schützt du deine Brieftasche nicht.
Geld ist genug da, die verteilung unter mehr Arbeitnehmer würde zu mehr Konsum seitens derer führen und wäre wirklich
eine Mittelstandförderung, weil denen durch die Exportorientierung der aktuelen Wirtschaftspolitik nämlich Kunden fehlen, also kaum Bedarf besteht, Arbeitsplätze zu schaffen.
Das gerede von den arbeitsplatzschaffenden Unternehmen ist nämlich solange leer, solange die niemanden brauchen, weil keine Umsatzerwartungen da sind.
Ggfs braucht ma nicht einmal vollen Lohnausgleich, weil mehr Beschäftigung auch dazu führt, daß die Nebenkosten real sinken können (gesetzliche Versicherungen)
Ich glaube einfach nicht, dass es möglich ist, die Entwicklung der letzten Jahrzehnte so nachzuholen. Man kann jetzt anfangen, die künftigen Produktionszuwächse auf die Arbeitszeiten anzuwenden, aber Vergangenes ist vergangen und lässt sich auch nicht mehr regeln, ohne alles einzureißen. Es ist ja nun eben nicht so, als wenn die Gewinne durch die Produktionszuwächse alle in Geldspeicher gewandert sind, die wurden ja zum Teil auch investiert in die Expansion von Unternehmen (und somit auch in Arbeitsplätze). Daimler gibt z.B. jeden Tag mehrere Millionen Euro für Forschung und Entwicklung aus. Würden sie vermutlich nicht machen, wenn sie mehr Leute beschäftigen müssten, um die Arbeit zu erledigen, die jetzt erledigt wird.
Und auch im öffentlichen Dienst ist das ein unsinniger Vorschlag. Wenn man die Arbeitszeiten um ein Drittel kürzt, muss man also das Personal um ein Drittel erhöhen, um die gleiche Arbeit zu erledigen. Das macht in NRW allein über 200000 Leute, die man für den öffentlichen Dienst einstellen müsste. Ich schätze mal grob, dass das gute 10 Milliarden Euro pro Jahr höhere Personalkosten für NRW bedeuten würde, also gut 20% des momentanen Jahreshaushaltes.

Ich werde in absehbarer Zeit kein Unternehmer dieser Größenordnung werden? Da stimme ich dir zu. Aber ich bin ja auch kein Egoist. Denn wo beginnt denn die Größenordnung? Die beginnt ja schon bei einem Angestellten. Selbst eine winzige Firma wird spüren, ob sie einen Angestellten für 30 Stunden oder für 45 Stunden beschäftigt. Und das Problem wird bei größeren Firmen noch gigantischer. Bei wie vielen Unternehmen außerhalb der Finanzwirtschaft siehst du, dass sie die nötigen Personalkosten stemmen könnten?
Die positiven Auswirkungen dadurch, dass mehr Geld in den Taschen der Leute ist, sind ja nicht unbegrenzt (und wirken sich auch erst später aus). Nur weil die Leute mehr Geld haben, heißt das nicht unbedingt, dass sie sich jedes Jahr ein neues Auto kaufen oder öfter verreisen oder mehr Bücher anschaffen oder sowas. Die höhere Binnennachfrage wird in einigen Bereichen weniger Auswirkungen haben als in anderen, und sie wird in noch mehr Bereichen die höheren Personalkosten nicht decken können. Die Senkung der Nebenkosten wird das meiner Schätzung nach auch nicht auffangen können.