Frag den Hasen

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#33606
Inzwischen steht der Zähler bei etwa 300 Zitaten. Und da frage ich mich schon so langsam, wie lang so eine Doktorarbeit denn ist. Mit der Zeit sind das mehr Zitate als die Länge der Doktorarbeit ausmacht.
So langsam bekommt die Jagd doch auch was seltsames.
Wenn ich bedenke, wieviele Leute ihre Doktorarbeit kaufen, daß viele Doktorarbeiten (erfolgreich) nicht mal das Papier wert sind, frage ich mich doch, ob denn wirklich alle gelesen werden. Ich kann mir auch vorstellen daß in einigen Bereichen sehr schwer neue Themen zu finden sind und viele sich eben gern auf ausgetretene Pfade begeben.
Man sollte sich aber auch mal fragen, wieso die politischen Gegner sich immer so auf den hin und weg stürzen, obwohl seine Arbeit nicht schlechter ist, als die seiner Vorgänger.
Übrigens hab ich auch von seiner "geschönten" Biographie gelesen. Ich bin grad arbeitslos und mir wurde von Fachleuten geraten, meinen Lebenslauf umzuschreiben. Tatsächlich in demselben Stil, wie er vom auf und davon verwendet wurde. Da frage ich mich, ob der das gefälscht hat oder sich dem modernen Sprachgebrauch bei Lebensläufen angepasst hat.
Es verdichten sich die Anzeichen immer mehr, dass Guttenberg gar nichts Eigenes in seiner Dissertation verzapft hat, und du findest es merkwürdig, dass man nach den ersten Funden genauer hingeschaut hat, um genau das festzustellen?
Irgendwie vertrittst du eine merkwürdige Ethik. Wenn so viele Leute bei ihrer Doktorarbeit bescheißen, sagt mir das nicht, dass wir einen Lump, den man erwischt hat, nach dem Entzug seines Doktortitels in Ruhe weitermachen lassen sollten, sondern dass wir viel zu wenig Lumpen erwischen und dafür sorgen, dass es sich jeder dreimal überlegt, bevor er dieses Risiko eingehen will. Es hat Guttenberg niemand gezwungen, eine Doktorarbeit einzureichen. Es hat ihn auch niemand gezwungen, eine mit fast 500 Seiten einzureichen (die von Westerwelle umfasst nicht mal 200). Es gibt immer neue rechtliche Situationen und Streitfragen, also gibt es für Rechtswissenschaftler ja auch keinen Mangel an Themen, bei denen man sich eigene Gedanken machen kann. (Bei Medizinern ist das etwas schwieriger, deswegen bestehen Doktorarbeiten dort dann eben gerne mal aus der Erprobung irgendeiner neuen Behandlungstechnik oder so, die nicht von den Doktoranden selbst stammt.) Er wollte mit dem Titel ganz tollen Eindruck machen und seine Karriere fördern. Jetzt sollte er auch damit leben, dass man ihn nach den Maßstäben behandeln möchte, die zum Beispiel die Bundeswehr anwendet. Wenn an einer Uni der Bundeswehr jemand bei einer Abschlussarbeit bescheißt, heißt das hochoffiziell, dass er das Vertrauen seiner Kameraden und Vorgesetzten nicht mehr hat, und er wird degradiert.
Guttenberg ist Politiker. Natürlich wird er von den politischen Gegnern attackiert, wenn er Schwachpunkte zeigt. Er greift politische Gegner ja auch an, wenn sie Schwäche zeigen. So läuft das in der Politik nun einmal. Die CDU/CSU war ja auch nicht gnädiger, als die Sozis an der Macht waren. Außerdem bin ich mir sicher, dass jetzt noch viele andere Doktorarbeiten von Politikern aller Bundestagsparteien unter die Lupe genommen werden, und ich freue mich schon auf das Theater, was daraus entstehen wird.
Zur geschönten Biographie: Ich weiß, dass immer gerne dazu geraten wird, sie aufzuplustern und irgendwelche Sachen wichtiger erscheinen zu lassen als sie sind. Aber da sollte man sich eben nicht wundern, wenn das mal zu einem Bumerang wird, z.B. wenn es jemandem merkwürdig vorkommt, dass ein 17-Jähriger einen Börsengang mit vorbereitet haben soll.