Frag den Hasen

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#34996
Ich stimme dir dahingehend zu, dass der Großteil der Menschen nur etwas lernt, wenn auf ihre Handlungen recht schnell und eindeutige eine Konsequenz folgt.
Ganz unabhängig davon ob es eine Belohnung oder Bestrafung darstellt.

Aber zu einem Lernerfolg gehört auch immer die grundlegende Bereitschaft des Subjekts an dem Lernprozess teilzunehmen. Nun ist der Mensch als solches, und wie immer gibt es hier auch Ausnahmen, nur dann bereit an einer Entwicklung teilzunehmen, wenn er irgendeine Möglichkeit sieht, eine Form der Belohnung zu bekommen. Manchmal reicht dafür schon das Ausbleiben von Bestrafungen.
Aber wie stellst du dir den Lerneffekt, auf den du in deiner Antwort anspielst, vor, wenn das entsprechende Subjekt absolut hoffnunglos "weggesperrt" wird?
Oder möchtest du damit eher darauf anspielen, dass sich andere potentielle Täter durch dieses Exempel abgeschreckt fühlen würden und über ihre eigenen Taten und Vorhaben dahingehend reflektieren, dass sie aus Angst vor der Strafe davon ablassen?
Falls das dein Einwand sein sollte, dann, entschuldige bitte meine Dreistigkeit, bist du naiv.
Nö, darum geht es gar nicht.

Es ist aber so: Eine üble Tat muss eine Konsequenz haben. Das Ausbleiben einer Strafe ist keine Belohnung für einen Lernerfolg, es ist einfach das Ausbleiben einer Konsequenz. Du kannst jemanden, der etwas wirklich Schlimmes getan hat, nicht einfach mit einem "Dutzi Dutzi, das machen wir aber nicht nochmal, du Rabauke, ne?" laufen lassen. So etwas bringt dem Typen dann nämlich nur bei, dass er mit vielen Dingen durchkommt, wenn er nur Reue heuchelt.

Und wenn jemand so ziemlich das Schlimmste getan hat, was ein Mensch überhaupt tun kann, nämlich unprovoziert einen wehrlosen Menschen zu quälen und zu ermorden, dann muss die Konsequenz gerechterweise auch schärfer ausfallen als wenn er jemanden ausgeraubt hätte oder mit harten Drogen gedealt hätte. Im Endeffekt kann das natürlich heißen, dass der Delinquent nie die Chance haben wird, draußen zu zeigen, dass er gelernt hat, weil er viele prägende Jahre im Knast verbringt. Aber das ist dann eben ein Nebeneffekt, der daraus entsteht, dass man das System insgesamt gerecht gestaltet und die Konsequenz der Schwere der Tat angemessen ist.

Erzähl mir doch mal, wie der Typ jetzt draußen leben können soll, wenn er jetzt frei käme. Wer vermietet an einen kaltblütigen Mörder eine Wohnung? Wer gibt ihm einen Job? Der Staat sollte ihm auch nicht übermäßig dabei helfen, denn warum soll jemand, der nie jemanden umgebracht hat, weniger Hilfe bei solchen Dingen bekommen als derjenige, der das getan hat?
(Das ist wie mit den blöden alternativen Therapien für jugendliche Straftäter, wo die auf irgendeine Tropeninsel geschickt werden, um da ein bisschen Energie beim Turnen durch den Dschungel loszuwerden, während grundehrliche Jugendliche schon froh sein müssen, wenn sie mal für ein Wochenende auf ein Festival zum Zelten gehen können.)