Und wieviel Wahrheit liegt deiner Meinung nach in der verbreiteten Annahme das (sog.) 'Killerspiele' Amokläufer zu ihren Taten animieren?
Wenig. Gerade die jugendlichen Amokläufer, die sich durch Schulen schießen und mit den "Killerspielen" in Verbindung gebracht werden, haben den Drang, mit ihren Taten große Aufmerksamkeit zu erregen und sich einen Namen zu machen, weil es etwas ist, was ihnen vorher nicht vergönnt war. Die Gründe für ihren Amoklauf liegen im realen Leben, und das, was sie sich von ihren Amokläufen versprechen, wird ihnen durch die Medienberichterstattung über ihre Vorgänger gezeigt, nicht durch Computerspiele. Jemand sieht, wie berühmt die Columbine-Schützen geworden sind - prompt hat er die Anleitung, wie er selbst berühmt werden kann. Jemand sieht, wie berühmt der Typ in Erfurt geworden ist - prompt hat er die Anleitung, wie er selbst dafür sorgen kann, dass er in den Nachrichten auf der ganzen Welt auftauchen wird. Der Abbau von Tötungshemmungen dürfte auch eher durch das persönliche Umfeld vorangetrieben werden und weniger durch das Spielen. Bei geistig Gesunden haben Spiele keine Auswirkungen in dieser Art. Das heißt, wenn jemand durch Spiele beeinflusst wird, ist er schon durch irgendwas anderes psychisch geschädigt worden.