Und was ist dann mit den Zinseszinsen?
Zinseszinsen sind durchaus notwendig, um das Geben von Krediten attraktiv zu machen.
Mal ein Beispiel: Jemand verleiht 1000 Euro für 25 Jahre zu 7 Prozent Zinsen.
Ohne Zinseszins kommt am Ende ein Betrag von 2750 Euro heraus. Das ist für 25 Jahre ziemlich wenig. Derjenige, der das Geld hat, könnte aus 1000 Euro in derselben Zeit wesentlich mehr Geld machen, wenn er selbst damit arbeitet. Mit Zinseszins kommen dagegen 5427,43 Euro raus, das ist also deutlich attraktiver für den Kreditgeber (und für den Kreditnehmer ist der Anreiz höher, den Kredit nicht zu lange laufen zu lassen, sondern ihn möglichst schnell zu tilgen.)
Dazu kommt der Kaufkraftverlust. Die Inflation wirkt sich (wie der Zinseszins) exponentiell aus. Geht man von einer stabilen jährlichen Inflationsrate von 3 Prozent aus, haben nach diesen 25 Jahren die 2750 Euro die gleiche Kaufkraft wie 1313,42 Euro zu Anfang des 25-Jahr-Zeitraums. Wenn der Zeitraum lang genug ist, verliert der Kreditgeber sogar Kaufkraft.
Im Prinzip geht es halt darum, dass die Kreditvergabe attraktiv bleiben soll, wenn man sich die Opportunitätskosten anguckt (also einfach gesprochen: wenn man schaut, was man verdienen könnte, wenn man das Geld anderweitig verwendet).