Frag den Hasen

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#37937

Dazu würde ich gerne auch etwas anmerken;

Wenn man freiwillig als Friedenshelfer nach Afghanistan, oder anderen Krisengebieten, möchte, um dort den die Menschen beim Wiederaufbau zu helfen, beispielsweise über die GIZ, kriegt man überhaupt kein Geld, maximal die Verpflegung.
Als jemand der den Menschen dort helfen möchte kriege man nichts, und darf genauso wie der Soldat mein Leben riskieren.

Als Soldat in Afghanistan hingegen bekomme ich Verpflegung und dazu ein gutes Gehalt dafür, dass ich mithelfe ein Land zu besetzen, und dazu zählt auch der Einsatz von Waffengewalt. Es ist in dem Fall nur zynisch zu erklären, man sei ja dort um das Land wieder aufzubauen, dass man zusammen mit den eigenen Allierten vorher zusammengebombt hat!

Im Übrigen, ich habe mit jemanden gesprochen der in Afghanistan war, mein Cousin. Und der hat erzählt, dass er dafür da war dort die Sicherheit wiederherzustellen, zum einen durch Patrouillien, aber auch durch Teilnahme an Operationen zur gezielten Suche und Beseitigung möglicher "Gefahrenquellen". Und wie er das ausgedrückt hat: Von Oben kam der Befehl; Gefangennahme ist sekundär.

Und ich denke die Frage ist daher legitim, ob das töten eines anderen Menschen damit gerechtfertigt ist, dass man in staatlichen Auftrag handelt.

Es hängt nur ab von der Perspektive, ob ein Soldat unser Land und unsere Werte dort verteidigt... oder ob er der Agressor ist, der in ein fremdes Land einfällt.
Aber egal wie man es sehen will; Dort ist Krieg, und Soldaten werden nun mal dafür bezahlt, Befehle zu befolgen, und dass kann auch ein Befehl sein, andere Menschen umzubringen.

Klopfer, denkst du, dass die Bundeswehr in Afghanistan einen positiven Beitrag für die Afghanen leistet?
Afghanistan ist seit Mitte der 70er Jahre im Bürgerkriegszustand, weil die Warlords sich da die Köppe einschlagen und es keine echten Bestrebungen gibt, sich einer Zentralgewalt unterzuordnen. Selbst heute steht noch zerschossenes Kriegsmaterial aus dem Kampf gegen die Sowjets im Land herum - so wahnsinnig viel hat also der Afghanistan-Krieg ab 2001 auch nicht kaputtmachen können.
Und es ist auch einfach eine Frage der Mentalität: Afghanen haben keinen Respekt für Leute, die Schwäche zeigen. Wenn du mit den Warlords zurechtkommen willst, musst du kernig auftreten und auch deutlich machen, dass es negative Konsequenzen hat, wenn sie dich hintergehen oder sich nicht an die Absprachen halten. Auch die Hilfsorganisationen dort haben (wenn sie unabhängig und nicht unter dem Schutz der dort stationierten Truppen arbeiten) das Problem, dass sie der Willkür der örtlichen Kriegsherren ausgeliefert sind und sich danach richten müssen, was die wollen, egal ob es im Sinne der restlichen Bevölkerung ist. Mit hippiemäßigem "Give peace a chance" und "Frieden schaffen ohne Waffen" wirst du in Afghanistan mindestens ausgelacht, im besten Fall fahren sie mit dir Schlitten, im schlimmsten Fall legen die Warlords dich einfach um, wenn du ihnen keinen Nutzen mehr bringst.

Zu deiner Frage: Ja, das glaube ich. Ich glaube, es wäre dort noch weitaus schlimmer, wenn wir uns nach dem Ende der Taliban einfach von da verpisst und die armen Teufel im Dreck sitzengelassen hätten.