Frag den Hasen

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Um ehrlich zu sein und meine Vorurteile einzugestehen, habe ich ja immer meine Probleme mit der Wissenschaftlichkeit von sprachtheoretischen Studien.
(Wie will man etwas "messen", was nur ein Gefühl oder Gewohnheit ist?)
Aber dieser Typ schießt wirklich den Vogel ab. Er nimmt die "ermittelten Ergebnisse" der Studie und springt zu Folgerungen, die absolut nicht zwingend daraus hervorgehen oder die den Ergebnissen sogar widersprechen.
Ernsthaft, aus der Tatsache, dass länger überlegt werden musste, ob ein Maskulina nun genereisch ist oder nicht, zu schließen, dass es gar kein generisches Maskulina gibt, ist im besten Fall ein Zeichen für mangelnde Logik. (Ich will ja keinem was unterstellen.)

Und sich dann auch noch darüber zu mokieren, dass Verständlichkeit und Lesbarkeit etwas mit Einbildung zu tun hat, ist ja wohl lachhaft. Ja, womit denn sonst? Lesbarkeit ist nunmal nichts objektives (Oh mein Gott, das ist ja die Erkenntnis schlechthin: Subjektives Empfinden it subjektiv!).

Mal ernsthaft, warum etwas, das leidlich funktioniert, gegen etwas noch unpraktischeres austauschen? Gerade in einem Bereich wie der Sprache ist das doch nichts anderes als Nötigung und Belästigung. Wenn ich von den Studenten spreche, diskriminiere ich doch keine Frauen. Ich diskriminiere ja auch keine Männer, wenn ich von der Studentenschaft spreche, nur weil dieses Wort ein Feminina ist.

Und weil es im verlinkten Blog als These in den Raum geworfen wurde: Nein, das ganze "Gendern" von Texten hat nichts mit Höflichkeit zu tun. Das einzige, was es mit Höflichkeit gemein hat, ist, dass es Aufwand verursacht. Dafür bringt es keinen angenehmen Effekt der Akzeptanz sondern nur den Frust.

So und nun zur Frage: Klopfer, was soll der Mist? Du kommst doch aus dem Lager der Sprachwissenschaftler. Sind alle so? Ist das mittlerweile der allgemeine Konsens unter euch?
In vielen Sachen stimme ich Anatol Stefanowitsch zu, aber in diesen Gender-Sachen überhaupt nicht, da hat er sich meiner Meinung nach ideologisch verrannt. Einen Konsens gibt es da unter Sprachwissenschaftlern auch nicht, das wird durchaus heiß diskutiert und andere Meinungen als die in dem Text vertretene sind keine Seltenheit.

Ein simples Beispiel, dass es wohl doch ein generisches Maskulinum gibt, zeigt folgendes Szenario: Man stelle sich vor, einige Frauen treffen sich zum Essen. Sie unterhalten sich, zeigen sich gegenseitig, was sie so gekauft haben, und als sie gerade gehen wollen, merkt eine von ihnen, dass da ein Lippenstift auf dem Tisch liegt. Was wird sie wohl fragen: "Wer hat ihren Lippenstift hier vergessen?" oder eher: "Wer hat seinen Lippenstift hier vergessen?" Das feminine Pronomen würde die Bedeutung der Frage ändern und andeuten, dass der Lippenstift nicht der Person gehört, die ihn vergessen hat.