Ich habe nämlich exakt heute bemerkt, dass in drei Tagen Weihnachten ist und habe gar keine Geschenke für meine Lieben besorgt.
Ich arbeite jetzt seit ungefähr 2 Monaten etwa 11 bis 13 Stunden täglich, weil unsere Kunden scheinbar zuviel Budget haben, einen enormen Zeitdruck aufbauen (bestes Zitat: "Ich habe den Auftrag gestern ausgelöst - da kann ich ja wohl erwarten, dass ich heute die Ergebnisse bekomme. Schließlich zahlen wir ja für den Service!!! [Da waren tatsächlich dire Ausrufezeichen]" - Ich hätte am liebsten einfach "Fuck yourself" geantwortet. Es ist ja nicht so, dass der Kunde nicht wüsste, dass ich mir seine Ergebnisse nicht einfach ausdenke, sondern manche Teile eines Arbeitsprozesses physikalisch nicht adhoc passieren können.)
Dazu kommt, dass ein Kollege seit Wochen krank ist und dieses Jahr gleich drei Kolleginnen schwanger gewordern sind (Das scheint irgendwie ansteckend zu sein ^^') und deshalb nicht mehr alle Arbeiten machen dürfen, geschweige denn eine einzige Überstunde einlegen dürfen, da ist der Gestzgeber und der Mutterschutz ziemlich rigide.
Das Ende vom Lied ist, dass die Mehrarbeit natürlich bei den übrigen Hanseln landet und mein Leben seit Wochen nur noch aus Arbeit, Essen und Schlafen besteht, wenn ich von der täglichen zweistündigen Pendelei absehe.
Dank der "tollen" Ladenöffnungszeiten hier in der Gegend kann ich eigentlich nur an Tankstellen was kaufen. Und das ist irgendwie mies.
Irgendeine Idee, wie ich zu Weihnachten nicht wie der letzte Arsch dastehe?
Ich kriege ja so schon immer zu hören, dass ich nicht so lange arbeiten soll. Alles einfach stehen lassen und gehen, wenn meine Arbeitszeit rum ist und letzlich selbst schuld bin, wenn ich so lange arbeite.
Das ist irgendwie nicht hilfreich. Ich kann Arbeit nicht liegen lassen, von der ich weiß, dass sie erledigt werden muss und wenn ich es in diesem Moment nicht mache, dann wird es am nächsten Tag nur umso mehr und auch noch stressiger, weil die Kunden und die Kundenbetreuung nerven und der Arbeitsablauf mal wieder durcheinander gewürfelt wird.
Der einzige, der nicht nervt, ist mein chef, weil der das Chaos selbst durchlebt und jeden Tag versucht, den Verkauf davon abzubringen uns mit noch mehr Produkten udn Kunden zuzuschütten.
Einzige Lösung wären Neueinstellungen. Aber woher nehmen? Wenn die Personalabteilung mauert, und die Dropse, die sich auf die paar Stellen beworben haben, sind wirklich - wie soll ich das sagen - schwierig. Scheinbar lernt heute in der Schule und Ausbildung weder Manieren, noch Lesen, Schreiben oder Rechnen.
Die akute Belastung würde das sowieso eher steigern, weil man die ja auch erst wieder anlernen und in den Prozess eingliedern muss.
Fazit: Habe mich gestern am Telefon nicht mit Firma/Name gemeldet, als ein Kunde anrief, sondern mit "Willkommen in der Anstalt - hier werden Sie geholfen". Zum Glück ein Altkunde, der dachte ich mache Spaß...
Meine Familie hat ausgemacht, dass wir uns dieses Weihnachten gar nichts schenken. Ich hab also nun tatsächlich gar nichts besorgt und kann jetzt auch nur hoffen, dass sich alle daran halten, damit ich nicht wie der letzte Stoffel dastehe. ^^;