Frag den Hasen

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#39528 #39528 Ich bin auch der Original-Fragensteller. Und ich finde es sehr gut, daß Du dich her offen der Diskussion stellst, Du hast ja auch einen (mehrere?) richtigen Job, ich bin auch Freiberufler und habe großen Respekt dafür, daß Du deine Zeit hier zur Verfügung stellst. Aber so einfach ist es meiner Ansicht nach wiederum auch nicht: Daß der Verlag für "Stefon Rudel" nicht direkt (im voraus) Geld verlangt, entbindet ihn ja nicht von seiner Verantwortung. Und er profitiert schon dadurch, daß er von Autoren "content" erhält den er veröffentlichen kann. Hier findet sehr offensichtlich null Qualitätskontrolle statt, das ist ein wesentlicher Teil der Verlagsarbeit, der hier vernachlässigt wird. macht es da nicht Sinn der Sache auf den Grund zu gehen? Wie zum Beispiel bei der Lebensmittelverschwendungs-Kolumne - die ich zwar nicht vollständig teile, die ich aber für gut recherchiert und auch für sehr sinnvoll halte. Mit anderen Worten: Sich über das Buch lustig machen ist eine Sache. Aber was ist mit den Gründen dafür daß es das Ding überhaupt gibt? Oder anders gefragt: Denkst Du vor - sagen wir 8 - Jahren wäre das Ding auch so erschienen? Wenn nein, warum nicht? Du hast ja mit dem Verlagswesen zu tun, siehst Du da evtl. eine akute Entwicklung?
Vor acht Jahren? Ja, ich denke schon. Damals gab es nämlich auch schon On-Demand-Dienstleister, die Druck, Anbindung an den Buchhandel und die Abrechnung übernehmen.

Ich finde es albern, hier die Maßstäbe anzulegen, die man an Publikumsverlage hat. United p.c., BoD, CreateSpace etc. sind Dienstleister. Man geht zu ihnen hin, bei einigen bezahlt man eine recht kleine Summe, bei anderen nicht. Dafür übernimmt der Dienstleister genau die Arbeit, die im Vertrag drinsteht, nämlich Druck, Vertrieb und Abrechnung der verkauften Exemplare. Die Umwandlung des Texts in eine druckfähige Vorlage und die Erstellung des Covers ist bei United p.c. auch dabei, nehme ich an. Bei jedem verkaufen Exemplar verdienen sowohl der Dienstleister als auch der Autor, wobei der Autor einen höheren Anteil am Verkaufspreis bekommt als bei einem Publikumsverlag. Es profitieren also beide Seiten. Der Autor hat dank des Dienstleister Zugang zu einem Markt, den er sonst nicht hätte, weil er bei einem Publikumsverlag wohl keinen Vertrag bekommen würde.

Wenn du mit deinem Auto zu einer Lackierwerkstatt fährst und möchtest, dass sie deine Karre brutalpink spritzen, erwartest du ja auch nicht, dass die Handwerker dir das ausreden. Warum soll so ein Book-On-Demand-Dienstleister etwas anderes tun? Er sollte lediglich überprüfen, ob der Inhalt rechtlich bedenklich ist, aber das zu seinem eigenen Schutz, nicht um den Autor zu schützen.

Book-On-Demand-Dienstleister sind keine Torwächter in dem Sinne, wie es Literaturagenten oder echte Verlage sind. Einerseits sorgen sie so für eine Demokratisierung des Buchmarktes, andererseits haben die Bücher, die darüber veröffentlicht werden, quasi automatisch einen Makel: Die Leute erwarten bei Büchern aus diesen Häusern eher etwas Schlechtes als etwas Gutes. Das ist oft gerechtfertigt, manchmal aber auch nicht. Die meisten Bücher, die so veröffentlicht werden, haben kaum Leser. Bei BoD lag z.B. die Durchschnittsauflage eines Titels im Jahr 2009 bei 17 Exemplaren; im Endeffekt finden die meisten Autoren und ihre Werke öffentlich gar nicht statt. Sie polstern damit ihr Ego und ihr eigenes Regal, drehen Freunden und Verwandten ein paar Exemplare an und das war's. Auf den Buchmarkt hat das meistens keinen Einfluss, wenn man mal davon absieht, dass es in der Gesamtheit die absoluten Veröffentlichungszahlen aufbläht. Dass Stefan Knapp jetzt (auch durch mich) aus der Masse herausgezogen wurde und viel Spott, aber vermutlich auch ein bisschen mehr an Einnahmen dadurch kriegt, wird für den Verlag wiederum heißen, dass sie das Geld für eine ISBN und die Kosten für das Coverfoto wieder reingekriegt haben. Den großen Reibach hat mit dem Buch sicherlich niemand gemacht.