Frag den Hasen

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#39712
Von Katzen habe ich wie gesagt gar nicht gesprochen, sondern von Hunden. Und Hunde sind, wie wir Menschen, Omnivore. Wenn wir an Veganern sehen, dass diese ausser B12 alles auch aus Pflanzen beziehen können, geht das bei Hunden ebenso. Natürlich kann man dem Hund dann nicht einfach ein bisschen Abfälle hinlegen und denken, der esse jetzt total gesund. Man muss sich Gedanken machen und schauen, dass auch die verschiedenen Nährstoffe in einem gesunden Mass vertreten sind.
Das ist ein gewisser Aufwand, insofern kann man einem Veganer auch nicht Egoismus etc. vorwerfen, sondern wenn schon, dann falsch verstandene Tierliebe. Aber auch das bitte nicht aus dem Mund eines Mitmenschen, der Fleisch aus Intensivtierhaltung isst.
Du schreibst was von "misshandeln", und da muss ich ehrlich sagen, das kommt mir vor, wie wenn zum Beispiel die Türkei die Schweiz für das Minarettverbot kritisiert, weil das so gegen elementare Menschenrechte verstosse. Der Vergleich ist nicht ganz treffend, aber was ich sagen will: Kehrt zuerst vor der eigenen Türe, bevor ihr jemanden, der es im Allgemeinen mit Tierrechten genauer nimmt, kritisiert (das geht ja noch) und teilweise, wie oft gehört, als lächerlich und dumm darstellt. Das hast du zwar nicht getan, aber mit dem Begriff misshandeln würd ich in dem Zusammenhang schon aufpassen. Sonst kann ich auch auf diese Ebene kommen und sagen, dass die Tiere, die ihr esst, noch viel mehr misshandelt werden. Aber ich glaube nicht, dass die Diskussion dann noch zielführend wäre.
Dazu kommt: Ein Veganer kommt ja wie erwähnt nicht aus egostischen Gründen auf die Idee, dem Hund kein Fleisch zu geben. Es ist ja nicht so, dass er den Geruch von Fleisch nicht mehr im Haus will. Sondern er möchte, dass möglichst keine Tiere leiden müssen, und er geht davon aus, dass das Leiden der Kuh hier höher zu gewichten ist als das Leiden des Hundes, wenn er kein Fleisch bekommt, da er ja Allesfresser ist.
Auch die Variante, seine Tiere dann halt jemandem zu geben, der kein Problem damit hat, dem Hund Fleisch zu geben, ist daher nicht zufriedenstellend. Es würden dann ja genau gleich viele Tiere für den Hund getötet - nur weil der Veganer das Fleisch nicht selber kauft, ändert sich ja nichts. Und die Haustiere existieren ja auch nicht wegen den Veganern, sie sind in der Regel aus dem Tierheim. Wenn ein Veganer Tiere vom Züchter hat, kann ich den auch nicht ganz ernst nehmen.
Und zu den Beschwerden: Es ist inzwischen erwiesen, dass Fleisch zu einem viel höheren Darmkrebsrisiko beispielsweise führt. Aber klar, mögliche Folgen wie die genannte treten manchmal erst viel später auf. Das gilt auch für die Folgen von veganer Ernährung bei Hunden. Und wenn man jetzt abwägt, eventuelle Folgen in ferner Zukunft bei veganer Ernährung gegenüber sicher existierenden Leids bei anderen Tieren jetzt bei fleischhaltiger Ernährung komme ich zum Schluss, dass man dieses Risko durchaus mal eingehen kann.
Wenn es nach mir ginge, gäbe es sowieso keine Haustiere, dann hätten Veganer übrigens auch dieses Problem nicht. Spielt jetzt aber keine Rolle und ist mir auch nicht so ein wichtiges Anliegen.^^ Fakt ist aber, Haustierhaltung per se ist nicht natürlich. Rein von der Evolution (ohne den Menschen) würde es keinen Hund geben, der in einem Haus wohnt, mit Angehörigen einer anderern Tierart. Die ganze Haustierhaltung ist nicht natürlich. Ich würde aber niemals deshalb sagen, dass alle Hunde und alle Katzen misshandelt werden. Trotzdem: WIeso muss es dann genau bei der Ernährung 100% "natürlich" sein? (Und nochmal, von Katzen reden wir hier nicht. 100% gegen die Natur ist auch falsch, klar. Aber wieso geht nicht nur 80%?)
Hunde sind weniger auf pflanzliche Nahrung eingestellt als Menschen, schlicht und einfach deswegen, weil sie verdammt noch mal vom fleischfressenden Wolf abstammen und die Trennung noch nicht so wahnsinnig lang her ist. Unsere Vorfahren waren schon vor einer Million Jahren omnivor. Da lässt sich die Biologie von eurer Ideologie überhaupt nicht beeindrucken. Ich bin eh schon nicht begeistert, wenn in kommerziellem Tierfutter so viel Extrakram drin ist, bloß weil er billig das Volumen aufpolstert, aber veganes Hundefutter ist kein Deut besser, wenn man das Gestrüpp nur deswegen halbwegs nahrhaft für Fiffi kriegt, wenn man da haufenweise Zusatzstoffe reinrührt.
Und mir geht es so: Wenn mir ein Veganer erzählen will, dass er angeblich so auf Tiere achtet, aber seinem Hund kein Fleisch gibt, dann denk ich mir auch bloß: "Du Schwätzer magst ja offenbar nicht mal dein eigenes Tier."
Und es werden für Hundefutter überhaupt keine Tiere extra getötet. Da wird das Zeug genommen, was die Menschen von den toten Rindern etc. nicht haben wollen.

Zu der Darmkrebssache: Gilt nur für rotes Fleisch, Darmkrebs ist trotzdem noch recht selten, selbst bei hohem Fleischgenuss, und es ist durchaus möglich, dass es einfach an der Verarbeitung liegt, denn Argentinien hat keine erhöhte Darmkrebsrate, obwohl die da so viele Rinder fressen, als wenn sie sich an denen rächen müssten.