Frag den Hasen

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Hi Klopfer,

Tut mir leid, dass ich dich grad als Kummerkasten missbrauche, wie so viele andere zuvor, aber bei mir geht grad alles drunter und drüber.
Mein Cousin, der gleichzeitig mein lebenslanger bester Freund war, hat letzte Woche Selbstmord begangen. Ich und mein anderer bester Freund waren die einzigen, die von Anfang an von seinen Depressionen und von seinen Problemen mit seiner Identität (Transgender) wussten und die immer versucht haben, ihm zu helfen; er war bis vor 2-3 Monaten auch in Therapie, aber danach gings besser und ich hätte sehen müssen, dass da noch was kommt; das ist so häufig, dass nach einer Entlassung bei sowas es auch wieder schlimmer wird, aber es schien, als würde es sich bessern.
Mein bester Freund ist auch nervlich total am Ende, meine Oma, die mittlerweile im betreuten Wohnen ist, erfährt das auch heute (allerdings ne Unfall-Story, weil sie als erzkatholische ne Selbsttötung nicht verwinden könnte), und ich hab Angst, dass sie darüber den Lebenswillen verliert, mein Onkel dreht total am Rad, weil er seinen Lieblingssohn verloren hat...und bei mir ist es im Moment so, dass ich kaum etwas fühle, ich bin wie betäubt, betäubt und traurig, aber ich erfasse das ganze noch nicht ganz, es ist, als wenn jemand gestorben wäre, den ich vom Namen gekannt hätte, aber den alle anderen nur gekannt hätten, ich nicht. Ich hab ziemlich Angst, dass ich bei der Beerdigung zusammenbreche oder einfach in tausend Teile zerbreche. Kannst du mir irgendwie sagen, was ich tun kann? Im Moment bin ich einfach total fertig und ich hab irgendwie den Eindruck, dass der Großteil meiner Umgebung gar nicht darauf eingeht...meine besten Freunde kümmern sich ganz gut um mich, aber andere, von denen ich gedacht hätte, sie wären sehr gute Freunde, labern mich mit irgendwelchem belanglosen Scheiß zu.
Wenn ich mich nicht ablenke, bin ich nur am Nachdenken und kanns nichtmal ansatzweise begreifen, wenn ich mich ablenke, fühle ich mich wie Scheiße, weil ich den Eindruck habe, ich würde ihm nicht gerecht werden und sollte mehr trauern...Kannst du mir was sagen?

LG
Mein herzliches Beileid für deinen Verlust, es muss wahnsinnig schwer sein. Dass du wegen dieser Sache immer noch etwas neben dir stehst, nicht weißt, wie du reagieren sollst, ob du richtig reagierst oder nicht - das ist alles normal. Es wäre ja schlimm, wenn du so an den Tod gewöhnt wärst, dass alles für dich klar wäre. Wenn du das Gefühl hast zu heulen, dann heule. (Keiner wird dich dafür verurteilen, erst recht nicht auf der Beerdigung.) Wenn nicht, dann eben nicht. Vielleicht kommt es erst, wenn einige Zeit vergangen ist, wenn der unmittelbare Trouble um die Bestattung und das alles nicht mehr den Kopf beschäftigt. Versuche nur nicht, das alles möglichst schnell zu verarbeiten, nimm dir die Zeit, die du brauchst, um dich von deinem Cousin zu verabschieden.

Oh, und nimm es deiner Umgebung nicht übel, wenn sie nicht so reagiert, wie du es gerne hättest. Du weißt ja selbst, dass du emotional gerade ein bisschen schief hängst, und die Leute, die "belanglosen Scheiß" reden, wollen dich vielleicht auch einfach nur ablenken oder wissen selbst nicht, wie sie mit dir umgehen sollen, weil sie Angst haben, irgendwas falsch zu machen.