Ich finde es etwas paradox das viele ihre Dopingsünden beichten und Reue zeigen, nachdem ein Bericht veröffentlicht wurde, der sie entlarvt. Ich denke da vor allem an Erik Zabel der 2007 hollywoodreif unter Tränen ausgesagt hat, er hätte nur ein einziges Mal gedopt. Das musste er jetzt doch revidieren und zugeben, dass er jahrelang gedopt hat.
Ich fand Radsport nie besonders aufregend und habe ihn auch nie wirklich verfolgt, habe aber eine Schwester die selbst an Radsportrennen teilnimmt und dafür trainiert. Für sie und die anderen echten Rennradsportler tut es mir dann wieder Leid. Für das ganze andere Pack wie Zabel und Ulrich und wie sie alle heißen fehlt mir mittlerweile jedes Verständnis. Wobei Jan Ulrich in einer Sache recht hat: wenn alle dopen, herrscht wieder chancengleichheit - soweit alle die gleichen Mittel zur Verfügung haben. Von daher ist das momentan auch wieder Quatsch und Betrug bleibt Betrug.
Mich würde ja Mal interessieren, ob es eine offizielle Stelle gibt, die mir sagen können, wer jetzt eigentlich in den letzten 20 Jahren nachträglich die Tour de France gewonnen hat? Nach dem Exempel an Lance Amstrong müssten nun ja auch alle anderen nachträglich disqualifiziert werden -und danach sollte man die Tour de France erstmal für die nächsten 20 Jahre abschaffen, bis alle Betrüger (egal ob Fahrer oder Aufsichtsrat) weg vom Fenster sind. Vielleicht finden sich dann Mal wieder ein paar Menschen die fahren, weil ihnen die Challenge Spaß macht!
Ich warte eigentlich nur amüsiert darauf, wann dann die nächste Beichte eines Toursiegers kommt.
Diesen Kommentar mit den Siegern der Tour seit 1996 zeigt schon herrlich, dass man recht naiv sein müsste, um zu glauben, dass es da ohne Mittelchen noch irgendeinen Blumenstrauß zu gewinnen gibt. Aber es steckt jede Menge Geld dahinter, und solange das so ist und immer neue Bestleistungen gefordert werden, lohnt sich das Doping auch. Ich glaube, ehrliche Radfahrer müssen dann ihre eigene Tour machen, aber dann leider auch ohne große Summen.