Frag den Hasen

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#40451
Also, noch gleicher als elternunabhängiges Bafög geht ja wohl nicht. o_O Wenn die einen oder anderen reichen Eltern ihrem Nachwuchs dann trotzdem das Studium (mit allem drum und dran) finanzieren, ist das schön für die, das dürfte bei der Mehrheit aber nicht der Fall sein. Die meisten Eltern sind sicher froh, wenn wenigstens das Wohnheimzimmer des Kinds finanziert ist und sie das zusätzliche Geld anders investieren können (und damit meine ich ganz sicher nicht in Vergnügungssachen). Was ist eigentlich mit den mittelmäßig verdienenden Eltern, die auf dem Papier "zu viel" für einen Bafög-Anspruch verdienen, aber de facto trotzdem nicht ohne weiteres die Kinder finanzieren können, weil sie z.B. noch ein Haus oder andere Schulden abbezahlen müssen oder so? Mir geht einfach nicht innen Kopp, wo das Problem der Leute ist - wenn "reiche" und "arme" Studis jeweils gleich(!) viel Unterstützung vom Staat kriegen, damit sie ihr Studium finanzieren und den Eltern nicht zusätzlich auf der Tasche liegen müssen, ist es in dieser Frage doch egal, ob die jeweiligen Eltern dann weiterhin reich oder arm sind, weiter ihren BMW oder ihren Micra fahren. Das ist genau wie mit den Steuern, wenn alle sagen wir mal 25% zahlen müssen, zahlen doch die mit 1 Mio € Jahreseinkommen automatisch viel mehr Steuern (250k €) als die mit 20 000 € Jahreseinkommen (5000 €). Immer ein Viertel - das ist doch fair für beide? Warum eigentlich muss für ein hohes Einkommen ein anderer Steuertarif gelten? Zumal ja in der Regel noch eine ganze Menge weiterer Steuern (Kapitalertragssteuer, Erbschaftssteuer, Grundsteuer, etc) dazukommen, die ein Gerin(st)verdiener in dem Ausmaß gar nicht hat?
Zwischen gleich und gerecht ist ein Unterschied. Gleich wäre, wenn man von einem Achtjährigen verlangen würde, genauso viel Gewicht tragen zu können wie ein 40-Jähriger. Gerecht wäre diese Erwartung nicht.
Wenn Reiche herumheulen, wie schlimm das mit den Steuern wäre, habe ich immer das Gefühl, es wären Kleinkinder. "Mama, der Peter muss weniger abgeben als ich, rabähhh!" Jeder soll nach seiner Leistungsfähigkeit einen Anteil an unserem Gemeinwesen leisten. Wer mehr leisten kann, muss auch mehr leisten. Das machen wir doch nicht aus purer Gemeinheit, sondern weil wir das Geld brauchen. Wer mehr profitiert hat, kann auch mehr abgeben. Und das ist das Problem an einer einheitlichen Steuerrate: Es fehlt am Ende Geld. Zudem tun 5000 Euro Steuern bei jemandem mit 20000 Euro Jahresverdienst deutlich mehr weh als 250000 Euro bei einer Million Euro Jahresverdienst. Und bei den Leuten, die weniger verdienen, kommt auch noch ein größerer Anteil der Binnenwirtschaft zugute. Wer zehnmal mehr als der Durchschnittsverdiener hat, kauft schließlich nicht zehnmal so viele Waschmaschinen.
Apropos: Kapitalertragssteuern SIND Einkommensteuern. Wer durch Kapitalerträge eine Million Euro verdient, zahlt darauf 25% Steuern, dazu kommt noch der Soli, fertig. Weitere Einkommensteuer kommt da gar nicht drauf.
Wer dagegen eine Million Euro durch Arbeit verdient, zahlt mit Soli über 458000 Euro an den Fiskus. Man sollte nicht fragen, warum Reiche mehr Steuern zahlen, man sollte fragen, warum Leute, die ihr Geld arbeiten lassen, weniger Steuern zahlen als Leute, die selbst arbeiten?
Dazu kommen Abschreibungsmöglichkeiten, die Geringverdiener so kaum haben. Rolf Eden sagt selbst, dass er derzeit aufgrund von Abschreibungen gar keine Einkommensteuern zahlt. Er zahlt also weniger als jemand, der gerade mal 10000 Euro im Jahr hat, und der Mann ist Multimillionär und hat aufgrund seiner Immobilien beträchtliche Einnahmen.
Guck dir mal die Dokus Schön reich - Steuern zahlen die anderen und Reich sein verpflichtet? an, da melden sich tw. Millionäre zu Wort, die höhere Steuern für sich fordern.