Das ist jetzt aber schon ein wenig polarisierend formuliert. Man könnte ja durchaus den Bafög-Satz erhöhen und es für jeden zugänglich machen, und es gibt ja auch nicht nur reiche Playboys und Arbeiterkinder.
Ich gebe zu, dass ich (lies: Meine Eltern) auch eher dem oberen Mittelstand angehöre und damit von so einer Regelung profitieren würde, aber trotzdem wäre sicherlich vielen Menschen mit einer Reform des Bafög geholfen. Die Bemessung im Moment ist mehr als obskur und oft auch schlichtweg zu niedrig , und ich glaube es ist durchaus gerechtfertigt die Ausbildung von Kindern und jungen Erwachsenen staatlich so mitzufinanzieren, dass keine (größere) finanzielle Belastung für die Eltern ensteht.
Unter den momentanen Bedingungen ist das aber nur sehr begrenzt gegeben, und es gibt eben viele Familien die zwar genug verdienen um keinen Bafög-Anspruch zu haben, für die ein Studium aber trotzdem ein zwar verkraftbares, aber doch wahrnehmbares Problem darstellt.
Da ich persönlich glaube, dass die Entscheidung ob, wo und was jemand studiert nicht davon abhängen darf, dass er damit eine Belastung für seine Eltern darstellen würde, halte ich einen allgemeinen Bafög-Anspruch für gerechtfertigt.
Dagegen spricht ja für dich im wesentlichen, soweit ich das verstanden habe, dass man damit sowieso schon reichen Familien noch Geld hinterherwirft, aber erstens besteht ja ein guter Teil des Bafögs aus einem Darlehen, das damit für den Steuerzahler sowieso neutral ist, und zweitens ist das eben nie ganz zu vermeiden. Es wird immer Arschlöcher geben, die versuchen gesellschafliche Solidarität zu missbrauchen. Aber ich glaube jetzt mal ganz kurz fest and die Menschheit und proklamiere, dass niemand der 50.000€ verdient seine Kinder Bafög beantragen lässt ohne sie dafür zu enterben