Mir hat zwar deine Meinung zum Bildungssystem noch nie zugesagt, aber das ist mein Problem, weswegen ich auf die eigentliche Antwort gar nicht eingehen möchte (ich bin übrigens jemand anderes, nicht wundern. ).
Stattdessen fände ich es interessant, was deine Mutter, die ja Lehrerin ist, gerne für Änderungen sehen würde.
Ich setze mal frech voraus, dass sie auch unzufrieden ist, wie alle anderen Lehrer die ich getroffen habe.
Und: Wie weit denkst du, dass die Arbeit deiner Mutter deine Meinung beeinflusst hat? Es ist ja immer was anderes darüber groß zu reden/selbst in der Familie zu erleben wie Schule "funktioniert".
Das größte Problem ist der nachlassende Respekt der Eltern, so etwas kann man aber natürlich nicht durch eine Bildungsreform ändern. (Ein Teilproblem ist dabei, dass Eltern viel Erziehungsarbeit auf die Schule abwälzen und sich dabei als Kunden eines Dienstleistungsunternehmens verstehen.) Was sie am Bildungssystem hauptsächlich ändern würde, wäre das dreigliedrige Schulsystem. Diese Vorauswahl, wenn die Kinder gerade mal 10 bzw. 12 (in einigen Bundesländern) sind, ist furchtbar. Sie setzt sie zu früh zu sehr unter Druck, und gerade in den Bundesländern, wo es die Hauptschule gibt, sackt die Motivation wahnsinnig ab, sobald für Schüler feststeht, dass sie es nicht auf die Realschule oder das Gymnasium schaffen. Das ist für viele quasi wie eine Vorauswahl fürs ganze Leben, und das, obwohl sie gerade mal am Anfang ihrer Pubertät stehen.
(An der Schule, wo meine Mutter zuletzt arbeitete, wurde zuletzt viel in Laptopklassen und digitale Whiteboards investiert. Das war wiederum Quatsch gewesen, weil da kein vernünftiges pädagogisches Konzept dahinter stand, welches die Ausgaben rechtfertigte.)