Frag den Hasen

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#41743
Man könnte auch sagen, der Konkurrenzdruck brachte uns Beschiss bei der Abgasmessung. biggrin.gif

Er meint, dass unser Schulssystem aus dem letzten Jahrhundert stammt und nicht mehr zeigemäß ist. Die Blagen bekämen halt viel Faktenwissen reingedrückt, vergessen das aber wieder recht schnell. Seiner Meinung nach werden damit Menschen eher zu stumpfen Arbeitsmaschinen herangezüchtet als zu kreativen, selbst-denkenden Individuen. Zusätzlich würden viele in der Schule und später im Beruf lernen, sich auf Kosten anderer zu bereichern bzw. Vorteile zu erlangen. Ich wäre auch kein Fan von Konkurrenz am Arbeitsplatz und würde das als Störung des Arbeitsklimas empfinden. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich aus so einem Unternehmen auch wieder abhauen. Pauschalisieren kann man das natürlich nicht. Die Sache mit dem Faktenwissen sehe ich da in der Uni schon eher. Viele Module werden einfach nicht in einen größeren Zusammenhadn gesetzt und am Ende lernt man für die Klausur tagelang irgendwas auswendig und vergisst das zwei Wochen später wieder.

Den Libertarismus sehe ich ähnlich. Das Ideal der individuellen Freiheit Teile ich, aber ansonsten wird der Libertarismus sehr schnell "asozial", und das ist jetzt nicht beleidigend gemeint. Wobei es ja auch noch diese Minimalstaatler gibt, die für öffentliche Ordnung und sowas noch einen kleinen Staat behalten wollen. Sozialsysteme und Schutz vor Armut lehnen aber auch die ab. Aber nach libertärer Logik gäbe es in einer Privatrechtsgesellschaft ja eh Vollbeschäftigung und kaum Armut. Außerdem müssten wir alle weniger arbeiten, der "unsichtbaren Hand" sein Dank. (Sind nicht meine Argumente, sondern Oliver Janichs...) Bei aller Kritik an staatlicher Regulierungswut, Missbrauch des Gewaltmonopols (oder dem Gewaltmonopol selbst) und dem Geldmonopol, die ich auch häufig teile, ist mir das nicht genug. Ob ich mir nun eine libertäre oder eine sozialistische Utopie erträume, es ist immer noch eine Utopie.

Was mich an den populären Vertetern des Libertarismus in Deutschland häufig stört ist diese Arroganz mit der sie argumentieren. Da wird von Logik geredet, ich denke aber da geht es viel eher um Ideologie und Moralvorstellungen, die man gar nicht logisch belegen oder gar beweisen kann. Witzig ist auch diese absolute Ablehnung des Staates oder staatlich gestützter Organisationen und die Nähe vieler Vertreter zu allerlei Verschwörungstheorien. Noch keine zwei Stunden nachdem Paris in den Nachrichten war, gab es in meinen sozialen Netzwerken schon bekennende Libertäre, die direkt eine false flag Operation vermuteten. Und natürlich den herannahenden dritten Weltkrieg als das russische Flugzeug in der Türkei abgeschossen wurde. Überhaupt, egal was in der Welt passiert, ob "Klimalüge" oder ISIS, es steckt die New World Order Sekte dahinter. Und wer das nicht einsieht, der ist ein indoktrinierter Etatist. Aber da gibt es sicher auch Gegenbeispiele aus der Szene.
Ich verstehe immer nicht, warum bei Unterrichtsmethoden immer ein Argument sein soll, dass sie alt wären? Wir Menschen haben uns in den letzten Jahrtausenden nicht wesentlich verändert, was unsere Lernprozesse angeht, erst recht nicht in den letzten 100 Jahren. kratz.gif Ich bin sogar sehr skeptisch, was die in den letzten Jahrzehnten immer häufiger propagierte Gruppenarbeit angeht. In meiner Erfahrung hat sie immer dafür gesorgt, dass a) nur ein oder zwei Leute in einer Gruppe die ganze Arbeit gemacht haben und b) keiner wirklich was aus dem gelernt hat, was andere Gruppen erarbeitet haben, weil man viel zu beschäftigt mit seinem eigenen Kram war.

Ich weiß auch nicht, auf was für Baumschulen der Mann gegangen ist, aber alle Schulen, die ich besucht habe (sowohl in der DDR-Zeit als auch später in der BRD), haben auch Räume für Kreativität und individuelle Lösungen gelassen. Ich hab auch keine Ahnung, inwieweit man in der Schule lernen würde, sich auf Kosten anderer zu bereichern. Ich kann es nur immer wieder sagen: Es wirkt so, als wenn er sich die Probleme ausdenkt, die er anprangert. (Oder er hat irgendeine Parodie gelesen und sie für bare Münze genommen.)

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Ich bin eh immer erstaunt, was für absurde Verschwörungstheorien hochkochen, sobald irgendwas passiert. Das ist ja schon nicht mehr ideologisch zu erklären.