Frag den Hasen

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Glaubst du in Deutschland gibt es ein Problem mit Sexismus und Frauenhass?
Nicht generell.
Auch wenn man immer gleich in die Nazi-Ecke gestellt wird, wenn man das sagt, aber einen wesentlichen Teil des Sexismus in Deutschland haben wir importiert (das gilt übrigens auch für Antisemitismus). Das ist der, der in vielen Migrantenfamilien blüht, in denen Töchter mit dem Tode bedroht werden, wenn sie einen Freund haben, schwanger werden, sich aber auch nur westlich kleiden, sich ihren Ehepartner selbst aussuchen wollen oder zum Beispiel studieren möchten. Dass Migranten oft aus Ländern bzw. Gegenden kommen, in denen Frauen rangmäßig nur unwesentlich über dem Stallvieh stehen, und dann gewisse Ansichten nicht mit dem Grenzübertritt ablegen, wurde ja aus falsch verstandener Toleranz meist ignoriert und bei den Integrationsbemühungen vergessen. (Selbst bei einem relativ modernen Land wie der Türkei ist es ja so, dass die Großstadttürken abschätzig auf die Türken aus dem ländlichen Anatolien herabblicken, weil die so rückständige Landeier sind. Und ein Großteil der Gastarbeiter kam ja aus Anatolien.)
Daneben haben wir hier noch den alten konservativen Sexismus, der aber in seinen Hauptformen am Aussterben ist, weil der halt hauptsächlich von Leuten gepflegt wird, die in einer anderen Zeit mit anderen Werten aufgewachsen sind.
Im Großen und Ganzen ist es aber so, dass die allermeisten Menschen in Deutschland Frauen ganz natürlich als gleichberechtigt ansehen, ihnen die gleichen Möglichkeiten gönnen und kein bisschen daran denken, dass man sie unterdrücken oder verachten müsste.

Dummerweise sind Aktivistengruppen auf Feindbilder angewiesen, deswegen werden jetzt die Maßstäbe bis ins Irrsinnige verschoben. Plötzlich ist es sexistisch, wenn ein Mann eine Frau auf einen Kaffee einlädt, wenn sie allein sind. (Auf der anderen Seite erzählen einige Napfsülzen jetzt im Internet, es wäre ja nichts Bedrohliches dabei, wenn ein Mann als Übersetzungshilfe einen Zettel bei sich hat, auf dem die Übersetzung für "Ich werde dich totficken" steht. vogel.gif )
Plötzlich ist es sexistisch, wenn ein Mann gerne nackte Frauen anguckt, und genauso ist es sexistisch, wenn er dicke Frauen nicht attraktiv findet, was ja schon irgendwie erstaunlich ist, weil andererseits ja (oft von denselben Leuten) gefordert wird, dass man sexuelle Vorlieben als angeboren und nicht änderbar akzeptieren solle. Witze über Frauen sind sexistisch, während gleichermaßen gemeine Witze über Männer geradezu genüsslich verbreitet werden.
Die meisten Frauen interessieren sich nicht für Physik oder Informatik oder Ingenieurwissenschaften, aber wenn man daraus schließt, dass es ganz normal ist, dass es einen übergroßen Männeranteil in solchen Berufen gibt und das nicht das Resultat von frauenfeindlichem Arbeitsumfeld ist, ist man auch wieder ein Sexist. Und wenn man daraus folgert, dass die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen sich in erster Linie auf die unterschiedliche Berufswahl zurückzuführen ist, weil Frauen eher in sozialen Berufen sind, die aus offensichtlichen Gründen schlechter bezahlt werden (ganz einfach weil die Lohnkosten auf weniger "Kunden" verteilt sind), ist man auch wieder ein Sexist. Wenn man darauf hinweist, dass es vermutlich auch deswegen so wenig Frauen im oberen Management gibt, weil es weniger Frauen gibt, die sich für so eine harte Karriere (und gegen eine Familie) entscheiden, und es auch Zeit braucht, bis die Frauen, die sich jetzt dafür qualifizieren, die nötige Erfahrung gesammelt haben, um dafür eingesetzt werden zu können (wäre schließlich blöd, jemanden frisch aus der Uni oder aus einem Einstiegsjob ins Spitzenmanagement zu setzen, egal ob Mann oder Frau), ist man ganz offensichtlich ein Frauenfeind.

Wir sind inzwischen also so weit, dass es als Sexismus angesehen wird, wenn man die Realität beschreibt. In Wirklichkeit haben Frauen in Deutschland alle Möglichkeiten, die auch Männer haben, wenn sie nicht zu den oben erwähnten Minderheiten gehören. (Da sind die Einschränkungen aber eben nicht institutionell, sondern privat.) Wenn sie die gleichen Ergebnisse haben wollen, müssen sie aber auch bereit sein, dasselbe zu leisten, und damit meine ich nicht nur von Woche zu Woche, sondern insgesamt. Umsonst machen Männer nicht mehr Überstunden, machen bei mehr Weiterbildungsmaßnahmen mit, haben weniger Pausen im Berufsleben und sterben häufiger am Arbeitsplatz. Das haben die sich auch nicht unbedingt ausgesucht, aber dieses Bild vom "Mann als Ernährer" ist so stark, dass selbst die Powerfrauen mit Spitzenverdiensten sich fast alle nur Männer wünschen, die mehr als sie verdienen.

Gewisse Unterschiede gibt's immer zwischen Männern und Frauen (im großen Maßstab, natürlich kann es sein, dass individuelle Frauen eher die "männlichen" Klischees erfüllen und individuelle Männer die "weiblichen"), und wir können nicht die Biologie ignorieren. Außerdem sollten wir aufhören zu glauben, dass alles gleich verteilt sein müsse, um gerecht zu sein. Wenn wir uns solchem Quotendenken unterwerfen, torpedieren wir genau das Streben aller Menschen danach, glücklich zu sein, weil wir Leute in Rollen pressen, die sie eigentlich gar nicht ausfüllen wollen.
Wir sind auch viel zu viel damit beschäftigt, aus welchen Gründen jemand gewisse Vorlieben oder Idealvorstellungen hat. Es ist doch scheißegal, ob eine Frau deswegen Freude am Kochen hat, weil sie in ihrer Kindheit oft mit Barbies Traumküche gespielt hat und das ein uraltes Geschlechterklischee erfüllt. Wenn's ihr Spaß macht, dann ist die Ursache dafür schnurz, und man sollte ihr diese Freude lassen, anstatt sie dafür anzugreifen, dass sie einem Klischee entspricht. Genauso ist es widerlich, wenn Frauen angegriffen werden, weil sie gerne ihren Körper präsentieren, nur weil irgendwelche frustrierten Aktivisten meinen, dadurch würden Frauen zu Objekten herabgewürdigt. so wird Frauen jegliche individuelle Entscheidungsfreiheit genommen, und zwar von denen, die angeblich für ihre Rechte eintreten.

In gewisser Weise hat man sich so auf den Sexismus gegenüber Frauen konzentriert, dass der Blick auf die Männer ein bisschen hinten runtergefallen ist. Man müsste mehr Männerhäuser einrichten (Männer sind unheimlich oft Opfer häuslicher Gewalt), die Selbstmordrate von Männern ist dreimal höher als bei Frauen, es gibt ein Stigma gegen Depressionen bei Männern, was dazu führt, dass sie sich seltener Hilfe holen (denn man muss ja stark sein), die meisten Obdachlosen sind männlich, Jungs kriegen schlechtere Schulnoten und es gibt mehr männliche Schulabbrecher. Es wäre also gut, mal wieder einen Schritt zurückzutreten und sich nicht darauf zu konzentrieren, ob Menschen mit Möse sich angegriffen fühlen könnten, wenn auf einem Zeitschriftencover eine nackte Frau abgebildet ist oder es in Computerspielen möglich ist, neben Männern auch Frauen abzumurksen. Dummerweise werden Initiativen, die Männern zugute kommen, häufig von den Gruppen attackiert, die der Meinung sind, das wäre frauenfeindlich, obwohl sie anderseits immer wieder behaupten, Feminismus würde ja die Gleichheit beider Geschlechter zum Ziel haben.

Wenn heute jemand sagt, er wäre kein Feminist, wird er ja gleich so behandelt, als wäre er ein Frauenfeind. Ich kann mich aber nicht als Feminist bezeichnen, gerade weil ich Frauen mag. Ich hasse aber dieses unselbstständige, weinerliche, sexfeindliche Frauenbild, das die Feministen verbreiten, die heute die Deutungshoheit haben.