Frag den Hasen

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Mir ist das auch schon sehr negativ aufgefallen, was in dem Artikel geschildert wird. Bei dem Terroranschlag im Bataclan waren die Terroristen noch dabei, Leute umzubringen, als mir bei Twitter schon Tweets untergekommen sind, in denen es sinngemäß hieß: "Oh Gott, wie schrecklich, Pegida wird das voll ausnutzen." Und ich dachte mir nur: "Leute, da sind Menschen kaltblütig von Terroristen abgeknallt worden, und eure ersten Gedanken sind, was demonstrierende Leute in Deutschland auf ihre Plakate schreiben könnten?! WAS ZUR HÖLLE IST KAPUTT BEI EUCH?! 4d6161fd.gif"
Und das war ja schon nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo ähnlich passiert, dass sich reihenweise Leute dazu bekannten, "nicht Charlie zu sein", weil Charlie Hebdo ja so böse über den Islam gelästert hätte und die Moslems die eigentlichen Opfer wären, was absichtlich oder nicht immer den unausgesprochenen Nachhall hatte: "... und damit haben die Karikaturisten das ja eigentlich voll verdient."
Das gleiche Schema konnte man bei den Grabschern in Köln an Silvester sehen. Man konnte bei den Kommentaren und Editorials in den Zeitungen den Eindruck kriegen, das Schlimmste an den Übergriffen wäre ja, dass sich die Ausländerfeinde in ihrer Meinung bestätigt fühlen, und nicht etwa, dass da junge Frauen eingekesselt wurden, um sie zu beklauen und ihnen an die Muschi zu greifen. Bis heute geistert durch die deutschen Medien dieses merkwürdige Bild von den "Rechten", die angeblich ja nur wegen ihrer Ausländerfeindlichkeit was gegen sexuelle Belästigung von Frauen hätten, als wenn sie vorher selber grabschend und vergewaltigend durch die Gegend gezogen wären. Nun kann man Rechten viel nachsagen, aber dass Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe zu ihren normalen Verhaltensweisen gehören würden oder ein Kernpunkt der rechten Ideologie wären, ist nun sehr weit hergeholt. Aber den Gegnern war es ja wichtiger, die Rechten irgendwie anzugreifen, anstatt sich ums Thema zu kümmern.
Und jetzt bei der Sache mit Niklas P. hatte ich irgendwo nur den Anriss eines Artikels gelesen, in dem es sinngemäß hieß, dass diese Instrumentalisierung durch die Rechten absolut nicht ginge und deswegen eine Gegendemo mit Hunderten Teilnehmern organisiert werde. Mein erster Gedanke war: "Ihr instrumentalisiert doch den Tod es Jungen genauso, wenn ihr da jetzt aus diesem Anlass eine politische Demo gegen rechts veranstaltet." Ich fand beides total scheiße, sowohl die Demo der Rechten als auch die Gegendemo.
Aber immer geht's darum, die eigene politische Position zu bestätigen und im gleichen Atemzug die Gegenseite dafür anzugreifen, dass dass sie das auch versucht. Und komischerweise wird das in den Medien oft nur in einer Richtung angeprangert.


Bei all diesen Sachen kam von linker Seite auch immer diese Überzeugung vom "noblen Wilden" zum Vorschein. "Der ist ne Minderheit, der hat nicht wirklich Schuld" oder "Der kann nicht rassistisch sein" klingen immer sehr nach "Der tut nix, der will nur spielen". Es gibt wirklich wenig, was mich richtig wütend macht, aber Ungerechtigkeit und Heuchlerei gehören definitiv dazu. Und diese Angewohnheit, mit zweierlei Maß zu messen und einer Gruppe quasi einen Persilschein auszustellen, weil sie eine Minderheit ist oder in gewissen Dingen selbst diskriminiert wird, ist auch etwas, was mich - der sich früher ohne zu zögern als links bezeichnet hat - von den heutigen Linken und der Social-Justice/Feminismus-Schiene entfremdet. Es passiert nach meinem Geschmack viel zu oft, dass ich Anschuldigungen gegen Rechte oder Konservative sehe und nach näherem Hinschauen feststellen muss, dass diese Leute ungerecht behandelt werden oder ihre Aussagen extrem verfälscht werden, weil man sie sonst nicht entkräften kann. Und gerade viele Linke, deren Seite ja oft in den letzten Jahrzehnten dasselbe ertragen musste, machen da fröhlich mit. Das find ich widerlich, und dass ich mittlerweile so oft nach dem Zitat "Ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich werde dafür kämpfen, dass Sie sie sagen dürfen" vorgehen muss, finde ich auch etwas unangenehm.

Ein gutes Beispiel ist auch dieser Artikel von der FAZ. Wie viel Gewalt gegen AfD-Mitglieder wurde öffentlich angeprangert in den Medien? Wenn überhaupt berichtet wird, dann gibt's doch höchstens einen Fünfzeiler in der Randspalte. Anders bei Leuten, die bedroht oder angegriffen werden, weil sie sich für Flüchtlinge eingesetzt haben. Dann gibt's gerne mal ganze Leitartikel. Ganz unabhängig von der politischen Richtung: Gewalt aus politischen Gründen (abgesehen von meiner Machtergreifung) geht für mich gar nicht (wir sind ja nicht mehr in der Weimarer Republik), und gerechterweise sollte man sich dagegen aussprechen, egal wer das Ziel ist.