Frag den Hasen

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#42516
Für wie groß hältst du den Anteil der EU am Abstimmungsergebnis, und wo genau hat die EU den Mist verzapft, der nun dazu geführt hat?

Dass die EU nicht ganz unschuldig ist, hast du ja schon angedeutet, ich würde darüber aber gerne etwas mehr lesen. Vor allem, da momentan an jeder Ecke die Schuld nur bei "Dummen" und Alten gesucht wird.
Es ist schwer zu sagen, wie groß der Anteil tatsächlich ist, weil das Versagen der EU eher darin besteht, was sie nicht gemacht hat. Sie hat es nicht geschafft, die EU-Außengrenze zu sichern und so die Flüchtlingskrise kleinzuhalten. Sie hat es nicht geschafft, eine Lösung für Griechenland zu finden, die die Bevölkerung in den anderen Staaten überzeugt, dass sie nicht ständig Geld in ein Fass ohne Boden werfen.
Die EU hat sich über Jahrzehnte für einen freien Markt eingesetzt, aber zu wenig getan, um sicherzustellen, dass auch die Mittel- und Unterschicht am daraus resultierenden wirtschaftlichen Erfolg beteiligt werden, um z.B. zu verhindern, dass Einwanderer aus anderen EU-Ländern deutlich billiger arbeiten, die Einführung von Steuerrichtlinien, die dafür sorgen, dass die durch den EU-Binnenmarkt erfolgreicheren Unternehmen so auch mehr Anteil an den gesellschaftlichen Kosten tragen und so weiter. Die EU sorgt durch die Personenfreizügigkeit dafür, dass einheimische Arbeiter mit ausländischen Arbeitern um Arbeitsplätze konkurrieren, was natürlich zu niedrigeren Löhnen führen kann, als sie sonst wären. Man hat sich zu wenig dafür eingesetzt, die negativen Effekte, die das hat, abzumildern oder sich dagegen aktiv gesperrt - was natürlich auf die einzelnen Mitgliedsländer zurückgeht, die solche Abmilderungen nicht wollten. Die Unternehmen in GB wollten die billigen Arbeitskräfte aus Polen, und Polen wollte Arbeitslose loswerden.
Die reichen Länder in der EU strahlen natürlich eine enorme Anziehungskraft aus auf die Bewohner der ärmeren Länder. Und wenn man nicht will, dass die Stimmung bei den Bewohnern der reicheren Länder kippt, muss man dafür sorgen, dass die sich nicht einseitig ausgenutzt fühlen, gerade wenn die eben gar nicht so wohlhabend sind. Das führt dann wiederum dazu, dass die EU-Bürger nicht überall gleichberechtigt sind, was an sich ja der Europäischen Idee widerspricht. Aber es wird immer Konflikte zwischen der Realität und dem Idealen geben, und die EU hat - so habe ich den Eindruck - sich zu lange auf den Standpunkt gestellt, man müsste das Ideal vertreten und dann würde sich die Realität schon anpassen.