Frag den Hasen

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Hast du in letzter Zeit im Internet Werbung für eine 5-Euro-Münze von MDM gesehen und weißt, was es damit Besonderes auf sich hat? Du hast bei "Wege zum Reichtum – die du nicht gehen kannst" geschrieben: "Münzen sind oder waren mal irgendwo legales Zahlungsmittel und sind wertvoller als Medaillen, für die man eigentlich nur den Metallwert bekommt". Also ist/wird die Münze hier dann offizielles Zahlungsmittel? Und wieso sollte man sie dann kaufen, wenn sie eh offiziell eingeführt wird? Wo liegt hier der Betrug oder zumindest die Irreführung? Du merkst an meiner Fragestellung bereits, dass ich den Münzhäusern nicht viel Gutes zutraue. XD
Die mit dem roten Ring? smile.gif
Das ist eine offizielle Gedenkmünze, die von der Bundesrepublik ausgegeben wird. (Der Vorgänger, eine Münze mit blauem Plastikring, wurde ja unheimlich gehypt und sorgte für lange Schlangen bei der Bundesbank, wo die ausgegeben wurde.) Die ist tatsächlich 5 Euro wert (in Deutschland; Euroländer müssen Gedenkmünzen eines anderen Eurolandes nicht akzeptieren).
Gedenkmünzen sind zwar offizielles Zahlungsmittel, aber nicht für den normalen Umlauf gedacht, daher findet man sie so gut wie nie im Geldbeutel, man wird sie dann eben auch nur direkt in den Shops der Prägestätten, bei Münzhändlern oder bei Banken kriegen, die so einen Sammlermünzenverkauf haben (macht auch nicht jede). Das kann man halt machen, wenn man sie schön findet.
Das Problem bei den meisten neuen deutschen Gedenkmünzen ist, dass sie im Wert kaum steigen werden, obwohl sie von den Münzhändlern als Wertanlage angepriesen werden. Die Prägeauflagen liegen im Millionenbereich, der Metallwert ist meistens deutlich geringer als der Nominalwert, also sind da kaum Preissteigerungspotenziale.

Das ist bei älteren deutschen Gedenkmünzen anders. Die Gedenkmünzen, die so in den 50er Jahren rauskamen, sind schon ziemlich wertvoll, die wurden aber auch nicht so viel geprägt und waren auch noch aus Silber, während heute viele aus einer Kupfer-Nickel-Legierung sind. (In den 70er Jahren gab es eine unheimliche Silberspekulation, die den Preis in selbst für heutige Verhältnisse schwindelnde Höhen trieb und dafür sorgte, dass der Metallwert der Gedenkmünzen und auch der normalen 5-DM-Münze höher war als das, was drauf stand, und deswegen viele Leute diese Münzen einschmolzen.) Dann gibt es noch die 1-DM-Münze von 2001 in Feingold, die auch wirklich deutlich mehr wert ist als bei der Ausgabe (wenn sie es wirklich ist und keine vergoldete normale Münze oder eine Nachprägung, die nur ein halbes Gramm schwer ist).
Es gibt zwar auch noch ab und zu deutsche Gedenkmünzen in Gold und Silber, bei denen könnte sich das Sammeln mehr lohnen, aber da werden die Münzhandelshäuser auch immer einen kräftigen Aufschlag haben (man zahlt zumindest bei den Goldmünzen und bei Spiegelglanzausgaben auch einen Aufschlag, wenn man diese Münzen direkt von der offiziellen Verkaufsstelle des Bundes bezieht, aber der wird niedriger sein als bei den Händlern).

Bei den meisten modernen deutschen Gedenkmünzen ist das Sammeln eigentlich nur sinnvoll, wenn man sie schön findet, als Wertanlage nützen sie nichts. Die Münzhändler geben sie oft (aber nicht immer) auch nur zum Selbstkostenpreis ab, weil sie damit neue Kunden locken wollen; sie hauen sie damit also nicht übers Ohr, aber hoffen, dass die, die da bestellen, auch noch mehr und häufiger Zeug einkaufen. Dein Vorteil bei dem Kauf so einer Münze über MDM würde halt darin liegen, dass du die Münze bequemer kriegst und dich nicht z.B. zu einer Bundesbankfiliale begeben musst.

Das mit der mangelnden Wertsteigerung ist übrigens ein häufiger Grund für Enttäuschung bei Rentnern, die irgendwann in den 80er/90er Jahren - angespornt von den großen Münzhandelshäusern - angefangen haben, die 10-Mark-Gedenkmünzen (und dann die 10-Euro-Münzen) zu sammeln, weil sie glaubten, das wäre eine gewinnbringende Altersvorsorge oder ein unheimlicher Schatz für die Nachkommen. Blöderweise stellt sich dann meistens raus, dass die Nachfrage nach den allermeisten Münzen so was von nicht vorhanden ist, dass man die tatsächlich nur noch zur Bundesbank bringen und dort zum normalen Umtauschkurs in Euro wechseln kann.