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#43307

Man mag von der Unsinnigkeit in Einzelfällen durchaus überzeugt sein, aber ich sehe das Problem eher darin, wenn man diesen Paragraphen abschafft oder in der Praxis ignoriert.

Militär und Krieg sollten immer als das wahrgenommen werden, was sie sind. Die absolut letzte Option und wirklich gar nichts alltägliches. Mein Vater hat den 2. Weltkrieg und das KZ noch miterlebt und ich glaube nicht, dass irgendjemand der jüngeren Deutschen (mich eingeschlossen) sich das wirklich vorstellen kann.

Das es noch und wieder so viel Krieg auf der Welt gibt, zeigt nur, wie viele Menschen die Schrecken nie erlebt haben. Insbesondere solche in hohen Positionen.

Unter diesen Aspekten, will ich als Bürger wissen, dass die Forschung für Kriegsgeräte nicht an der Uni um die Ecke getätigt wird. Ja, man könnte Fußpilz o.ä. bei den Truppen durch Forschung sicherlich unter Kontrolle kriegen, aber warum sollte eine Universität diese Forschung für Kriegszwecke durchführen?
Umgekehrt können natürlich können die meisten Forschungen für den Krieg verwendet werden. Wenn eine Firma ein gutes Mittel gegen Fußpilz oder eine Impfung o.ä. entwickelt, wird das Militär so etwas sicher ebenfalls kaufen, aber das ist dann einfach der aktuelle Standard und nicht extra für einen solchen Fall erforschtes Gut.

Im Bezug auf den Krieg als Technologietreiber hätte ich nichts dagegen, wenn wir noch am Anfang der Industrialisierung stünden, wenn dafür ein besseres Bewusstsein für die Schrecken des Krieges in den Menschen existieren würde.
Im Schnitt dürften Kriege aber schon ähnlich viel Wissen vernichtet wie hervorgebracht haben, wenn man sich das Mittelalter anschaut, in dem durch einen heiligen Krieg sehr viel Wissen aus dem arabischen und auch europäischen Raum vernichtet wurde. Ja, hier war die Kirche die kriegsführende Partei, aber Krieg war es dennoch.

Militärische Zwecke sind sicherlich auch solche, wie Gesichtserkennung per Überwachungskamera/Drohne. Wer kann sich denn bitte wünschen, dass wir alle mit Kameras in Sekunden gefunden, identifiziert und per Drohne getötet werden können?
Die Militärapparate (hier zähle ich Geheimdienste dazu) agieren sowieso schon zu stark außerhalb der Landes- und Menschenrechte, da muss man jetzt nicht noch mit privater Forschung weitere Möglichkeiten erzeugen. Bevor ich auch nur drüber nachdenken würde, müsste es wesentlich bessere Kontrollmechanismen für jegliche militärische und geheimdienstliche Entscheidung geben.
Wie man aktuell sieht, ist selbst verfassungsfeindliches Verhalten innerhalb der Behörden kein Grund jemanden anzuklagen.
(https://www.heise.de/newsticker/meldung/Ex-BND-Chef-im-NSA-Ausschuss-Wir-haben-nichts-zu-verbergen-3603297.html)
Militär und Krieg sollten immer als das wahrgenommen werden, was sie sind. Die absolut letzte Option und wirklich gar nichts alltägliches. Mein Vater hat den 2. Weltkrieg und das KZ noch miterlebt und ich glaube nicht, dass irgendjemand der jüngeren Deutschen (mich eingeschlossen) sich das wirklich vorstellen kann.


Hm, da stört mich schon die Gleichsetzung von Militär und Krieg. Klar, Krieg braucht Militär, aber das reine Vorhandensein von Militär heißt nicht, dass es einen Krieg geben muss. Vielmehr kann das Vorhandensein von Militär Kriege verhindern. Ich denke, ohne die Atomwaffen der USA und der Sowjetunion wäre viel leichter aus dem Kalten Krieg ein heißer geworden.

Unter diesen Aspekten, will ich als Bürger wissen, dass die Forschung für Kriegsgeräte nicht an der Uni um die Ecke getätigt wird. Ja, man könnte Fußpilz o.ä. bei den Truppen durch Forschung sicherlich unter Kontrolle kriegen, aber warum sollte eine Universität diese Forschung für Kriegszwecke durchführen?
Umgekehrt können natürlich können die meisten Forschungen für den Krieg verwendet werden. Wenn eine Firma ein gutes Mittel gegen Fußpilz oder eine Impfung o.ä. entwickelt, wird das Militär so etwas sicher ebenfalls kaufen, aber das ist dann einfach der aktuelle Standard und nicht extra für einen solchen Fall erforschtes Gut.


So funktioniert das aber bei den meisten Sachen nicht. Forschung ist teuer. Und eine Firma wird etwas nur dann entwickeln, wenn es glaubt, die Forschungskosten schnell wieder reinkriegen zu können. Das wird bei Fußpilz vll. relativ leicht sein, aber bei Antriebssystemen wird es schon schwieriger. Das ist nicht nur in der Entwicklung teuer, man weiß auch nicht immer unbedingt, ob aus einem Konzept tatsächlich ein funktionierendes Produkt werden kann. Deswegen wird die Entwicklung in den meisten Fällen nur dann vorangetrieben, wenn es auch jemanden gibt, der dafür bezahlt. Andere Firmen fallen da meistens aus, weil denen das zu risikoreich ist. Also bleibt als Investor nur noch der Staat. Aber wo braucht der Staat Antriebssysteme? Im Wesentlichen nur für sein Militär. Und deswegen ist das Militär ein Technologietreiber. Computertechnik, Raketentechnik, Düsentriebwerke, Satellitennavigation - alles durch militärische Forschungsgelder vorangetrieben, bevor es sich für die Privatwirtschaft lohnte, Produkte daraus zu machen. Allein dadurch, dass das Militär ein Nutzer ist, der recht viel Geld in Forschung investieren kann, ohne sich wirklich darum sorgen zu müssen, ob jede Forschung erfolgreich ist.

Im Bezug auf den Krieg als Technologietreiber hätte ich nichts dagegen, wenn wir noch am Anfang der Industrialisierung stünden, wenn dafür ein besseres Bewusstsein für die Schrecken des Krieges in den Menschen existieren würde.


Hm, dann solltest du vll. auch ein besseres Bewusstsein dafür haben, wie das Leben am Anfang der Industrialisierung war...

Im Schnitt dürften Kriege aber schon ähnlich viel Wissen vernichtet wie hervorgebracht haben, wenn man sich das Mittelalter anschaut, in dem durch einen heiligen Krieg sehr viel Wissen aus dem arabischen und auch europäischen Raum vernichtet wurde. Ja, hier war die Kirche die kriegsführende Partei, aber Krieg war es dennoch.


Ich hab keine Ahnung, was du da konkret meinst. Die größte Vernichtung von Wissen im Mittelalter dürfte die Zerstörung der Bibliotheken Bagdads 1258 gewesen sein, aber das war kein Heiliger Krieg, sondern ein Eroberungsfeldzug der Mongolen. Damit hatte die Kirche gar nichts zu tun. kratz.gif (Das entkräftet nicht wirklich deinen Punkt der Wissensvernichtung, ich weiß.) Allerdings dürfte heutzutage ein Krieg weniger aktuelles Wissen vernichten, weil Wissen heutzutage viel mehr geteilt wird.

Militärische Zwecke sind sicherlich auch solche, wie Gesichtserkennung per Überwachungskamera/Drohne. Wer kann sich denn bitte wünschen, dass wir alle mit Kameras in Sekunden gefunden, identifiziert und per Drohne getötet werden können?


Ist das nicht die vollkommen falsche Frage? kratz.gif Niemand wünscht sich das. Aber viele wünschen sich, dass man Feinde so ausschalten kann, ohne eigene Leute zu gefährden. Viele wünschen sich, dass man Verbrecher auf Kameraaufnahmen automatisch erkennen und somit orten kann (gerade nach solchen Pannen wie Anis Amri). Man kann sicherlich der Meinung sein, dass das eine unheilvolle Entwicklung ist und der falsche Weg. Aber das ändert nichts daran, dass viele Leute beruhigter wären, wenn solche Technologie eingesetzt werden würde.
Man kann ja auch überlegen, inwieweit mit moderner Technologie (z.B. Augmented Reality) gewisse Opfer vermieden werden können, indem z.B. Verwechslungen von Zielen schwieriger gemacht werden und deswegen weniger Krankenhäuser, Hochzeitsfeiern etc. beschossen werden.

Die Militärapparate (hier zähle ich Geheimdienste dazu) agieren sowieso schon zu stark außerhalb der Landes- und Menschenrechte, da muss man jetzt nicht noch mit privater Forschung weitere Möglichkeiten erzeugen. Bevor ich auch nur drüber nachdenken würde, müsste es wesentlich bessere Kontrollmechanismen für jegliche militärische und geheimdienstliche Entscheidung geben.


Gibt es ein Menschenrecht darauf, in der Öffentlichkeit nicht mit elektronischen Mitteln erkannt zu werden? kratz.gif
Dass Geheimdienste besser kontrolliert werden müssen, ist sicherlich richtig. Allerdings müssen sie trotzdem ein paar Werkzeuge kriegen, die es ihnen erlauben, ihre Aufgaben zu erfüllen, nämlich Informationen zu sammeln und auszuwerten.