Frag den Hasen

In Fragen suchen


Alte Frage anzeigen
#

Hier beantworte ich Fragen, die mir die Besucher gestellt haben, die aber nicht häufig genug sind, um im FAQ aufzutauchen. Insgesamt wurden bisher 41833 Fragen gestellt, davon sind 43 Fragen noch unbeantwortet.
Wichtig: Es gibt keine Belohnungen für die zigtausendste Frage oder sonst irgendein Jubiläum, Fragen wie "Wie geht's?" werden nicht beantwortet, und die Fragen-IDs unterscheiden sich von der Zahl der gestellten Fragen, weil die Nummern gelöschter Fragen nicht neu vergeben werden. Und welche Musik ich höre, kann man mit der Suchfunktion rechts herausfinden (oder geht direkt zu Frage 127).


Smilies + Codes

Auf vorhandene Fragen kannst du mit #Fragennummer (z.B. #1234) oder mit [frage=Fragennummer]Text[/frage] verlinken.

Hinweis: Es muss Javascript im Browser aktiviert sein, um nicht vom Spamfilter zensiert zu werden.

Zurück zu allen Fragen


#44155 Aber es liegt doch auch sicher daran, dass viele (ich verallgemeinere mal maßlos) Männer lieber Pornografie und Videospiele konsumieren (bis jenseits von 25 Jahren), sich nicht pflegen, körperlich ertüchtigen und Jobmäßig nur das Mindeste tun, um sich über Wasser zu halten. Es klingt sehr als ob du den Frauen die Schuld am Niedergang der Liebeskultur gibst. Und ich glaube, solche irre Studentinnen, die bei einem Klaps auf den Po oder einem Kompliment ihrer Oberweite zur Polizeiwache rennen, gibt es nur in Berlin.
Als wählerisches Geschlecht haben Frauen die wesentliche Macht darüber, wie viel Sex es insgesamt gibt. Daher liegen die Gründe eben wesentlich bei den Frauen. Natürlich kann man darüber nachdenken, inwieweit die Männer unattraktiver geworden sein mögen (abgesehen von den Sachen, die ich schon genannt habe), aber dabei sollte man eben nicht zu speziell in den Erklärungsversuchen werden und äußerste Randgruppen mit wenig Außenwirkung als Durchschnitt zeichnen. Es gibt wenig Männer, die so ausgiebig Videospiele spielen, dass sie kein Interesse mehr am anderen Geschlecht haben. Und Pornografie guckt man eher, weil man zu wenig Sex hat, nicht umgekehrt. Und wenn man in die Richtung von Videospielsucht oder Pornosucht denkt, so ist das zu wenig verbreitet, um den Rückgang an Sex erklären zu können. (Zumal muss man immer daran denken, dass solche Süchte oder Abhängigkeiten eben deswegen bestehen, weil Bedürfnisse nicht erfüllt werden und diese Mängel durch Ersatzstoffe oder -handlungen übertüncht werden. Es ist wesentlich schwieriger, jemanden abhängig zu machen, der rundum zufrieden ist, als jemanden, dem etwas fehlt.)
Männer pflegen sich nicht weniger als vor 30 Jahren. Männer pflegen sich eher mehr als vor 30 Jahren. Der Großteil der Pflegeprodukte, die heutzutage für Männer angepriesen (und auch gekauft und benutzt) werden, gab es vor einigen Jahrzehnten noch nicht einmal. Dass der Mann mehr braucht als Seife und Zahnpasta, das ist eine relativ neue Idee. Selbst Antitranspirante statt Deodorants sind relativ neu (dummerweise sorgen gerade die Antitranspirante mit Aluminium dafür, dass auf heller Kleidung Schweißflecken gelb werden, was ungepflegter aussehen mag, aber eigentlich eher ein Zeichen dafür ist, dass eben jemand versucht, weniger zu schwitzen). Und es dürfte heute auch wesentlich verbreiteter sein als in den 80er Jahren, dass Männer morgens eine frische Unterhose anziehen. Dass es weniger Sex gibt, kann also keinesfalls daran liegen, dass deutsche Männer heute allgemein ungepflegter wären.
Das mit der körperlichen Ertüchtigung: Kann mit reinspielen, betrifft aber Frauen ebenso, ohne dass die meisten deswegen unbedingt weniger Chancen auf Sex hätten. Heutzutage gibt's weniger körperlich anstrengende Jobs, bei denen man sich Muckis antrainiert (Männer waren ja früher nicht muskulöser oder dünner, weil sie so viel ins Fitnessstudio gingen). Da der Großteil der Gewichtszunahme aber erst so ab 30 passiert, kann man wiederum fragen, inwieweit das für weniger Sex bei Jüngeren verantwortlich sein soll. Ebenso: Hat sich die Mode geändert? Vor einigen Jahren war das männliche Schönheitsideal in westlichen Ländern schmächtiger, wieder einige Zeit vorher eher muskulös. Auf so was reagieren natürlich dann auch wieder die Männer.
Das mit dem Job verstehe ich nicht. Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten fundamental geändert. Es gibt heute weniger Jobs, in denen man überhaupt Aufstiegsmöglichkeiten hat. Da hilft auch mehr Arbeit nicht. Man kann sich oft nicht mehr hochackern, und wenn man Pech hat, sorgt man mit Mehrarbeit nur dafür, dass man auf dem Posten, den man hat, unentbehrlich wird. Da hast du dann aber finanziell auch nichts gewonnen. Es ist ja schon Glück, wenn du heutzutage überhaupt einen unbefristeten Arbeitsvertrag kriegst. Und heute ist es eben auch gerne mal so - gerade wenn du Einsteiger bist - dass du ganz schnell wieder draußen bist, wenn der Arbeitgeber den Verdacht hegt, dass ein anderer auf dem Platz sich mehr Mühe geben würde.
Gleichzeitig ist es aber auch in den Firmen, in denen es theoretisch Aufstiegsmöglichkeiten gibt, schwerer geworden. Erst einmal, weil mehr Leute um weniger Posten konkurrieren (heutzutage sind eben Männer UND Frauen dort beschäftigt und wollen aufsteigen, gleichzeitig geben aber die älteren Generationen, die die oberen Posten besetzen, diese später frei), und dann auch, weil gerade größere Firmen heute auch darauf achten, mehr Frauen in Führungspositionen zu versetzen, weswegen die dann auch bevorzugt werden. Faktisch ist in vielen Unternehmen und vielmehr noch Behörden in den unteren Ebenen ein Aufstieg für Männer gar nicht möglich, bis nicht eine bestimmte Zielquote für Frauen in der Ebene darüber erreicht wurde.
Dass die Studentinnen, die einen wegen eines Klaps auf den Po anzeigen würden, nicht so häufig sind, ist gar nicht relevant. Medial sind derartige Sachen sehr präsent, und die sorgen einfach für eine unterschwellige Befürchtung. (Es passiert auch nicht sonderlich häufig, dass eine Frau in die Büsche gezerrt und vergewaltigt wird, aber wenn so eine Tat in den Medien präsent wird, haben natürlich viele Frauen Angst, abends alleine durch einen Park zu laufen. Da spielt die Seltenheit solcher Taten kaum eine Rolle.) Ich weiß auch nicht, wie es dir geht, aber bei mir ist es so: Selbst wenn ich von den Wahrscheinlichkeiten her keine Verfolgung zu befürchten habe, habe ich ein ungutes Gefühl dabei, mit einem anderen Menschen etwas zu tun, was juristisch als Straftat gilt.