Ich hatte vor langer Zeit mal mit jemandem zu tun, der ständig über Selbstmord redete und auch mal einen Versuch gemacht hat, bei dem er aber gerettet wurde. Er hat später dann dauernd darauf angespielt, dass er keinen Bock mehr hätte und sich umbringen würde und keinen Bock mehr auf Antidepressiva usw. Zuerst haben ein paar Freunde und ich versucht ihn aufzumuntern, abzulenken und generell bis zur Selbstaufopferung alles getan, um ihn abzuhalten. Er hatte auch viel, um glücklich zu sein. Irgendwann haben wir aber gemerkt, es bringt nichts. Wir anderen waren am Ende, und er konnte sich nach seinen Depri-Attacken nicht mal mehr richtig dran erinnern. Also haben wir irgendwann nur noch gesagt, wenn er sich wirklich sicher ist, soll er es machen und seine Familie und seine Freunde und auch seine Freundin (die er während seiner Deprianfälle immer vergaß) unglücklich machen.
Heute ist er immer noch am Leben und in einem Depri-Forum aktiv, soweit ich mitbekommen hab. Insofern schockt es mich nicht, dass andere ihn "angefeuert" haben sollen. Irgendwann kann man nicht anders, gerade wenn man vorher immer das Gefühl bekommt, als Aufmerksamkeitsspender missbraucht zu werden.