man merkt, das du Cicero gelesen hast...er hat diese Theorie in seiner "Res Publics" aufgestellt... (prinzipiell ein interessantes Buch, wäre der gute Cicero nicht so ein eingebildeter Schleimscheißer, der sich für den dicksten Hund des Imperiums hält) Übrigens danke für die ausführliche Beantwortung! So, um den Gedanken etwas weiter zu spinnen...Du hast den Film "Das Experiment" gesehen und weißt, dass das im Film beschriebene Szenario auf einem Versuch einer amerikanischen Universität aus den 70er zurückzuführen ist? Denkst du, das Macht aus einem sonst friedvollem Menschen, ein Monster machen kann? Das in jedem Menschen ein Hang zur Grausamkeit begründet liegt?
Ergebenster Dank für etwaige Beantwortung!
Das Stanford-Experiment kenne ich. Ich glaube, wenn einem Menschen das Gefühl gegeben wird, dass selbst die grausamsten Handlungen gegen eine eindeutig als minderwertig angesehene Bevölkerungsgruppe gesellschaftlich akzeptiert werden und dazu noch der indirekte Auftrag erfolgt, diese Leute unten zu halten, wird das oft zu solchen Exzessen kommen. Je mehr jemand das Gefühl hat, dass der andere unter einem steht, desto weniger ausgeprägt ist vermutlich die Fähigkeit, sich in die andere Person hineinzuversetzen und so eine innere Sperre gegen diese Grausamkeiten aufzubauen. Das ist vermutlich auch evolutionär entstanden, weil ein gewisser Gruppenegoismus vorhanden sein musste, um sich mit allen Mitteln gegen Konkurrenten um die Ressourcen (Nahrung, Lebensraum) durchsetzen zu können.