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#126 von Klopfer

Jemand ist letzten Monat als Tourist nach Syrien gefahren und hat sich unter anderem Damaskus und Aleppo angeschaut. Was er gesehen hat, vermittelt doch einen etwas anderen Eindruck von dem Land, welches laut vielen Medienberichten eigentlich eine lebensfeindliche Trümmerwüste sein müsste.

Link: [http://unusualtraveler.com/damascus/]
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Sajoma
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Interessant. (Musste trotzdem erst an "Ich hab nicht einen einzigen Sklaven in Qatar geseh'n" denken.)

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Geschrieben am
Gast
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Es wirkt schon ein bisschen sehr schön geredet. Aber der Punkt ist natürlich auch, selbst in einem Krieg bleibt die Zeit nicht stehen. Deutschland wurde nach dem zweiten Weltkrieg auch wieder aufgebaut und es hat nicht Jahrzehnte gedauert. Man räumt die Trümmer weg, man baut was neues hin, fertig.

Selbst Hiroshima, das nach der Atombombe ja quasi ausradiert war, war schon 1949 wieder eine der größten Städte Japans und wichtiges Industriezentrum.

Der Mensch mag Meister darin sein, sich gegenseitig die Hölle heiß zu machen, aber er ist auch verdammt gut darin, Sachen aufzubauen.

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Geschrieben am
Klopfer
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@Gast: Aber der Punkt ist: Große Teile sind gar nicht zerstört worden und das Leben läuft dort relativ normal ab. Es ist nicht nach dem Krieg. Wenn man nach den Medien (und diversen Organisationen) ging, ist Syrien allerdings die Hölle auf Erden.

Einige (ehemalige) Flüchtlingshelfer hatten ja erzählt, dass junge syrische Männer ihnen gesagt hätten, dass es ihren Familien ganz gut in Syrien ginge und sie nicht in Gefahr wären. Und das scheint ja durchaus gut möglich zu sein.

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Geschrieben am
Gast
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Naja, ich denke, man muss das unterscheiden, wo der IS war, war das Leben bestimmt nicht lustig (die verstehen ja per Definition keinen Spaß).

Aber in keinem Krieg, in dem man ein Land besetzen möchte, hat man großes Interesse alles zu zerstören und alle zu töten. Da hat man ja nix von. Dresden war ein Vergeltungsakt der Briten, aber ansonsten sind ja auch bei dem Einmarsch der Allierten gerade viele kleinere Ortschaften quasi unbeschädigt geblieben. Heidelberg hat es auch nicht erwischt, alles was man kaputt macht, muss man nach dem Sieg wieder aufbauen. Und zum Aufbauen braucht man ja auch wieder Leute vor Ort. Ich will nicht sagen, dass da die Zivilbevölkerung nicht unter dem Krieg leidet, aber gerade die Regierung Assad hat kein Interesse, ihr eigenes Land und die Bevölkerung systematisch zu zerstören. Im Gegenteil, die müssen ja die Leute beschützen, sonst verlieren die gänzlich den Rückhalt. Was nicht heißt, dass sie nett zu Oppositionellen sind. Ich will die Regierung nicht schönreden, aber ihr Motiv ist sicherlich nicht das eigene Land in Schutt und Asche zu legen. Ob der IS auf dem Rückzug verbrannte Erde spielt, kann schon sein, habe ich zu wenig Informationen drüber, aber auch damit schafft man sich nicht zwingend neue Anhänger, die man dringend braucht, um die eigene Terrororganisation am Laufen zu halten.

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Geschrieben am
Klopfer
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Äh, ja. Alles richtig. Keine Überraschung.
Mein Punkt ist der: Hierzulande ist gerade ein riesiger Knackpunkt in den Koalitionsverhandlungen der, ob der ausgesetzte Familiennachzug wieder ermöglicht werden sollte oder nicht. Und die Grünen erzählen einem, dass die Integration ohne diesen Familiennachzug ja gar nicht gelingen könnte, weil jemand, der Angst um seine Familie haben müsste, gar nicht Deutsch lernen könnte. Ganz davon abgesehen, dass Familiennachzug in der Vergangenheit Integration eher behindert hat, so zeigen die Bilder aber doch, dass es Gegenden in Syrien gibt, wo die Familien relativ angstfrei leben könnten und es sogar Perspektive gibt, dass die syrischen Flüchtlinge bald in ihre Heimat zurückkehren könnten.
Das konnte man ahnen. Aber in den deutschen Medien kommt das nicht vor. Wenn man hiesige Berichte liest oder sieht oder Leute von Pro-Asyl fragt, so bekommt man den Eindruck, dass die Syrer hier noch Jahrzehnte bleiben müssten, weil Syrien so furchtbar ist, da man immer nur die Ecken sieht und zeigt, die kaputt und Scheiße sind.

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Geschrieben am
(Geändert am 9. November 2017 um 14:45 Uhr)
Sajoma
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Mein Bruder arbeitet u.a. mit Flüchtlingen und meint, die hätten ihm schon vor zwei Jahren erzählt, dass ihre Familien in Syrien sind und es ihnen gut geht (also, dass sie wenig vom Krieg betroffen sind und in mehr oder weniger absoluter Sicherheit leben). Berichterstattung polarisiert eben gerne... Die Wahrheit liegt natürlich irgendwo in der Mitte, was für die Verhandlungen wirklich relevant wäre. Bei mir ist es von Anfang an so angekommen, als würden die Flüchtlinge nun für immer bleiben (was viele sicherlich auch werden, aber das muss ja nicht der ultimative Plan sein). Da verstehe ich auch die Panik und Aggression gewisser Parteien besser.

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Geschrieben am
qwzt
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Ich schätze mal in Homs sähe die Lage nochmal etwas anders aus, aber gerade Damaskus ist ja von den Kriegsgeschehen einigermaßen verschont geblieben. Und viele Syrer fliehen ja nicht direkt vorm Krieg sondern vor der drohenden Verfolgung als nicht Assad-Anhänger. Wobei ich mir auch gut vorstellen kann, dass die viele Oppositionen in der Hinsicht nicht viel besser sind. "Für uns oder gegen uns" und wer sich nicht aktiv für eine Seite beteiligen will hat - je nach Gegend - ein Problem.

@Sajoma: Soweit ich das mitbekommen habe, haben gerade syrische Flüchtlinge zu einem großen Teil nicht vor dauerhaft in Europa zu bleiben.

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Geschrieben am
Shoshana
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Er schreibt:

It´s very easy to forget that you’re in a country that ravaged with war when visiting Damascus but then you suddenly hear rocket hitting the terrorist-infested Jobar district only two km away in a straight line from where I’m staying and enjoying life. Between 10 – 30 rockets I could hear a day.

Ich weiß nicht, ob ich persönlich mich da sicher fühlen könnte. 2km ist nicht weit und die Lage kann auch kippen.

Trotzdem schön, mal was anderes aus Syrien zu hören.

Ich hab auch schon von Syrern gehört, deren Familien es gut geht. Ich hab aber auch von einem Syrer gehört, der bis auf seine Schwester seine ganze Familie verloren hat. Es gibt eben beide Seiten.
Und es ist ziemlich kacke, dass einem immer nur 1 Seite präsentiert wird. Das macht beide Seiten unglaubwürdig.

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Geschrieben am
Sajoma
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@Shoshana: Ja, dieser Bericht tendiert ins andere Extrem, aber er erwähnt die Zerstörung, die Raketen, die Angriffe auf die Straßen, die ehemaligen Hauptquartiere,... Insofern finde ich ihn wenigstens einigermaßen glaubwürdig. Natürlich bietet er nur eine Facette, aber eine insgesamt selten gehörte (jedenfalls von mir, aber ich gebe zu, dass ich nicht knöcheltief im Thema stecke.)

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Geschrieben am
ObsidJan
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@Klopfer

[...]Leute von Pro-Asyl fragt[...]

biggrin.gif

Man fragt ja auch nicht (mehr) Leute von Greenpeace, wenn man belastbare Informationen zu Umweltfragen kriegen will... zunge.gif

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Geschrieben am
Shoshana
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@Sajoma: genau das meine ich ja. Gut, dass man auch mal diese facette sieht.

Aber ich könnte mich in der beschriebenen Situation nicht sicher fühlen. Aber ich bin ja auch nicht das Maß aller Dinge.

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Geschrieben am
Sajoma
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@Shoshana: Ich mich vermutlich auch nicht, aber das täte ich allein auf Reisen allgemein nicht, fürchte ich. (Natürlich erst recht nicht, wenn die Bomben fliegen.)

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Geschrieben am
Shoshana
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Ich reise viel alleine und hab mich bisher sehr selten unsicher gefühlt, wobei ich schon immer sehr nervös werde, wenn ich Waffen sehe. (Auch in Europa tragen bewaffnete Polizisten nicht gerade zu meinem Sicherheitsgefühl bei, auch wenn das vllt nicht sehr rational ist).
Bomben zu hören ist da ja noch ein paar Stufen drüber... also für mich wäre es nichts.

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Geschrieben am

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