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#1298 von mischka

Also ehrlich, was erwarten diese Anwärter für einen Hirnschrittmacher?

a) Soll Scholz jetzt nicht die an besten geeignete Person zum Bundesverteidigungsminister machen, weil diese Person einen Penis zu viel hat?
b) Soll der Pistorius gezwungen werden, sich fortan als Frau zu fühlen und den Penis abgehakt bekommen? Dann wäre das Kabinett mit einer Trans Frau noch diverser.
c) Soll irgendein Minister trotz guter Arbeit gefeuert und mit einer Frau ersetzt werden? Und das nur, weil er einen Penis hat?

Ich mag Scholz wirklich nicht, aber die jetzige Kritik ist so lächerlich, dass ich ihn plötzlich doch ein bisschen mag, insbesondere, weil ihm diese lächerliche Kritik an Arsch vorbei geht.
Und weil es mich anwiedert, diesen ekligen Typen ein bisschen zu mögen *Warburg bank hust* *korruption hust* *wirecard hust* *Inkompetenz hust* *Alzheimerpatient hust* muss ich jetzt erst mal duschen und diesen Schmutz von mir abwaschen.

Link: [https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/frage-der-paritaet-im-bundeskabinett-101.html]
5 Punkt(e) bei 5 Reaktion(en)
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Katschka
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Wenn ich das hier lese:

Keine Kritik kommt vom Koalitionspartner FDP. Die Partei betonte, es solle nicht nach Geschlecht entschieden werden. [...] Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki bezeichnete die Entscheidung für Pistorius als eine gute Wahl. "Gott sei Dank hat sich die SPD von dem Unsinn verabschiedet, Positionen zwingend nach Geschlecht oder regionalem Proporz als nach Kompetenz zu besetzen", sagte der FDP-Politiker der "Rheinischen Post".

und es gut finde fühle ich mich ein wenig schlecht, die Aussagen sind vollkommen korrekt, wie viele einzelne Aussagen der Partei, aber man weiß halt, dass die Leute insgesamt den Schuss doch nicht gehört haben...
Ich würde ja jetzt auch gerne Duschen gehen, aber ich sitz schon im Büro :ach:

2
Geschrieben am
the_verTigO
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Oh nein, es steht nicht mehr 8 zu 8, sondern nun 7 zu 9. Das Gleichgewicht ist KOMPLETT aus den Fugen geraten...

Mal im Ernst, wenn nicht mal die kleinste Abweichung gestattet ist, wie sollte dann jemals wieder IRGENDEIN Amt von einem anderen Geschlecht als dem des Vorgängers bekleidet werden? Müssen dann immer zwei Positionen gleichzeitig erneuert werden?

Wie können Leute so blöd sein?!

1
Geschrieben am
(Geändert am 18. Januar 2023 um 15:25 Uhr)
mischka
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wie sollte dann jemals wieder IRGENDEIN amt von einem anderen Geschlecht als dem des Vorgängers bekleidet werden?
Das geht, man kann einen Mann durch eine Frau ersetzen, denn der Bundeskanzler sagt:
Ein von mir als Bundeskanzler geführtes Kabinett ist mindestens zur Hälfte mit Frauen besetzt
Also wäre 9:7 zugunsten der Frauen kein Problem!

Wenn er clever wäre, hätte er gleich mit 7:9 zugunsten der Frauen angefangen, dann könnte er Geschlechter in beide Richtungen ändern, weil 6:10 zugunsten der Frauen weniger ein Problem wäre, als 9:7 zugunsten der Männer.
Wie können Leute so blöd sein?!
Kannst du bitte aufhören, diese Frage zu stellen, es gibt Menschen, die das Aufforderung zum Wettbewerb verstehen!:kackeimanflug:

@Katschka:
Aussagen sind vollkommen korrekt, wie viele einzelne Aussagen der Partei, aber man weiß halt, dass die Leute insgesamt den Schuss doch nicht gehört haben.

Irgendwie haben alle Parteien den Schuss nicht gehört.
@Grüne: Siehe oben!
@Linke: Siehe oben!
@SPD: Solange Giffey und Scholz ernsthaft zu eurem Spitzenpersonal gehören, kann ich da nicht ernsthaft an Kompetenz glauben. Abschreiben, schummeln, vergessen etc. ist da schon Methode!
@Union: Siehe oben! Wobei ich glaube, dass das bei denen nur Getöse ist, um die SPD anzugreifen. Der unglaublich dumme Kommentar, dass es das unter Merkel nicht gegeben hätte, kotzt mich sehr an.
Sehen wir uns das mal näher an:
Kabinett Merkel I (bis 27.10.2008): 10 ♂, 5 ♀
Kabinett Merkel I (ab 27.10.2008): 9 ♂, 6 ♀
Kabinett Merkel II (bis 30.11.2009): 11 ♂, 4 ♀
Kabinett Merkel II (bis 30.09.2013): 10 ♂, 5 ♀
Kabinett Merkel II (ab 30.09.2013): 10 ♂, 5 ♀
Kabinett Merkel III (bis 27.01.2017): 9 ♂, 5 ♀ (Gabriel hatte zwei Ministerien, den habe ich aber nicht doppelt gezählt)
Kabinett Merkel III (ab 27.01.2017): 10 ♂, 5 ♀
Kabinett Merkel IV: 9 ♂, 6 ♀

Im Schnitt bestand ein Merkel-Kabinett zu 64,3% aus Männern. Ganze 111 Tage bestand es gar zu 73,3% aus Männern und 1731 Tage bestand zu 60% aus Männern. Eine geringere Männerquote hat Merkel in ihrer Regierungszeit nicht erreicht.

Wobei man anmerken muss, dass Merkel Parität nie hätte erreichen können, weil sie nur 15 Minister beschäftigt hat. Das jetzige Kabinett hat aber 16 Minister plus Bundeskannsnicht.

2
Geschrieben am
Klopfer
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Ich gehe auch davon aus, dass Scholz durchaus Frauen gefragt hat, ob sie den Posten übernehmen wollen (zum Beispiel Eva Högl), aber die werden alle dankend abgelehnt haben, weil der Job ein notorischer Schleudersitz ist und schon mehrere Politiker (beiderlei Geschlechts) ihre Karriere damit gefährdet oder gar begraben haben. Dass er da irgendwann lieber zu einem kompetent erscheinenden Mann greift, anstatt wirklich irgendeine Frau zu nehmen, ist auch klar.

Mal im Ernst, wenn nicht mal die kleinste Abweichung gestattet ist, wie sollte dann jemals wieder IRGENDEIN amt von einem anderen Geschlecht als dem des Vorgängers bekleidet werden? Müssen dann immer zwei Positionen gleichzeitig erneuert werden?

Siehe Thüringen: Umweltministerin tritt zurück, Grüne präsentieren einen Mann als Nachfolger, also muss der grüne Justizminister abgesägt werden, damit eine Frau da auf den Posten gehievt werden und der Geschlechterproporz gewahrt bleiben kann.

2
Geschrieben am
(Geändert am 18. Januar 2023 um 12:21 Uhr)
Rakshiir
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Ja, weil wir doch heute nicht mehr am Punkt sind, wo die tatsächliche Kompetenz wichtig ist um einen Job zu machen, sondern das Geschlecht. Oder vielleicht als welches Geschlecht man sich identifiziert.

Das mit dem mindestens zur Hälfte mit Frauen besetztem Kabinett klingt genauso idiotisch wie Feige vor Jahren mit seinem "wir werden mehr weibliche Superhelden haben als männliche" - is auch echt gut gegangen für das MCU.

Ich frag mich halt echt wann diese absolute Idiotie mal endet. Chancengleichheit ist nicht dasselbe wie absolute Zahlen.
Natürlich gibt es Firmen die behaupten dass sie gleich anbieten aber tatsächlich diskriminierend sind. Das zu beweisen ist praktisch oft unmöglich. Aber deshalb zu sagen wir müssen die absoluten Zahlen angleichen ist halt reichlich negativ wenns darum geht die beste Person in Sachen Kompetenz einzustellen.

0
Geschrieben am
ZRUF
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Bin da voll bei Rakshiir.

Man muss sich ja nur anschauen, wie hoch der Anteil der Frauen in den jeweiligen Parteien ist. Nichtmal bei den Grünen herrscht da Parität.

Ende 2019 sah es bei den Parteien etwa so aus (Quelle):
Grüne: 41%
Linke: 36,4%
SPD: 32,8%
CDU: 26,5%
FDP: 21,6%
CSU: 21,3%
AfD: 17,8%

Wenn man also Parität in den Ämtern anstrebt ist das eine strukturelle Diskriminierung von Männern.

Dass die Union sich an dem Versprechen aufhängt ist aber auch klar. Ist halt einfach eine offene Flanke, die man unnötig offen gelassen hat. Scholz hätte ja auch sagen können, dass er sein möglichstes tun wird über die 4 Jahre mindestens Parität zu haben.
Aber wahrscheinlich hätte man ihm dann auch schon wieder Larifari vorgeworfen.

1
Geschrieben am
mischka
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@ZRUF: Du hast doch nur Probleme mit starken Frauen! Das hat die Silke Gebel perfekt analysiert.

1
Geschrieben am
ZRUF
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@mischka

Richtig, die verkloppen mich nämlich immer. Gut, dass wir im Umkehrschluss nach Silke Gebel keine starken Frauen mehr im Parlament haben. ^^

0
Geschrieben am
Parias
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Siehe Thüringen: Umweltministerin tritt zurück, Grüne präsentieren einen Mann als Nachfolger, also muss der grüne Justizminister abgesägt werden, damit eine Frau da auf den Posten gehievt werden und der Geschlechterproporz gewahrt bleiben kann.


Gibt es unter den Grünen nicht ein Kerl, dier sich als Frau fühlt und jeden angreift, der nicht richtig gendert?:kratz:

0
Geschrieben am
Sajoma
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@ZRUF: Deine Argumentation hat den Haken, dass du damit nur Menschen, die in eine Partei eintreten, zugestehst, dass sie politisch repräsentiert werden. Finde ich etwas an den Haaren herbeigezogen. Wenn es (hypothetisch, in einem Paralleluniversum, das mit unserem nur entfernt Ähnlichkeiten aufweist) beispielsweise so wäre, dass Frauen ungern in Parteien eintreten, weil da so viele Männer sind und sie sich deshalb dort nicht zu Hause fühlen, wäre das unter Umständen ein stabiles Gleichgewicht, das aber nichtsdestotrotz ungerecht wäre. Aufgabe der Politik ist es ja durchaus auch, solche strukturellen Probleme, sofern sie in unglücklichen Paralleluniversen bestehen, zu erkennen und dafür nach Lösungen zu suchen.

Wie ging der alte Spruch gleich?
"Es gibt nur noch zwei Orte, an denen Männer unter sich sein können: Die Herrentoilette und den CSU-Parteitag."

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Geschrieben am
mischka
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@Sajoma: Ok, wollen wir den Gedanken weiter spinnen:

In einem Paralleluniversum sind in den Parteien Grüne, FDP und SPD zusammen genommen exakt 8 Frauen, weil die Frauen sich in den Parteien nicht wohl fühlen. Muss ich dann all diesen 8 Frauen ungeachtet ihrer Kompetenz unbedingt ein Ministerium anbieten, um das Kabinett gerecht zu gestalten?

Hier kommt eine mathematische Analyse. Angenommen meine Partei hat 40% Frauen, und 60% Männer. Der Einfachheit halber gehe ich davon aus, dass meine Partei auch genau 100 Mitglieder hat, davon 40 Frauen und 60 Männer. Ich habe die absolute Mehrheit im Parlament. Ich hätte jetzt gerne die 16 klügsten Köpfe meiner Partei im Kabinett (was ja irgendwie Sinn ergibt, oder). Ich gehe jetzt davon aus, dass Intelligenz und Geschlecht unabhängige Phänomene sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass der klügste Kopf ein Mann ist, beträgt 60%, die Wahrscheinlichkeit, dass der zweitklügste Kopf ein Mann ist, beträgt 60%, usw.

Nun gebe ich die einzelnen Wahrscheinlichkeiten an:
16 ♂, 0 ♀: 0,028%
15 ♂, 1 ♀: 0,301%
14 ♂, 2 ♀: 1,505%
13 ♂, 3 ♀: 4,681%
12 ♂, 4 ♀: 10,142%
11 ♂, 5 ♀: 16,227%
10 ♂, 6 ♀: 19,833%
9 ♂, 7 ♀: 18,889%
8 ♂, 8 ♀: 14,167%
7 ♂, 9 ♀: 8,395%
6 ♂, 10 ♀: 3,918%
5 ♂, 11 ♀: 1,425%
4 ♂, 12 ♀: 0,396%
3 ♂, 13 ♀: 0,081%
2 ♂, 14 ♀: 0,012%
1 ♂, 15 ♀: 0,001%
0 ♂,16 ♀: 0,000043%

Wenn wir das also paritätisch besetzen, haben wir gerade mal eine Wahrscheinlichkeit von ca 14%, dass wir die besten Köpfe am richtigen Ort haben. Mir persönlich ist die beste Politik wichtiger, als die Frage ob der Minister einen Penis hat, oder nicht, da abseits von Lyndyn B. Johnson kein Politiker einen solchen für seine Arbeit benötigt hat.

Macht es nicht mehr Sinn, die Quote anhand der Parteimitglieder festzulegen? Wenn man dann beispielsweise sagt, dass die Frauenquote beim Kabinett um maximal 10 Prozentpunkte abweichen darf von der Quote in der Partei, dann haben wir zu 70% die richten Köpfe an der richtigen Stelle.

Natürlich weiß ich, dass ich das Modell vereinfach habe, aber der Effekt sollte sichtbar sein. Wenn wir also die Parität erreichen wollen, sollten wir etwas daran ändern, dass Frauen weniger in der Politik sind, anstatt nur an Spitzenpositionen rumzudoktorn.

Nehmen wir doch mal die FDP. Man stelle sich vor, die hätte nur 100 Mitglieder, 21 Frauen, 79 Männer. Jetzt sollen die sagen wir mal 4 Ministerien besetzen. Paritätisch bedeutet, dass man als Frau besser sein muss, als 19 andere Frauen. Als Mann muss man aber besser sein, als 77 andere Männer. Wenn man nun nicht gerade postuliert, dass das gleichwertig ist, weil Frauen deutlich klüger sind, als Männer, so kommt man zu dem Schluss, dass es für eine Frau deutlich leichter ist, an eine Spitzenposition zu kommen.
Die Wahrscheinlichkeit beträgt dann 17,206%, dass das bestmögliche Personal ausgewählt wurde.
Zu 79,415% wurde aber (mindestens) ein Mann nicht berücksichtigt, obwohl er besser qualifiziert als eine berücksichtigte Frau gewesen wäre.
Zu 3,378% wurde (mindestens) eine Frau nicht berücksichtigt, obwohl sie besser qualifiziert als ein berücksichtigter Mann gewesen wäre.

Bei dem aktuellen Frauenanteil in der FDP hat die Kombination von 3 Männern und einer Frau die höchste Wahrscheinlichkeit auf Fairnis, dicht gefolgt von 4 Männern. Alle anderen Kombinationen sind da eher mau.

2
Geschrieben am
(Geändert am 18. Januar 2023 um 21:07 Uhr)
Gast
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Als ob Ministerien je nach Qualifikation vergeben wurden. Ministerien werden nach Proporzen, Unterstützern in der Partei usw. zugeschanzt. Weiß noch jemand wie Kristina Schröder Familienministerin wurde? Genau, Jung wurde als Verteidigungsminister entlassen, war aber Hessen-CDU, also musste wieder jemand von der Hessen-CDU ins Kabinett, und das war Kristina Schröder. Das war ihre einzige Qualifikation, weil es nach Landesverbänden geht. Was Ursula von der Leyen schon für Posten hatte, aber auch Merkel oder de Maiziere, usw. das sollen alles Experten für ihren Bereich gewesen sein? Und die besten Köpfe kriegen wir eh nicht als Politiker, die besten Köpfe bezahlt schon längst die Wirtschaft. Wenn wir die besten Köpfe als unsere Regierung hätten, sähe es in diesem Land hoffentlich anders aus.

3
Geschrieben am
mischka
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@Gast: Erstens sprach ich nur von den besten Köpfen innerhalb der Partei, nicht des Landes, andernfalls wäre es ja irrelevant, wie hoch die Frauenquote innerhalb der Partei ist.
Zweitens: Dieser Proporz-Schwachsinn ist scheiße. Das sollte man komplett einstellen. Wenn man aber nun schon einen Proporz drin hat, wird die Aufnahme eines weiteren Proporz-Kriteriums die Lage nur noch verschlimmern, nicht verbessern.

Ich halte es für zu fatalistisch zu sagen: Die Auswahl der richtigen Leute ist eh disfunktional, da können wir es auch noch schlechter machen. Wenn du ausversehen in einen Laser guckst und einen Großteil deiner Sehkraft verlierst, wirst du ja auch nicht sagen, dass es jetzt eh egal ist, und noch mal in den Laser gucken, weil deine Augen nun ohnehin kaputt sind oder? Du wirst versuchen deine Augen reparieren zu lassen, wenn es aus welchen Gründen auch immer nicht geht, wirst du alles tun, um die Situation wenigstens nicht zu verschlechtern, oder?

2
Geschrieben am
ZRUF
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Danke @mischka!

Genau das ist der Punkt. Es geht mir um die fähigsten Köpfe. Das Dumme ist, dass @Gast natürlich recht hat mit seiner Aussage, dass es oft nach Proporz und nicht nach Qualifikation geht. Aber wie schon richtig angemerkt, durch noch ein willkürliches Kriterium die Chancen darauf, dass jemand qualifiziertes den Posten bekommt, noch weiter zu verringern ist keine wirklich gute Variante.

Viel mehr sollte man auch hier analysieren, warum Frauen weniger in die Politik gehen und versuchen an den Ursachen zu arbeiten. Allerdings kann ich mir schon vorstellen woher das kommt. Der Politalltag ist ein reines Hauen und Stechen, um sich selbst zu profilieren. Es kommt ja innerhalb der Parteien auch nicht unbedingt der klügste Kopf weiter, sondern der Durchsetzungsfähigste. Das ist einfach nicht jedermanns/-fraus Sache. Und leider wird sich das auch nicht so einfach ändern lassen.
Dazu passend auch dieses Interview mit Horst Seehofer (keine Angst sind nur 11 Sekunden).

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Geschrieben am
Sajoma
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@ZRUF: Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Sitzungen meistens zu unmöglichen Zeiten stattfinden, wenn man abends zB die Kinder ins Bett bringen muss oder gar noch zusätzlich arbeitet. Das trifft natürlich AUCH Männer, aber eben mehr Frauen.

Man könnte also, um mich nochmal an mischka zu wenden, die Hypothese aufstellen, dass die Frauen, die in die Politik gehen und darin auch bleiben, womöglich kompetenter sind als der durchschnittliche (!) Mann, der in die Politik geht - weil es für sie von Beginn an härter ist, sich darin durchzusetzen: wer unregelmäßig kommt, oder zwischendurch ganz ausfällt, bekommt keine wichtigen Ämter. (Ich persönlich halte von dieser Hypothese nicht so viel, aber sie zeigt eine Schwachstelle deiner Rechnung auf: nämlich die Grundannahme, dass die Stichprobe homogen und jeweils normalverteilt ist. Böse Zungen würden jetzt sagen, natürlich ist sie das nicht, Frauen sind schließlich viel seltener kompetent als Männer.)
Deine Argumentation geht außerdem davon aus, dass man erkennt, wer der geeignete Mensch für welchen Posten ist, ehe man ihm den Posten verleiht. Auch das ist, denke ich, im Einzelfall eine gewagte These. Ich habe Lambrechts einzelne Aktionen während ihrer Tätigkeit als Politikerin jetzt nicht minutiös verfolgt, muss ich gestehen, aber als Justizministerin ist sie mir eher positiv aufgefallen - jedenfalls erheblich weniger negativ denn als Verteidigungsministerin.
Mir wäre es schwer gefallen, von vornherein zu sagen, dass sie definitiv an diesem Amt scheitern würde. Umgekehrt wäre ich jetzt auch nicht auf Pistorius gekommen.

Zu deiner Eingangsfrage: In einer solchen Welt hätten wir wohl andere Probleme, als die Ministerien paritätisch zu besetzen. Ich möchte das Problem deshalb weiter überspitzen:
Was, wenn es nur eine Frau wäre? Sollten wir ihr 8 Ministerien geben? Ich meine: Ja!

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Geschrieben am
(Geändert am 19. Januar 2023 um 19:18 Uhr)
ZRUF
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@Sajoma
Zum einen habe ich deshalb auch bewusst geschrieben, dass man eben die Ursachen angehen muss, damit die Politik für Frauen interessanter / machbarer wird. Wobei ich - leider! - aus meinem Umfeld auch feststellen muss, dass Frauen häufiger als Männer auch generell kein Interesse am politischen Tagesgeschehen haben.

Ich halte nichts davon Frauen überproportional in Ämter zu hieven, weil man halt nicht mehr hat. Ich wäre wirklich dafür die Voraussetzungen zu verbessern um mehr Frauen in die Politik zu bekommen. Es gilt ja grundsätzlich, je mehr Leute sich aktiv in der Politik betätigen desto mehr fähige Köpfe hat es auch insgesamt. Und ganz ehrlich, wenn aus Zufall die von 16 Ministerien 13 von Transmenschen besetzt werden, weil die halt einfach die kompetentesten zu der Zeit sind (mathematische Wahrscheinlichkeiten jetzt Mal außen vor), dann sind das die richtigen. Um es ganz klar zu sagen: Es ist mir scheißegal, welches Geschlecht ein Politiker hat, solange er/sie/es seinen Job ordentlich macht.

Zu deiner Überspitzung: Wenn eine Frau 8 Ministerien alleine leiten kann, dann bedeutet das entweder:
- die Frau kann achtmal mehr leisten als Männer. Unwahrscheinlich
- die Frau kommt aufgrund der Überlastung durch gleich 8 Ministerien, die sie zu leiten hat unter die Räder und am Ende behauptet irgendeiner wieder: "Siehste Frauen können das nicht!" und damit erweist man den Frauen dann nur einen Bärendienst, obwohl sie vielleicht für 1-2 Ministerien die perfekte Besetzung gewesen wäre - sehr wahrscheinlich.
- die Frau kann die 8 Ministerien unter einen Hut bekommen. Dann erstens Hut ab! Und zweitens, es hätten nie 8 Ministerien werden dürfen, wenn die von einer Person geleitet werden können. Sprich hier wurden dann in der Vergangenheit Steuergelder verschwendet.

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Geschrieben am
mischka
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@Sajoma: Hier ein kleines Beispiel, wozu das führt:

Meine geliebte Alma Mater hatte die brilliante Idee, jedes Gremium zu mindestens 50% mit Frauen zu besetzen. Bei mündlichen Prüfungen müssten 3 Menschen die Prüfung abnehmen, also mindestens 1,5 Frauen, da halbe Frauen aber schwer zu kriegen sind, bedeutet das, dass 2 von 3 Mitgliedern weiblich sein müssen.

Anfangs waren 2 Informatik Professoren an der Uni, die waren in jedem Prüfungsausschuss. Immer!

Dann ist eine davon gegangen, und die Uni wusste sich nicht anders zu helfen, als immer eine Studentin zu berufen. Diese Studentin war in keinster Weise qualifiziert. Dann ist sie zweite Professorin an eine andere Uni gewechselt. Jetzt waren es zwei Studentinnen und ein Professor, der quasi alles alleine entscheidet.

Der Quatsch wurde geändert, die Regel existiert so nicht mehr. Jetzt sollen alle Ausschüsse aus mindestens einer Frau und mindestens einem Mann bestehen. Die dritte Person kann frei gewählt werden, allerdings soll im Semester gleich häufig ein 2:1 und eine 1:2 Ausschuß zustande kommen.

Sollten zu wenige Professorinnen existieren, wird mit Professoren und nicht mehr mit Studentinnen gefüllt.

Mittlerweile ist wieder exakt eine Professorin an der Uni und die ist derbe angepisst, weil sie in jedem beschissenen Ausschuß sitzt.

Es hat sich was gebessert, aber die Lage ist immer noch schlecht. Statt der Frau zu helfen, wurde ihre Lage durch die Quoten nur verschlechtert.

Und ebenso wäre es mir einer Frau, die 8 Ministerien bekäme.

Btw: Auch wenn es schwierig ist, einen Menschen die Eignung anzusehen, wird es immer noch nicht besser, wenn ich 60 oder mehr Prozent der potentiell geeigneten Kandidaten von vorneherein ausschließe.


Davon ab bin ich dafür, Frauen in der Politik besser Chancen zu geben, sodass sie Quoten in der Partei erhöht werden. Damit hätten wir mehr kluge Köpfe da wo wir sie brauchen. Aber das muss von unten passieren, nicht von oben, und genau hier baut die Politik regelmäßig Mist, weil immer wieder versucht wird, von oben herab zu agieren.

Es würde Frauen beispielsweise mehr helfen, wenn man Mädchen in der Schule gezielt fördert, damit sie sich mehr für mint Fächer interessieren, damit mehr Mädels mint Fächer studieren, sodass beispielsweise BASF mehr Wissenschaftlerinnen einstellt, die alle gut bezahlt werden. Wenn die Beschäftigten weiblicher werden, wird es der Vorstand auch.

Statt dessen machen wir nur Quoten im Top Management, was 99,999999% aller Frauen hat nicht tangiert. Reine sinnlose Symbolpolitik.

Ähnlich ist es in der Politik: Macht diese attraktiver die Frauen, und es werden natürlich und ohne Quoten mehr Frauen nach oben kommen. Das hilft dann aber nicht nur 8 Ministerinnen, sondern etlichen Frauen, die dann endlich die Politik mit gestalten können.

1
Geschrieben am
ZRUF
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Das BASF Beispiel kann ich sogar aus der Praxis bestätigen. Ich arbeite in einem weiblich dominierten (zumindest hier in der deutschen Niederlassung) Unternehmen.

Zwar ist der Country Manager aktuell wieder ein Mann (vor 1,5 Jahren war hier auch noch eine Frau), aber der hat 6 Leute, die direkt an ihn berichten, wovon 2 Männer sind und 4 Frauen. Von den Frauen sind 3 selbst Führungskräfte und 2 davon haben weitere Führungskräfte unter sich. Die beiden letztgenannten haben auch nur weibliche Führungskräfte unter sich.
Der Vollständigkeit halber, von den 2 männlichen Führungskräften hat nur einer weitere Führungskräfte unter sich. Der allerdings tatsächlich 5 Männer und eine Frau. Aber in dem Bereich haben wir auch keinen Frauenüberschuss.

Es braucht keine Quote, wenn man genügend qualifizierte Frauen in dem entsprechenden Bereich / Unternehmen hat.

Und um es nochmal zu sagen: Es ist mir wurst, ob jemand schwarz, weiß, gelb, rot, blau, trans, schwul, hetero etc. ist. Wenn die Person einen guten Job macht, dann macht die einen guten Job. Punkt!
Ich bin ein echter Verfechter der Chancengleichheit. Aber eben nicht der Gleichmacherei. Da ist ein himmelweiter Unterschied.

Und der Vollständigkeit halber. In meinem Team arbeiten nur Männer, aber 1. habe ich das Team so von meinem Vorgänger übernommen und bin glücklicherweise in jetzt über 4 Jahren von Wechseln verschont geblieben. Und 2. finde Mal Frauen im IT Service. Da kommen auf 100 Bewerber vielleicht 2 Frauen. Das ist halt auch die traurige Wahrheit. Dafür ist dann aber ein Latino, ein Asiate und ein Schwarzer in meinem Team. Und die sind alles super Leute und werden wie alle anderen auch einfach nach ihrer Leistung bewertet und nicht nach ihrer Ethnie.

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Geschrieben am
Sajoma
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@mischka: Ist deine Alma mater so klein, oder was ist bei euch los, dass ihr nur eine einzige Professorin habt?
Schräge Situation jedenfalls. Und um es nochmal deutlich zu sagen: das mit der Frau und den 8 Ministerien war Ironie. Natürlich würde man sie ihr nicht geben. Selbstverständlich bin ich auch der Meinung, dass man das Problem (idealerweise und hauptsächlich) von unten angehen muss, wenn ihr mit "von unten" meint, dass es bereits auf der Regionalebene (oder drunter) anfangen muss. Die Regularien dafür werden dann aber höchstwahrscheinlich dennoch von oben vorgegeben werden müssen.
Die spannendere Frage ist ja, wie kriegt man das hin?
Um mal bei mir selbst anzufangen: mich schreckt neben vielen anderen Dingen das ewige Gelaber ab. Habe genug Sitzungen mitbekommen, in denen es stundenlang nur um Kleinkrams ging, und das kann ich schon auf der Arbeit nicht leiden. Da fehlt bei mir einfach das Gefühl, ich könne etwas verändern, und dass ich damit auf Bundesebene einen (winzigkleinen) Einfluss auf die Frauenquote in der Politik habe, reicht als Grund nicht aus.
Spätestens, wenn ich Schicht arbeite und dann vll noch Kinder zu Hause haben werde, wäre mir das dann zu doof.

@ZRUF: Die Entwicklung, dass in weiblich dominierten Arbeitsbereichen auch die Chefetage weiblich wird, ganz automatisch, entspricht nicht so recht meiner persönlichen Erfahrung. Der Effekt ist jedenfalls ein recht langsamer: selbst Fachrichtungen wie die Gynäkologie haben beinahe ausschließlich (gefühlt) Chefärzte, und auch unter den Oberärzten ist meist noch ein deutlicher Männerüberschuss.
Bei anderen, ohnehin männerdominierteren Bereichen ist es dann eher noch schlimmer. Finde die Oberärztinnen! Und das, obwohl nicht erst seit gestern mehr Frauen als Männer Medizin studieren. (Ja, mir sind die Effekte dahinter durchaus bewusst, aber das ändert ja nichts an der Frage, wie man - wenn man das will - dafür sorgen kann, dass sich das ändert.)
Und natürlich macht das was mit einem, wenn man keine oder nur wenige Vorbilder des eigenen Geschlechts kennt.

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Geschrieben am
Gast
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Eine verordnete Quote, wie dass alle Ämter zur Hälfte mit Frauen zu besetzen sind, könnte zu folgendem führen. Erst hat man nur wenig Frauen und nicht das Gefühl, dass die besten den Job kriegen. Das ist frustrierend udn scheiße. Also überlegt man sich, wie kann ich mehr Frauen generell in die Partei kriegen, damit wir wieder mehr fähige Köpfe an der Sitze haben? Es entsteht so ein Leidensdruck endlich was zu ändern. Denn unter uns, die BRD gibt es seit über 70 Jahren, "von unten" hat es sich in der Zeit nicht geändert, auch wenn das der wünschenswerte Königsweg wäre.

Und warum es so wenig Frauen in den Parteien gibt? Na vermutlich wegen der Männer, die sich dort nicht benehmen:
https://www.rnd.de/politik/politikerin-silvana-koch-mehrin-berichtet-von-sexismus-in-der-fdp-B7R3EUBXSFAIDFJS52IEUPYHEU.html

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Geschrieben am
Klopfer
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Ich glaub nicht, dass das jetzt in großem Maße an grabschenden Männern liegt, so häufig sind die jetzt auch nicht, dass das das große Schreckgespenst für Frauen wäre, die sich noch nicht politisch betätigen. Es braucht schon eine gewisse Kombination an Persönlichkeitsmerkmalen, um sich politisch zu engagieren und dabei auch noch erfolgreich nach oben zu kommen (z.B. Hartnäckigkeit), und die wird man rein statistisch bei Frauen seltener finden. Hab auch von einer Studie gelesen, dass Männer in der Politik Konflikte sogar genießen, das trifft auf Frauen weniger zu. Wenn Frauen sich aber engagieren, haben sie bessere Chancen als Männer, nach oben zu kommen, weil nicht nur die Strukturen in den Parteien zumeist darauf ausgerichtet sind, Frauen bessere Chancen einzuräumen, sondern auch das Volk lieber Frauen als Männer wählt.

1
Geschrieben am
(Geändert am 20. Januar 2023 um 22:16 Uhr)

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