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#1317 von Klopfer

Das Studentenparlament (sorry, Studierendenparlament) der Freien Universität Berlin zwingt seine Mitglieder zum Gendern - zumindest wenn sie Anträge stellen wollen. Anträge werden nur bearbeitet, wenn "gendersensible Sprache" verwendet wird; selbst "Studentinnen und Studenten" reicht nicht aus, um diese Hürde zu nehmen. Die Regel wurde auf Initiative der örtlichen Juso-Hochschulgruppe eingeführt, ein Einspruch dagegen ist nicht möglich. Das Rektorat der Uni hat offenbar nicht vor, dem Stupa da reinzureden.

Link: [https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/fu-freie-universitaet-berlin-studentenparlament-setzt-gender-pflicht-durch-li.315374]
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ZRUF
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Lass uns das Neusprech erzwingen, sonst kommt noch einer auf die Idee ganz normal reden zu wollen.
Selbst der WDR hat ja scheinbar inzwischen gerafft, dass die Mehrheit der deutschen keine Lust auf Gendern hat...

2
Geschrieben am
Gast
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Naja, das Rektorat mischt sich halt nicht in innere Angelegenheiten ein, warum auch in ein Wespennest stoßen?

1
Geschrieben am
Sajoma
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War's Absicht oder ein Lapsus, dass sie im Titel Studentenparlament schreiben, im Untertitel jedoch Studierendenparlament...? Honi soit qui mal y pense.

1
Geschrieben am
Rakshiir
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Nachdem ich ja mal n Beitrag von einer Sprachwissenschaftlerin gelesen habe bin ich der Meinung alle die sowas so durchdrücken wollen gehören gefeuert. Und ja, da bin ich so direkt. Sie sagte ja, dass man Gendern und Sprache nicht von oben bestimmen kann oder soll, weil sich Sprache dann ändert oder anpasst wenn die Gesellschaft als Großes Ganzes diese Änderung will indem sie es einfach tut. Wer das also erzwingen will ohne dass die Gesellschaft das von sich aus möchte, der ist in seinem Job für mich falsch.
Mag sehr krass klingen, aber ehrlich, ich bins leid dass Leute meinen es sollen sich 95% der Gesellschaft anpassen verbiegen und ändern für 5%. So funktioniert keine gesunde Gesellschaft

4
Geschrieben am
ZRUF
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@Rakshiir

Genau so ist es auch.

Das gilt übrigens nicht nur für's Gendern. Eine Freundin im Rolli sagt auch, dass sie behindert ist und nicht körperlich beeinträchtigt oder sowas.

2
Geschrieben am
the_verTigO
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Ich hab auch immer noch nicht verstanden, warum das Wort "behindert" ein Problem darstellen sollte.
Es bedeutet doch lediglich, dass ich irgendwas aus irgendeinem Grund nicht machen kann.
Im Prinzip bin ich per Definition doch schon behindert, wenn die Oma vor mir auf der Rolltreppe an deren Ende einfach stehen bleibt und ich nicht an ihr vorbeikomme.
Wie mit allen anderen "kontroversen" Wörtern ist es doch auch hier so, dass diejenigen, die es tatsächlich abfällig verwenden, es entweder weiterhin tun oder auf ein anderes Wort wechseln, was sie dann ebenfalls abfällig verwenden.
Ein Rassist wird auch nicht weniger Rassist, wenn er bloß keine entsprechend behafteten Begriffe mehr benutzt.

3
Geschrieben am
Rakshiir
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@the_verTigO
Das ist ja exakt die Krux an der ganzen Nummer.

Ist nun was anderes wenn ein Wort in sich eine negative Geschichte hat (wie zB das Wort Eskimo für die entsprechenden Bewohner).

Aber generell: Das Wort ist nur dann ein Problem, wenn jemand das so empfindet. Und sorry, dann ist das nicht das Problem des Wortes.
Entweder hat es jemand in einem Tonfall oder Art genutzt die die Reaktion auslöst - und das änderst du nicht indem du das Wort verbietest, oder die Person ist einfach unfassbar empfindlich, wenn sie n Problem mit einem Wort hat. Deshalb die Sprache zu ändern ist bullshit.

Gibt da viele Beispiele für mittlerweile.

Ich erinner mich noch an das Sprichwort "Sticks and stones may break my bones, but words will never hurt me"

0
Geschrieben am
Klopfer
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Ist nun was anderes wenn ein Wort in sich eine negative Geschichte hat (wie zB das Wort Eskimo für die entsprechenden Bewohner).

Hat es die? War doch IIRC nur die Bezeichnung einiger Indianerstämme für die Bewohner aus dem Norden? (Das mit "Rohfleischfresser" oder so ist ja widerlegt.)

2
Geschrieben am
ZRUF
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Richtig. Es sind verschiedene Stämme. Bei uns hat sich aber Inuit eingebürgert. Dummerweise beschreibt das halt nur einen Teil.

Das ist aber genauso bei den Zigeunern. Sinti und Roma sind da auch nicht alles, was es an Zigeunern gibt. Aber der Begriff wird von diesen Gruppen abgelehnt und somit aus dem Sprachgebrauch verbannt.

Btw. ist das Wort Gipsy im Englischen eigentlich auch so problematisch wie Zigeuner bei uns? Hab' das bisher nie verfolgt.

1
Geschrieben am
Rakshiir
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@Klopfer
Ich hab irgendwo mal gehört dass das Wort Eskimo in der Geschichte genutzt wurde um die Menschen dort herabwürdigend zu nennen. Irgend sowas.
Heisst selbst wenn jemand heute das Wort selbst nicht so nutzt, weil sich denke ich sehr sehr viele nichtmal im Klaren sind dass es diese Historie gibt, ist eben für die Menschen das Wort mit historisch negativen Erfahrungen behaftet.

Da sehe ich dann schon einen Unterschied. Allerdings muss man an der Stelle dann das erläutern und erklären statt wie es im Moment oft üblich ist (mehr bei anderen Konstellationen) dann einfach direkt zu beleidigen oder anzugreifen.

Ich dachte immer die Systeme agieren auf "unschuldig bis das Gegenteil bewiesen wird" - was passt zu "im Zweifel für den Angeklagten"
Aber das gibts nicht mehr. Die Möglichkeit, dass jemand etwas nicht so meint wie andere es interpretieren wird ja heut oft nichtmal mehr in Erwägung gezogen, einfach drauf und ihn als -ist oder -phob bezeichnen. Das macht es bestimmt besser...

1
Geschrieben am
(Geändert am 13. Februar 2023 um 16:38 Uhr)
ZRUF
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Zu meiner letzten Frage: Gipsy scheint tatsächlich als problematisch gesehen zu gelten. (Siehe hier)

Allerdings wohl nicht so extrem wie bei uns Zigeuner. Interessanterweise ist die Alternative, die in dem verlinkten Artikel vorgeschlagen wird nur Roma. Heißt das nicht, dass die Sinti komplett hinten runterfallen. Ist da also noch extremer als bei uns, weil es eben nur eine der größeren Gruppen beschreibt.

Ich weiß ja echt nicht, ob das irgendwas besser macht.

1
Geschrieben am
Klopfer
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Das Kriterium, dass ein Wort benutzt wurde, um andere herabzuwürdigen, ist an sich natürlich schon schwierig als alleinige Rechtfertigung, ein Wort zu ächten. "Jude" war im Dritten Reich quasi ein Schimpfwort. "Alman" ist das türkische Wort für "Deutscher", aber wird hierzulande eigentlich nur abwertend benutzt. Bei beiden Wörtern kann man aber nicht generell befreit vom Kontext sagen, dass es tabu sein sollte, und so geht's mir auch bei Zigeunern, Negern usw. (Und umso mehr bei "Mohr", was meines Wissens nie vordringlich abwertend war.)

Da springt bei manchen Leuten eben wieder ein simpler Verbotsreflex an, als wenn das jetzt die Einstellungen ändern würde. Im Endeffekt wird man dann ein anderes Wort finden und ggf. ebenfalls abwertend benutzen.

3
Geschrieben am

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