Klopfers Link- und Lichtbild-Deponie



Hier gibt's kurze Kommentare, Links und Bilder - nicht nur von Klopfer selbst.

Hier steht, wie du selbst etwas posten kannst. Bitte beachte dabei die Regeln.

Zurück zur Hauptseite der Deponie


#1841 von Klopfer

In Sachsen kam es bei den Briefwahlstimmen in mehreren Wahlkreisen in Dresden und Radeberg zu versuchtem Wahlbetrug: Die Kreuze auf Stimmzetteln wurden überklebt und stattdessen wurden Kreuze bei der rechtsextremistischen Kleinpartei "Freie Sachsen" gemacht. Den Wahlhelfern fiel der Betrug bei der Auszählung auf. Es besteht der Verdacht, dass die Zettel aus zentralen Einrichtungen (wie Seniorenheimen) stammen und dort manipuliert wurden.

1 Punkt(e) bei 1 Reaktion(en)
Dir hat's gefallen? Dann erzähl deinen Freunden davon!

mischka
Kommentar melden Link zum Kommentar

Sie gäbe es in Sachsen nicht genug Leute die ohne Fälschungen rechtsextreme wählen...

2
Geschrieben am
Gast
Kommentar melden Link zum Kommentar

mei mei mei, die kriegen den Hals aber auch nicht voll, im internen Wettrennen haben die Thüringer sich als die rechteren erwiesen, aer damit wollten sich einige der Sachsen wohl nicht geschlagen geben.

1
Geschrieben am
ZRUF
Kommentar melden Link zum Kommentar

Aber warum die Stimmen für die Freien Sachsen? Mit 130 Stimmzetteln erreicht man da ja auch nix.
Irgendwie ziemlich dämlich das ganze.

1
Geschrieben am
mischka
Kommentar melden Link zum Kommentar

Insbesondere wenn man bedenkt, welche strafrechtlichen Folgen der Blödsinn hat.

1
Geschrieben am
Klopfer
Kommentar melden Link zum Kommentar

In einem Artikel hab ich gelesen, dass die Existenz der Freien Sachsen der AfD wohl den Wahlsieg in Sachsen geklaut hat: Die hatten nämlich etwa zwei Prozent der Stimmen gekriegt (offenbar auch ohne Wahlbetrug). Wenn die alle an die AfD gegangen wären, hätte die AfD die CDU überholt.

1
Geschrieben am
ZRUF
Kommentar melden Link zum Kommentar

Und hätte dann klar auch in Sachsen die Sperrminorität gehabt. Da hätte auch der Softwarefehler dann nimmer geholfen.
Und nicht falsch verstehen, man scheint ja die Wahlleitung auf die falsche Berechnung aufmerksam gemacht zu haben. Insofern gab es wohl auch wirklich einen Fehler. Aber sowas hätte Sachsen in dem von Klopfer dargestellten Fall wohl auch nicht mehr gerettet.

2
Geschrieben am
mischka
Kommentar melden Link zum Kommentar

@Klopfer: Sollen jetzt die Sachsen den richtig bescheuerten Nazis dankbar sein, dafür das die den Standartnazis Stimmen für die Sperrminorität geklaut haben?

2
Geschrieben am
Klopfer
Kommentar melden Link zum Kommentar

Ich rate den Sachsen lieber zu nichts, die hören sowieso nicht. Aber es ist halt schon deprimierend, dass im Endeffekt doch Rechtsextreme die einfache Mehrheit der Stimmen gekriegt haben.

1
Geschrieben am
ZRUF
Kommentar melden Link zum Kommentar

@Klopfer

Ich stimme dir vollends zu. Nur sehe ich halt auch, dass die Politik und die Medien es selbst verbockt haben. Man hat spätestens seit Pegida immer nur über die geredet, aber nicht mit ihnen und vor allem die Sorgen und Ängste nicht ernst genommen. Siehe auch später die Covidioten etc. Da hätte man viel mehr in den Diskurs gehen müssen!
Nur durch Argumente überzeugt man. Nicht indem man eine große Gruppe einfach verunglimpft.

Und wenn man jetzt überlegt, dass die rechten und linken Extreme zusammen Mehrheiten bilden könnten, dann wird einem Angst und Bange.

3
Geschrieben am
Klopfer
Kommentar melden Link zum Kommentar

Ja, das ist vollkommen richtig. AfD und BSW sind nicht so erfolgreich bei den Wahlen geworden, weil sie so geilen Wahlkampf gemacht haben, sondern weil die anderen Parteien (und die Medien) sich bei den Punkten, die die Wähler tatsächlich umtreiben, ständig weggeduckt, alles relativiert und kleingeredet haben.

Erst gestern war wieder ein Interview in der RBB Abendschau, wo ein Herr Oberschlau erneut die ganzen Allgemeinplätze abgelassen hat, so in dem Tenor "Die AfD-Wähler in Sachsen und Thüringen sind ja alle zu doof, um zu begreifen, wie dufte es ihnen eigentlich geht, und außerdem haben sie da sowieso keine Ausländer, also was beschweren die sich eigentlich?"
Jetzt find ich z.B. das "Der Ausländeranteil ist doch da echt niedrig, die kennen doch gar keine Ausländer, warum sind die dagegen?"-Argument total daneben. Erstmal gibt's ja durchaus Orte, die viele Flüchtlinge aufgenommen haben (bzw. aufnehmen mussten), und zweitens leben die Leute ja nicht in einem Vakuum. Die kriegen ja auch mit, wie es woanders läuft, und ich habe noch von keinem Ort gehört, wo sich die Lebensqualität der Anwohner durch die Flüchtlingsheime verbessert hat. Wenn sich dann irgendwelche Menschen hinstellen und in den Medien versuchen, so die Bedenken derjenigen abzubügeln, die das nicht wollen, dann muss man sich nicht wundern, wenn das zum Bumerang wird. Man macht sich nicht mal die Mühe, ihnen den Eindruck zu geben, dass man versucht, ihre Ängste und Sorgen zu verstehen und ernstzunehmen.

Mal als Berliner gesprochen: Ich lebe in Sichtweite dieser Hotel-Hochhäuser, das ist 10-15 Minuten zu Fuß entfernt. Ich fürchte, wenn die hier so viele zusätzlich (und auf so engem Raum) einquartieren, wird die AfD in Lichtenberg bei den nächsten Wahlen noch mehr Stimmen gewinnen, als an den BSW zu verlieren. Und das liegt dann sicher nicht daran, dass die Lichtenberger ja zu wenig Erfahrungen mit Ausländern hätten und aus dem Nichts heraus Ablehnung entwickeln.

2
Geschrieben am
(Geändert am 4. September 2024 um 16:46 Uhr)
Karteileiche
Kommentar melden Link zum Kommentar

Wie willst du mit Leuten diskutieren, die Argumenten gegenüber absolut unzugänglich sind? Da kannst du doch teilweise besser mit einer Wand reden, da gibts mit Glück ein Echo. Mit einigen wird man sicher vernünftig reden und ggfs auch deren Argumente sinnvoll zerpflücken können (oder auch umgekehrt), es dürfte aber ebenso viele geben, mit denen das eben nicht möglich ist.

1
Geschrieben am
Klopfer
Kommentar melden Link zum Kommentar

Ich frage mich, wie viele der Leute, die davon überzeugt sind, dass die anderen Argumenten gegenüber unzugänglich sind, es tatsächlich probiert haben, und wie viele sich das einfach so denken, weil sie sich dann nicht die Mühe machen müssen, auf die anderen zuzugehen. Und man kann sich natürlich auch fragen, inwieweit man selbst zugänglich für ihre Argumente wäre (die ja oft auch nicht ganz aus der Luft gegriffen sind). Wenn man immer nur davon ausgeht, dass nur die anderen sich bewegen müssten, weil man selbst ja schließlich die absolute Wahrheit gepachtet hat, kann das nichts werden.

Aber klar: Argumente sind nicht das beste Mittel, andere zu überzeugen. Emotionen sind da viel hilfreicher. Zu zeigen, wie die Russen in der Ukraine gewütet haben und wie kaltherzig sie Menschen gefoltert und umgebracht haben, wird sicher auch eher Unterstützung für die Ukraine hervorrufen als eine nüchterne Auflistung der Todesopfer und eine juristische Einordnung. Nicht umsonst hat man in der Flüchtlingskrise groß und breit ein Foto eines toten Migrantenjungen am Strand verbreitet, und im Gegensatz verhindert, dass Bilder von Kindern verbreitet werden, die von Migranten abgeschlachtet wurden, weil man genau wusste, dass das bei den Leuten verfangen würde.

Und Leute lassen sich außerdem eher von Menschen überzeugen, die sie a) mögen und mit denen sie b) insgesamt zu 90 oder 95 Prozent übereinstimmen (nicht unbedingt in dieser konkreten Sache, sondern insgesamt). Ronny Judenschreck wird sich nicht von Schlomo Finkelstein überzeugen lassen, sondern eher von Udo Fliesentisch. Hilft bloß nicht, wenn man Udo Fliesentisch auch verachtet und ihn dazu bringt, sich von der Mitte zu entfremden.

2
Geschrieben am
ZRUF
Kommentar melden Link zum Kommentar

Wie willst du mit Leuten diskutieren, die Argumenten gegenüber absolut unzugänglich sind? Da kannst du doch teilweise besser mit einer Wand reden, da gibts mit Glück ein Echo


Stellt sich halt die Frage, wie viele zu Beginn resistent gegen Argumente gewesen wären?
Wenn man jahrelang behauptet, dass man mit denen nicht reden kann, dann wird das auch eine selbsterfüllende Prophezeiung.

Je weniger man es überhaupt versucht, desto größer werden die Gräben und desto geringer die Chance wieder durchzudringen.

3
Geschrieben am
Karteileiche
Kommentar melden Link zum Kommentar

Ich frage mich, wie viele der Leute, die davon überzeugt sind, dass die anderen Argumenten gegenüber unzugänglich sind, es tatsächlich probiert haben

Mindestens einer. In meiner Firma hatte ich einen Leerdenker und einen, der so weit rechts außen ist, dass er liebend gerne sein Kreuz bei der N*DAP gemacht hätte.
Und bei beiden habe ich so oft auf Granit gebissen, dass ich nur noch Stummel in der Kauleiste hatte.

Okay, das war zwar in Niedersachsen, aber prinzipiell kommt das aufs gleiche raus.

0
Geschrieben am
(Geändert am 4. September 2024 um 19:32 Uhr)
ZRUF
Kommentar melden Link zum Kommentar

Die Fälle gibt es natürlich. Aber das gilt halt nicht für alle. Die Leute lassen sich ja oft in die eine oder andere Richtung beeinflussen. Das Problem ist oft, dass es umso schwieriger ist, je weiter die Grundannahmen auseinander liegen.

2
Geschrieben am
Klopfer
Kommentar melden Link zum Kommentar

Selbstverständlich wird man nie alle überzeugen können. Aber es wäre grundfalsch, nicht zumindest versuchen zu wollen, Leute aus der Ecke zu erreichen, denn man kann jetzt eben nicht davon ausgehen, dass z.B. 30 Prozent der Wähler in Thüringen und Sachsen alle inzwischen vollkommen verbohrt und gefestigt wären und gar nicht mehr empfänglich für Diskussionen.

1
Geschrieben am
(Geändert am 4. September 2024 um 20:18 Uhr)
Karteileiche
Kommentar melden Link zum Kommentar

Ich habe auch nie gesagt, dass das für alle gilt.

2
Geschrieben am
Sajoma
Kommentar melden Link zum Kommentar

Hm. Ich diskutiere gefühlt recht viel mit Menschen auch extremerer rechter Ansichten, weil ich zufällig ein paar kenne, und bei mir persönlich ist der Erfolg von Argumenten (aber auch Emotionen) wirklich sehr überschaubar gewesen.
Damit aufhören ist keine Option, aber die Aussage, dass wir zu wenig über die genannten Sorgen der Menschen gesprochen hätten, ist nur teils richtig.
Diskursverschiebungen gehen nicht nur in eine Richtung, aber dass ausgerechnet die SPD-geführte Regierung nach all der Zeit wieder nach Afghanistan abschiebt, ist für mich kein Beispiel für Verschiebung nach links. Und bringts was, damit da jetzt AfD-Wähler sich am Kinn kratzen und sagen: "Da schau her, die Nancy ist ja eine von uns, die Mitte ist rehabilitiert, dann wähl ich künftig natürlich SPD!" ?
That's not how any of this works.

0
Geschrieben am
Diiter
Kommentar melden Link zum Kommentar

That's not how any of this works.

Die dänische Sozialdemokratie zeigt, dass es sehr wohl funktionieren kann, wenn der Wähler das Gefühl hat, dass es nicht nur bei leicht durchschaubarer Symbolpolitik bleibt.

0
Geschrieben am

Nur registrierte Mitglieder können hier Einträge kommentieren.

Zurück zur Hauptseite der Deponie