Wie war dein Sommer? Ups, toxische Frage!
Es gibt wieder ein Tabu, über welches man nicht reden darf, und am Ende wundern sich die Medien, wieso Leute weniger miteinander sprechen.
Jedenfalls, so erzählt der Autor dieses Textes, habe er einen Freund gefragt, wie sein Sommer war. Und plötzlich springt eine (nicht näher eingeführte) Gesprächspartnerin aus dem Nichts und tadelt ihn, weil die Frage toxisch wäre:
Das sei ja eigentlich keine schöne, sondern sogar eine alles andere als sonnenstrandbeschienene Frage. Die Frage habe sogar einen stark ausgrenzenden Charakter. Denn sie impliziere bereits das Urlaubmachen im Süden, das Landhaus an der Côte d’Azur, und, so verstand ich meine Gesprächspartnerin, eine Scham für all die, die nicht schön mit der Familie in Urlaub fuhren. Weil man es sich nicht leisten könne! Und deshalb gar nicht die Möglichkeit eines schönen Sommers habe.
Die Frau projiziert mehr als ein Autokino. Wie kann man nur so viel in diese Frage reininterpretieren?
Mitglied
Ich bin sehr arm aufgewachsen, und in der Schule wurde jedes Schuljahr damit begonnen, dass jeder erst Mal erzählt hat, wir der Urlaub war.
Und jedes einzelne Mal musste ich passen, das war schon unangenehm. Wir hatten nie Geld für Urlaub, und am Ende wurde ich auch dafür ausgelacht. Also je nach Kontext, hat die Frau Recht.
Aber im Allgemeinen ist das natürlich keiner toxische Frage.