Japanische Wohnung für zeigefreudige Kochmuffel
Ich glaube, die wäre nichts für mich.
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Ich glaube, die wäre nichts für mich.
Ich finds jetzt auch nicht so schlimm. Auf jeden Fall ist es eine effektive Nutzung des verfügbaren Bauplatzes. Wenn das eine vollausgestattetet Küche drin und die Decke zum oberen Raum etwas niedriger wäre, dann das eine gute Wohnung, Vielleicht wirkt es im Video auch nur größer, aber sie scheint doch relativ geräumig zu sein.
Tagsüber ist man arbeiten udn nachts lässt man das Licht aus, wenn man erstmal draufsitzt, ist das Verfehlen ja praktisch ausgeschlossen. Man muss nemhen was man kriegt in einer Millionenmetropole wie Tokyo.
Wenn ich an die Arbeiterwohnungen in Osaka denke, die ich mal gesehen habe, dagegen ist das in Tokyo Luxus. In Osaka hatte man früher als Familie zwei Zimmer, eins wo man reinkam, Wohn- und Empfangszimmer. Und das zweite zum Schlafen/Kochen. Wobei Kochen halt hieß, man kann einen Reis- und einen Wasserkocher anschließen, einen Herd gab es nicht. Toilette auf dem Flur, teilen sich alle. Duschen/Baden? Ab ins Sento! Warme Mahlezeiten mit etwas Anspruch? Straßenküche! Wenn die umliegende Infrastruktur es möglich macht, warum nicht?
Die eigene Küche ist schon in fRage zu stellen. Wie rentable ist das denn in der Großstadt? Man muss dafür einen zusätzlichen Raum anmieten, heizen usw. Einen kleinen Kühlschrank kann man sich ja auch woanders noch hinstellen. Wie oft kocht man wirklich, wenn man jeden Tag für die Arbeit unterwegs ist? Wie viele nutzen das Angebot einer Kantine? Und für die Mietkosten des Extraraumes kann man am Wochenende auch mal essen gehen. Für Brot und Müsli braucht man keine ganz Küche.
So was stelle ich mir eher vor.
Ohne Frage ist das die schönere Wohnung, 6 Minuten von Shinjuku alleine ist schon Traum. Wir haben aber nichts über die Preise erfahren, um das besser vergleichen zu können. Vielleicht gibt es die erste Wohnung auch unschlagbar günstig?
Grad mal nachgeguckt in den Beschreibungen: Die erste Wohnung kostet 22 Millionen Yen, die zweite 61 Millionen Yen. (Bei der zweiten wird dann auch eine monatliche Tilgungsrate von unter 159000 Yen angegeben, also etwa 970 Euro. Wäre aber auch eine Laufzeit von über 30 Jahren.) Also schon ein Unterschied.
Allerdings wäre es bei den Preisen fast schon eine Überlegung wert, sich ein Akiya (verlassenes Haus) zu kaufen und zu renovieren.
Wenn wir die Stadt vs. Land Diskussion etwas wiederbeleben wollten: Die Überalterung und gleichzeitige Landflucht lässt die Preise für Häuser auf dem Land gen Null purzeln. Man kann verlassene Häuser zu Spottpreisen kriegen. In Japan sterben ganze Kleinstädte quasi aus. Nicht umsonst gab es hier kürzlich erst den Verweis auf die Insel der Katzen, die alle kastriert wurden, weil die alternden Menschen die Katzen bald nicht mehr versorgen werden können. Auch dort wird einiges frei. Tokyo wird nicht aussterben, wohl aber kleinere Ort etwas weiter weg.
Andererseits muss man auch sagen, die erste Wohnung für 22 Millionen Yen, das sind aktuell so ca. 135.000 Euro. Das ist für Wohnraum in der Stadt noch okay. Also so eine Wohnung will man natürlich nicht kaufen, sondern nur übergangsweise mieten, ich weiß aber nicht wie ausgeprägt das Mietwesen in Japan ist. Bei uns ja deutlich ausgeprägter als im europäischen Umland, aber Mieten in Japan, das habe ich gar nicht auf dem Schirm (weil das als Touri ja auch reichlich egal ist).
Erstaunlicherweise gibt's sogar Häuser, die man nicht mal ländlich verorten würde. Sicherlich nicht in den Innenstadtlagen, aber sogar in den Außenbezirken sind sie doch gar nicht so schwer zu finden, und das bei recht guter Anbindung (Bahnhof 10 Minuten zu Fuß entfernt und so). Ist dann auch wieder ne andere Situation als in Deutschland.
Was ich übers Mieten in Japan mitbekommen habe, ist schon etwas anders als hier, nicht nur wegen der üblichen Bestechungsgelder, die man dort zusätzlich an den Vermieter zahlt. Aber was am meisten auffällt: Es ist dort gar nicht so üblich, sehr lange in einer Mietwohnung zu bleiben. Ich habe mitbekommen, dass es dort absolut normal ist, nach ein, zwei Jahren umzuziehen, wenn einem die Wohnung oder das Haus nicht gehören. Wenn ich dann an meine Tante denke, die glaub ich seit Ende der 80er in derselben Plattenbauwohnung in Berlin lebt...
Übliche Bestechung an den Vermieter?
Aus welchem Grund besticht man seinen Vermieter?
Würde mich jetzt auch interessieren. Ist da Wohnraum so knapp, dass man mit der höchsten Bestechung den Zuschlag bekommen will?
Es ist da allgemein so üblich, dass man spätestens bei der Schlüsselübergabe einen Umschlag mit Extra-Geld an den Vermieter überreicht. Es ist keine Kaution (man kriegt das Geld nicht wieder) und kein Teil der Miete und es findet statt, wenn der Mietvertrag schon unterschrieben bzw. gestempelt ist. Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt eine rechtliche Begründung dafür gibt, aber offenbar ist das ganze Land der Meinung, dass es sich gehört, dieses Geld zu bezahlen.
In Griechenland hat man auch früher überall einen Umschlag abgeben müssen, beim Arzt, auf dem Amt... aber man rein, was man eben geben konnte. Also die Bestechung hatte keine festgelegte Höhe, arme Menschen konnten auch "bestechen" so wie reiche, aber haben halt weniger in den Umschlag getan. Insofern ist Bestechung auch etwas missverständlich, es waren mehr steuerfreie Abgaben in selbst gewählter Höhe.
Wusste nicht, dass die verlassenen Häuser näher an die Innenstädte ranrücken, spannend und zugleich zeigt es die rapide Überalterung der GEsellschaft samt dem Bevölkerungsschwund.
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Mitglied
Wäre für mich heute mit Familie auch nichts, aber als junger Student/ Single hätte ich so auch leben können, wäre glaube ich sogar etwas mehr Platz als damals bei mir, aber wahrscheinlich trotzdem viel zu teuer
Und das mit dem Klo find ich nicht schlimm, man muss ja die Vorhänge nicht aufmachen...
Ich hab auch Verwandte, die haben die Klos im EG OHNE Vorhang oder undurchsichtige Fenster, da kann wirklich jeder reingucken (gut, einer davon ist plattes Land, da guckt nur die Kuh, aber die andere ist mitten in Köln...)