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#1892 von Klopfer

Der Autor Clemens Meyer ist wütend, weil er für sein 1000-Seiten-Buch "Die Projektoren", an dem er zehn Jahre gearbeitet hatte, nicht den Deutschen Buchpreis 2024 auf der Frankfurter Buchmesse gewonnen hat, sondern Martina Hefter mit "Hey guten Morgen, wie geht es dir". Er soll laut geflucht und gerufen haben, dass es eine Schande für die Literatur sei, dass sein Buch nicht prämiert wurde. Außerdem soll das Wort "Wichser" gefallen sein.

Im Spiegel-Interview hatte Meyer erzählt, dass er wohl mit dem Preisgeld (immerhin 25.000 Euro) und den positiven Auswirkungen auf die Verkaufszahlen gerechnet hatte, um Scheidung und 35.000 Euro Steuerschulden zu bezahlen. Jetzt wird daraus wohl nichts, und viele dürften jetzt auch eher davon Abstand nehmen, ein Buch von ihm ins Regal zu stellen.

(Aber mal ehrlich. Ein Buch mit 1000 Seiten? Labertasche.)

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Der Elch
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Mit der Vergabe eines Preises zu rechnen, um ausstehende Rechnungen zu begleichen, ist auch wirklich ausgesprochen dumm.
Ich rechne ja auch nicht mit dem Preisgeld für den Nobelpreis für Physik, um meine Gerichtskosten zu tragen.
Vielleicht sollte er einfach ein gutes Buch in angemessener Länge schreiben, dass die Leute kaufen, auch ohne Preisträger.

0
Geschrieben am
Klopfer
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Der kann sowieso froh sein, immerhin war sein Buch auf der Nominiertenliste. Dass er einen Verlag für den Wälzer gefunden und zumindest schon Aufmerksamkeit im Literaturbetrieb bekommen hat, dass er überhaupt nominiert wurde, ist schon weitaus mehr Glück, als 99,99 Prozent aller Autoren je erfahren.

1
Geschrieben am
mischka
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Ich habe was ähnliches versucht und meiner Bank meinen zukünftigen Gewinn im Casino von Monte Carlo als Sicherheit für einen Kredit angeboten, aber diese engstirnigen Pessimisten wollten nicht drauf eingehen. :wuuut: Alles Arschlöcher!

2
Geschrieben am
Gast
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Ach michka, ist doch klar, dass das denen nicht reicht, überleg mal, was Du an Wechselkursverlusten und Einfuhrzöllen zahlen musst, da bleibt ja praktisch nichts von übrig... wenn du jetzt hingegen dein Erstgeborenes dazugelegt hättest...

2
Geschrieben am
mischka
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Naja, es ist so:

Es gibt zwei Möglichkeiten:

Entweder ich gewinne 10 Millionen Euro, oder ich gewinne nicht. Zwei Ereignisse. Also ist die Wahrscheinlichkeit für beide Ereignisse 50%, wie beim Münzwurf. Wenn ich zwei Mal spiele, gewinne ich die 10 Millionen auf jeden Fall.

Und auch nach Steuer, sollte ein Kredit von einer Millionen doch wohl drin sein sein, oder nicht?

(Obiger Satz stammt aus einer Klausur, die ich kürzlich habe schreiben lassen, die Schüler müssten die Denkfehler (Plural) aufzeigen und erklären, warum es falsch ist. Leider sind viele nur auf einen Fehler gekommen :-( )

2
Geschrieben am
(Geändert am 22. Oktober 2024 um 9:22 Uhr)
O.W.
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@mischka:
Lass mich raten: Der Fehler, der häufig übersehen wurde ist der, dass selbst wenn die Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn 50% wäre (was sie natürlich nicht ist), man mit zwei Versuchen eben nicht garantiert gewinnen würde, sondern nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 3/4?
Sollte das anders sein sind Deine Schüler fundamental anders als meine :lehrer::rolleyes::lach:

0
Geschrieben am
(Geändert am 22. Oktober 2024 um 10:00 Uhr)
mischka
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@O.W. Ganz genau! Ich mag solche logischen Erkläraufgaben, in der jemand mit dem Inbrunst der Überzeugung Nonsense redet, und die Schüler erklären müssen, warum das Bullshit ist. Das zwingt die darüber nachzudenken und meine Schüler lernen nicht einfach nur irgendwelche Rechenwege auswändig. Um hier zu argumentieren, muss man die Sache verstanden haben.

2
Geschrieben am
Gast
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So so, aber der Gewinn ist dann eher sowas wie Schrödingers Katze, er ist halb da und hala nicht, aber nachsehen darf man auf keinen Fall xD

Aber bei der Argumentation des Schülers muss ich ans Hütchenspiel denken. Da kann man seinen Einsatz verdoppeln, und nur mal angenommen, es würde dabei nicht betrogen werden und die Kugel bleibt unter einem der Hütchen, selbst dann ist das Spiel noch unfair, weil es drei Hütchen gibt und nicht zwei, der Gewinn also verdreifacht werden müsste. Das Hütchenspiel ist somit sogar unter "fairen" Bedinungen (dass nicht geschummelt wird) immer noch zu Ungunsten des Spielers, der auf ein Hütchen wettet.

1
Geschrieben am
Der Elch
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Derailing vom Feinsten, sorry. Jaaa, ihr seid Lehrer, man hats ja verstanden. 🙄

@Klopfer
Die Frau meines besten Freundes hat während Corona/Elternzeit angefangen einen Liebesroman zu schreiben. Also so richtige Schnulzenkacke mit ganz viel hurr durr fickificki. Nicht mein Genre.

Interessanterweise hatte sie dann _wirklich_ hart versucht das unter die Leute zu bringen und einen Verlag zu finden. Keine Chance, denn die Geschichte hatte sie in der Antike angesiedelt. Das wollte aber keiner haben, bis ihr jemand aus so einem "Hobbyautorenforum" empfohlen hat, sie solls doch in einen Arztroman umschreiben, weil sie ist ja Ärztin. Und man Ende hat sie zwar einen Verlag gefunden, aber von der eigentlichen Geschichte ist quasi nichts übrig geblieben und verkauft hat "sie" bis jetzt etwa 80 Exemplare in zwei (oder drei?) Monaten.

Und ich kenne auch aus deinen Erzählungen das Leiden der jungen Authoren. Da hat man wahrlich keine Lust ein eigenes Buch zu schreiben.

Und der aufgeblasene Windbeutel soll wirklich die Luft anhalten.

2
Geschrieben am
Gast
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Der Markt ist halt auch überschwemmt mit Büchern. Was allein an Kinderbüchern mit magischen Schulen seit Harry Potter rauskam, passt in keine Bibliothek mehr... aber es wird halt auch immer schwieriger, etws neues und originelles zu schaffen.

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Geschrieben am
Klopfer
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Jetzt hat Clemens Meyer immerhin den Bayerischen Buchpreis gewonnen, für den auch Martina Hefter nominiert war.

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Geschrieben am
ZRUF
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Hat das Rumheulen also doch noch was gebracht? Gab's damit den Trostpreis? :P

0
Geschrieben am

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