Klopfers Link- und Lichtbild-Deponie



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#750 von Klopfer

Diese neuen Sprachregelungen sind so ein hanebüchener Kokolores, und für so etwas geht mein Steuergeld drauf. :facepalm:

Nach dieser soll zum Beispiel nicht mehr der Begriff „Asylbewerber“ verwendet werden. Er sei irreführend, weil ein Grundrecht auf Asyl bestehe. Besser sind nach Auffassung der Autoren die Bezeichnungen „Asylsuchende“ oder „Schutzberechtigte“.

Setzen, sechs. Recht auf Asyl hat man nur bei Verfolgung. Und die sind bei der Senatsverwaltung für Justiz untergebracht? :rumms:

Mit dem Begriff „Armutsmigration“ werde vor allem eine vermeintliche Einwanderung in die Sozialsysteme betont, die gesetzlich aber ausgeschlossen sei.

Wer fühlt sich da nicht erinnert an Christian Morgensterns "Palmström"? "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf."

Link: [https://www.berliner-kurier.de/berlin/beamte-sollen-nicht-mehr-schwarzfahrer-sagen-li.106569]
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Shoshana
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Naja, ich finde sie haben ja schon Recht beim "Asylbewerber". Auf Asyl bewirbt man sich nicht. Man beantragt es.

Dass es keine Armutsmigration geben soll finde ich allerdings sehr seltsam. Denn est ist ja nunmal eine Tatsache, dass Menschen, die in ihrer Heimat keine Lebensgrundlage haben migrieren. Das kann ja auch bedeuten, sich auf nen Arbeitsplatz zu bewerben. Oder jemanden zu heiraten der aus nem reicheren Land kommt. Aber der eigentliche Migrationsgrund ist dann eben doch die Armut. Und illegale Migration gibts ja auch noch. Die Logik "das ist verboten, deshalb gibts das nicht" ist eben auch nunja... nicht logisch.

0
Geschrieben am
Klopfer
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Naja, ich finde sie haben ja schon Recht beim "Asylbewerber". Auf Asyl bewirbt man sich nicht. Man beantragt es.

Asylbeantrager klingt aber bescheuert. (Und ich erinnere mich, dass der Begriff damals ebenfalls aus PC-Gründen eingeführt wurde, weil man nicht mehr wollte, dass von "Asylanten" gesprochen wird.)
Die Argumentation bei diesen Pappnasen geht ja deutlich weiter. Für die ist ja gleich jeder, der Asyl haben will, auch gleich "schutzberechtigt". Aber da Asyl nun mal nur unter bestimmten Voraussetzungen gewährt wird, besteht dieses Recht auf den Schutz nicht immer. :schulterzuck:

Dass die Einwanderung in Sozialsysteme gesetzlich ausgeschlossen wäre, ist ja nun wirklich auch eine Illusion. Viele ausreisepflichtige Ausländer kriegen eine Duldung, die oft verlängert wird, und damit beziehen sie auch staatliche Leistungen. Nach 18 Monaten sind sie damit Sozialhilfeempfängern gleichgestellt, tw. sogar besser, weil sie nicht bzw. kaum sanktioniert werden können. Und nach 18 Monaten Duldung haben sie auch Anspruch auf eine Aufenthaltserlaubnis. Nur weil die Form der staatlichen Zuwendungen dann nicht so heißt wie "Sozialhilfe" oder "Arbeitslosengeld II", so sind es faktisch doch Sozialleistungen.

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Geschrieben am
(Geändert am 23. September 2020 um 15:10 Uhr)
Shoshana
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Aber "Asylant" bezeichnet(e) doch jemanden, der bereits Asyl gewährt bekommen hat. Da als Alternative "Schutberechtigte" einzuführen find ich ja ok. Und Asylsuchende klingt auch weniger bescheuert als Asylbeantrager.

Ich finde die deutschen da ja eh total hinterhältig. Asylverfahren dauern ewig, dann wenn die Leute sich eingelebt und deutsch gelernt haben, dann werden sie völlig willkürlich abgeschoben. Da werden Leute mit 18 abgeschoben, deren Eltern nur eine Duldung hatten, die das deutsche schulsystem durchlaufen haben, andere werden jahrelang irgendwie dagelassen weil man sie nicht abschieben will/kann.
ein faires und schnelles Asylverfahren und dann - sollte jemand kein Asyl bekommen - eine zügige Abschiebung ist für alle Beteiligten sinnvoll. Und dafür dann anständige, legale Migrationsmöglichkeiten schaffen.
Das kriegt Deutschland aber irgendwie nicht hin - von der EU ganz zu schweigen.
Außerdem wäre es nett, wenn wir über Lieferkettengesetz, Handelsverträge, CO2-Preis etc uns mal kollektiv weniger scheiße verhalten würden, sodass das Leben auch in anderen Regionen der Welt lebenswert ist. Dann sehen sich vielleicht gar nicht so viele Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen.
Und achja, Diktatoren noch Geld hinterherzuschmeißen und die Zivilbevölkerung alleine lassen ist auch ne Praktik die wir gerne im letzten Jahrhundert hätten lassen können.

0
Geschrieben am
Klopfer
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Aber "Asylant" bezeichnet(e) doch jemanden, der bereits Asyl gewährt bekommen hat.

Das war die offizielle Begründung, aber es wurden ja damit aus den Asylantenheimen Asylbewerberheime, was wiederum andeutet, dass "Asylant" (auch?) im allgemeinen Sprachgebrauch für Leute benutzt wurde, denen noch kein Asylstatus zugestanden wurde.

Diese ganze "Wir führen neue Wörter ein, weil die alten zu schlechte Konnotationen haben"-Strategie geht halt einfach nicht auf, weil die neuen Wörter irgendwann auch verbrannt sind, und das wird so lange bleiben, bis die Gründe für die schlechte Konnotation nicht beseitigt werden.

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Geschrieben am
(Geändert am 23. September 2020 um 19:49 Uhr)
Gast
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Das mit den Begriffen dreht sich ja immer weiter, solange man sich Begriffe kaputtmachen lässt. Das Problem ist doch weniger der Begriff, als dass er von anderen negativ benutzt wird. Hatten wir ja schonmal die Diskussion, man muss Begriff wieder positiv besetzen. Denn sonst passiert mit dem neuen Begriff dasselbe wie mit dem alten...

Und ja, volle Zustimmung zu Shoshana, Asylverfahren müssten wesentlich schneller laufen und Konsequenzen haben. Wer wirklich Asyl verdient, soll es bekommen, wer nicht sollte immerhin schnell davon erfahren und wieder zurückgehen. Und ja, eine gergelte Einwanderungspolitik tut dringend Not. Dann würden sich auch bestimmte Protestparteien von selbst erledigen.

1
Geschrieben am
Klopfer
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Richtig. Allein dadurch könnte man die AfD unter 5 Prozent drücken, weil denen ein wichtiges Thema wegbräche.

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Geschrieben am
Shoshana
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Diese ganze "Wir führen neue Wörter ein, weil die alten zu schlechte Konnotationen haben"-Strategie geht halt einfach nicht auf, weil die neuen Wörter irgendwann auch verbrannt sind, und das wird so lange bleiben, bis die Gründe für die schlechte Konnotation nicht beseitigt werden.


Stimme ich dir voll und ganz zu. Manchmal tut ein richtiger cut aber auch gut (Beispiel N-Wort).
Das zieht aber auch alles nur, wenn es Wörter sind, die "nur" negativ konnotiert sind. Gibt auch Wörter die eben Dinge falsch ausdrücken, man ist eben nicht "Asylbewerber", man bewirbt sich ja einfach nicht. Ich finde auch "Pflegekraft" besser als "Krankenschwester", weil es ja durchaus auch Männer mit dem Beruf gibt.
Natürlich ist es fatal, zu denken, die negativen Konnotationen verschwinden, wenn man einfach einen neuen Begriff einführt oder es wird weniger diskriminiert, nur weil wir jetzt Mitarbeitende statt Mitarbeiter sagen, aber Sprache ist ja schon auch mächtig und Sprache löst eben auch Assoziationen aus. Und wenn die Asssoziationen eben faktisch falsch sind, dann muss man auch mal den Begriff ändern. Alleine betrachtet bringt das natürlich gar nichts, aber wenn man das Problem holistisch angehen will, gehört das eben auch dazu.

0
Geschrieben am
Gast
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Stimme Dir schon zu insofern, dass ein Begriff eine Sache nicht falsch beschreiben sollte. Es ist aber schon seltsam, dass man Neger nicht sagen darf, aber Schwarzer ist okay? Das erste lateinisiert doch nur das zweite. Mir ist klar, dass mit dem einen andere Assoziationen verbunden sind als mit dem anderen aber vom Wortsinn tun beide das gleiche, eine Farbe zu beschreiben. Brauner können wir nicht sagen, das ist schon einer anderen Gruppe von Mitbürgern vorbehalten... wobei, vielleicht gibt es ja auch braune Schwarze...

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Geschrieben am
Veria
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Als ich vor vielen, vielen, vielen Jahren, da war ich noch mindestens einen halben Meter kleiner als jetzt, meine Mutter fragte, wie man denn einen Mann nennt, der beruflich das macht, was eine Hebamme macht, da sagte sie nach kurzem Überlegen: "Hebamme. Das Wort heisst so."

Dieses kurze Gespräch hat meine Sicht auf gendergerechte Sprache nachhaltig geprägt, und das zu einer Zeit, in der noch niemand von Gender auch nur gehört hatte.

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Geschrieben am
Shoshana
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Meine google-Suche hat das Wort Entbindungspfleger ergeben. Hab ich aber auch noch nie gehört.

Nachtrag: meine weitere Recherche hat ergeben, dass auf Englisch auch männliche Entbindungspfleger "midwife" heißen. wikipedia sagt:

The word derives from Old English mid, "with," and wif, "woman," and thus originally meant "with-woman," that is, the person who is with the woman (mother) at childbirth. The word refers to midwives of either gender.


@Gast: manchmal ist ein Wort so derart negativ aufgeladen, dass man einen Neuanfang versuchen sollte.

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Geschrieben am
(Geändert am 24. September 2020 um 1:51 Uhr)
Sajoma
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Ich finde es irgendwie spannend, wenn Männer in Berufe gehen, die einen so ausgeprägt weiblichen Hintergrund haben wie die der Hebamme oder Krankenschwester, dass es sich auch im Begriff niedergeschlagen hat. Heißt nicht, dass ich sie zwingen will, den Begriff für sich selbst zu nutzen, aber realistisch betrachtet wird es ihnen passieren, dass sie dann mit einem ursprünglich weiblichen Begriff angesprochen werden. Ich kenne zwar leider keine männlichen Hebammen, aber einige männliche 'Schwestern' (und im Umkehrschluss auch einen weiblichen Kaufmann), und ich habe nicht den Eindruck, dass sie die Sache sonderlich humorlos nehmen. Das ist dann das, was Veria auch beschreibt: gelebte gendergerechte Sprache. Es geht nämlich in beide Richtungen - Bauarbeiter und Hebammen beiderlei Geschlechts, vereinigt euch...

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Geschrieben am
Rakshiir
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Wie war das?
Geschlechter sind wie die Zwillingstürme in New York, früher gab es mal zwei, heute ist es ein heikles Thema...

Gibt mittlerweile echt zu viele Themen, bei denen in eine Richtung alles erlaubt ist, in der anderen Richtung isses aber n Grund den Mob nach jemandem zu schicken... wir haben einfach zu wenige echte Probleme im Alltag, deshalb werden Dinge zu Elefanten aufgeblasen. Corona ist auch ein gutes Beispiel für mich, wenn ich sehe wieviele sich über welche Dinge aufregen (wie ne verdammte Maske zu tragen), dann hab ich echt das Gefühl uns geht es zu gut.

2
Geschrieben am
Gast
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Bauarbeiter und Hebammen beiderlei Geschlechts, vereinigt euch...


und zeugt viele glückliche Kinder ^_^

@Shoshana, wenn ein Wort so vrbrannt ist, kann man einen Neuanfang wagen. Es wird aber nichts helfen einfach nur das Wort zu tauschen, man muss auch was tun. Aber das sagtes Du ja auch schon.

Und natürlich gibt es Wörter die sidn einfach negativ beladen, weil wir etwas negatives damit beschreiben wollen. Mörder, Straftäter usw.

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Geschrieben am
ZRUF
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Also dem Text nach zu Urteilen werden ja Asylsuchende und Schutzbedürftige gleichgestellt. Das ist natürlich idiologischer Nonsense. Asylsuchende finde ich jetzt grundsätzlich aber auch passend als Bezeichnung, ohne dass ich persönlich einen Grund sehen würde bestehendes zu ändern.

Der Rest in dem Artikel ist aber nur noch verblendeter Wahnsinn. Selbst im Artikel schreiben die von Neusprech.

Erinnert mich aber auch gleich an diesen Artikel , dass Mars den Namen und das Logo von uncle Ben's ändert, weil ja böse und rassistisch...

Unsere Welt scheint trotz Pandemie keine echten Probleme zu haben...

1
Geschrieben am
IdefixWindhund
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Warum schmeißt man nicht die komplette deutsche Sprache in den Reißwolf, ... ich meine Papiervernichtungsmaschine (Reißwolf beleidigt Wölfe, und stellt Sie als Bestien dar!), und baut die Sprache gleich von Grund auf, neu auf.

Die deutsche Sprache hat ja bald mehr Baustellen wie BER + S21 zusammen. :trollface:

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Geschrieben am
Sir of Toastland
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Die deutsche Sprache hat ja bald mehr Baustellen wie BER + S21 zusammen.

Wie Leute die "wie" nutzen wo ein "als" hingehört? :P

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Geschrieben am
IdefixWindhund
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Ich bin ungewollter Unterstützer dieser Idee ;)

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Geschrieben am
Sajoma
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Für den Reißwolf hätte ich ja eine andere Verwendung... Sie hat mit Leuten zu tun, die Sprache vergewaltigen. Mehr möchte ich dazu ohne meinen Anwalt nicht sagen.

2
Geschrieben am
Rakshiir
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Wenn wir Sajoma einen Reißwolf beschaffen, vielleicht gibts danach die Änderung garnicht... und die Berliner Verwaltung hat die Chance kompetente Leute zu suchen...

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Geschrieben am
ZRUF
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Bei schwarzen Menschen handelt es sich nach Auffassung der Autoren nicht um die Beschreibung einer Hautfarbe, sondern um eine politische Selbstbezeichnung „für Menschen, die Rassismuserfahrungen machen“. Um dies kenntlich zu machen wird das „s“ in Schwarz groß geschrieben.

Das ist auch geil. Wir hatten das in einem Gruppenchat besprochen. Und das ist echt so rüber gekommen, dass manche gemeint haben, dass Schwarzer jetzt für jeden mit Rassismuserfahrungen gilt. Egal welche Hautfarbe.

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Geschrieben am
IdefixWindhund
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@Sajoma
Mit "Reißwolf" beleidigst du Wölfe, und stellst Sie generell als Bestien dar! :pfeif:

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Geschrieben am
Sajoma
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@IdefixWindhund: Wenn die Wölfe so zimperlich werden, dass sie das stört, werden sie dem Begriff Wolf, geschweige denn Reißwolf, nicht mehr gerecht, werden dementsprechend nicht mehr damit gemeint sein und können sich konsekutiv auch nicht davon beleidigt fühlen. Problem gelöst.

1
Geschrieben am
ZRUF
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Die Wolfenden bitte sehr! Nicht das gendern vergessen.

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Geschrieben am
IdefixWindhund
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Wolfenden* so viel Zeichen muss sein ;)

2
Geschrieben am
Sajoma
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Bitte, bitte. WölfInnenden*, wir leben doch im Zeitalter des generischen Femini...Innentums*, oder so.

2
Geschrieben am
ObsidJan
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Im Plural bitte die Wolfgang!

2
Geschrieben am
ZRUF
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Ich finde ja auch echt den Binnenstern schon echt anstrengend.
Vor allem, wenn vom KVR in München nichtmal die persönliche Anrede im Anschreiben steht.

Da kommt dann:

Sehr geehrte*r Verkehrsteilnehmer*in


Man könnte das Problem auch einfach lösen indem man sehr geehrter Herr Gschaftlhuber oder sehr geehrte Frau Hinterwäldler schreibt. Dann könnte man sich das sinnlose Gendern auch sparen... aber nein, man nimmt eine generische Anrede, obwohl im Briefkopf explizit "Herrn" steht... Also könnte ich mich auch schon diskriminiert fühlen, wenn ich mich als trans, nicht operiert sehen würde...

WAS FÜR EIN HANEBÜCHENER SCHWACHSINN!!!

1
Geschrieben am
Sajoma
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Mir kam gerade der erschreckende Gedanke, dass es dazu früher oder später grammatikalische Regeln wird geben müssen. Wo steht der Stern denn nun korrekt? Wann nutze ich das generische Femininum, wann das Binnen-I, und wie sind da die semantischen Unterschiede...?

Also doch keine Kinder kriegen. Viel zu riskant.

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Geschrieben am
Shoshana
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Oh nein, Hilfe, Sprache verändert sich. :schluchz:

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Geschrieben am
Klopfer
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Dass Sprache sich verändert, ist ja nur natürlich, aber hier wird die Änderung von oben oktroyiert und ist kein natürlicher Prozess. (Wie soll es auch einer sein, wenn sich die ganzen Sachen im Prinzip nur schriftlich zeigen; dieser künstliche Glottalstop ist da auch nutzlos.) Und die allermeisten Deutschen (selbst im linken Spektrum) lehnen das vehement ab, und das mit Recht.
(Eben war in einer Talkshow im RBB Jan Josef Liefers zu hören, der darüber redete, wie verwundert er nach der Wende war, dass im Westen Frauen so viel Wert darauf legten, z.B. als "Lehrerinnen" bezeichnet zu werden. Den Frauen im Osten war dieser ganze Schnulli scheißegal, die waren ganz selbstverständlich ins Berufsleben eingebunden und brauchten das nicht, um sich sichtbar zu fühlen. Daran fühle ich mich jetzt bei dieser ganzen Gendersterndiskussion auch erinnert.)

3
Geschrieben am
Rakshiir
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Ist doch auch Blödsinn. Leute sind nicht weniger Rassistisch, nur weil man den Negerkuss nicht mehr so nennen darf. Als ob das Wort bestimmt, wie negativ man es nutzt, oder wieviel Rassismus/Hass man da drin unterbringt. Genauso wird man nicht Respekt gegenüber Frauen vergrößern, oder die Gleichberechtigung, weil man nun Berufe mit zwei verschiedenen Bezeichnungen ausstattet, je nachdem welches Geschlecht die Person hat (und bei dem aktuellen Trend mit den 3 milliarden verschiedenen Geschlechtern, wirds irgendwann noch besser).

Meiner Meinung nach sind wir an vielen Stellen am Punkt, wo zu viel über Themen gesprochen wird, und sie deswegen aktuell bleiben. Je mehr über das Thema geredet wird, desto mehr isses nicht gelöst, weil die andere Seite eben dann genauso Grund hat weiter dagegen zu reden. Natürlich gibts nen Punkt, wo ein Missstand groß genug ist dass man reden muss, aber ich finde bei einigen Themen aktuell pienzen sich Leute ins Koma, und verbessern absolut garnix - falls sie das überhaupt wollen, manche wollen meiner Meinung nach nur die Aufmerksamkeits, die Likes online, Clicks...
Siehe Polygon, die wieder n Artikel rausbringen, dass man das neue Harry Potter Spiel boykottieren solle, weil ja Rowling (die nichtmal direkt in der Entstehung beteiligt war) Transphob wäre. Ob das stimmt isn anderes Thema aber... wenn man nur deshalb Dinge nicht kauft, weil jemand in der Entstehungskette irgendwas blödes macht, dann kannst doch heut nix mehr kaufen. Praktisch jede große Firma hat Dreck am Stecken, unterbezahlt irgendwen, oder achtet nicht auf Umweltschutz, macht irgendwas dubioses weil sie am Ende nur am Profit interessiert sind... so eine Einstellung entlockt mir nur ein Kopfschütteln, zumal das eine Seite ist die dann Last of Us 2 hochjubelt, wo einige Fans mit gutem Grund angepisst waren, aber da waren dann die Fans die bösen...

1
Geschrieben am
(Geändert am 30. September 2020 um 6:51 Uhr)
Shoshana
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sitzen zwei Homosexuelle im Flugzeug. Sagt die eine zur anderen: jetzt haben sich bestimmt alle Männer vorgestellt. Antwortet die Pilotin: und dass wir keine Passagiere sind, hätte auch niemand gedacht.


Sprache prägt nunmal wie wir Dinge sehn.
Mein Kommentar bezog sich auf die Aussage dass man in ein paar Jahren die richtigen Regeln dafür lernen werden muss.
Zwingt einen doch niemand, seine eigene Sprache zu gendern. Und dass offizielle Stellen Rücksicht auf Minderheiten nehmen ist vielleicht auch eher Teil unserer Demokratie als schlimm.

Ich versteh immer nicht, dass Leute, die sich aufregen, andere seien soooo empfindlich, dann sich fast in die Hosen machen, wenn irgendwer Lehrer*innen schreibt. Wer ist denn jetzt empfindlich?

Ich denke schon, dass es eben schwerer ist, als Mann Entbindungshelfer zu werden, wenn es nicht mal ein Wort dafür gibt.
Wenn da einer in seinem Kinderzimmer sitzt und denkt " die Arbeit fände ich total spannend, die Hebammen machen. Ich will das auch". Und dann gibts da kein Wort dafür, was er werden will, dann ist das doch eher abschreckend. Wenn er dann erzählt "ich will Hebamme werden" lachen bestimmt mehr als wenn er sagt "ich will Entbindungshelfer werden".
Also Sprache kann durchaus zu einer gleichberechtigten Gesellschaft beitragen.

0
Geschrieben am
Gast
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Naja, Sprache hat schon Einfluss. Es gibt da eine lesenwerte Arbeit zu, "Das Sagbare und das Machbare" wo gezeigt wird, erst nachdem es eine Sprache für etwas gibt, kann man es politisch auch umsetzen. Letztlich lief dem Völkermord im Dritten Reich ja auch eine sprachliche Vorbereitung voraus, in der man eine Herrenrasse einführt, anderen Gruppen die Menschlichkeit und Würde abspricht, nicht umsonst wurden Juden als Ungeziefer und Ratten bezeichnet.

So, das ist das eine. Wenn wir aber ein Wort wie Neger nicht mit einer Entwertung versehen und Verknüpfen, dann ist es ja kein schlechtes Wort, abgesehen davon, dass man jemanden auf ein offensichtliches körperliches Merkmal reduziert. Da kann man drüber diskutieren, ob das sein muss. Ich würde sagen, im alltäglichen Umgang nein. Ich muss ja niemanden mit Neger anreden, kann auch einfach Du oder Sie sagen. Auf der anderen Seite muss ich nicht den Negerkuss oder den Negerkönig wegzensieren. Jude ist ja auch kein Schimpfwort, obwohl es je nach Sichtweise auf eine religiöse und/oder ethnische Gruppe reduziert.
Und auf der anderen Seite werden Rassisten immer wieder Begriffe negativ nutzen egal welchen wir dafür wählen. Das Problem Rassismus werden nicht über die Sprache (allein) lösen.

0
Geschrieben am
Sajoma
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Mhm, genau. "Ach, ich würde so gerne das tun, was Hebammen tun - aber leider gibt's dafür keinen gendergerechten Begriff!" Das wird das Hauptproblem sein, nicht etwa, dass man eben immer leichte Scheuklappen trägt, wenn ein Beruf selten mit Personen des eigenen Spektrums (geschlechtlich, aber auch klassenspezifisch, alterstechnisch etc.) besetzt wird. Ich saß damals auch auf meinem Bett, baumelte mit den Beinen und dachte mir: "Ich würd so gerne Bauarbeiter werden, aber wie nennt man das bloß, wenn es Frauen machen?" Quark. Den Gedanken wischte ich weg, sofern er mir jemals gekommen sein sollte, weil ich keine Lust auf körperlich so harte Arbeit hatte, die zudem meine persönlichen Fähigkeiten so schlecht abdeckt und vergleichsweise schlecht bezahlt ist. Und ob ich Lust gehabt hätte, mit dem durchschnittlichen Bauarbeiterteam zusammenzusarbeiten, sei auch dahingestellt. Nicht, weil das Männer sind! Ich habe mir eine Sparte mit einem recht hohen Männeranteil gesucht, und ich genieße das regelrecht. Nein, eher, weil der gemeinsame Nenner in allen anderen Belangen des täglichen Lebens gegen Null tendiert hätte - im Schnitt, wohlgemerkt. Und das ist nicht diskriminierend gemeint, in keine Richtung. Es ist lediglich eine Feststellung. Prove me wrong.

Dein Witz ist nett, und er hat natürlich einen wahren Kern. Aber was sagt uns dieser wahre Kern? Dass in einem Flugzeug deutlich mehr Passagiere als Angestellte vorkommen, dass gerade das Wort "homosexuell" im Deutschen tatsächlich mehr für Männer als für Frauen eingesetzt wird, was möglicherweise etwas damit zu tun hat, dass Homosexualität bei Frauen deutlich weniger geächtet wird und der Begriff der Lesbe deswegen weniger negativ konnotiert und konsekutiv deshalb möglicherweise häufiger im Alltag gebraucht wird (wie sexistisch), und, und das ist mir eigentlich das wichtigste: Dass wir uns zunehmend das generische Maskulinum abgewöhnen. Dadurch wird Sprache eher sexistischer, wenn man so will, indem sie die Unterschiede zwischen den Geschlechtern künstlich hervorhebt. Ich nutze mit einer gewissen Vorliebe das generische Maskulinum auch für mich selbst, und meine persönliche Hypothese ist, dass ich damit deutlich sichtbarer mache, dass Frauen auch darunter fallen, als wenn ich krampfhaft, auch in Situationen, in denen es die Sprache verstümmelt, eine feminine Form suche.

Sprachschönheit geht für mich tatsächlich über Befindlichkeiten, davon kann und will ich nicht abrücken. Auch dann, wenn man mich dafür selbst empfindlich schimpft. Ich zucke auch zusammen, wenn jemand "einzigste" sagt, oder als und wie verwechselt, und so fort. Davon abgesehen bin ich nicht davon überzeugt, dass dieses Neusprech, das mich wirklich sehr an Orwell erinnert, am grundsätzlichen Problem (über dessen genaue Beschaffenheit man sich auch streiten kann) etwas zum Positiven verändert, insofern sehe ich in der Sache keinen Vorteil, wohl aber gravierende Nachteile.

5
Geschrieben am
Klopfer
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Sprache prägt nunmal wie wir Dinge sehn.

Aber auch nicht unbegrenzt, oft geht's auch in die umgekehrte Richtung.

Ich denke schon, dass es eben schwerer ist, als Mann Entbindungshelfer zu werden, wenn es nicht mal ein Wort dafür gibt.
Wenn da einer in seinem Kinderzimmer sitzt und denkt " die Arbeit fände ich total spannend, die Hebammen machen. Ich will das auch". Und dann gibts da kein Wort dafür, was er werden will, dann ist das doch eher abschreckend. Wenn er dann erzählt "ich will Hebamme werden" lachen bestimmt mehr als wenn er sagt "ich will Entbindungshelfer werden".

Ich glaube nicht, dass das die Erklärung dafür ist, dass es so wenig männliche Hebammen gibt. Selbst wenn man biologische Gründe nicht betrachtet, wird es wohl weniger um das Wort an sich gehen als um die allgemeine Einordnung der Tätigkeit.
Ich meine, wir haben die Wörter "Kindergärtner" und "Erzieher" (die ein maskulines Genus haben, aber an sich kein biologisches Geschlecht markieren), und trotzdem gibt's da wenig Männer, und auf der anderen Seite haben "Lehrer", "Anwalt" und "Arzt" überhaupt nicht verhindert, dass da der Frauenanteil immer weiter gestiegen ist und Frauen da inzwischen sogar die Mehrheit der Berufseinsteiger stellen.

Ich habe von allerlei Frauen gehört, dass sie überzeugt davon sind, dass es in allerlei beruflichen Bereichen so wenig Frauen gäbe, weil sie z.B. sprachlich so wenig sichtbar wären. Ich habe allerdings von keiner Frau gehört, dass sie sich selbst irgendeinen Beruf wegen so etwas nicht zugetraut hätte. Ist irgendwie immer ein Problem der anderen. (Kommt übrigens immer wieder vor, dieses Phänomen. Schlechte Einflüsse von sozialen Medien oder Werbung oder Videospielen oder Fake News, jedes Mal engagieren sich Leute nicht, weil sie glauben, selber anfällig zu sein, sondern weil sie denken, dass andere dafür besonders anfällig wären.)

2
Geschrieben am
Gast
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Ich denke auch immer gerne daran, das man an Universitäten auch das Sommersemester nicht mit SS abkürzen kann, sondern öfters mal das SoSe verwendet. Ich kann auch SoSe verwenden, aber ich finde nicht, dass SS eine falsche Assoziation in dem Kontext auslöst...

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Geschrieben am
Sajoma
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@Gast: Die Gynäkologen sind da fortschrittlicher. In deren Unterlagen wird eine Schwangerschaft durchaus mal mit SS abgekürzt, die Schwangerschaftswoche schließlich auch mit SSW. Muss ja auch einer gewissen Logik folgen, und wenn man dutzende Male am Tag "Schwangerschaft" ausschreiben muss, kommt einem SS wahrscheinlich irgendwann sehr verlockend vor.

0
Geschrieben am
ZRUF
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@Sajoma

Ich stimme deinem vorletzten Beitrag zu 100% zu.
Einzigste... Schauder...

Und der ganze Neusprechs geht halt wirklich zu weit.

Ja, Sprache ist lebendig. Aber Sprache die von oben indoktriniert ist, wird nicht akzeptiert. Sprache ist kein Kondom, das man einfach allen überstülpen könnte.

Und was den Witz anbelangt, bei dem hätte ich auch nicht gleich an Piloten gedacht, wäre da sitzen 2 Männer im Flugzeug. Würde da stehen: sitzen 2 homosexuelle im Cockpit, dann wäre es naheliegend. Ja, im ersten Moment denkt man in der deutschen Sprache da wirklich eher an Schwule Männer und nicht unbedingt an Lesben. Aber das kommt eben durch den Alltagsgebrauch. Und da wird tatsächlich Homo - was ja nicht immer nett gemeint ist - mit Männern verknüpft. A la: du Homo!

Und ja, ich finde das Gendern einfach eine Verstümmelung unserer Sprache. Es stört auch einfach den Lesefluss. Nenn mich da ruhig empfindlich @Shoshana. Damit kann ich leben. Ein Argument ist das aber nicht wirklich.

1
Geschrieben am
Gast
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In der aktuellen Debatte geht es neuerdings darum, das Sternchen durch einen Doppelpunkt zu ersetzen für mehr Barrierefreiheit. Und ich dachte erst: "hä?" Und dann ahbe ich mir einen Text vom Programm vorlesen lassen, das * wird dann wirklich "Sternchen" gesprochen, der Doppelpunkt hingegen als kurze Pause. Was der eigentlichen Intention näherkommt. "LehrerSTERNCHENinnen" klingt schon doof und unterbricht den Fluss, aber "Lehrer innen", finde ich okay. Minimale Pause, ist klar worum es geht. Und ausgeschrieben "Lehrer:innen" finde ich auch weniger störend als den *. Ich finde es zumindest sinnvoll, wenn man schon Möglichkeiten sucht alle zu nennen, das kompakt zu tun und auch lesbar zu halten, in dem Fall sogar vorlesbar.

0
Geschrieben am
Sajoma
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Jaja, das Sternchen ist ja auch quasi eine Hürde, die es zu überspringen gilt, was nicht allen möglich ist, wohingegen natürlich der Doppelpunkt die geöffnete Tür darstellt (natürlich in einer Größe, die jeden durchlässt).

"The trouble with having an open mind, of course, is that people will insist on coming along and trying to put things in it." (Terry Pratchett)

1
Geschrieben am
BJ68
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[...] jedes Mal engagieren sich Leute nicht, weil sie glauben, selber anfällig zu sein, sondern weil sie denken, dass andere dafür besonders anfällig wären.[...]

Kenne ich aber ein wenig anders....als das Elch-Zitat..."Die größten Kritiker der Elche, sind meist selber welche"....sprich die am meisten dagegen wettern, sind selber besonders anfällig dafür.

Besonders bei Reizthemen wie z.B.
https://www.scientificamerican.com/article/homophobes-might-be-hidden-homosexuals/
auch wenn der schon älter ist...

oder (den Fall kannte ich sogar leider live):
https://www.heise.de/tp/news/Weltpaedojaeger-oder-die-Kritiker-der-Elche-2017564.html

bj68

bj68

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Geschrieben am
(Geändert am 1. Oktober 2020 um 7:36 Uhr)
mischka
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Ein ehemaliger Kommilitone sollte einen Bericht über sein Praktikum schreiben. Er hat speziell über einen Kurs geschrieben und durchweg Schüler und nicht SuS (Schülerinnen und Schüler) geschrieben. Dafür hat die Professorin ihm eine ganze Note abgezogen.

Er brachte den Einwand vor, dar in den Kurs ausschließlich Jungen waren, woraufhin die Professorin meinte, dass es so sogar noch schlimmer sei, da er betont habe, dass Informatik nur von Jungs gewählt wird, und Mädchen dafür zu blöd seien. Derartiger Sexismus sei unerträglich. Dafür wollte sie die Note weiter heran setzen, was zum Glück rechtlich nicht mehr möglich war.

Man kann alles übertreiben. Meine ex Freundin bezeichnet sich selbst als Chemiker und Doktor.

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Geschrieben am
Gast
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Möchte mal wissen auf welcher Grundlage da eine Note für abgezogen wurde. Das hat doch hoffentlich vor keinem Prüfungsausschuss bestand. Ich sag nur, man soll sich seine Betreuer gut anschauen und sorgsam auswählen. Dass die Dame so drauf war, das muss doch schon vorher zu merken gewesen sein, oder nicht?

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Geschrieben am
qwzt
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Punktabzug für fehlendes Gendern ist durchaus üblich, hab ich schon öfter mitbekommen. Ich habe das Glück, dass meine Professorin das selbst albern findet und es ihr daher egal ist. Aber viele Verlangen zumindest in der Einleitung einen Hinweis darauf, das alle gemeint sind (was für mich selbstverständlich ist, traurig das sich das manche so klar machen müssen). Kenne aber auch einige die darauf bestehen den gesamten Text durchzugendern. Auch die meistens gar nicht mal weil ihnen das persönlich wichtig ist, sondern weil sie denken, anderen sei es wichtig o_O

0
Geschrieben am
ZRUF
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Das kenne ich aber auch, dass man klarstellen muss, dass man das generische Maskulinum verwendet und damit alle meint.

Das musste bei meinem Studium in Seminararbeiten und auch in der Thesis angegeben sein.

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Geschrieben am
Gast
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Das einen der Dozent dafür rügt, okay, meinetwegen, darf ja jeder sagen was er gerne hätte, aber ohne inhaltliche Gründe an der Note rumpfuschen...

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Geschrieben am
ZRUF
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Finde ich auch nicht okay. Ist aber inzwischen tatsächlich desöfteren anzufindende Praxis... leider

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Geschrieben am
Klopfer
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Kenne ich aber ein wenig anders....als das Elch-Zitat..."Die größten Kritiker der Elche, sind meist selber welche"....sprich die am meisten dagegen wettern, sind selber besonders anfällig dafür.

Das ist ein anderes Phänomen, aber schlechter belegt.

Besonders bei Reizthemen wie z.B.
https://www.scientificamerican.com/article/homophobes-might-be-hidden-homosexuals/
auch wenn der schon älter ist...

Die Studie würde ich schon deswegen kritisch sehen, weil diese Implicit-Bias-Tests sehr umstritten sind und weder konsistente Ergebnisse liefern noch tatsächlich zutreffende Vorhersagen zum Verhalten erlauben.

Diese Studie hier konstatiert, dass Homophobe eher generell weniger an Sex interessiert wären, auch an heterosexuellem.
Diese Doktorarbeit argumentiert sogar, dass Homophobie mehr von erblichen Faktoren beeinflusst wird als Homosexualität. (Bei letzterer weist viel inzwischen darauf hin, dass sie sehr wenig mit den Genen zu tun hat und mehr mit pränatalen Hormonen. Das erklärt auch, warum die Wahrscheinlichkeit, homosexuell zu werden, für jüngere Brüder deutlich größer ist als für ältere.)
Die Vorstellung, dass Homophobe Klemmschwule und Schrankschwuchteln mit Selbsthass wären, scheint eher so ein populärer Mythos zu sein als eine tatsächlich in der Realität begründete Annahme.

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(Geändert am 2. Oktober 2020 um 2:02 Uhr)
Gast
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Sprache ist schon wichtig, aber manchmal weiß ich nicht, ob die Leute, die jahrelang für das Gendersternchen gekämpft haben, ihre Energie für die richtige Sache eingesetzt haben... ich habe da immer diesen Comic vor Augen:

https://pbfcomics.com/comics/penguin-enemy-2/

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Sajoma
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@Gast: Das ist ja mal eine völlig andere Situation. Wörter falsch schreiben geht natürlich gar nicht, und sie zu korrigieren hat jederzeit oberste Priorität. Wiederum hin zu enemy* zu verändern wäre natürlich Zeitverschwendung gewesen...

(Ich gestehe ja folgende Unterlassungssünde: Wenn ich Worte wie "Feind" lese, dann denke ich erstmal an gar keine konkrete Person, male mir also dementsprechend auch ihr Genitale nur beiläufig aus. Ego me absolvo.)

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Geschrieben am
Gast
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Ich finde es hat manchmal schon dieses Niveau, wo in der Gleichstellungskommission über schöne Formulierungen gestritten wird, wähend sich Leute wichtige Posten unter den Nagel reißen und so Weichen für die Zukunft gestellt werden, die sich dann über Sprache nicht mehr korrigiere lassen.

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Geschrieben am
Sajoma
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Jaja, die Sprache spricht uns, und auch im Neusprech lassen sich Ressentiments verlustfrei in die political correctness übertragen - um eine zeitgenössische Kabarettistin sinngemäß zu zitieren.

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