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#867 von Klopfer

Mein Namenszwilling vom Blog "Alles Evolution" hat sich mal das Wahlprogramm der Grünen angeguckt. Ein absurdes Weltbild, das aus den Formulierungen des Programms hervorquillt und in mir die Frage aufwirft: Warum sollte ein Mann (oder auch eine Frau, die sich nicht als unterdrücktes Daueropfer sieht) diese realitätsfremde Partei überhaupt wählen? :fragehasi:

Allerdings... gibt es überhaupt noch eine Partei, die was für jemanden wie mich machen will? :angsthasi:

Link: [https://allesevolution.wordpress.com/2021/03/24/das-wahlprogramm-der-gruenen-2021/]
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Sir of Toastland
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Wahrscheinlich wählt man die, weil Parteiprogramme so zuverlässig wie die Vorhersagen der Wirtschaftsweisen sind. Darum werden wahrscheinlich viele sagen "Lieber ein hypothetisch gutes Leben für Trans und Stern als kein gutes Leben für irgendwen, weil Klima nicht ernstgenommen".
Man kann über den Klima-Kurs der Grünen viel diskutieren und kritisieren, mit gutem Recht, aber wer nimmt sich das denn sonst so vor? Die Linken sind ja noch etwas weiter von der Mitte weg. FDP, CDU, AfD kannst du da direkt in der Pfeife rauchen. Die Söder-CSU versucht sich da ein bisschen dran, aber die sind auf ihre eigene Art speziell und nur von Bayern wählbar. Die SPD scheitert seit Jahren daran, ihre Erfolge selbst zu verkaufen und hat grundlegendere Probleme als glaubhaft fürs Klima einzutreten. Und dann schlagen die 5% zu - VOLT und noch mehr die Humanisten bieten rationalere Standpunkte (Ich hab mich wohlbemerkt nicht durch deren komplettes Wahlprogramm gekämpft).
Am Klima kommst du im Wahlkampf nicht vorbei. Gibt natürlich auch viele andere Probleme, aber umfassend besser/schlechter ist da keine der anderen Parteien. Mein Favorit sind ja die Humanisten, aber die Hürde...
Und allein Dank der Erststimmen wird die CDU wieder fleißig dabei sein, da mach ich mir auch nicht allzu große Sorgen um die ganz abstrusen Konzepte der Grünen (Anm.: Ich bin kein Freund dieses Alles-für-den-Gewinner Wählens)

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Geschrieben am
(Geändert am 24. März 2021 um 12:57 Uhr)
Gast
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Parteien sind ja immer ein Sammelsurium. Da kommt viel zusammen, darunter leiden die ja zuweilen, siehe die AfD, die als Euroskeptiker anfingen und dann zum Sammelbecken für generelle Politikunzufriedenheit wurden und dann von moderaten Rechten gekappert wurden (ich würde sie schon von Parteien wie "Die Rechte", DVU oder NPD abgrenzen).

Die Grünen ebenso, ihren pädaphilien Flügel sind sie immerhin losgeworden, aber gerade in der Gründungszeit, da tummelten sich da Menschen... da kann es einen schon gruseln. Ich sehe zwei starke störmungen bei den Grünen, Klima- udn Identitätspolitik. Und bei Klima bin cih schon bei denen, da müsste mehr getan werden, wir können unseren Planeten nicht einfach gegen die wand fahren. Da braucht man mehr Investitionen in Technologie (davon else ich bei denen aber weniger) udn sicherlich muss man auch schauen, worauf kann/muss man auch verzichten. Das mit dem verzichten wird da etwas überbetont. Es gab im 19. Jh. mal hochrechnungen, dass die Welt in Pferdemist ersticken würde im 20. Jh. wenn die Menschen weiter so fleißig Droschken fahrne würden. Ist witzigerweise nicht passiert. Der Technologische Fortschritt hilft uns zuweilen ja auch weiter. Er schafft hier und da neue Probleme, keine Frage, aber ich persönlich schaue schon mit großer Zuversicht in die Zukunft. Allein, dass wir einer Pandemie innerhalb eines Jahres mit einem Impfstoff entgegentreten können, das ist doch krass! Vor 100 Jahren hat man halt einfach alle sterben lassen, man konnte ja auch gar nichts anderes tun.
Ich bin auch stark dafür das Klima zu retten. Und so ganz verkehrte Konzeopte haben die Grünen da ja auch nicht ind er Tasche, wie gesagt, weniger Verbote, mehr Forschung, da wäre ich voll dabei. Ansonsten hänge ich ja einem zutiefst kapitalistischen Gedanken nach, was den Umweltschutz angeht, jeder darf machen was er will, er muss nur die Kosten dafür tragen. Wir können ausrechnen, was es technisch kostet eine Tonne CO2 zu binden, dafür gibt es Technik. Und genau diesen Preis soll halt jeder zahlen, der eine Tonne CO2 erzeugt. Fertig ist die Laube, dann kann man ja sehen was passiert. Angenehmer Nebeneffekt, diese Techniken werden weiter entwickelt udn auf Dauer sicher günstiger. Japan hat ein klares Ziel, die Industrie soll CO2 neutral werden und siehe da, Betonhersteller dort können inzwischen durch die Verwendung von Industrieschlacke im großen Maßstab Beton produzieren, der sogar mehr CO2 speichert, als er erzeugt. So geht Zukunft. Und an solchen Projekten hat dann auch die Wirtschaft ein Interesse.

Und dann haben die Grünen diese ganze Identitätspolitik am Hals. Da hatte ich auch mal was verlinkt zu, die SPD muss sich in diesem Feld ja auch noch finden. Ich finde die Grünen sind keine besonders linke Partei, denn Identitätspolitik ist noch lange keine soziale Politik. Das von Dir verlinkte Programm zeigt ja nur diesen Teil der Grünen. Da ist auch nicht alles dran verkehrt. Ja, in der Schule profitieren Mädchen von einem geschlechtergetrennten Unterricht in den MINT Fächern. das ist gut untersucht. Das ist Wissenschaft, das kann man machen, wenn man das Geld dafür hat. Aber dafür ist ja Politik auch da, das Geld in der Gesellschaft zu verteilen. Und tatsächlich, der reichtum dieses Landes wird nicht von den Dichtern udn denkern erwirtschaftet sondern von den Ingenieuren. Da liegt noch Potential brach. Also insgesamt mehr junge Menschen für MINT zu begeistern, das wird sich Volkswirtschaftlich lohnen, und auch das ist nicht von der Hand zu weisen, solange der Frauenanteil in MINT Fächern kleiner ist, liegt es doch nahe, dort anzusetzen. Finde ich nicht verkehrt. Die Gruppe der Jungs , die man dafür begeistern kann, die hat man schon, jetzt schaut man, dass die Mädchen nachziehen. Macht doch Sinn.
Anderer Punkt, die Ehe. Ich würde das ehegattensplitting usw. auch alles abschaffen. Warum sollte man die Ehe staatlich fördern? ZWei Menschen leben zusammen, die sparen dadurch doch eien ganze Menge. Was man hingegen viel stärker unterstützen sollte, sind Familien, also vor allem Eltern als die Menschen, die Kinder großziehen. Warum sollte ein kinderloses Spitzenverdiehnerpaar auch noch vom Staat gefördert werden? Erschließt sich mir nicht. Das ganze Geld kann man gerne nehmen und in KiTas und Schulen buttern, da ist es wirklich gut angelegt und aufgehoben. Da reden alle davon, dass die Schulen digitalisiert werden müssten (was sie auch dringend müssen), aber die meisten würden sich schon über saubere und funktionierende sanitäre Einrichtungen freuen. Jede marode Schule in unserem Land ist eine Schande und ein Versagen.

Also gibt so Rosinen im Identitätskuchen, die könnte ich mir auch noch rauspicken, aber der Rest fängt dann schon an schwierig zu werden. Wobei die Kommentare auf der verlinkten Seite auch, naja, wenig konstruktiv sind zum Teil.

Wen kann man wählen? Schwierig. Die Unsionsparteien fallen mal wieder dadurch auf, dass sie die Hand in der Kasse haben und man sich dort an allem bereichert, was der Laden hergibt. Ich habe in dieser Krise auch mit Aktien tolle Gewinne eingefahren. Keine Frage. Aber die Milliarden für Maskendeals, also da hätte der Minister auch mehr Impfstoff für ordern können. Das wäre uns allen entgegen gekommen. Israel ist schon durch. Die USA impfen mehr Menschen jeden Tag als wir insgesamt seit Beginn des Jahres. Was ist denn kaputt in unserer Regierung?

Die SPD muss dringend aus ihrer Identitätsecke raus und wieder linke Politik machen. Ich meine Gewerkschaften stärken, Arbeitsschutz, Arbeitszeiten, Solidarität... die SPD ist mal aus den Schrebergärten und Turnvereienen gewachsen, als Partei gelebter Gemeinschaft und Solidarität. Willi Brand wollte noch ein weltweites Impfprogramm gegen Malaria auflegen, um die Krankheit auszurotten. Der hat sich mit dem Ostblock ausgesöhnt. Das waren noch Ziele. Helmut Schmidt hat der RAF Paroli geboten. Die SPD könnte die Partei sein, die sich ernsthaft darüber Gedanken macht, wie kann gesellschaftlicher Zusammenhalt in der modernen Itnernetgesellschaft funktionieren? Wie wachsen die Menschen in den Städten weider zusammen anstatt jeder für sich auseinander zu leben. Die Partei, die hier ind er Fläche Angebote schaffen könnte, die Bürgerläden und Arztversorgung auf dem Land fördert usw.

Und dann die Liberalen... das tut mir ja am meisten weh. Das Liberale ist der Feind des Autoritären. Wohin wir auch schauen, das Autoritäre ist auf dem Vormarsch, Russland, Türkei, China, Myanmar, aber auch Ungarn, Frankreich (Le Pen demnächst Präsidentin?) und die Populisten in UK und zuletzt Trump in den USA. Da würde uns liberale Politik gut tun, die die Freiheit der Menschen fordert und fördert. Aber anstatt sich an einer Bundesregierung zu beteiligen, macht man sich in die Hose, anstatt Verantwortung zu übernehmen. Anstatt den Liberalismus neu zu denken, denn im Zeitalter von Annonymität und Hass im Internet, muss man darüber nachdenken, wie man mit Freiheit konstruktiv umgeht, anstelle solcher grundlegend wichtigen Diskurse, schielt man vor allem auf die wirtschaftliche Liberalität und Steuern usw. Das ist die selbstverschuldete Marginalisierung einer Partei, die für so viel mehr und so viel wichtiges stehen könnte.


Es bleibt am Ende mal wieder nur die PARTEI. Da hat man wenigstens was zu lachen. Da kriegt man was man wählt.


Wer sich für Umweltthemen interssiert, aber sonst mit den Grünen nicht viel anfangen kann, der kann sich ja mal die ÖDP anschauen. Quasi die konservativen Grünen, wenn man so will.

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Geschrieben am
Klopfer
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Na ja, was den Klimaschutz angeht, sehe ich ehrlich gesagt außer "Wir sind voll für Klima" bei den Grünen nicht viel Substanzvolles. Die zehren von ihrem Image, aber was tatsächlich praktische Lösungen angeht, sieht es düster aus. (Liegt natürlich auch daran, dass ein großer Teil der Grünen seit dem Teenageralter nichts dazugelernt hat und Fächer wie Physik möglichst früh abwählte und Wirtschaft gar nicht kapiert.)

Da ist auch nicht alles dran verkehrt. Ja, in der Schule profitieren Mädchen von einem geschlechtergetrennten Unterricht in den MINT Fächern. das ist gut untersucht. Das ist Wissenschaft, das kann man machen, wenn man das Geld dafür hat.

Ist das aber tatsächlich ein Problem? Schlecht sind Mädels in den MINT-Fächern ja auch so nicht, und generell gibt es bei Jungs eher ein Bildungsproblem. Die haben die schlechteren Noten (werden auch unfairer benotet) und brechen häufiger die Schule ab. Dass Frauen seltener in MINT-Berufe gehen, hat doch auch mehr mit den Interessen und Neigungen zu tun, nicht damit, dass die in der Schule so abstinken würden.
Gleichheit wird man in dem Bereich nur erreichen, wenn man die Freiwilligkeit abschafft und Frauen durch gewisse Umstände dazu zwingt, diese Berufe zu ergreifen, auch wenn sie nicht wollen. (Das ist der Grund, wieso das Verhältnis in Ländern mit größerer Geschlechterungerechtigkeit ausgeglichener ist - Frauen haben dort weniger Möglichkeiten, nach ihren Neigungen zu gehen und davon selbstbestimmt leben zu können.)
Das ist auch Wissenschaft, und die Grünen ignorieren diesen Aspekt völlig. Dabei kriegen die es ja selber nicht mal in ihrer eigenen Partei hin, Frauen für Parteiämter zu gewinnen, weswegen Wahlen wie die zum Parteivorsitz bei Grünen oft so ein Witz sind, weil sich für den Frauensitz nur eine Kandidatin meldet.

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Geschrieben am
(Geändert am 24. März 2021 um 13:04 Uhr)
Sir of Toastland
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Ich erhoffe mir ja, dass die Grünen Tür und Tor für Lobbyisten von FfF und insbesondere Scientists for Future öffnen. Die Grünen werden bei Regierungsbeteiligung Ergebnisse im Klimaschutz vorweisen müssen, sonst werden die abgestraft. Und so verbohrt sind die Entscheidungsträger nunmal nicht.

Neigungen sind natürlich richtig, aber wenn wir einerseits sagen "Technische Lösungen verhindern den Klimawandel" ist es zwangsläufig wünschenswert, möglichst viele zum MINT-Bereich bringen. Und wenn dann die "Nur Mädchen MINT-AG" nach Unterrichtsende dabei hilft, dann seh ich da kein Problem drin. Wir verwerfen ja nicht die anderen, aktiven MINT-Förderungen und Wettbewerbe für Jugendliche aller Chromosomenmischungen

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Geschrieben am
(Geändert am 24. März 2021 um 13:19 Uhr)
Klopfer
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Und wenn dann die "Nur Mädchen MINT-AG" nach Unterrichtsende dabei hilft, dann seh ich da kein Problem drin.

Die allerwenigsten Mädchen wollen überhaupt in die MINT-AG. Und die, die wirklich wollen, würden auch in die gemischte gehen. Ist doch nicht so, als wenn die Streber die größten Machos wären. Gibt's aber meistens nicht, kein Geld vorhanden.

Es geht bei dem ganzen Förderkram eben auch um begrenzte Ressourcen, und je mehr in die Projekte der Grünen fließt, desto weniger Aussicht haben andere Projekte auf Förderung, die einer breiteren Masse von Menschen helfen würden.

Wir verwerfen ja nicht die anderen, aktiven MINT-Förderungen

Ganz ernsthaft gefragt: Wie viele Förderungen gibt's denn für Jungen? Da gibt es so gut wie gar nichts, und auch deswegen finde ich dieses Fördergerede so verlogen. Anders als bei Girl's Days gibt's nicht mal Förderung für Betriebe, die Jungs Berufe im MINT-Bereich schmackhaft machen wollen. Da ist plötzlich nichts mit "Aber es ist doch gut, wenn man möglichst viele Leute in diese Bereiche bringt, weil Klima."

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Geschrieben am
(Geändert am 24. März 2021 um 13:40 Uhr)
Gast
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Richtig ist, Mädchen verlassen häufiger und mit besseren Noten die schule als Jungs. Vielleicht profitieren Jungs da ja auch von einem geschlechtergetrennten Unterricht in anderen Fächern?

Es geht bei getrenntem MINT Unterricht aber gar nicht so sehr um die Noten, sondern darum, dass Mädchen sich dann freier fühlen auch mal zu machen. Die Geräte zu bedienen, sich auszuprobieren usw. und genau das ist es doch, was Interesse wecken und Neigungen fördern kann.

Die MINT Förderungen die es sonst so gibt wie Jugend forscht, also da habe ich in meienr Zeit vor allem Jungs gesehen. Kann nicht sagen, wir wurden nicht gefödert. Ich war auch als Schüler in den Ferien an der Uni und hab meine ersten Mathevorlesungen gehört, auch mit wenig Mädchen und vielen Jungs. Das war auch eine wichtige Station auf dem Weg ins Mathestudium. Und dann erst die ganzen Matheolympiaden, Wettbewerbe, die Mathe AG am Nachmittag und die AG in der Mittelstufe zu Naturwissenschaftlichen Experimenten usw. also ich kann mich nicht über mangelnde Förderung beklagen.

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Geschrieben am
Rakshiir
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Ich hab mir nun nicht das ganze Programm durchgelesen, aber für mich fallen die Grünen schon länger aus dem Raster der Parteien, die ich wählen würde.
Da gibts mehrere Bereiche, in denen sie für mich zu sehr in ne Richtung steuern, die Realitätsfremd ist. Zumindest aus meiner Sicht.

Nur weil sie nun Klima auf ihrer Liste haben (was nicht falsch ist) hilft da für mich wenig wenn ich mir über mehrere andere Punkte Gedanken machen muss, FALLS sie ihr Programm wirklich durchziehen könnten (was nicht unbedingt gesagt ist, aber warum das Risiko eingehen?)
Ich warte n bissl immernoch auf eine Partei, die was Klima und Umweltschutz in ner Art angeht, die nicht den kleinen Arbeitnehmer und PKW Nutzer massiv zur Kasse bittet oder beschneidet, sondern Stellen wo man nicht n kleinen Prozentsatz anfasst. Aber kaum jemand traut sich an die Stellen zu gehen...
Mal davon ab dass ja wirklich kaum eine Partei einen echten Plan vorlegen kann, was sie effektiv tun wollen. Mit Phrasen und allgemeinen "jau wir wollen da etwas tun" is das eben nicht getan.

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Geschrieben am
(Geändert am 24. März 2021 um 14:27 Uhr)
Sir of Toastland
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Die Sache ist ja: Fördern sollte man das, was wünschenswert ist, und gemäß Effizienz im optimalen Verhältnis von Kosten und Nutzen.
Wir wollen viele MINTler, um den hohen deutschen Standard der Forschungs- und mehr noch Ingenieurskunst zu bewahren. Darum haben wir haufenweise Förderungen für Schüler (wie Gast schon sagte: Jugend forscht, Matheolympiade, dazu (nicht zwangsläufig MINT) Hospizwochen an der Uni in der Schulzeit, Deutsche Jugend- und Schülerakademien, etc). Wir sehen dann, dass sich jedes Jahr allein an meiner Uni mehr als Tausend Abiturienten zum Maschinenbauer (andere Ingenieure und NaWi außen vor) einschreiben. Das heißt, da haben wir großen Zulauf. Jetzt noch mehr Förderung für die Masse kostet Geld, rentiert sich aber nicht zwangsläufig.
Gucken wir uns nämlich die Quoten an, sehen wir, dass allen voran Physik, Maschi, Informatik bei marginal schwankenden 20% Frauenanteil einpendeln, Mathe und Bio gerne >30%. An fehlender Förderung für Jungs wird das nicht liegen. An Neigung, vielleicht. Aber wenn wir mehr wollen, dann muss man ausloten wo sich mehr für weniger Geld anlocken lassen. Und da wir nunmal knapp 50% Frauen in der Bevölkerung haben, deutet sich da die größte Differenz an. Brauchen wir also Förderungen für Jungs? Oder nutzen wir die Ressource für Frauen? Man müsste ermitteln, wieviele "Schatten-MINTler" da jeweils drinstecken, aber statistisch kann man da schon eine Idee entwickeln.

Es geht bei dem ganzen Förderkram eben auch um begrenzte Ressourcen, und je mehr in die Projekte der Grünen fließt, desto weniger Aussicht haben andere Projekte auf Förderung, die einer breiteren Masse von Menschen helfen würden.

Das ist offen gesagt ein schwaches Argument. Irgendwer bestimmt immer über die Ressourcen und hat da seine Favoriten. Ich sehe nicht, warum die Forschungs-/Förderungsgelder unfairer verteilt sein sollen wenn es grün passiert, als das jetzt der Fall ist. Allein schon, kein Verfechter der schwarzen Null zu sein ermöglicht theoretisch mehr Förderung und Investionen für alle.

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Geschrieben am
(Geändert am 24. März 2021 um 14:49 Uhr)
Sajoma
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@Gast:

Die SPD muss dringend aus ihrer Identitätsecke raus und wieder linke Politik machen. Ich meine Gewerkschaften stärken, Arbeitsschutz, Arbeitszeiten, Solidarität... die SPD ist mal aus den Schrebergärten und Turnvereienen gewachsen, als Partei gelebter Gemeinschaft und Solidarität. Willi Brand wollte noch ein weltweites Impfprogramm gegen Malaria auflegen, um die Krankheit auszurotten. Der hat sich mit dem Ostblock ausgesöhnt. Das waren noch Ziele. Helmut Schmidt hat der RAF Paroli geboten. Die SPD könnte die Partei sein, die sich ernsthaft darüber Gedanken macht, wie kann gesellschaftlicher Zusammenhalt in der modernen Itnernetgesellschaft funktionieren? Wie wachsen die Menschen in den Städten weider zusammen anstatt jeder für sich auseinander zu leben. Die Partei, die hier ind er Fläche Angebote schaffen könnte, die Bürgerläden und Arztversorgung auf dem Land fördert usw.


Ich glaube, wir kommen in unserer Idealvorstellung durchaus zusammen...

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Geschrieben am
Gast
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@Sajoma, in meiner Idealvorstellung könnten alle Parteien gut wegkommen. Die Unionsparteien könnten ja auch für (christliche) Werte stehen, Integrität, Ehrlichkeit, Rechtschaffenheit, das Aufstiegsverspechen des Bürgertums einlösen, wer hart arbeitet, der bringt es zu was. Leider beeindruckt das Personal vor allem dadurch anscheinend gar keine Werte zu kennen jenseits der finanziellen versteht sich. Man schaue sich nur die "Nebeneinkünfte" pro Kopf nach Parteien an...

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/587986/umfrage/abgeordnete-mit-nebeneinkuenften-nach-parteien/

https://de.statista.com/infografik/24358/nebeneinkuenfte-von-bundestagsabgeordneten-nach-parteien/

Die CDU/CSU Franktion lässt sich mit über 14,5 Millionen Euro sponsorn, bei 245 Abgeordneten von denen knapp die Hälfte solche Einkünfte erzielt, also sagen wir mal 130, das macht dann pro Kopf über 100.000 Euro. Was soll man da sagen? "Pfui" vielleicht?

In Punkto Parteispenden und Nebeneinkünfte kann man den Grünen übrigens am wenigsten vorwerfen. Das muss nicht wahlentscheidend sein, aber zur Kenntnis nehmen kann man das schon. Und was die Grünen und Umwelt angeht, in der ersten rot-grünen Bundesregierung haben sie ihr Versprechen eingelöst, aus der Kernkraft auszusteigen. Über Sinn und Unsinn kann man gerne streiten, aber sie haben getan, was sie angekündigt haben. Und auch das Erneuerbare Energien Gestz hat uns einen Boom der Windkraft und Solaranlagen beschert. Auch hier kann man natürlich diskutieren, ob und in wie weit uns das weiter gebracht hat, ob man das Ziel nicht mit anderen Mitteln hätte besser verfolgen können, andererseits ahben wir im Strommix erreicht, dass knapp die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Quellen kommt. Also es ist nicht so, als hätten die Grünen nur unspezifische Ideen. Aber gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht, auch das ist wahr.

Was die SPD angeht, das war auch die Partei, die das BAföG eingeführt hat und massenhaft Studienplätze schuf. Die Partei der Bildungsgerechtigkeit. Und es war die Partei, die in den 60ern mehr Demokratie gewagt hat und die Anfang der 2000er nicht mit in den Irakkrieg gezogen ist. Und man kann über Oskar Lafontaine sagen was man will, als er 1990 in der Opposition war und Kohl blühende Landschaften versprach, da hat er als einziger Spitzenpolitiker sich getraut zu sagen, dass die deutsche Einheit eine teure Angelegenheit wird. Wurde dafür an der Urne abgestraft, wollte keiner hören.
Es ist so traurig, dass die SPD es weder schafft, ihre politischen Erfolge ordnetlich zu verkaufen, noch dass sie zu alter Form zurück findet.

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Geschrieben am
mischka
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Die allerwenigsten Mädchen wollen überhaupt in die MINT-AG. Und die, die wirklich wollen, würden auch in die gemischte gehen.
Ähm falsch.
An unserer Schule gibt es für die Jahrgänge 5 und 6 verpflichtende AGs. Jeder Schüler muss eine wählen.
2018 hab es u.A. folgende AGs:
- Reiten (eine Kollegin hat ein Pferd und ist Reitlehrerin)
- Hunde-AG wie erzieht man einen Hund
- Nähen
- Werken
- Theater
- Karate
- Programmieren für Mädchen
- Programmieren für Jungen

20% der Mädels haben programmieren für Mädchen gewählt, und das trotz der AGs mit Mädchenthemen. Es ist nicht möglich, mehr als eine AG zu besuchen.
Aus irgendeinem Grund hatte ich Programmieren für Mädchen und eine Kollegin Programmieren für Jungen. Sie hat sie Schule gewechselt. Und die Programmieren für Jungen AG verschwand. Ein Vater hat eine Riesen Welle gemacht wegen sexueller Diskriminierung, obwohl seine beiden Kinder in der Oberstufe waren und das ihn und seinen Nachwuchs gar nicht betraf. Die Gleichstellungsbeauftragte hat dann die Durchführung einer Programmieren für Mädchen AG verboten, wenn keine gleichwertige AG auch für Jungen angeboten wird. Mangels Personal gab es also nur noch eine Programmier-AG. Ein Mädchen hat es gewählt. Im darauffolgenden Jahr keins, dann wieder eins.
Für die Mädels ist diese AG gestorben. Sie halten sich fälschlicherweise für weniger begabt, als die Jungs und wollen sich vor ihnen nicht blamieren. Eine Schülerin meinte, sie würde gerne programmieren lernen, aber sich lieber gemeinsam mit dem Jungs in einer Umkleide für den Sport umziehen, als mit dem Jungs in die gleiche AG gehen. Da ist sie Sache vielleicht wie im Fitness Studio wo es extra einen Frauen Bereich gibt. Da trainieren die Frauen wahrscheinlich nicht nackt, oder. Dennoch sind ihnen anwesende Männer unangenehm, warum auch immer, versteh einer die Frauen... Ich sag nur Brücke bis nach Amerika.
Nur sollten wir solche Tatsachen nicht einfach verneinen, weil sie uns nicht gefallen.

Was die SPD angeht, das war auch die Partei, die das BAföG eingeführt hat
Ach die SPD war das?!? Ein Grund mehr, diese Arschlöcher nicht zu wählen. Das ganze bafög System ist scheiße und gehört in die Tonne gekloppt.
Wenn ich kein bock auf Arbeit habe und gar keine Leistung bringe, bekomme ich Hartz 4.Als Student aber bafög, was erstens weniger als Hartz 4 ist, und zweitens teilweise zurück gezahlt werden muss. Gerade in den MINT Fächern sind die Abbruch Quoten recht hoch. Es ist also möglich, an Ende ohne Abschluss aber einer Menge Schulden darzustehen. Ich weiß, die sind auf 10.000€ gedeckelt, aber ich finde, dass ist für Menschen aus ärmeren haushalten verflucht viel Geld. Ich hatte vor dem Studium schon Angst, es vielleicht nicht zu schaffen und dann mit einem Arsch voll Schulden dazustehen. Das ist für viele ein Hindernis, gerade für die, für die 10.000€ verdammt viel Geld ist. Warum stellt man die, die etwas leisten, schlechter, als sie die weder was leisten, noch was leisten wollen? Lasst uns bafög abschaffen und statt dessen bedürftigen Studenten Hartz 4 geben. Dann haben die mehr Geld in der Tasche und machen sich keine Sorgen um zukünftige Schulden.

Überhaupt, wenn Hartz 4 das minimum dessen ist, das ein Mensch für ein würdevolles Leben braucht, warum bekommen dann Studenten weniger. Die müssen dann arbeiten, um sich die Differenz zu verdienen. Das bedeutet, dass sie weniger Zeit fürs Studium haben. Dadurch studieren sie länger, und ratet mal, was das bafög Amt von einer Abweichung der Regel Studienzeit hält. Richtig geraten, die zahlen dann gar nichts mehr.

Gerade jetzt wird es für viele offensichtlich, da die meisten Studentenjobs weggefallen sind.
Wozu führt bafög?
Viele Studenten brechen ab, viele ziehen zurück zu Mama und Papa, und eine ehemalige Schülerin hat mich angeschrieben, das sie jemanden zum Reden braucht. Sie wusste nicht mehr weiter, hat eine Räumungsandrohung von Vermieter erhalten, und daher versucht ihren Körper verkaufen wollte. Er sagte, er würde es gerne härter haben, sie solle sich beim Sex wehren, für 2.500€. Er war aber so grob, dass sie dann aber tatsächlich abbrechen wollte. Er konnte oder wollte es nicht verstehen und hat sie vergewaltigt. Er ist der Meinung, er hat eine Leistung bezahlt und erhalten, also ist alles gut. Ich habe ihr einen guten Anwalt und einen Psychologen empfohlen. Und warum der scheiß? Weil das bafög System scheiße ist. Gäbe es Hartz 4 für Studenten, hätte sie die Wohnung und alles bezahlen können.

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(Geändert am 26. März 2021 um 7:32 Uhr)
Sir of Toastland
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@mischka
Eine schnelle Recherche (vgl. insbesondere die Zeitleiste) liefert, dass das BAföG 1971 ohne Darlehen eingeführt wurde, und gesetzlich alle zwei Jahre anzupassen ist. Dass das Modell und die Zahlen heute also scheiße sind, liegt an alten nicht-roten und der aktuellen Regierung. Das ist jetzt zwar eine GroKo, aber wenn dein Koalitionspartner aus "Mittelstand" und Studentenverbindungen hervorgeht, fehlt da womöglich die Empathie und Kompromissbereitschaft. Warum das BVerfG da allerdings nicht einschreitet, ist mir schleierhaft (gut, vielleicht sitzt die CDU ein bereits gefälltes Urteil mal wieder aus - looking at you, Sterbehilfe Spahn :rot: )
Das der Wohnungssatz ohnehin soweit an der Realität vorbeigeht ist jedoch ein echtes Problem. Ich begreife auch nicht, warum Hartz IV Bezieher die Wohnung bezahlt bekommen, solange Quadratmeterzahl und -preis passen, während der Student im Wohnheim genau wie der auf dem freien Markt die selbe Summe erhalten.
Über die Verwerflichkeit der Prostitution aus Armut müssen wir hoffentlich nicht reden. So eine Situation wünsche ich niemandem.

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Geschrieben am
(Geändert am 26. März 2021 um 14:15 Uhr)
Klopfer
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@Gast

Richtig ist, Mädchen verlassen häufiger und mit besseren Noten die schule als Jungs. Vielleicht profitieren Jungs da ja auch von einem geschlechtergetrennten Unterricht in anderen Fächern?


Nach welchem Mechanismus? "Oh, ich bin schlecht in Französisch, weil ich mich vor den Mädchen so schäme"? :huh:
Und die Gesellschaft ist doch auch nicht getrennt, man muss doch lernen, mit dem anderen Geschlecht auszukommen.

Vor größenordnungsmäßig 100 Jahren sind wir vom getrenntgeschlechtlichen Unterricht abgekommen, und das galt (aus guten Gründen) als Fortschritt. Und jetzt diskutieren wir darüber, das wieder einzuführen?

Es geht bei getrenntem MINT Unterricht aber gar nicht so sehr um die Noten, sondern darum, dass Mädchen sich dann freier fühlen auch mal zu machen. Die Geräte zu bedienen, sich auszuprobieren usw. und genau das ist es doch, was Interesse wecken und Neigungen fördern kann.


Wie zur Hölle werden Mädchen bei euch behandelt?

Die MINT Förderungen die es sonst so gibt wie Jugend forscht, also da habe ich in meienr Zeit vor allem Jungs gesehen. Kann nicht sagen, wir wurden nicht gefödert.


Aber das sind keine Förderungen speziell für Jungen. Sie stehen allen offen und Mädchen, die da mitmachen, sind auch erfolgreich. Die Tatsache, dass du da hauptsächlich Jungs gesehen hast, könnte auch einfach nur ein Hinweis darauf sein, dass das eher die Neigungen der Jungs anspricht. (Gerade solche Wettbewerbe sprechen eher Jungs an, weil die im Durchschnitt kompetitiver sind.)

Wenn du "Förderung für Mädchen und Jungen" hast und "Förderungen nur für Mädchen" einführst, ist das ungerecht gegenüber Jungen, Punkt. Und das gerade im Hinblick darauf, dass Jungen bei der Bildung nachweisbar größere Schwierigkeiten haben als Mädchen. Ein Mangel an MINT-Studenten ist auch gesellschaftlich kein größeres Problem als eine hohe Zahl von Schulabgängern ohne Schulabschluss.

@Sir of Toastland
Die Sache ist ja: Fördern sollte man das, was wünschenswert ist, und gemäß Effizienz im optimalen Verhältnis von Kosten und Nutzen.


Richtig, aber...

Gucken wir uns nämlich die Quoten an, sehen wir, dass allen voran Physik, Maschi, Informatik bei marginal schwankenden 20% Frauenanteil einpendeln, Mathe und Bio gerne >30%. An fehlender Förderung für Jungs wird das nicht liegen. An Neigung, vielleicht. Aber wenn wir mehr wollen, dann muss man ausloten wo sich mehr für weniger Geld anlocken lassen. Und da wir nunmal knapp 50% Frauen in der Bevölkerung haben, deutet sich da die größte Differenz an. Brauchen wir also Förderungen für Jungs? Oder nutzen wir die Ressource für Frauen? Man müsste ermitteln, wieviele "Schatten-MINTler" da jeweils drinstecken, aber statistisch kann man da schon eine Idee entwickeln.


Da bricht dein Ziel schon mal zusammen, was Kosten und Nutzen angeht: Es wird ja schon viel für Mädchenförderung getan, und zwar seit Jahrzehnten. Resultat: Ziemlich bescheiden. In der Informatik sind zwischenzeitlich die Studentinnenzahlen im Verhältnis zu den Jungs wieder gesunken, und das ganz sicher nicht, weil die männlichen Studenten so fies wären oder es nicht genug Bemühungen gab, Frauen dafür zu gewinnen. Es gab nie so viele Bemühungen, Frauen für ein Jurastudium zu begeistern, und trotzdem rennen die Frauen lieber dahin als in die MINT-Fächer.

Das ist offen gesagt ein schwaches Argument. Irgendwer bestimmt immer über die Ressourcen und hat da seine Favoriten. Ich sehe nicht, warum die Forschungs-/Förderungsgelder unfairer verteilt sein sollen wenn es grün passiert, als das jetzt der Fall ist. Allein schon, kein Verfechter der schwarzen Null zu sein ermöglicht theoretisch mehr Förderung und Investionen für alle.


Die Grünen, die in ihrem Parteiprogramm noch Zusatzmühen aufwenden, bloß ja keine Männer zu unterstützen (etwa in dem Abschnitt über Gewaltopfer), sollen offen für Jungenförderung sein? Für die ist Männlichkeit doch eine Krankheit. Vermutlich wird man auf einem Grünenparteitag rausgeschmissen, wenn man aufzählt, wo Männer schlechter als Frauen dastehen.

@mischka:
Für die Mädels ist diese AG gestorben. Sie halten sich fälschlicherweise für weniger begabt, als die Jungs und wollen sich vor ihnen nicht blamieren.


Wieso haben deine Schülerinnen diesen Eindruck?

Für die Mädels ist diese AG gestorben. Sie halten sich fälschlicherweise für weniger begabt, als die Jungs und wollen sich vor ihnen nicht blamieren. Eine Schülerin meinte, sie würde gerne programmieren lernen, aber sich lieber gemeinsam mit dem Jungs in einer Umkleide für den Sport umziehen, als mit dem Jungs in die gleiche AG gehen.


5. und 6. Klasse ist für so was auch ungeeignet, da sind viele Kinder noch nicht aus der "Jungs stinken/Mädchen sind doof"-Phase raus (gerade die Jungs). Da stellt sich die Frage, inwieweit da einfach nur Präpubertät hinter diesen Bedenken steckt.

Da ist sie Sache vielleicht wie im Fitness Studio wo es extra einen Frauen Bereich gibt. Da trainieren die Frauen wahrscheinlich nicht nackt, oder. Dennoch sind ihnen anwesende Männer unangenehm, warum auch immer, versteh einer die Frauen...


Weil sie dann das Gefühl haben, dass ihnen die Kerle ständig auf den Arsch glotzen und sie angeiern, wenn sie ihre Squats machen. Das ist wohl was anderes.

(Die Gemeinsamkeit: Zwischen "Wir befürchten, dass das passieren könnte" und "Das passiert dann auch" ist ein großer Unterschied, aber die Gesellschaft tut gerne so, als wäre die Befürchtung die Bestätigung, dass das passiert, obwohl sie viel mehr daran arbeiten sollte zu zeigen, dass die Befürchtungen nicht gerechtfertigt sind.)

Nur sollten wir solche Tatsachen nicht einfach verneinen, weil sie uns nicht gefallen.


Und genauso sollte man nicht verneinen, dass man nie und nimmer auch nur annähernd eine Gleichverteilung der Interessen haben wird. Ich meine, keiner hier denkt vermutlich ernsthaft, dass doch genauso viele Männer wie Frauen gerne Kindergartenerzieher werden würden, wenn man ihnen den Beruf nur ordentlich zeigte und ihnen Kinder zum Betütteln und Bespaßen in die Arme drückte. Aber aus irgendeinem Grund glaubt man umgekehrt, dass es ganze Heerscharen von Frauen gäbe, die eigentlich gerne ihre wahre Bestimmung in der IT oder im Maschinenbau finden würden, wenn man ihnen nur mal zeigen würde, wie geil das ist. Reine Illusion. Natürlich gibt's Frauen, die das gerne machen. Aber die sind eben ein viel kleinerer Prozentsatz als die entsprechenden Männer bei ihren Geschlechtsgenossen, und das ist auch okay so.

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Gast
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@Klopfer
Dass die Mädchen oftmals nur zuschauen, während die Jungs die Experimente durchführen, hat sicherlich viele Gründe. Aber die können einem ja egal sein, wenn man sie elegant durch eine Geschlechtertrennung ausschalten kann. Ich habe ja selbst Studien mit Schülern durchgeführt, neue Medien und so Kram. In einem Experiment haben Schüler eine App auf dem Smartphone benutzt und gleichzeitig musste man aber auch Sachen aufschreiben. In gemischten Gruppen hat fast immer der Junge das Smartphone bedient und das Mädchen hat brav geschrieben. In gleichgeschlechtlichen Gruppen haben die Probanden sich abgewechselt. Geschlechtertrennung funktioniert. Und nur weil man es früher gemacht hat und zwischendrin nicht mehr, muss es doch nicht total verkehrt sein.

@mischka
Das BAföG war mal eine Erfolgsgeschichte. Allein als es eingeführt wurde, gab es von einem Semester zum nächsten 50% mehr Studierende. Es war nebenbei bemerkt auch sicherlich eine Förderung der Wirtschaft, da so viel mehr Fachkräfte ausgebildet wurden. Und wie Sir of Toastland bereits angemerkt hat, was Du am BAföG kritisierst, haben CDU und FDP eingeführt. Erst rot-grün hat dann in den 2000ern die eingeführte Rückzahlung gedeckelt usw.

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Sir of Toastland
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Informatiker sind statistisch gesehen auch ein anderer Menschenschlag als Juristen. Und nicht gerade der, unter dem man sich (als Frau) wohlfühlt. Sieht bei den meisten anderen MINT-Fächern ja nicht anders aus (könnt ichs mir ausdenken, wäre das anders). Und da zu einem Studium nicht nur das Fach gehört, sollte man sich nicht einfach zurücklehnen: "Die blöden Weiber bekommen schon so viel Werbung und wollen nicht, weils denen einfach zu uninteressant/schwer ist". Ich habe auch nicht unbedingt Lust, mich mit einem Kumpel zu einem BTS-Konzert zu begeben, einfach weil da übermäßig viele spezielle Mädchen sein werden, auch wenn ich die Musik mag (ich weiß, das ist keine saubere Äquivalenz).
Das erklärt die Situation nicht vollständig, wohlgemerkt.

Schülerinnen denken womöglich so schlecht von sich (unter anderem versteht sich), weil Vorbilder eben verhältnismäßig rar sind und kaum benannt werden (selbstverständlich gibt es ein xkcd dazu).

Natürlich wäre es schön, wenn alle emanzipiert und selbstbewusst genug sind, um sich von nichts aus der Ruhe bringen zu lassen. Ich würde es begrüßen, wenn wir alles unabhängig vom Geschlecht lernen, arbeiten, gestalten könnten. Aber die Geschlechter sind nunmal verschieden, und will man alle Potentiale ermöglichen, kann man Ungleichheit nicht gleichbehandeln.

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(Geändert am 27. März 2021 um 11:24 Uhr)
O.W.
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@ Sir of Toastland
Man fühlt sich als "normaler Mensch" in den MINT-Fächern nicht wohl, wenn ich meine persönliche Erfahrung zu Grunde lege - als einer der unnormalen Menschen, die ein Studium in einem MINT-Fach (M) abgeschlossen haben, wenn auch "nur" auf Lehramt.
Ich habe im Studium nicht erlebt, dass da irgendwer nach Geschlecht, sexueller Orientierung, politischer Ausrichtung oder auch nur Gefühlen gefragt hätte. Man musste das Pensum schaffen und alleine war das zu viel. Also arbeitete man zusammen und suchte dazu die, die einen weiterbringen konnten. Die Kommunikation, die ich mir dabei anggewöhnt habe, wie alle Kommilitonen und Kommilitoninnen auch, war eine, die Freundschchaften mit nicht MINT-affinen Menschen generell schwer machte. Man wird einfach zu direkt weil da Bewältigen der Aufgabe wichtiger ist, als die Gefühle anderer zu schützen, indem man nicht klar sagt "Das ist falsch.", sondern fragt "Könntest Du mir bitte nochmal erklären, wie Du darauf kommst?", obwohl man weiß, dass die Aussage messbar falsch ist. Das hat mich Freunde gekostet - lustiger Weise keine weiblichen, sondern nur männliche, die diese aggressive Kommunikation nicht aushielten.
Soweit ich weiß, hat sich kein Kommilitone als Mannn gefühlt und keine Kommilitonin als Frau. Wir waren Mathestudentinnen und Studenten, die hofften nicht zu viele Semester zu verlieren. Und nein, es war absolut unüblich, dass von allen, die ein Seminar besucht haben, mehr als die Hälfte zur Klausur zugelassen wurden. Ebenso unüblich war es, dass mehr als 80% bestanden haben (inklusive Nanachklausur). Bei denen ohne Schein waren sicherlich immer einige dabei, die andere Gründe als mangelnde Leistung hatten, aber generell war der Druck extrem hoch.

Heute bin ich Lehrer und natürlich stellt sich mir die Frage nach Förderung. Schließlich ist die für mich ja auch gesetzlicher Auftrag. Und da gehören positive Beispiele wie Emmy Noether sicherlich zu dem, was ich erwähne. Aber deren Geschichte wäre auch nicht komplett, wenn man Hilberts berühmte Frage nach dem Charakter der Professur (Universität oder Badeanstalt) ausließe. Und ganz weit oben sind eben fast keine Frauen. Sicher war Sophie Germain in ihrer Zeit sehr gut, aber nur ein Schatten ihres Zeitgenossen Carl Friedrich Gauß. Aber natürlich ist es spannend und wichtig zu erzählen, dass Gauß sich für eine Behandlung Germains nach Fähigkeit und nicht nach Geschlecht stark gemacht hat. Nach Diskrimierung von Frauen riefen die ganz großen tatsächlich selten. Dafür lag ihnen wohl zu viel ann der Sache.
Andererseits kann das auch nicht unendlich weit gehen. Wenn jemand in ein Berufsfeld will, dann muss diese Person in der Lage sein, in dem Feld zu bestehen. Kann ich jemandem raten, Mathematik zu studieren, wenn ich weiß, dass diese Person das raue Klima nicht abkönnen wird? Die Antwort lautet unabhängig vom Geschlecht klar "Nein.".

Und ja, ich gebe Dir Recht: Ungleichheit kann man nicht gleich behandeln. Und Menschen sind nicht gleich, sondern gleichwertig.
Drum stört es mich wenig, wenn Personen Neigungen und Eignungen haben, die nicht gleichverteilt sind. Wenn mehr Jungen und Männer in MINT-Fächer gut sind, dann ist das kein Grund, Mädchen und Frauen bis zum Gleichstand zu fördern. Wenn Mädchen und Frauen in Fremdsprachen besser sind, dann ist das kein Grund, Jungen und Männer bis zum Gleichstand zu fördern. Und beides ist statistisch richtig. Ebenso gilt die Statistik nicht für Einzelfälle. UUnter den 10 besten Schülerinnen und Schülern, die ich in Mathematik je hatte, ist interessanter Weise die Mehrheit weiblich, während unter den 10 besten Schülerinnen und Schülern, die ich in Englisch (meinem anderen Fach) hatte, das Ganze 5:5 steht. Gleichwohl liegt der Schnitt im zu erwartenden Bereich, dass Mädchen und Frauen in Mathematik weniger gut sind, während Jungen und Männer in Englisch weniger gut sind.
Genau so wahr ist übrigens, dass in beiden Fächern die Flop-10 rein männlich sind.

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Geschrieben am
Sir of Toastland
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Ich mag meinen Menschenschlag ja (Physiker, allerdings sind wir auch eine Freundesgruppe mit solider ~50/50 Verteilung der Geschlechter. Das ist ja rein rechnerisch schon ungewöhnlich - dazu mag ich aber kein Urteil bilden), und das ist ein wirklich irres Pensum; Die Zulassungsbedingungen schafft prinzipiell jeder Student der dranbleibt(!), durch die Klausur kommen dann 60-80% (Erstiquoten für das Geld vom Land die Eliten-Auslese nochmal schlechter) - und diese Schwankung hängt allein vom Prof/Übungsleiter ab, nicht vom Modul (für die Extraportion Frust). Das kann man nicht schönreden und muss dem geneigten Ersti klarmachen.

Ich sehe auch sowohl die Problematik darin, Menschen Neigungen abzusprechen, als auch in sexistischer Förderung. Nur wenn so ein Modell wie Mischkas getrennte Progra-AG funktioniert, warum dann nicht? Und gerade jetzt, wo man endlich die Digitalisierung angeht, können ja zwei Nachbarorte mit je einem IT-Lehrer jeweils eine Gruppe aus beiden Schulen anleiten, als Beispiel (Bei uns gab es auch Hebräisch als Wahlfach ab der 8, das lief nachmittags zentral für drei städtische Gymnasien. Lange bevor unsere Schule ans Netz ging). Solange der verpflichtende Unterricht diskriminierungsfrei ist, halte ich das für vertretbar.

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(Geändert am 27. März 2021 um 17:01 Uhr)
O.W.
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Ja, Physik. Cooles Fach. Da bin ich im Studium auch mal gescheitert. Da scheint es aber auch sehr große Unterrschiede nach Uni zu geben. Ich bin sicherlich nicht ganz blöd oder extrem faul oder mathematisch völlig unbegabt, aber mein eigentlicher Wunsch nach dem Abi - Mathe- und Physiklehrer zu werden - ist krachend gescheitert.

Und klar, wenn die AGs in Freizeit fallen, warum nicht. Ansonsten stellt sich die Frage nach dem cleveren Ausgeben von Geld. Ist es sinnvoll, wenn das Land Geld in Mädchen- und Frauenförderung wirft, um einem geringen Prozentsatz eine etwas andere Karriere zu ermöglichen? Mag sein. Aber was könnnte man am anderen Ende der Skala mit dem Geld anfangen, wenn man bei den Versagern (alle männlich) investiert, damit die nicht bei Transferleistugen hängen bleiben? Und nein, ich will da nicht sagen, dass alle Jungen und Männer Förderung brauchen, sicher nicht. Nur sind für mich Nachteilsausgleiche eben nicht dafür da, es den besseren angenehmer zu machen, sondern den abgehängten das Aufholen zu ermöglichen.
Ich habe ja nichts gegen getrennte Informattik-AGs. Durchführen und evaluieren, aber nicht entlang von Gender, sondern Erfolgskontrolle. Sollte ein Geschlecht deutlich weiter kommen - was nicht gesagt ist - Ursachen finden und danach entsprechend reagieren. Meine Schätzung wäre, dass eine Einteilung in Anfänger und Fortgeschrittene weit sinnvoller wäre. Aber ich kann auch nicht gut programmieren und schätze es insofern vielleicht falsch ein. Nur wenn ich aus dem Mathematikunterricht extrapoliere, würde ich annehemen, dass am Ende imm Durchschnitt das Talent zu Informatikmehr bei den Jungen und Männern liegen wird. Sollte das zutreffen, macht es weniger Sinn, die Mädchen und Frauen generell in die Richhtung zu fördern, sondern die statistisch wenigen Begabten mit dem nötigen Selbstbewustsein auszustatten.

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mischka
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Als Informatiker kann ich dazu das sagen:

Ein guter Informatiker denkt voraus und plant sorgfältig. Das ist eher eine Stärke der Mädels. Wenn ich etwas programmieren will, beginnt das mit Zetteln und einem Stift. Und gut 50% (bei sehr komplexen Projekten) der Zeit brauch ich keinen computer zum programmieren. Ich habe früher, vor meiner Lehrzeit, als Informatiker gearbeitet. Von einigen wurde ich schief angesehen, weil ich so lange mit Stift und Papier gearbeitet habe. Aber Fakt ist, ich habe alle meine Projekte an schnellsten erledigt. In meinem Programmen waren sie wenigsten Fehler und sie waren am leichtesten zu warten und zu erweitern. In der Firma lief ein Wettbewerb: Der dessen Projekte am schnellsten fertig sind, bekommt 50% des Bruttogehalts extra zum Weihnachtsgeld. Der dessen Programme am wenigsten Bugs hatte, auch. Ein einziges Mal habe ich 140% Weihnachtsgeld geschafft, und sonst stets 190% (90% gab es sowieso, also gab es im November i. D. R. 290% Gehalt, mein Lieblingsmonat).

Die Jungs wollen i.d.R. erst programmieren und dann denken. In der Planungsphase sind die Mädels oft besser, weil sie mehr Sorgfalt an den Tag legen.
Die Jungs hingegen sind besser in der Durchführung. Sie finden effizientere Algorithmen.
Beispiel: Berechne die n-te Zahl der Fibonacci-Reihe. Mädchen machen das meist rekursiv, dabei wird alles mehrfach berechnet. Jungs hingegen, neigen eher dazu, ein array aufzubauen und von unten zu füllen, so muss jeder Wert nur ein Mal berechnet werden.

Anderes Beispiel: In einer Oberstufen AG ging es um die Ansteuerung eines Motors. Dafür muss ich das maximum einer sinusoiden Funktion finden.
Die Mädels haben ausnahmslos den Motor laufen lassen und jede tausendstel Sekunde gemessen. Die Jungs haben sich überlegt, das Ableitungen doch irgendwie praktisch sind und mich gefragt, ob man sinus nicht irgendwie ableiten kann (kommt leider im Mathematik Unterricht nicht mehr vor). Am Ende führt beides zu einem vergleichbar gutem Ergebnis. Das Ergebnis der Mädels war um 0,00014% schlechter, als das der Jungs. Aber die Jungs waren schneller fertig, während die Mädels mehr Arbeit rein stecken mussten (bei dem Projekt wollten die Mädels übrigens gegen die Jungs antreten um zu sehen, wer besser ist).

Es gibt also Elemente der Informatik, die eher Jungs liegen, und welche, die eher Mädchen liegen. Die Mädels haben immer auch das große ganze im Blick, die Jungs sind in der Detailarbeit besser.

Meine Top10 ist mit 5:5 zwischen den Geschlechtern ausgeglichen. Meine Flop10 hingegen mit 9:1 sehr männlich (ich hatte ein Mädel, die mir erzählen wollte, dass Informatik unnatürlich und nicht gottgewollt sei [sie hatte ein Smartphone], daher werde sie es nicht lernen. Da sie aber darum gebetet hat, eine eins zu erhalten, mache sie sich keine Sorgen wegen der Note. Wie soll ich sagen: Ihr Gebet wurde nicht erhört. Sie Eltern sind in einer komischen Adventistengemeinde, und sie finden ihren Ansatz toll. Das Mädel belegt in der Flop10 den [hoffentlich] ewigen ersten Platz, aber alle anderen in der Liste sind Kerle.)

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(Geändert am 28. März 2021 um 9:34 Uhr)
Sajoma
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Was soll ich sagen: Anecdotal evidence...

Die Idee mit Kursen für unterschiedliche Leistungsniveaus finde ich nicht verkehrt. Ich war in der Schule nie schlecht, aber ich hätte mich wahrscheinlich nie aus purer Neugier in Kurse getraut, bei denen ich nicht vorher schon sicher gewesen wäre, dass sie mir gefallen, sondern im Gegenteil ich damit hätte rechnen müssen, mich arg zu blamieren. Mag seine sehr speziellen psychologischen Gründe bei mir haben, aber kann mir das durchaus auch als Grund anderer Menschen vorstellen - möglicherweise mehr anderer weiblicher als männlicher Menschen, aber da versteige ich mich nicht zu irgendwelchen gewagten Extrapolationen.

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Geschrieben am
Rakshiir
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@mischka
Ich selbst bin nun FiSi und nicht FiAe. Persönlich denke ich aber auch, dass Informatik nur langsam mehr Interesse bei Mädchen entwickelt. Anfangs war es schon recht deutlich, egal wie du es drehst und wendest, dass da seltener überhaupt Interesse bestand in die Richtung zu gehen. (umgekehrt gibts auch Berufe, bei denen es genau andersrum läuft).
Natürlich is jeder anders. Mein Chef sieht mich mittlerweile als guten Kandidaten für zukünftige Projekte, weil er meint ich arbeite sehr strukturiert und vorausschauend. Aber natürlich isses was anderes wenn man auf ne große Anzahl Personen schaut, da zeigt sich oft eine Tendenz. (das darf man natürlich nie über Frauen sagen, sonst isses Sexistisch oder sowas weil ja jeder ein Individuum ist?)

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Geschrieben am
mischka
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@Sajoma: Natürlich sind meine Erfahrungen nicht mit einer wissenschaftlichen Studie zu vergleichen, aber sind auch mehr als anecdotal evidence, zumal die anderen Informatiklehrer, mit denen ich hin und wieder rede, gleiche oder sehr ähnliche Beobachtungen gemacht haben. Ich beobachte das ja auch nicht nur in einer Klasse, sondern jahrgangsübergreifend.

In den flop 10 sind nun mal in fast allen Fächern über 80%männlich. Die top 10 sind i. d. R. ausgeglichen. Aber der Durchschnitt unterscheidet sich oft.

In Bruder (auch Lehrer) hat dazu folgende Theorie: wissenschaftliche Studien zeigen, dass Frauen in Männerberufen mehr Geld verdienen. Umgekehrt gilt das gleiche. Männer in Frauenberufen verdienen auch mehr Geld, als Frauen. Warum?

Er und ich haben im Unterricht gemerkt, dass Mädels, selten Informatik wählen, weil eine Freundin das auch macht. Diese Wahl ist eine bewusste Entscheidung. Bei der Berufswahl wählt keine Frau einen Männerberuf aus, wenn sie nicht weiß, was sie nehmen soll. Es ist eine bewusste Entscheidung. Ebenso ergreift kein Mann den Beruf des Kindergärtners, wenn er nicht weiß, was er machen soll. Und die, die sich bewusst für eine Laufbahn entschieden haben, sind besser, als die, die nicht wussten, was sie machen sollen und dann irgendwas gemacht haben.

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Gast
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@mischka, na die Theorie ließe sich ja relativ einfach per Fragebogen überprüfen. Müssten wir noch einen Soziologen oder Arbeitspsychologen oder so finden, der die Ressourcen und Kontakte hat, das umzusetzen.

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Geschrieben am
Sajoma
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@mischka: Meinte jetzt nicht konkret dich mit der anecdotal evidence, eher so die Diskussion im Allgemeinen. Deine Beiträge sind durchaus erhellend, keine Sorge.
Ich denke auch, dass es eine gewisse Verzerrung gibt, wenn man diejenigen Frauen (respektive Männer) als vermeintlichen Durchschnitt annimmt, die sich in womöglich widrigeren Umständen an einen bestimmten Platz gekämpft haben. Sobald die Masse dem einmal geebneten Weg folgt, sinkt das Niveau auch wieder.

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Geschrieben am

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