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#929 von tu[ks].

Hihi: Das Parteischiedsgericht hat die Liste der Grünen im Saarland für unzulässig erklärt, weil die einen dieser ekligen Männer - da schüttelt's einen! - an erste Stelle gewählt hatten; Montag muss die Liste fertig sein. Der Bundesvorstand versucht es mit Verklagen.

Wer wählt so was (naja, außer Saarländern, die dürfen ja nicht) und warum?

Link: [https://twitter.com/SAARTEXT/status/1416091004424400899]
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Klopfer
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Jetzt hatte der Typ, der da den ersten Platz auf der Landesliste gewonnen hatte, bereits aufgegeben. Die Trulla, die den Platz eigentlich wollte, kriegt keine Mehrheiten zusammen, die zweite Trulla, bei der durch ihr Auftreten beim Parteitag wirklich offensichtlich war, dass sie keine Ahnung hat und nur durch Geschlechtsbonus überhaupt irgendwie nach vorne gekommen war, ist ausgetreten. Die Grünen im Saarland finden offenbar nicht mal selbst unter ihresgleichen eine Frau, die sie wählen würden.

2
Geschrieben am
(Geändert am 17. Juli 2021 um 0:16 Uhr)
tu[ks].
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Tja, hätten sie genug fähige Frauen, bräuchten sie ja dieses dämliche Statut auch nicht. Katze, Schwanz...

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Geschrieben am
Gast
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Schwanz oder nicht Schwanz, das ist hier die Frage...

2
Geschrieben am
ZRUF
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Jetzt haben sie ja tatsächlich die aufgestellt, die gegen Ulrich verloren hatte... Und jetzt ist fraglich, ob die neue Liste rechtssicher ist...

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Geschrieben am
Mandarine
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Das Ganze ist noch viel lustiger, als es auf den ersten Blick ausschaut. Ursprünglich geklagt (wegen des verletzten Frauenstatuts) hatten Delegierte der Nachwuchs- und der Rentnerorganisation der Grünen. Das Landesschiedsgericht stellte daraufhin fest, dass diese Delegierten gar nicht stimmberechtigt waren, und die Wahl alleine deshalb schon anfechtbar sei. Das wollten diese so nicht auf sich sitzen lassen, und sind vor das Bundeschiedsgericht der Partei gezogen, welches dann rund ein Drittel der Delegierten (also den gesamten Wahlbezirk, aus dem Ulrich stammt) von der Nachwahl ausschloss. Daraufhin legte Ulrich alle Ämter nieder und trat von der Position zurück.

Noch lustiger ist ja, dass die „Trulla“, die am Anfang in drei Wahlgängen gegen Ulrich verloren hatte zunächst angab nicht mehr kandidieren zu wollen (weshalb Ulrich überhaupt erst gewählt werden konnte) jetzt plötzlich doch wieder angetreten ist und gewählt wurde.

Der Streit ist hier übrigens relativ wichtig für die Landespartei, weil das Saarland so wenig Einwohner hat, dass nur der Spitzenkandidat der Landesliste eine Chance hat über die Liste in den Bundestag einzuziehen. Für Ulrich ging es also um MdB oder nichts.

0
Geschrieben am
Klopfer
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Und mit welcher Begründung wurden so viele Delegierte ausgeschlossen? :huh: Riecht auch nicht sehr demokratisch, einen ganzen Wahlbezirk zu tilgen, weil einem nicht gefällt, wie die abgestimmt haben. (Hatte Habeck nicht noch vor einigen Monaten geprahlt, jeder Kreisverband der Grünen werde besser geführt als dieses Land?)

0
Geschrieben am
ZRUF
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Scheinbar gehört das Saarland nicht zu den deutschen Grünen

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Geschrieben am
Rakshiir
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Eigentlich sollte mich das nicht so amüsieren... oder vielleicht auch doch.

Irgendwie isses schon genial wenn man sich gegenseitig so frisst. Hilft echt total bei der Glaubwürdigkeit der Partei und so

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Geschrieben am
Gast
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Ist schon traurig, wenn man in Zeiten, die einem politisch in die Karten spielen, so wenig Kapital daraus schlagen kann und in der Selbstzerfelischung endet...
Wir haben eine Hochwasserkatastrophe, in NRW hat Laschet 2019 im Haushalt für 2020 den Hochwasserschutz um 10 Millionen Euro kürzen lassen, weil es dafür keien Notwendigkeit gibt:
https://www.landtag.nrw.de/Dokumentenservice/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD17-8437.pdf;jsessionid=8585EAA28BE52B8C543F7D5A764CE1B6

Das müsste man den Jungs von der CDU um die Ohren hauen. Stattdessen kümmert man sich darum, was die Kandidaten der eigenen Partei zwischen dne Beinen hängen haben (oder auch nicht). Da zeigt man doch allen ganz deutlich, dass man an Sachfragen nur nachgeordnetes Intresse hat, wichtiger ist die Identitätspolitik. Und das kotzt mich an. Wir haben wirklich wichtige Herausforderungen in unserem Land zu bewerkstelligen, und ob da ein Mann oder eine Frau oder was-auch-immer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und anzupacken, das sollte doch egal sein.

0
Geschrieben am
Rakshiir
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Habe gerade kürzlich mit einer Bekannten aus der Familie meiner Freundin darüber gehabt, als ein Video bekannt wurde während der EM von einer aus der grünen Jugend oder sowas, die kein Verständniss dafür hatte warum denn bei so einem Turnier man unter ner Landesflagge spielt und dass das ja total gefährlich den Nationalsozialismus steigern könnte.
Die Reaktion des Interviewers war fand ich genial lustig - auch wenn ich wette dass viele das nicht so fanden.

Unterm Strich:
Im Moment gibt es eigentlich viel, was den Grünen in die Karten spielen sollte politisch. Aber ich kann es nicht rechtfertigen eine Partei zu wählen weil sie so viel anderen Scheiss verzapfen, reden oder denken (wobei, ob sie WIRKLICH denken sei mal dahingestellt wenn man sieht was danach ausm Mund kommt).

0
Geschrieben am
Klopfer
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Bringt halt auch nicht viel, wenn eine Partei ein Problem erkannt hat, aber man selbst die Lösungsvorschläge dieser Partei für falsch hält. (Dass bei Überschwemmungssituationen das ganze Klimaschutzgedöns nun auch nicht unbedingt hilft, ist eine andere Sache. Man wird mit Windrädern keine Überschwemmung ausschließen können, da sind ganz andere Maßnahmen erforderlich. Ein bisschen Opportunismus klingt natürlich auch raus, wenn man jetzt die ganze Schuld auf den zugegebenermaßen lausigen Laschet schiebt, obwohl a) der erst seit 4 Jahren regiert und sicherlich viele Versäumnisse schon vorher unter rot-grün passiert sind, und b) Rheinland-Pfalz auch betroffen ist, aber Malu Dreyer wesentlich weniger Kritik abkriegt.)

0
Geschrieben am
(Geändert am 20. Juli 2021 um 14:30 Uhr)
ZRUF
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Daran sieht man nur wieder, dass Wahlkampf ist.
Ich finde es auch unsäglich, dass jetzt schon die Schuldigen identifiziert werden, als dass man erst versucht die Schäden in den Griff zu bekommen und dann das ganze sinnvoll aufarbeitet. Aber jetzt mit dem Finger auf Seehofer oder Laschet zu zeigen bringt keinem sein Heim oder Leben zurück. Da gilt es im Moment pragmatisch anzupacken. Den Flutopfern bringt es rein gar nichts, wenn jetzt einer sagt, daran ist die Klimapolitik der Bundesrepublik schuld.

Helfen ist aktuell einfach Trumpf. Und da höre ich von den Grünen erschreckend wenig bisher.

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Geschrieben am
Klopfer
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Aber Luisa Neubauer hat doch sogleich angekündigt, woanders fürs Klima zu streiken! :o
Was kann man für die Flutopfer denn mehr tun?

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Geschrieben am
the_verTigO
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Man könnte wie der Drachenlord ganz viele Unterputzabdeckungen da hinschicken, die er eigentlich in den Müll schmeißen wollte, weil er die von Hatern geschickt bekommen hat (schon billig und macht viel Müll).

Denn "nach der Überschwemmung müssen bestimmt viele Leute ihre Stromleitungen neu verlegen".

Ja genau, darum sorgen sich die Betroffenen gerade am meisten.

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Geschrieben am
ZRUF
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@Klopfer
Wo will sie denn wieder hinfliegen um zu streiken, die Vielflieger-Luisa?

@the_verTigO
Der Drachenlord ist auch so ein Vogel...

1
Geschrieben am
Gast
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Die Grünen haben im Wahlprogramm schon auch einen zweigeteilten Fond für Wetter- und Klimaschäden vorgesehen, ein Teil für Entschädigungen für Opfer und ein Teil für Präventionsmaßnahmen. Ist schon drin im Programm.

Und Laschet hat halt letztes Jahr 10 Millionen Euro aus dem Haushalt gekürzt, die für den Hochwasserschutz vorgesehen waren, mit der Begründung, das brauche man nicht. Da muss man sich jetzt schonmal gefallen lassen, wenn kritisch nachgefragt wird. Und der Innenminister steht ebenfalls nicht ganz unschuldig da, weil die europäischen Behörden haben 9 Tage vorher Deutschland offiziell gewarnt. Selbst wenige Tage vorher hat man sehr konkret die Gebiete benannt, in denen es richtig gefährlich wird. Angekommen ist bei den Menschen anscheinend wenig. Und das ist Aufgabe des Innenministers.
Denn dass es anders geht, zeigen die Niederlande, aufgrund der europäischen Warnungen wurden die entsprechenden Gebiete vorher geordnet evakuiert, Krankenhäuser konnten ihre Patienten verlegen usw. Ergebnis, kein Todesopfer, nicht mal Verletzte.

Diese Katastrophen passieren, egal was wir tun. Vor 30 Jahren hätten wir mehr für den Klimaschutz tun können, jetzt haben wir einen veränderten Jetstream. Gekauft, jammern hilft nix. Aber wir sind diesen Dingen nicht hilflos ausgeliefert, die EU hat in Frühwarnsysteme viel investiert, das hätte die Häuser nicht gerettet, aber die Menschen. Es hätte kein Mensch sterben müssen. Das ist die wahre Tragik dieser Geschichte. Es sind nicht nur Menschen gestorben, es sind Menschen gestorben, die nicht hätten sterben müssen.

Dafür muss man keinen Ministerpräsidenten zum Rücktritt auffordern, aber etwas Einsicht und eine Politik, die das in Zukunft verhindert, das wäre ja schonmal was.

2
Geschrieben am
Klopfer
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Dass das Katastrophenmanagement (inklusive der Behandlung der vorhandenen Vorwarnungen) absolut miserabel war, kann glaube ich keiner bestreiten. Ich habe in den letzten Tagen auf Twitter (wenn dann mal konkrete Kritik an Laschet kam) aber oft auch solche Sachen in meiner Timeline gefunden wie "Laschet unterstützt die Autoindustrie" und "Unter Laschet wurde sogar ein Kohlekraftwerk neu in Betrieb genommen" (was an sich schon Quatsch ist, weil das noch unter der rot-grünen Regierung genehmigt wurde), und das finde ich dann sehr gewagt. Laschets Klimapolitik wurde ja indirekt auch für die Hitzewelle in Kanada verantwortlich gemacht. :vogel:

Was den Katastrophenschutz angeht, müssten aber eigentlich Köpfe rollen. Man wusste spätestens seit dem vergeigten Testtag im letzten(?) Jahr, dass es schon bei der Warnung der Bevölkerung hakt, und nun wird man vorhersehbar mit heruntergelassenen Hosen erwischt. Der WDR hat versagt, die Behörden haben versagt und die Telekommunikationskonzerne lügen, dass sich die Balken biegen, wenn sie von irrsinnig hohen Kosten für Cell Broadcast reden (hier redet die Telekom von 30, 40 Millionen, während Australien für die gleiche Sache knapp ein Zehntel ausgibt.) Da wünscht man sich echt den Knüppel aus dem Sack.

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Geschrieben am
mischka
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Also die Sache ist die: Im letzen Jahr wurden 5 oder 6 mal vor Hochwasser gewarnt. Und keines der Male ist etwas passiert. Hätte es dieses Mal eine frühere Warnung gegeben, so hätte sie niemand beachtet.

Letzten Mittwoch hat mich ein Nachbar um 6 Uhr angerufen, und um Hilfe gebeten, weil sein Haus voll Wasser läuft. Das Wasser kam von Osten (Bäche traten über die Ufer, und das Wasser lief großflächig den Hang runter). Am späten Nachmittag habe ich dann für Freunde noch versucht, Pumpen zu kaufen. Die waren überall ausverkauft, aber wenn man weit genug fährt, findet man noch welche. Als ich auf dem Rückweg war, hat die Stadt Hagen alle gebeten, mein Dorf zu evakuieren, weil die Stabilität des Berges nicht sicher war, und eine Schlamm- und Gerölllawine nicht mehr ausgeschlossen werden konnte. In der Zwischenzeit sind die Flüsse im Westen über die Ufer getreten.
Es gibt drei Straßen aus dem Dorf raus:
Straße Nr. 1 war bereits am morgen um 7 Uhr von einer Schlamm- und Gerölllawine vollständig verschüttet und unpassierbar.
Straße Nr. 2 war nicht mehr existent, weil sie teilweise vom Eppscheider Bach weggespült wurde (Die ist bis heute unpassierbar, es sei denn man traut sich zu, den aktuellen Weitsprungweltrekord der Männer noch deutlich zu überbieten).
Straße Nr. 3 führt nach Rummenohl und war vermeintlich noch befahrbar. Alle, die auf den Evakuierungsbefehl gehört haben, sind ein paar km weit gekommen, und dann stecken geblieben, weil das Wasser zu hoch stand. Auf dem Weg zurück nach Hause haben sie gemerkt, dass der Rückweg mittlerweile ebenfalls unter Wasser stand. Und zwar so hoch, dass man kaum noch stehen konnte. Viele haben auf einer Brücke in ihren Autos übernachtet.
Das zeigt, wie unglaublich schnell das ging. Und wenn es so schnell geht, glaube ich kaum, dass jemand gute Vorhersagen treffen kann. Und eine allgemeine Warnung weit im Vorraus hätte ohnehin niemand ernst genommen. Wenn man die Volme sieht, die nicht mal genug Tiefe hat, um mit einem Kanu durch zu fahren, zweifelt man daran, dass sie es schaffen kann, über die Ufer zu treten, weil sie dafür noch 3-4m ansteigen muss.

Aus diesem Grunde finde ich es dumm, jetzt irgendeinen Schuldigen zu suchen. Klar, den Hochwasserschutz zu streichen, war jetzt nicht clever vom Laschet, aber das hätte hier vor Ort keinen Unterschied gemacht.

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Geschrieben am
(Geändert am 21. Juli 2021 um 8:45 Uhr)
ZRUF
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@Gast

Ich will nicht bestreiten, dass Seehofer und Laschet hier ihre Fehler gemacht haben und ggf. dafür auch die Verantwortung übernehmen müssen. Ich finde die Forderungen nach Konsequenzen zu diesem Zeitpunkt nur extrem zynisch, weil nicht dadurch besser wird jetzt in der aktuellen Situation auch noch die Leute, die was zu sagen haben auszutauschen, damit sich ein neuer einarbeiten muss. Wie gesagt, für mich einfach falscher Zeitpunkt.

Ansonsten, ja der Katastrophenschutz gehört unbestreitbar verbessert. Wo es genau gehakt hat, kann ich von außen schlecht beurteilen. Dass Kommunen aber keine Sirenen mehr haben, die Feuerwehr und / oder Polizei nicht gewarnt hat, ist ein klares Versagen an vielen Orten. Auch die Apps wie NINA und Katwarn sind eher leidlich gut. Ich hab' das hier schon gesehen, man bekommt irgendwie sehr häufig keine Nachricht, auch wenn man die Apps installiert hat. Damit natürlich nur sehr beschränkt nützlich, wenn die Apps nicht zuverlässig laufen.

Dass die Telekom sich mit hohen Kosten rausredet ist natürlich auch lächerlich. Selbst, wenn es sie 30-40 Mio kosten würde, dann sind das für ein Unternehmen wie die Telekom Peanuts. Menschenleben gegenüber 30-40 Mio... hmm. auch ganz schön zynisch da die geringe Kosteneinsparung zu wählen.

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Geschrieben am
Gast
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@mischka, schön, dass es Dir anscheinend gut geht, ich hatte schon Sorge, weil Hagen ja auch absoff. Steht Dein Haus noch?

Ich bin kein Freund von Rücktrittsforderungen, die kommen in der Regel lange bevor irgendwas aufgeklärt ist udn sidn politisch motiviert. Und Laschet kann gar nichts fürs aktuelle Klima, da können die Leute was für, die da vor 30 Jahren so fleißig emitiert haben usw. (ist aber keine Ausrede nicht endlich tätig zu werden). Er ist aber auch ungelenk im Auftreten, Im Fernsheen öffentlich zu sagen, dass man wegen so einem Tag ja nicht seine Politik ändern kann, das kommt vielleicht nicht so gut, wenn das ein sehr einschneidender Tag war. Malu Dreyer kommt natürlich besser weg, weil sie nicht das Kanzleramt anstrebt.

Katastrophenschutz ist in deutshcland leider selbst eine Katastrophe. Da sind wir vielelucht auch einfach zu blauäugig, wird schon nix passieren, Katastrophen gibt es anderswo in der Welt. An den großen Flüssen ist aber auch einiges schon passiert, da gibt es ein Hochwassermanagement, muss man ja auch sagen. Das Problem beim Starkregen ist ja, es könnte uns alle treffen, egal wo wir leben. Täler sind exponierter, aber auch davon ahben wir nicht nur drei in Deutschland. Trotzdem, 48 und 24 Stunden vorher hat auch der deutsche Wetterdienst deutlich für diese Gebiete gewarnt. Dass Sirenen nicht funktionieren oder die Polizei und Feuerwehr dann nicht durch die Orte fahren, dass Rundfunk und eben auch die Telekom da so wenig machen, ist kaum nachzuvollziehen. Ich lebe im Einzugsgebiet eines großen Industrieparks der chemischen Indutrie. Mehrmals im Jahr fährt die Polizei mit Lausprecherdurchsagen durch die Wohngebiete, wenn es einen Unfall gab, dass man Fenster und Türen geschlossen halten, keinesfalls das Haus verlassen und bitte Passanten von der Straße bei sich zuhause aufnehmen soll. Und einmal im Jahr werdne die Sirenen gestestet, wenn jemand neu herzieht, hat er als erstes den Sirenenflyer im Briefkasten, was welcher Wartnton bedeutet.

Man kann Unwetter und Unfälle nicht verhindern, aber man echt mehr tun, um Opfer zu verhindern.

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Geschrieben am
ZRUF
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Ich muss mischka hier schon Recht geben. Die Leute hören nicht mehr auf die Warnungen, wenn sie zuvor nicht eingetroffen sind. Da müsste man schon aktiv evakuieren...

Dass es in den Niederlanden besser klappt ist auch nicht verwunderlich, weil die halt auf extrem flachen Land leben und Hochwasser ein anderes Thema ist als bei uns.

Eine Kollegin hat mir erzählt, dass 100m von ihr entfernt alles überschwemmt worden ist und sie nur Glück hatte, weil sie etwas höher wohnt. Das alles in einem Gebiet in dem es noch nie Probleme gab. Von daher kann ich auch nachvollziehen, wenn die Menschen nicht auf Warnungen hören oder die Gemeinden sich die Sirenen gespart haben. Wie heißt es dann so schön: Hinterher ist man immer schlauer...

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Geschrieben am
mischka
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@Gast: Mir geht's gut, mein Haus ist eines der sehr wenigen nicht betroffenen Häusern. Die meißten Häuser wurden entweder vom Hochwasser aus westlicher Richtung morgens getroffen, oder aber vom Hochwasser am Nachmittag von Osten getroffen und einige Pechvögel wurden von beiden überschwemmt. Das schlimmste für mich war ein umgestürzter Baum, der 20cm über meinem Hausdach wie ein Damokles-Schwert schwebte. Den musste ich scheibchenweise zersägen und entsorgen. Ohne Kettensäge war das nicht gerade spaßig.

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Geschrieben am
Gast
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@mischka, Glück gehabt! Du hast einen Baum von Hand scheibchenweise zerlegt? Darf ich Dich jetzt mischka den Biber nennen ?

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Geschrieben am
mischka
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Ich habe es mit einer Säge, nicht mit den Zähnen gemacht.

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Geschrieben am
ZRUF
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Da hast du echt nochmal Schwein gehabt. Gut, dass es dir gutgeht.

Ich stell mir gerade echt einen Menschen vor, der an einem Baum nagt. Wilde Bilder in meinem Kopf.

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Geschrieben am
the_verTigO
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Wie wir in Minecraft gelernt haben, muss man nur oft genug gegen einen Baumstamm boxen, damit er in handliche Würfelchen zerfällt. Alles oberhalb der zerboxten Stelle bleibt in der Luft schweben.

(Es freut mich, zu hören, dass du soweit glimpflich davon gekommen bist, mischka!
Ich hatte auch schon an dich gedacht, aber als ich nachfragen wollte, war mir bereits jemand zuvor gekommen.)

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Geschrieben am
Sajoma
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Schließe mich an: Schön, dass es dir und deinem Haus gut geht, mischka. Bei dir könnte ich mir allerdings auch irgendwie vorstellen, dass du beim Hauskauf die Lage hinsichtlich Unwettertauglichkeit geprüft hast, insofern war's vielleicht nicht nur Zufall?
Wie sieht es bei dir im Dorf mit den Reparaturen aus? Wieviele Pechvögel waren von beiden Überflutungen betroffen?

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Geschrieben am
mischka
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Naja, so ca 10 Häuser haben so richtig Pech gehabt. Der Rest wurde nur ein Mal getroffen, aber das reicht auch, um ein Haus zu beschädigen. Ich hab Nachbarn beim Keller auspumpen geholfen, und um 14 Uhr waren wir fertig, alles sauber. Zwei Stunden später stand das Wasser sogar im Erdgeschoß ein halben Meter hoch, denn Keller konnte man da komplett vergessen. Da sind ne Menge Tränen geflossen. Ich habe eine alte Dame gesehen, die weinend versucht hat, die Fotos ihres verstorbenen Mannes zu säubern und zu trocknen. Sie hat versucht den Schlamm mit einer Bürste zu entfernen, und dabei die Fotos endgültig zerstört. Sie ließ nicht nicht davon abhalten. Das hat mir schon das Herz zerrissen.

@Sajoma: Um ehrlich zu sein, habe ich das Haus gekauft, weil der Besitzer dringend Bargeld brauchte, und daher das Haus für die Hälfte des Wertes verkauft hatte. Eigentlich wollte ich erst später kaufen, aber so ein Angebot bekommst du nur ein Mal im Leben. Heute ist das Haus knapp das dreifache seines Kaufpreises wert. Dafür habe ich - was eigentlich unüblich ist - die Hälfte des Kaufpreises direkt überwiesen, bevor das Haus notariell verkauft wurde, und zwar um Rahmen eines Privatkredites.

Der Hintergrund war der, das der Vorbesitzer intensive Pflege benötigte, die weit über Beträge der Pflegeversicherung hinaus geht. Sie konnten sich über lange Zeiten den Eigenanteil nicht leisten und haben dagegen geklagt. Als sie vor Gericht verloren haben, hatten sie 4 Wochen Zeit, die Rechnung zu begleichen, andernfalls wäre der Mann aus dem Pflegeheim geworfen worden. Das Haus konnte aber nicht so schnell verkauft werden, weil der Mann nicht mehr zurechnungsfähig war. Also musste erst ein Gericht der Frau gestatten, in seinem Namen zu handeln. Er wollte nicht verkaufen, konnte sie aber schon nicht mehr erkennen. Das hat knapp ein Jahr gedauert. Also habe ich gezahlt, und erst ein Jahr später das Haus bekommen. Die beiden haben von der Bank keinen Kredit mehr erhalten, weil sie zu alt sind, und ein Eintrag ins Grundbuch ohne ihn ebenfalls unmöglich war.
Ich kannte sie schon länger, weil wir Nachbarn waren, und sie hat mich angefleht, ihnen zu helfen. Meine Bank hat die Summe auch nur als Privatkredit an mich überwiesen und nicht als Hauskredit, weil ja kein Grundbucheintrag möglich war. Als es dann mein Haus war, habe ich alles neu umfinanziert. Und so bin ich am mein Haus gekommen. Meine monatliche Abzahlung für das Haus mit 300 qm ist nun etwas geringer, als meine Kaltmiete für die 70qm Wohnung :D
Für den Preis hätte ich jedes Haus genommen...

Der Vorbesitzer hingegen hat eine schwere Flut erlebt und daher das Haus auf einen 2m hohen sockel bauen lassen. Wenn bei mir Wasser eindringt, kämpfen die Nachbarn schon im 1. Obergeschoss. Mein Keller ist oberirdisch und liegt höher, als das Erdgeschoß der Nachbarn.

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Geschrieben am
ZRUF
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Ist ja irgendwie eine traurige Geschichte wie du an das Haus gekommen bist. Aber natürlich sehr viel Glück für dich. Da hätte ich sicherlich auch nicht gezögert das zu machen.

Ich glaub' ich will gar nicht wissen, was du dann dafür bezahlt hast. Da bekomme ich jetzt schon Zuckungen, wenn ich das dann mit dem Preis für meine 96qm Wohnung vergleichen würde...

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Geschrieben am
Sajoma
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@mischka: Spannende Geschichte, dein Hauskauf. Und von außen betrachtet auch eine, wo Altruismus und Eigennutz sich ganz gut vereinen ließen. Klingt auch irgendwie so, als hättet ihr eine gute Dorfgemeinschaft, das ist in solchen Zeiten natürlich besonders wichtig (und nicht, wie es sonst oft wahrgenommen wird, nur nettes Beiwerk).
Traurig ist so ein Schaden sicherlich immer, aber gerade im direkten Vergleich ist man wahrscheinlich zugleich froh, dass man keine Toten zu betrauern hat, nehme ich an.
Was du mit der Instabilität des Berges andeutetest - hat sich daraus noch was ergeben? Klingt irgendwie bedrohlich für mich, aber ich wohne auch auf dem Flachland...

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Geschrieben am
mischka
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Die Geschichte ist auf jeden Fall traurig. Mir taten die beiden auch unglaublich leid. Der Vorbesitzer ist inzwischen tot.

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Geschrieben am
Anne Bonny
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Ich glaube, was hier von den Bergen runter gekommen ist, ist erstmal das Maximum. Es trocknet schon gut nach und wir haben Zeit bis zum nächsten Starkregenereignis, um die Hänge nochmal zu befestigen. Zum Glück sind viele Wurzeln bei den Waldrodungen im Boden verblieben und haben das Erdreich zum Teil gesichert.

Heute wurde übrigens eine Warnung herausgegeben: Wir sollen jetzt möglichst auch draußen FFP2-Masken tragen, weil der getrocknete Schlamm zu einem ziemlich giftigen Staub geworden ist. Super. Ich steh ja nur seit Tagen in diesem Zeug, sowohl in der Brühe als auch im Staub.

Dann die Plünderungen, der Mülltourismus und die Betrüger, die hier unterwegs sind. Es ist schwer auszuhalten. Dazu die Schicksale gerade der alten Menschen. Die können nichts wegwerfen und drehen jedes noch so zerstörte Teil immer wieder um. Die wollen nichts Neues, keinen Ersatz, da ist jedes Teil ein Stück ihres Lebens und sie hängen unglaublich daran. Ich kann es nachvollziehen. Hab gestern wegen meinem abgesoffenen Album aus Kindertagen geheult, das mein Mann "sicher" in einer Plastiktüte im Keller verstaut hatte.

Naja. Hagen halt. Gut, dass es bei uns kein Menschenleben erwischt hat.

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Geschrieben am
ZRUF
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@Anne Bonny

Also Plünderungen und Betrüger sind wirklich das Letzte. Ist auch erschreckend wie skrupellos manche Menschen sind und noch auf denen, die eh schon am Boden liegen rumtrampeln.

Aber gut, dass auch dir nichts passiert ist.

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Geschrieben am
Gast
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Zum Katastrophenschutz, die EU hat schon vorgaben für Warnsysteme gemacht, 2018, Deutschland setzt sie nur nicht um:

https://www.rnd.de/politik/cell-broadcast-warum-katastrophenwarnung-per-sms-anderen-warn-apps-ueberlegen-ist-TDTLIQVFTVAU7GBPWYN7LRWNMM.html

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Geschrieben am

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