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#937 von Klopfer

Laut Saartext gibt's wohl keine Grünen auf dem Wahlzettel im Saarland und laut Spiegel keine AfD auf dem Wahlzettel in Bremen.

Allerdings dürfte das kein großer Verlust sein: Man muss schon ganz schön schmerzfrei sein, wenn man die Parteien dort noch wählen will nach dem jeweiligen Kindergartengekabbel, das diese Resultate erst herbeigeführt hat. :facepalm: (Wie schmerzfrei man schon vorher gewesen sein muss, um die zu wählen, lass ich mal dahingestellt.)

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Klopfer
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Und hier sieht man die 34 Parteien, die in Berlin auf dem Wahlzettel stehen werden. Die Feministische Partei Die Frauen wurde nicht zugelassen. :kicher: #Aufschrei

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Geschrieben am
mischka
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Können wir die beiden Parteien nicht bundesweit streichen?!?

0
Geschrieben am
ZRUF
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Wäre kein großer Verlust.
Und Laschet auch noch streichen... Der ist ja auch so ein Fettnäpfchensuchgerät...

1
Geschrieben am
Rakshiir
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@mischka
Ich finde alle 3 könnte man da reinnehmen, nicht nur die 2...
So funktioniert halt Demokratie dann auch nicht scheinbar

0
Geschrieben am
Klopfer
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Der Bundeswahlausschuss hat entschieden:
Der Beschwerde der AfD gegen die Nichtzulassung in Bremen wird mit 9:1:1 Stimmen stattgegeben, die AfD darf somit in Bremen zur Bundestagswahl antreten.
Die Beschwerde der Grünen gegen die Nichtzulassung im Saarland wird mit 6:2:2 Stimmen zurückgewiesen, die Grünen dürfen somit nicht im Saarland zur Bundestagswahl antreten.

0
Geschrieben am
(Geändert am 6. August 2021 um 0:16 Uhr)
ZRUF
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Erschreckend wie dilettantisch sich eine Partei, die seit vielen Jahren in den Parlamenten vertreten ist anstellen kann.

Das nächste haben die ja schon wieder mit den Männern, die sie aus ihrem Foto rausgeschnitten haben... und damit haben sie ausgerechnet auch noch die Migranten rausgeschnitten... Wie dämlich sind die bei den Grünen eigentlich?

1
Geschrieben am
ObsidJan
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Dürfte sich im Ergebnis jeweils nur im Bereich von Zehntel Prozent auswirken, also was soll's. :schulterzuck:

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Geschrieben am
ZRUF
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Grundlegend richtig. Aber nur solange sich potentielle Wähler nicht auch in anderen Bundesländern von dieser unprofessionellen Art abschrecken lassen

0
Geschrieben am
ObsidJan
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@ ZRUF:
Ich halte die Grünen-Wähler da mittlerweile für völlig schmerzbefreit und lernresistent. Die können ja schon im Normalfall überwiegend nicht ganz dicht sein, aber dass die Grünen bei der konstant negativen (und selbst verschuldeten) PR der letzten Monate - einschließlich der demokratisch mehr als fragwürdigen Positionen und Forderungen - immer noch bei um die 20 % stehen, lässt für mich keinen anderen Schluss zu. Ich mache mir da keine Illusionen, dass ein paar Querelen in irgendeinem unwichtigen Landesverband (ich meine, Saarland, come on!) da irgendeinen Unterschied machen.

0
Geschrieben am
(Geändert am 7. August 2021 um 23:47 Uhr)
ZRUF
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@Obsidjan
Die Grünen Kernwähler sind von den Grünen nicht wegzubekommen. Da kenne ich ein paar. An sich nette Menschen und auch Freunde von mir, aber politisch fundamentale Grüne. Da braucht man nichtmal zu diskutieren.

Leider werden wir durch unsere Medien und auch Arbeitgeber inzwischen auch einer Gehirnwäsche unterzogen, die das grüne Diktat in die Köpfe der Menschen pflanzt. VW macht Kantinen zu Veggiekantinen. Also von oben diktierter Fleischverzicht. Die Firmen und der ÖR führen Gendersprech ein und konditionieren die Menschen darauf. Meine Schwester meinte erst gestern zu mir, dass sie in der Firma auch schon alles gegendert machen also Mitarbeiter:innen etc. Inzwischen sagt sie, dass sie anfängt so Wörter zu denken, obwohl sie den Gendersprech komplett ablehnt.

Mir macht diese Entwicklung Angst. Zumal man ja als Gegner dieser Ideen wahlweise als Frauenfeind, Rassist, Nazi etc. Bezeichnet wird.

1
Geschrieben am
Sajoma
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Ich habe, seit die Plattform, mit der ich lerne, zu gendern begonnen hat, das Phänomen entdeckt, völlig ungeeignete Worte zu gendern.
Neulich beispielsweise Makrophag:innen. Und es fühlt sich schlimm an, wenn mein Gehirn sowas macht, aber ich befürchte, dass das alles erst der Anfang ist.

Umgekehrt, besonders gut funktioniert es noch nicht. Habe neulich für meinen Arbeitgeber ein Konzept erstellt, in dem ich mit der Begründung, das generische Maskulinum verwenden zu wollen, von Studenten sprach. Sie haben dann ganz konsequent aus dem Studenten den Studierenden gemacht, und hatten offenbar das Gefühl, damit Gendergerechtigkeit hergestellt zu haben. Der Witz ist an diese Leute verschwendet.
Trotzdem weine ich dem Konzept ein bisschen nach...

1
Geschrieben am
Veria
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Ich finde ja, dass Fleischverzicht und Gendersprech ganz verschiedene Paar Schuhe sind. Fürs eine gibt es vernünftige Argumente, fürs andere ... eher nicht so.

4
Geschrieben am
Gast
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Also auf Fleisch zu verzichten, bringt dem Klima und der Umwelt enorm was. Und warum soll ein Konzern das nicht von oben beschließen? Konzerne sidn in der Regel so aufgebraut, dass sie Dinge von oben beschließen. Nicht umsonst gibt es eine Konzernleitung, einen CEO, einen Aufsichtsratz, die sind alle nicht demokratisch von der Belegschaft gewählt. Also irgendwie ist es das normalste der Welt, dass ein Konzern von oben Veränderungen beschließt. In der Kantine kein Fleisch anzubieten kann Kostengründe haben (pflanzlisches Essen ist einfach billiger), oder es geht um die Mitarbeitergesundheit, zu viele tierische Fette erhöhen das Risiko diverser Krankheiten, ein Konzern will aber bestimmt keine kranken Mitarbeiter. Eine durchgehend vegetarische Küche macht auch einiges einfacher was die Hygiene angeht, Fleisch ist eine schnell verderbliche Ware, außerdem muss man dann nicht ständig abschätzen, wie viele Flesich und nicht Fleischgerichte man bereitstellt. In der Regel wird ja von beiden eher zu viel produziert und weggeworfen usw.

Also wenn ein Konzern das mahct, ist das seine Sache. Wenn die Regierung sowas täte, wäre das schon eine ganz andere Sache.

0
Geschrieben am
Klopfer
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Der VW-Betriebsrat musste schon mal eingreifen, als die Currywurst in den Kantinen verschwinden sollte, das wollten die Mitarbeiter nicht. Im jetzigen Fall ist es wohl wenigstens so, dass nur eine Kantine fleischfrei werden soll und die nächste Kantine mit Fleischprodukten gleich über die Straße ist.

Nicht umsonst gibt es eine Konzernleitung, einen CEO, einen Aufsichtsratz, die sind alle nicht demokratisch von der Belegschaft gewählt.

Jein, natürlich werden bei größeren Unternehmen Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat durch eine Wahl der Arbeitnehmer und der Gewerkschaftsvertreter gewählt.

0
Geschrieben am
Gast
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Ja, die Arbeitnehmer bekommen da eine Stimme, aber wirklich bestimmen können Sie damit nicht, nicht mal ein Vetorecht (Sperrminorität) haben Sie darüber. Klar, wenn es knapp ist, können sie Zünglein an der Waage sein, aber de fakto werden Betriebe nicht demokratisch geführt, es gibt einen Eigentümer (kann ja auch eine Aktiengesellschaft sein) und der bestimmt wo es langgeht, im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen. Aber wenn die Firma sagt, gibt kein Fleisch mehr in der Kantine ist das eine Firmenentscheidung, damit kann ich leben, wenn die Regierung das beschließt, hätte ich eher Probleme damit.
Die Firma setzt sich mit allem natürlich auch einem wirtschaftlichen Risiko aus, die Arbeiter könnten unzufrieden sein und abwandern. Also mit den Füßen abstimmen, aber das ist eben unternehmerisches Risiko, das trägt der Eigentümer.

0
Geschrieben am
Sajoma
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Ich finde die grundsätzliche Idee, Kantinen auf Dauer irgendwann fleischfrei zu haben, ja tatsächlich reizvoll, muss ich gestehen. Kantinen sind öffentlich, und ich finde, sie haben eine Vorbildfunktion. Aber bevor ihr mich hier steinigt: die Wahlfreiheit des einzelnen ist mir durchaus wichtig. Umgekehrt ist es mir in vielen Kantinen (leider gerade denen in Krankenhäusern) widerfahren, dass es eigentlich keine vegetarische Option gab, bzw. sie öfters aus Nudeln mit Tomatensauce ohne Gemüse bestand. Das ist für mich auch keine Wahlfreiheit in dem Sinne. Mehr Flexibilität beim Zusammenstellen von Gerichten fände ich schön (müssen die Bratkartoffeln unbedingt mit Speck sein?), und wenn man die Subventionen vom Fleisch abzieht, während gleichzeitig die vegetarischen Optionen besser werden als sie es derzeit vielerorts sind, regelt sich da vieles von alleine.
Unnötig finde ich zwei Fleischgerichte plus ein Fischgericht, damit auch ja alle Religionen ihr Lieblingstier essen können, während es aber gleichzeitig kein designiertes vegetarisches Gericht gibt, sondern nur etwas kümmerliche Beilagen (alles schon gesehen).
Und, weil ich ja nunmal radikal bin: das vegetarische Gericht darf gerne auch zugleich vegan sein. Das deckt dann gleichzeitig die laktoseintoleranten, hühnereiweißallergischen Veganerhippies ab. (Von mir aus darf es auch glutenfrei sein, damit die Zöliakiepatienten auch zum Zug kommen.)

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Geschrieben am
ZRUF
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Also ganz ehrlich, eine bessere Auswahl für Vegetarier würde ich mir als überzeugter Fleischesser auch wünschen. Die (nicht-) Auswahl für Vegetarier ist teilweise erschreckend und dafür gibt es zuviele, als dass man sie so ignorieren sollte.
Aber genau deswegen will ich auch nicht, dass ein anderer für mich entscheidet, was ich in der Kantine zu essen habe. Damit dreht man das ganze doch nur um. Erst gab es keine vegetarischen Gerichte und dann keine Fleischgerichte mehr. Von einem extrem ins andere.
Verstehe dieses bejubeln nicht, wenn andere für einen entscheiden.
Jetzt bei VW... Man das ist eine Kantine und auf der anderen Straßenseite gibt es eine andere mit Fleisch. Stellt sich nur die Frage. Wenn ich 15 Minuten extra laufen muss weil das Gelände zu groß ist, dann ist das doch wieder schwieriger... Weil, dann Pausenzeit verloren geht. Kenne das Gelände nicht und kann das daher nicht beurteilen.

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Geschrieben am
Klopfer
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Ja, die Arbeitnehmer bekommen da eine Stimme, aber wirklich bestimmen können Sie damit nicht, nicht mal ein Vetorecht (Sperrminorität) haben Sie darüber.

Aufsichtsräte von AGs mit über 2000 Beschäftigten müssen halbe-halbe mit Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern besetzt sein.

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Geschrieben am
Gast
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Ja, richtig, aber der Aufsichtsrat kontrolliert den Vorstand nur. Der Vorstand kümmert sich um das operative Geschäft. Und nicht jede Firma ist eine Aktiengesellschaft, bzw. hat über 2000 Beschäftigte. Gut, bei VW ist das schon so, isofern ist das ein valider Punkt. Ich weiß nichtmal, ob die Entscheidung des Vorstands über das Kantinenangebot zustimmungspflichtig durch den Aufsichtsrat wäre, dazu bin ich kein Jurist. Und wenn der Patriarch/Matriarch im Familienunternehmen entscheidet, ab morgen kein Fleisch mehr in der Kantine, dann ist das so und seine Entscheidung für sein Unternehmen. Und wenn er das nicht macht, ist es auch gut. Der Staat sollte sich nicht in Unternehmen einmischen, solange keine Gesetze verletzt werden oder das Unternehmen Geld vom Staat braucht. Und da es kein Anrecht auf ein fleischhaltiges Mittagessen gibt, würde ich keinen Handlungsbedarf sehen. Kann jeder immer noch Morgens und Abends so viel Fleisch essen wie er will udn wer es ganz dringend auch Mttags braucht, kann sich ja was mitnehmen, ist ja alles immer noch möglich. Ein Restaurant darf seine Speisekarte ja auch selbst bestimmen und muss dann halt schauen, ob es damit überlebensfähig ist.

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Geschrieben am
ZRUF
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Das kann man genauso umdrehen. Wer Fleischlos essen will kann sich ja was mitnehmen. Abends und morgens hat es der Vegetarier ja auch selbst in der Hand.

Spieß umgedreht, macht das nicht besser. Wenn die Leute freiwillig vegetarisch essen wollen, gerne! Spricht nichts dagegen. Wenn nicht, warum mehr oder weniger zwingen? Mittags nichts warmes zu haben ist für manchen keine Option. Gibt auch Menschen, die nur mittags warm essen. Von daher vielleicht auch das einzige Stück Fleisch am Tag oder halt nur eventuell ein Stück Fleisch. Ich nehm auch mal lieber Kasspätzle als ein Fleischgericht. Aber ich will die Wahl haben.

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Geschrieben am
Veria
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"Ein Restaurant darf seine Speisekarte ja auch selbst bestimmen und muss dann halt schauen, ob es damit überlebensfähig ist."

Grösstenteils, ja. Es ist allerdings gesetzlich vorgeschrieben, dass das billigste Getränk keinen Alkohol enthalten darf.

Bezüglich der vegetarischen Auswahl auf Speisekarten bin ich allgemein meistens arg unzufrieden, weil die mau ist. Ein paar Vorbilder gibt es aber und einige davon fahren die von mir favorisierte Baukasten-Methode: Man schreibt ein veganes Gericht auf die Karte und drunter als Addons was aus Käse, was aus Fleisch und was aus einer gemüsigen Eiweissquelle zum Auswählen. Alle glücklich.

Man muss ja echt nicht die Bratkartoffeln gleich mit Speck braten, man kann den auch nachher dazukippen, wenn der Gast das wünscht. Und fleischige "Geheimzutaten" müssen auch nicht unbedingt sein.

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Geschrieben am
Gast
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@ZRUF, ja umgedreht ist auch nicht dolle, aber mein Punkt ist ein anderer, der Besitzer darf das bestimmen, weil es keine gesetzliche Regelung dazu gibt. Der Besitzer eines Restaurants entscheidet, ob er Fleisch anbietet oder nicht und der Chef der Firma kann entscheiden, ob es Fleisch in der Kantine gibt oder nicht. Es gibt kein Gesetz, das das eine oder das andere erzwingt und so sollte es meiner Meinung nach auch bleiben.

Abgesehen davon, die DGE und die WHO empfehlen nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch (inkl. Wurst usw.) pro Woche zu essen (das schaffen einige bereits pro Tag). Wer täglich in der Kantine Fleisch isst, tut sich und seinem Körper damit nichts gutes. Das ist wie Rauchen und zu viel Alkohol und generell zu viel essen natürlich eine private Entscheidung, jeder hat das Recht sienen Körper abzuwracken, aber ich könnte auch verstehen, wenn Arbeitgeber einen dabei nicht auch noch unterstützen.

@Veria, stimmt, hatte Getränke etwas aus dem Blick verloren, zum Essen ist mir keien Regelung bekannt. Es gibt keinen Zwang ein vegetarisches/veganes Gericht auf der Karte zu haben. Und bei den Getränken wäre es schön, wenn man in Deutschland endlich mit den Nachbarländern gleichzieht und Tafelwasser kostenlos angeboten werden muss, wenn man ein Essen bestellt. So kenne ich es aus Frankreich, Italien und Österreich (und Japan, aber das zähle ich mal nicht zu den Nachbarländern).

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Geschrieben am
ZRUF
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Klar hast du Recht, dass es kein Gesetz, welches Fleischgerichte vorschreibt, gibt. Und natürlich soll das auch so bleiben.
Eine Werkskantine folgt aber auch anderen Regeln als ein privates Restaurant oder auch als eine öffentliche Kantine.
Wie gesagt finde ich das bei VW jetzt nicht weiter problematisch, sofern die andere Kantine auch gut und schnell erreichbar ist. Dann ist das ganze sogar eher positiv, weil es in Summe mehr Auswahl bedeutet.
In vielen Unternehmen gibt es aber nur eine Kantine und oft keine Küche für die Angestellten. Wenn dann auch sonst nichts in der Nähe ist, dann fände ich eine rein vegetarische Kantine ziemlich beschissen.
Ich denke da Mal als Beispiel an die MTU. Da war früher genau eine Kantine... Wie das heute ist, weiß ich nicht. Wenn man da keine Wahl hat ob mit oder ohne Fleisch, dann ist das schlecht. Es gibt keine Küche, man hat vor allem in der Produktion feste Schichten und Pausen und zum nächsten Restaurant oder Supermarkt muss man fahren, also Werksgelände verlassen inkl. Sicherheitscheck.
Da ist es sowohl für den Vegetarier als auch den Fleischesser schlecht, wenn man keine Wahl hat.

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Geschrieben am
Sajoma
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@ZRUF: Kann dir da nicht so recht zustimmen, dass es gleichermaßen doof ist, wenn ein Fleischesser keine Wahl hat, wie wenn ein Vegetarier keine hat. (Mit "keine Wahl" meine ich: kein Gericht zur Auswahl, und nicht "nicht mein Lieblingsessen verfügbar"). Und zwar, weil die vegetarische Alternative zwangsläufig mehr Menschen abdeckt als die fleischhaltige. Wie ich oben bereits erwähnte, könnte man sie zugleich laktose-, hühnereiweiß-, glutenfrei sowie koscher und halal machen. Zudem ist das Gericht, wenn man es gut macht (Gemüse > Kasspätzle, fürchte ich), gesünder, wenn man davon ausgeht, dass die Mitarbeiter jeden Mittag auf ein Gericht aus der Kantine angewiesen sind und sonst eben jeden Tag das Fleischgericht nähmen. Ökologischer ist es sowieso, günstiger eigentlich auch, und auch, wenn ich verstehe, dass Fleisch vielen Leuten wirklich fehlt, wenn sie es nicht essen: lecker kann es trotzdem sein.
Ich sehe diese Vorteile bei einem diktierten Fleischgericht nicht. Damit machst du notgedrungen mehr Leute unglücklich, bist teurer, ungesünder, weniger ökologisch und das kommt mir irgendwann aufwandstechnisch nicht mehr angemessen vor.
Wie gesagt, ich plädiere nicht dafür, jedem die Wahl zu nehmen und alle Kantinen in Deutschland auf einen Schlag vegan zu gestalten. Aber wenn ich als Kantine nur eine sehr geringe Gerichtauswahl anbieten möchte, dann sollte man nach dem größten gemeinsamen Nenner schauen. Und auf Dauer müssen wir uns, fürchte ich, tatsächlich mit solchen unbequemen Zukunftsvisionen herumschlagen. Eine zivilisierte Welt mit unserem Fleischkonsum kann es auf diese Weise nicht auf Dauer geben.

1
Geschrieben am
Gast
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@ZRUF, warum soll eine WErkskantine anderen Regeln folgen? Der Chef einer Firma bestimmt ja auch was produziert wird, an wen verkauft wird, wie und ob Werbung gemahct wird usw. das sind alles unternehmerische Entshceidungen für die er das Risiko von Erfolg und Misserfolg trägt. Es ist seine Firma und wenn der findet, Fleisch finde ich blöde, dann kann er doch anordnen in seiner Kantine was er will. Genausogut könnte er umgekehrt anordnen nur noch Schweinefleisch zu jedem Gericht zu reichen, weil er davon überzeugt ist. Das muss man nicht gut finden, aber das gilt doch für alle unternehmerischen Entscheidungen. Natürlich muss er sich überlegen, ob das das Klima in der Belegschaft eintrübt und er seine Arbeiter gegen sich aufbringt. Soetwas wird sicherlich nicht zu einem Sturm der Begeisterung führen, aber er kann das so entscheiden, es wäre sein gutes unternehmerisches Recht.
Ich verstehe nicht, warum für die Werkskantine da andere Regeln gelten sollen.

Ich sage nicht, dass man das so machen soll, ich stehe aber für die unternehmerische Freiheit ein, das so machen zu können.

0
Geschrieben am
ZRUF
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Wenn du dem Chef Allmacht unterstellst, dann kann der natürlich alles machen.

Und warum eine Kantine anderen Voraussetzungen unterliegt, habe ich schon geschrieben. Regeln, nicht wirklich. Da haben die ja noch mehr Narrenfreiheit, weil es ja oft keine Alternative gibt.

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Geschrieben am
Gast
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Warum soll der Chef denn nicht alles mit seinem Unternehmen machen können, wenn es seins ist und er sich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben bewegt? Ich mach doch mit meinem Krams auch was ich will. Es gibt gesetzliche Bestimmungen zum Arbeitsschutz, zur Arbeitszeit zu Urlaub usw. an die muss man sich natürlich halten, es gibt aber meines Wissens nach keine gesetzliche Regelung wie das Essen in der firmeneigenen Kantine zu gestalten ist (abgesehen natürlich von den übliche Hygienevorschriften für Lebensmittelverarbeitende Betriebe usw.).

Ich sehe die anderen Voraussetzungen nicht ganz. Weil man da essen muss? Niemand zwingt einen in der Kantine zu essen. Ich hatte mal einen Job für drei Jahre, da gab es keine Kantine, da haben wir uns unser Essen einfach immer mitgebracht. Eine Kantine ist ein freiwilliges Angebot des Arbeitgebers, es gibt keine Pflicht eine solche anzubieten. Das ist ein Zusatzangebot, auf das kein Anspruch Seitens des Arbeitnehmers besteht. Es besteht die Pflicht Pausenräume anzubieten, in denen man dann auch Mahlzeiten verzehren kann.
Niemand wird gezwungen in die Kantine zu gehen, es ist ein frewilliges Angebot, ich sehe keinen Grund, dass man dort auf alle Nahrungsmittelwünsche Rücksicht nehmen müsste.

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Geschrieben am
ObsidJan
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könnte man sie zugleich laktose-, hühnereiweiß-, glutenfrei sowie koscher und halal machen.
:brech:
Als Omnivor esse ich ja zwangsläufig hin und wieder (und auch gerne) vegetarisch, aber ab diesem Punkt würde ich mich dann in der Kantine bewusst immer für das Fleischgericht entscheiden. 😅

Aber mal im Ernst: die einzig richtige Entscheidung wäre hier doch gewesen, die vegane Currywurst zusätzlich zur Normalen anzubieten: mehr Auswahl, Rücksicht auf bestimmte Essensgewohnheiten und niemandem wird etwas weggenommen. So muss man sich nun nicht über den Shitstorm wundern. Besonders gute PR für die Idee des Veganismus ist es auch nicht. :schulterzuck:

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Geschrieben am
(Geändert am 23. August 2021 um 13:55 Uhr)
Sajoma
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@ObsidJan: Das ist ja das Witzige an der Sache: eine ganze Menge Gerichte wären ganz von alleine all diese Dinge, die dich da zum Kotzen bringen - ohne, dass man es ihnen pauschal ansieht oder daran denkt. Ähnlich wie bei einer Unisextoilette wären damit im Prinzip alle grundlegenden Wünsche abgedeckt. Und so, wie sich niemand darüber beschwert, dass das Flugzeugklo eine Unisextoilette ist (okay. Soviel ich weiß. Irgendwer beschwert sich immer), sehe ich die Aufgabe öffentlicher Kantinen darin, einen möglichst breiten Geschmack zu treffen, und das nicht nur gustatorisch, sondern auch funktionell.
Wenn man sich den Luxus leisten kann, diverse Gerichte anzubieten, bin ich ein Freund der Wahlfreiheit. Wenn's aber um die Frage geht, welche Option die einzige Option sein soll, dann muss sie möglichst viele Bedürfnisse befriedigen können. Das kann Schweinefleischcurrywurst leider nicht.

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Geschrieben am
ZRUF
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Ja, das ist ehrlich wohl das Problem: Dass man einem Teil der Leute das Gefühl gibt, dass man ihnen etwas wegnimmt. Oder in diesem Fall den Fleischverzehr zumindest unangenehmer macht (man muss ja weiter laufen zur anderen Kantine, was auch noch Zeit kostet).
Mir ist durchaus bewusst, dass Kantinen limitierte Kochstellen haben und man das Angebot daher nicht unendlich aufblähen kann. Aber Alternativen bieten ist immer besser als etwas wegnehmen. Das hat immer was von Bevormundung...
Von mir aus auch günstiger anbieten, weil vielleicht in der Anschaffung auch günstiger. Zumindest gibt das die Theorie ja so vor, dass pflanzliche Nahrungsmittel günstiger sein sollten - wenn man sich im Supermarkt dann die Preise von Veganen Sachen so anschaut, dann denkt man sich doch manchmal: Um das Geld bekomme ich vom heimischen Rind das Filet...
Auf die Art erzeugt man halt zwangsläufig Gegenwehr. Aber was weiß ich schon? Bin ja kein Veganer.

0
Geschrieben am
ZRUF
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@Sajoma
Aber kann das die Saitan- oder Tofucurrywurst? Ja, es gibt keine Überzeugungen, die dagegensprechen. Aber zum Beispiel Tofu finde ich zum kotzen, mich würdest du da also verlieren. Saitan habe ich noch nicht probiert muss ich gestehen, von daher erlaube ich mir bis ich mal in die Situation komme sowas zu probieren kein Urteil.

Aber worauf ich hinaus will: Du kannst mit deiner Herangehensweise zwar sagen: Du kannst jeden damit Nährstoffe zufügen. Aber du kannst trotzdem nicht alle damit glücklich machen, oder dazu zu bringen die vegane Variante zu essen.

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Geschrieben am
Klopfer
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Wie selbst die Wissenschaft festgestellt hat: Der größte Grund, warum Leute nicht Vegetarier werden, ist der Geschmack (und nicht z.B. die Angst, als grüne Klemmschwuchtel zu gelten). :schulterzuck:
Find auch bemerkenswert, dass es bei Verkostungen von fleischlosen Burgern fast nur zwei komplett gegensätzliche Reaktionen gibt: "Boah, schmeckt voll ähnlich" oder "Bäh, total widerlich, hat gar nichts von Fleisch". Wäre interessant zu wissen, ob dahinter was Anatomisches steckt. (So wie es auch genetisch bedingt ist, ob man das besondere Aroma von Urin nach Spargelgenuss wahrnimmt oder nicht.)

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Geschrieben am
ZRUF
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Vielleicht ist das der Grund, warum ich Spargel hasse und liebend gern Fleisch esse. :ha:
Ist für mich wirklich eine Frage des Geschmacks. Mir würde man mit vielen vegetarischen oder gar veganen Gerichten den Spaß am Essen nehmen.

Was mir noch zum Thema vegane Kantine einfällt. Man muss ja eigentlich Nährstoffe, welche die vegane Nahrung nicht zur Verfügung stellt über Pillen oder ähnliches zu sich nehmen. Auch nicht unbedingt jedermanns Sache. Also im speziellen Vitamin B12, welches sich durch rein pflanzliche Ernährung nicht oder kaum ausreichend konsumieren lässt.

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Geschrieben am
Sajoma
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@ZRUF: Currywurst ist jetzt nicht die einzige Nahrungsoption. Ja, vegane oder vegetarische Würstchen schmecken anders. Einige mag ich, andere finde ich neutral, einige finde ich ekelig. Im ganz direkten Vergleich - den ich natürlich nicht habe - schmecken die wenigsten so richtig nach Fleisch, wird mir berichtet, aber eben doch umami. Und auch lecker. Aber ich finde nicht, dass es ein Grundrecht auf Currywurst gibt. Oder auf irgendein anderes konkretes Nahrungsmittel. Wenn ich als Vegetarier als einzige Option versalzenen Spinat mit verkochten Kartoffeln habe, finde ich das ja auch nicht geil, aber ich akzeptiere es.
Wer sagt, dass er Tofu nicht mag, hat einen schweren Stand. Tofu an sich ist nahezu geschmacksneutral, sage ich, und ich mag den Sojaeigengeschmack nicht so gern. Es ist aber unheimlich vielseitig zuzubereiten: unterschiedlich mariniert, frittiert, paniert, und je besser man das kann, desto besser schmeckt das Tofu. Allgemein kann man vielleicht sagen: am veganen Essen zeigt sich, ob man kochen kann oder nicht. Wenn man das vorgewürzte Schnitzel gewöhnt ist, schmeckt selbstgekochtes, spärlich gewürztes Gemüse erstmal lasch. Ich werde fast jeden Tag opulent bekocht, und ich vermisse gar nichts. Nein, nicht einmal Vitamin B12: denn ob die Kuh es gefüttert bekommt, weil deren Futter es auch nicht ausreichend enthält, und ich dann vermeintlich natürlicheres Vitamin B12 zu mir nehme, indem ich die Kuh esse, oder ob ich diesen Zwischenwirt einspare und es in Tablettenform direkt zu mir nehme, macht von der Physiologie her keinen Unterschied. (Beim Eisen wäre es anders, aber Eisen enthalten Pflanzen grundsätzlich erstmal ausreichend, wenn man sich ausgewogen ernährt. Es gibt in der Tat auch ziemlich viele Omnivoren - weltweit, aber auch in Deutschland -, die an einem Eisenmangel leiden.)
Ich erkenne an, dass es ein Verzicht ist, kein Fleisch zu essen. Für mich ist es ein Verzicht, keinen (oder sehr wenig) alten, stinkenden Käse zu essen. Vegetarischen oder veganen Gerichten wird man aber nicht gerecht, wenn man sie als kastrierte Fleischgerichte sieht; als reine Beilagen, denen etwas fehlt. Sie sind etwas Eigenständiges, an das man sich gewöhnen kann - nicht im Sinne einer Askese, ich bin wirklich ein eher hedonistischer Mensch, sondern mehr so, wie man sich auch an Bier oder Wein gewöhnt hat, und viel probieren musste, bis man den Geschmack würdigen konnte. Klar gibt es dann Leute, die Bier/Wein/Kaffee/Tee/Paprika/Schärfe/... niemals genießen lernen können. Und es gibt auch Leute, die immer nur dasselbe Fastfood essen, weil ihnen alles andere komisch vorkommt. Man macht es sich aber zu einfach, wenn man ein Gericht ohne Fleisch als unvollständig ansieht.
(Sieht man schon daran, dass es oft eine reine Gewöhnung an Fleisch ist. Auf der Arbeit bekommen wir eine Tagessuppe, die meist vegetarisch ist. Manchmal schwimmen kleine Fleischfetzen darin herum. Ich merke das dann sofort, meine Kollegen schwören Stein auf Bein, da sei gar kein Fleisch enthalten. Hat Fleisch da zu ihrem Genuss beigetragen? Nein. Es ist nur einfach omnipräsent, "weil wir das immer so gemacht haben". Das ist unnötig; darauf will ich hinaus.)

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Klopfer
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Wer sagt, dass er Tofu nicht mag, hat einen schweren Stand. Tofu an sich ist nahezu geschmacksneutral, sage ich, und ich mag den Sojaeigengeschmack nicht so gern. Es ist aber unheimlich vielseitig zuzubereiten: unterschiedlich mariniert, frittiert, paniert, und je besser man das kann, desto besser schmeckt das Tofu.

Was ist mit der Konsistenz? Auf die gehst du gar nicht ein, und sehr oft hapert's bei Fleischersatzprodukten schon daran, und das mindert den Genuss.

Manchmal schwimmen kleine Fleischfetzen darin herum. Ich merke das dann sofort, meine Kollegen schwören Stein auf Bein, da sei gar kein Fleisch enthalten. Hat Fleisch da zu ihrem Genuss beigetragen? Nein.

Woher willst du das wissen? Nur weil sie das Fleisch nicht bewusst gemerkt haben, kann es doch trotzdem für sie unbewusst den Geschmack verbessert haben.

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Veria
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Wär mal ein Thema für eine Doppelblindverkostung von zwei Suppen. Die Fragen an den Testesser dann, in genau dieser Reihenfolge:
~ Waren die unterschiedlich oder gleich?
~ Welche schmeckt besser?
~ Welche enthält Fleisch?

Es war nämlich einmal, als meine Mutter Speckwürfel für eine Suppe angebraten hat und danach im Speckfett Bratkartoffeln gemacht hat. Auf der andern Herdplatte hab ich derweil den andern Teil der Kartoffeln in Öl gebraten. Am Tisch wurden die Schüsseln dann prompt verwechselt und die Familie schmeckte den Unterschied gar nicht.
(Und als ich vom Klo zurückkam, wusste keiner, welche Schüssel für mich ist. Ich musste hingegen nur kurz riechen und die Sache war klar - für mich hat Speck einen absolut abartig penetranten Geruch, nicht zu überriechen.)

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Geschrieben am
Sajoma
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@Klopfer: Ich kenne Produkte, bei denen für mich beides stimmt, welche, bei denen der Geschmack stimmt, die Konsistenz ein wenig leidet, und welche, bei denen es umgekehrt ist. (Und natürlich welche, die beides verbocken.) Ob sie einem Fleischesser standhalten, ist pauschal wahrscheinlich nicht zu beantworten. Es ist allerdings in meiner Wahrnehmung auch nicht so, dass jegliches Fleisch alle Fleischesser gleichermaßen zufriedenstellt. Ich war, als ich noch Fleisch aß, extrem pingelig, was die Konsistenz anging: gerade die hat mir das ein oder andere Gericht völlig versaut. Knorpeliges Gyros, zäher Speck an der Ente, Sehne im Lamm, und so fort. (Von blutig oder durch ganz zu schweigen; da scheiden sich ja sowieso die Geister.) Das ist auch der Grund, weswegen viele Leute mit dem hochprozessierten Fleisch eigentlich ganz glücklich sind, nur: das hat mit Fleisch eigentlich nicht viel zu tun. Die Geschmacksstoffe wie auch die Konsistenz sind nur bedingt auf das Fleisch selbst zurückzuführen. Deswegen sind einige der Imitate auch immerhin täuschend genug, um von einigen eingefleischten Carni- oder Omnivoren verkannt zu werden. Und ja, das habe ich selbst oft genug erlebt - gerade auch bei begeisterten Fleischessern, die sich keine Mahlzeit ohne Fleisch vorstellen können. Für mich spricht das dafür, dass man sich vielleicht noch nicht ausreichend auf das Thema eingelassen hat. Niemandem schmeckt jede fleischlose Alternative, vor allem nicht auf Anhieb.

@Veria: Schöne Anekdote. Mir so nicht passiert, kann ich aber sehr gut nachempfinden.

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ZRUF
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Also das mit dem Speck sollte man wirklich riechen. Der ist doch schon sehr intensiv im Allgemeinen. Nur mal meine Meinung.

@Sajoma
Die Aussage: Bei veganen Gerichten zeigt sich wer kochen kann, finde ich erstens brutal überheblich und zweitens inkorrekt.
Zum einen bilde ich mir ein gut kochen zu können, was mir auch immer wieder bestätigt wird. Und ich bin mir sicher, dass bei veganen Zutaten, genau wie beim Fleisch viel von der Qualität des Ausgangsproduktes abhängt. Aus einer geschmacklosen Paprika kann ich nichts schmackhaftes machen. Aus einem geschmacklosen stück Fleisch allerdings auch nicht. Meine Frau und ich hatten zuletzt auch kaum mehr Lust gerade etwas mit Schwein und Huhn zu machen, weil wir irgendwie keine gute Qualität bekommen haben. Das schmeckt dann einfach nicht und das dann mit Würze zukleistern, damit man es runterwürgen kann... danke, das braucht es auch nicht. Übrigens wolfe ich deswegen mein Hack auch selbst, damit ich bestimme was reinkommt.
Auch von daher, gutes Fleisch braucht nicht viel... bei schlechten hilft auch viel Würze nicht. Und bitte mit so Formfleisch-Schnitzeln oder so braucht mir auch keiner kommen, da kann ich genauso die vegane Version essen und würde wahrscheinlich wirklich kaum einen Unterschied schmecken zwischen den beiden Optionen. By the way, ich werde das irgendwann auch mal testen mit dem veganen Schnitzel. Einfach aus Neugier.
Ich bin nicht gegen Vegane Küche... ganz und gar nicht. Allerdings sind die Gerichte häufig nicht so meins. Und ich bin auch hier ganz ehrlich: Bei Austern heißt es ja auch die ersten 15 Mal ist's eklig, die nächsten 15 Mal ok und danach schmecken sie einem. Wenn ich etwas 30 Mal essen muss, damit es mir schmeckt, dann mache ich das nur wenn es ums überleben geht, aber sonst nicht.

Bezüglich Tofu. Meine Frau mag den eigentlich ganz gern und ich probiere immer Mal wieder. Vor allem, wenn meine Frau sagt, dass das mal richtig guter Tofu ist. Aber das Ende vom Lied. Ich schmecke Unterschiede, finde das Zeug aber in unterschiedlich schlecht. Das ändert sich auch nach dem 15. Mal noch nicht. Übrigens geht mir das auch in Asien so, wo der Tofu allgemein als besser angesehen wird, als das Zeug, was man bei uns bekommt.
Ich bin aber auch sehr eigen was Essen anbelangt. Stark Milchsaure Nahrungsmittel (z.B. Käse) finde ich grausam, genau wie die meisten bitteren Lebens- und Genussmittel. Deswegen kann ich kein Pils trinken, genau wie Kaffee nicht geht. Gerade Kaffee kommt unverdaut wieder raus... egal wieviel Milch ich da reinschütten würde. MIr wird von bestimmten Sachen einfach nur schlecht.
Ich dachte aber auch lange Zeit, dass Zucchini grausam sind. Inzwischen finde ich die ganz Ok, seitdem wir diese als Bio kaufen, weil die sowohl von Geschmack als auch von Konsistenz besser sind als die typischen Supermarkt Zucchini.
Womit wir wieder beim Thema wären: Ein gutes Gericht steht und fällt mit der Auswahl an Zutaten. Mit guten Zutaten kann man ein Gericht zwar noch immer versauen, aber das ist natürlich ein anderes Thema.

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Veria
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"Ich dachte aber auch lange Zeit, dass Zucchini grausam sind. Inzwischen finde ich die ganz Ok, seitdem wir diese als Bio kaufen, weil die sowohl von Geschmack als auch von Konsistenz besser sind als die typischen Supermarkt Zucchini."

Das ist interessant. Ich habe mehrfach die ganz gegensätzliche Erfahrung gemacht, dass Bio-Zucchini viel öfter bitter sind als konventionell angebaute. Das liegt, vermute ich, daran, dass ich die Frassfeindabwehr als bitter schmecke und bei konventioneller Landwirtschaft weniger Frassfeinde drankommen.
Das ist keine Garantie, dass ich konventionell essen werde oder bio abgelehnt wird, aber eine Tendenz ist da. Ich kaufe aber auch keine weitgereisten Zucchini aus Spanien, vielleicht spielt das auch eine Rolle.

Zum Fleisch-Thema: Mein Mann, Omni, hat letztens Beyond Meat ausprobiert. Nah dran, sagt er, kann man gut essen. Und er ist Qualitätsfleisch hier aus der Dorflandwirtschaft gewöhnt.

Zum Speckriechen: Meine Eltern haben keinen Geschmackssinn, glaube ich. Was die alles nicht rausschmecken, ist geradezu erstaunlich. Noch erstaunlicher ist nur, dass mein Bruder die Schüsseln auch nicht unterscheiden konnte, denn er hat eigentlich durchaus funktionierende Geschmacksknospen.

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ZRUF
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Die Bio-Zucchini kommen auch nicht mehr vom Supermarkt, sondern über so eine Öko-Kiste. Und die schmecken definitiv weniger bitter und haben eine festere Konsistenz. Von daher kommt mir das absolut entgegen.

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DavidB
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Ich finde es etwas seltsam, dass Leute tatsächlich gegen veganes Essen wettern. Pommes mit Ketchup sind doch auch vegan, generell gibt's viele leckere (vegetarische und vegane) Gerichte ohne Ersatzprodukte.

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Geschrieben am
ZRUF
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Ich wettere ja auch nicht gegen veganes Essen per se. Ich wettere gegen Bevormundung. Und dagegen, dass unterstellt wird, weil ich Tofu nicht mag, egal in welcher Form, die Leute, die das Essen zubereitet haben nicht kochen können.

Persönlich bin ich jemand, der vieles gerne erstmal probiert, bevor er sich ein Urteil erlaubt. Es gibt ein paar Ausnahmen. 100 jährige Eier oder den Skandinavischen Gammelfisch muss ich jetzt einfach nicht probieren. Da blockiert meine Psyche. Aber was spricht dagegen z.B. einen veganen Brotaufstrich zu probieren? Nicht wirklich was. Ob es einem dann schmeckt, das ist eine andere Frage. Aber ab hier wird's halt wieder sehr individuell. Und wir leben zum Glück aktuell in der Situation, in der sich jeder aussuchen kann, was er konsumiert. In Kriegszeiten oder anderen Zeiten des Mangels schaut das natürlich anders aus. Da isst man was man bekommt um zu überleben.

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Gast
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In Kriegszeiten wäre es fahrlässig, Gemüse, Getreide udn Kartoffeln an Tiere zu verfüttern um daraus Fleisch zu gewinnen. Man würde dadurch ja den Mangel verschärfen.

Tofu fand ich in Asien eigentlich immer hervorragend zubereitet, so gut kriege ich es zuhause nie hin. Und ich traue mir durchaus zu das eien oder andere kochen zu können.

Die generell Frage ist, braucht man Ersatzprodukte, vieles wie Saitanwürstchen oder so implizieren ja, dass Fleisch der Star der Mahlzeit ist, den man nun ersetzen muss. Man sollte vielleicht Gerichte anders denken. Wie schon angeführt, Pommes lieben doch fast alle (zumindest wenn sie gut sind), Reibekuchen/Kartoffelpuffer mit Apfelmus? Sind doch auch super. Brot/Brötchen/Croissant mit Marmelade? Griesbrei, Milchreis, Haferbrei/Porridge? Ein Salat ohne Fleisch? Gemüseauflauf, diverse Suppen... es gibt so viel geiles Zeug, das man auch ziemlich einfach selbst machen kann, wer braucht denn all das Ersatzzeug? Zumindest das mit den ellenlangen Zutatenlisten. Tofu, Tempeh, das sind ja quasi Naturprodukte ohne viel Extra. Man kann auch toll Edamamebohnen mal dazu essen, leicht gesalzen, schmecken fantastisch. Shitakepilze haben auch ziemlich Umami dabei, mit Shimeji und Enokipilzen (Zwiebeln oder Lauch dazu, wer mag Knoblauch), etwas Sojasoße, Mirin und einem Hauch Zucker, auf Reis serviert, ein Traum.

Was die Konsitenz angeht, da kann ich Quorn empfehlen, habe ich auf eienr Reise 2010 in England mal probiert und dachte, wow, das ist die Konsistenz von Hähnchen. Ich dachte damals meine Gastgeberin sei gar nicht mehr Vegetarierin, aber das wird aus Proteinfasern gesponnen. Ein Lebensmittelchemiker dachte sich, wenn man Pilze dazu nutzen kann Penicellin herzustellen, dann könnten die doch auch gutverdauliche, hochwertige Proteine für die Nahrung herstellen. Witziges Zeug. Wer es testen will, das Hähnchenimitat für ein Hähchengeschnetzeltes verwenden, es ist wirklich schwer den Unterschied festzustellen.

Aber am Ende gehe ich mit Sajoma, es ist alles eine Frage der Gewöhnung. Meien Großeltern (geboren 1911) aßen nur einmal die Woche Fleisch, Sonntags. Und einmal die Woche Fisch, Freitags. Sonst haben die vegetarisch gelebt. Die waren aber auch Bauern und hatten einen Subsistenzhof. Alles Fleisch was die aßen, mussten die selbst vorher großziehen. Die haben zwei Weltkriege überlebt und sind über 90 geworden, ganz ungesund kann es nicht gewesen sein, so wenig Fleisch zu essen.
Jeden Tag in der Kantine Flesich zu essen, ist definitiv eine Frage der Gewöhnung.

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ZRUF
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Nochmal, es geht mir nicht darum jeden Tag Fleisch essen zu müssen. Aber jeder soll selbst entscheiden dürfen.

Und zu deinen Großeltern @Gast. Die haben aber nicht vegan gelebt. Die haben dann wahrscheinlich häufig Ei, Käse und Milch konsumiert. Das ist dann doch noch ein gewaltiger Unterschied zu einer veganen Ernährung.

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Gast
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@ZRUF, sagte ja auch, die haben sonst vegetarisch gelebt. Aber deren Eier kamen noch von den eigenen Hühnern, die liefen da frei rum, da gab es keine tausenden Legehennen, Antibiotika, usw. Das war halt Subsitenzwirtschaft, die haben sich selbst versorgt und ab und an was über bleibt verkauft. Wenn mal ein Schwein geschlachtet wurde (ich habe noch zugesehen wie man das macht mit dem Bolzenschuß in den Kopf, mit Hammer und Bolzen zuschlagen) dann wurden die besten Teile verkauft, man braucht ja auch ein bisschen Geld, und der Rest behalten und gegessen (Klauen usw.) Speck (das reine weiße Fett) hat Oma immer für den Winter aufgehoben. Gute Kalorien für schwere Zeiten. Ich weiß noch wie Opa immer gesagt hat, dass alle kommen sollen, wenn geschlachtet wird, wer nicht zusehen kann wie das Tier stirbt, der soll es auch nicht essen. Klingt manchmal brutal, aber es ging um den Respekt vor dem Leben, das getötet wurde, um andere zu nähren, da wurde auch kein Stück Fleisch weggeworfen. Ein Schwein kann man praktisch komplett verwerten. Es gab da keine Ferkelkastrierung, keinen Kastenstand, kein Kraftfutter. Aber auf der Grundlage kann man auch nicht jeden Tag Flesich essen, nicht mal mit Wahlfreiheit. Diese Wahlfreiheit erzwingt eine Form der Tierhaltung, die ich persönlich nicht gutheißen kann. Und diese wahlfreiheit zerstört die Umwelt, also die Lebensgrundlagen für alle. Insofern finde ich es schwierig da von Wahlfreiheit zu sprechen, ich habe nicht die Wahl auf welchem Planeten ich lebe.

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Veria
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Wenn man sich anschaut, wie viel Gewinn ein Bauer pro Tier macht (bei einem Schwein ca. 1,40€), dann ist klar, dass da an jeder Ecke bei der Haltung gespart werden muss, um das Tier überhaupt bis zur Schlachtreife am Leben zu halten. Wenn Fleisch nicht so krass billig wäre, würden viele Fleischtiger sich ganz freiwillig dafür entscheiden, nicht jeden Tag Fleisch zu essen. Ich fürchte nur, da fehlt der politische Wille ...

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ZRUF
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Die Haltung ist ein ganz anderes Thema. Und auch da gilt ja auch, dass viel von dem Fleisch, das heute angeboten nach nichts mehr schmeckt. Kein Wunder bei der Ernährung und Haltung. Das muss man ja auch nicht mitmachen. Ich würde für meine Currywurst (nur mal um beim Beispiel zu bleiben) auch lieber mehr zahlen, wenn sie dann besser schmeckt, weil eben auch das Fleisch, das darin verarbeitet wurde hochwertiger ist. Aber gut, ich mach die ja auch am liebsten selbst.

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DavidB
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"Wenn Fleisch nicht so krass billig wäre, würden viele Fleischtiger sich ganz freiwillig dafür entscheiden, nicht jeden Tag Fleisch zu essen."

Fleischtiger, hihi! Ist das vegane Gegenstück dazu der Fruchttiger?

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Gast
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LAndwirtschaft ist auch ein ganz mieses Geschäft geworden, die Suizidrate unter LAndwirten ist hoch. Das ist nicht schön. Ich kenne auch kleinere Milchbauer, nur so 60 Tiere, die können davon nicht mehr leben. Die sidn verzweifelt, Hof aufgeben, wo man schon sein Leben lang arbeitet, und was dann? Aber ein Kälbchen bringt noch 25 Euro auf dem Markt. Man muss aber die Kälbchen loswerden, weil ja die Milchkühe regelmäßig kalben und alle braucht man eben nicht. Dabei kosten die ersten gesetzlich vorgeschriebenen Impfungen für das neugeborene Kalb schon mehr als 25 Euro. Nach der Geburt gleich totschlagen wäre finanziell besser für den Landwirt. So sieht Landwirtschaft aus. Und das ist definitiv nicht die Landwirtschaft, die ich unterstützen möchte.

Und es hilft auch nicht viel, wenn die Haltungsform immer schön auf der Packung steht, aber nur Haltungsform 1 und 2 im Laden liegen. Eine Wahlfreiheit sieht anders aus.

Und ja, die BAuern kriegen viel zu wenig Geld für die Tiere, und wenn dann wegen Tierschutz was eigentlich verboten wird, Kastenstand, Ferkelkastrierung ohne Betäubung, usw. dann wird es toleriert udn weitergemacht, obwohl jeder weiß, das ist verkehrt, aber geht halt nicht anders, die Preise.

Die Wahlfreiheit jeden Tag Fleisch zu essen bezahlen die Tiere, die Landwirte und am Ende auch die Verbraucher, weil wir uns mit der Massentierhaltung in dem Stil Multiresistente Keime heranzüchten, die Böden zu stark beanspruchen, zu viel CO2 und Methan produzieren und für das Futter auch noch Wälder abholzen. Ich habe nichts dagegen, dass Menschen Fleisch essen, aber das aktuelle System, das wir drumrum gebaut haben, ist eine Sackgasse.

Und wenn alle finden, das schmeckt nach nichts mehr, wieso wird es weiterhin so eifrig gekauft und konsumiert? Irgendwas ist doch schief.

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Sajoma
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@ZRUF: Da hast du mich missverstanden, was sicherlich auch an meiner Formulierung lag. Tut mir leid. Nein, natürlich sage ich nicht, dass die Leute, die das Tofu zubereitet haben, das du mal aßest, nicht kochen können. Ich sage, dass Leute, die sich sonst mit Fleischfertiggerichten über Wasser halten, bei veganen Kochversuchen nicht plötzlich kochen können, und dass der diesbezügliche Vergleich einer von Äpfeln mit Birnen ist.
Kann sein, dass du einfach kein Tofu magst - ich bezweifle aber sehr, dass das auf alle Menschen zutrifft, die mir bereits gesagt haben, sie fänden Tofu ganz schrecklich. (Mein persönlicher Tofugeschmack hat sich auch von "schmeckt nacht nichts" über "geht" zu "je mehr, desto besser" wieder zurück zu "labberiges, ungewürztes Zeug brauche ich trotzdem nicht" entwickelt.)

Mein Vater ist noch aus der Kriegsgeneration (nur ein Weltkrieg, nicht zwei wie Gasts Großeltern), und nach wie vor der Meinung, Fleisch könne man problemlos essen, sie hätten ja damals die Tiere super gehalten. Dass einerseits ein kleiner Stall im Keller schon damals nicht super war, und dass das andererseits mit der Haltung heutzutage nicht mehr viel zu tun hat, wird ausgeblendet.
Ich möchte für das sensibilisieren, was Gast eine Sackgasse nennt: wir können mit unserem Fleischkonsum so nicht weitermachen. Wenn wir schonungslos ehrlich sind, können wir mit regelmäßigem Fleischkonsum in dieser Menge eigentlich überhaupt nicht weitermachen, sodass eine vegetarische bis vegane Ernährung weitaus eher an das herankommt, was wir uns als Menschheit auf diesem Planeten sinnvoll leisten können, als wenn wir uns Vorschläge hinsichtlich weiterer zahnloser Biosiegel aufschwatzen lassen.
Da weit über 90% der produzierten tierischen Produkte aus der Massentierhaltung (sei sie nun "bio" oder nicht) stammen, frage ich mich, wieso mir von so vielen Leuten versichert wird, sie würden a) nur ganz selten tierische Produkte essen, und die seien b) vom Selbstversorgerbauernhof die Straße runter.
Ich denke auch, dass Verias Vorschlag der sinnvollste Weg ist: Fleisch sollte so teuer sein, wie es ist. Dann kann das auch endlich der vielgepriesene Markt regulieren, liebe FDP.

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(Geändert am 25. August 2021 um 18:35 Uhr)
ZRUF
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@Sajoma

Entschuldigung angenommen. Und ich stimme dir absolut zu, wer vorher schon nicht kochen konnte und sich mit Fertigerzeugnissen über Wasser gehalten hat, der wird bei der veganen Küche auch nicht besser kochen. Nur, dass da die Auswahl an Fertigprodukten geringer ist, so dass man um selbst Kochen ab und an kaum herumkommt. Wobei man auch hier sagen muss, dass es immer mehr veganen Fertigfraß gibt, so dass inzwischen deutlich leichter ist, den Fertigfraß mit tierischen Produkten gegen die vegane Variante zu tauschen.
Aber tatsächlich kommt bei mir außer Mal einer Fertigpizza wenig Fertigessen auf den Teller. Ich mein, Maultaschen oder Tortellini mache ich jetzt auch nicht unbedingt selbst (Maultaschen schon ab und an, aber eben nicht immer). Aber dazu gibt es dann immer eine selbstgemachte Soße und kein Fertigprodukt.

@Gast
25€ für ein Kalb ist eine absolute Frechheit. Und seien wir mal ehrlich, als Kunde zahlst du selbst an der Fleischtheke im Supermarkt 30-35€ pro Kilo Kalbsschnitzel. Filet kostet wie beim ausgewachsenen Rind um die 45-50€. Alleine dadurch wurden zwischen Schlachthof und Händler schon mehrere 100% auf den Preis, den der Bauer bekommt aufgeschlagen.
Wir haben aber eben auch das Problem, dass das System völlig kaputt ist. Wenn ein kleiner Bauer mit einem Konzept kommt, damit er die Tiere artgerecht halten kann, dann bekommt er keine Förderung und riskiert die Pleite, wenn er dann aber sagt, ich will von 100 Hühnern auf 2000 Hühner aufstocken und gebe jedem Huhn nur 0,5m² Fläche, dann wird sowas gefördert.
Aber auch sonst haben wir das Problem, dass gerade durch die Massentierhaltung zu viele tierische Produkte erzeugt werden. Das senkt den Preis für die Bauern. Würde weniger Milch produziert, dann könnten die Discounter die Bauern nicht mehr nur mit 15-20ct pro Liter abspeisen. Aber da kommen wir wieder zum Thema mit den irrsinnigen Subventionen. Nur wer groß denkt, bekommt eine Förderung, was die Überproduktion noch befeuert, da die Landwirte nur mit Subventionen wirtschaftlich arbeiten können.
Also nochmal, das System ist völlig im Arsch und benachteiligt genau die, die auf das Tierwohl achten.

Was die Haltungslabels anbelangt, bin ich übrigens auch voll bei dir @Gast. Was bringt es, wenn es die tollen Haltungsformen in der Theorie gibt, man aber nur die grindigen kaufen kann. Gerade die Form 3 findet man ja sehr selten, was für viele aber genau die Form wäre, mit der sie ganz gut leben könnten. Bio ist zu teuer, aber konventionell in Freilandhaltung ist bezahlbar, also warum nicht? Das gibt's aber fast nicht zu kaufen.

Davon ab bin ich sowieso eigentlich immer wieder erschrocken welch schlechte Qualität in Deutschland häufig verkauft wird (nicht nur beim Fleisch). Wenn ich da in unsere Nachbarländer schaue, dann findet sich dort häufig bessere Qualität in den Regalen. Da bekommt man schon den Eindruck, dass der Deutsche mit seiner Geiz ist Geil Mentalität selbst dafür gesorgt hat nur noch Reste zu bekommen.

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Gast
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Der Geiz ist der Sargnagel des Anstands. Hier im Ort ist ein Metzger, der bietet Fleisch an, nicht bio, weil ihm das zuviel Aufwand ist mit den Siegeln und der Zertifizierung, aber die Tiere stehen keine 50km von hier im Taunus auf der Weide. Kannste hinfahren. Der lässt die eigentlich in Ruhe leben und ab und an wird halt eins geholt und geschlachtet. Weidehaltung ohne große Eingriffe (im Winter wird im Offenstahl zugefüttert). Aber frag mal nach dem Preis, 30 Euro das Kilo Rindersteak, oder wenn Du ein ganzes Suppenhuhn kaufen willst, 20 Euro bestimmt. Da schlackern hier schon die Leute wieder mit den Ohren, wie teuer das ist. Und das ist eigentlich immer noch zu billig, wenn man alle Kosten miteinbezieht, aber der kann so noch wirtschaften. Weil er selbst die Tiere hält, nicht viele Tiere, sondern einen bestimmten Kundenkreis bedient und sich nicht mehr zum Bückstück der Discounter macht. Das Preisgefühl in deutschland ist total kaputt. Aber wo soll es auch herkommen, wenn ich auf dem Weg zur Arbeit an Restaurants vorbeikomme "Jedes Schnitzel 5,90 Euro" was sollen denn das für Schnitzel sein? An diesen 5,90 klebt ja schon die Panade, da liegt die Beilage, es muss zubereitet und serviert werden, was soll denn da für den Metzger noch übrig bleiben und dann erst Recht für den Bauern? Wenn ich irgendwo in Berlin Döner für unter einem Euro gesehen habe, dachte ich schon immer, ist das noch Rattenfleisch oder entsorgen Sie hier schon die Leichen für die Mafia? Diese Preise machen uns kaputt. Als Gesellschaft, wer will denn noch in der Landwirtschaft arbeiten? Aber wenn wir das kaputt gemacht haben, dann fehlt das Wissen wie man Nahrungsmittel erzeugt. Dann kann es irgendwann keiner mehr so richtig oder wir begeben uns in die Hand großer Konzerne. Fände ich beides nicht erstrebenswert.

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Gast
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Edit: hier ein Artikel aus dme Spektrum der Wissenschaft zur Zukunft der Landwirtschaft. Lang, aber für Interessierte lesenswert.

https://www.spektrum.de/news/agrarwirtschaft-kann-biolandwirtschaft-die-menschheit-ernaehren/1895644#Echobox=1626419609

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ZRUF
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Übrigens die nächsten Mensen, die Fleisch fast vollständig verbannen.

Gerade um die Unis verschiebt man das alles nur zu den Cafés und Dönerbuden um die Ecke. Ich weiß ehrlich nicht, ob damit viel gewonnen wird. Klar, man selbst kann sich auf die Fahne schreiben, dass man klimaneutraler geworden sei. Spannend wird aber auch sein, wie gut die Mensen danach besucht sind. Gehen viele dann wirklich raus und holen sich was, oder pendelt sich das nach einer Zeit ein und die Studis nehmen die vegane und vegetarische Küche an? Die Frage ist nämlich, was passiert, wenn nach einem halben Jahr die Auslastung der Mensa viel zu gering ist. Wird dann weniger gekocht und Personal gespart oder rudert man zurück oder ignoriert man das Ganze und schmeißt einfach mehr weg. Dann wäre der Klimaneutralität sicherlich nicht gedient. Das ist so ein Fall, den zu Verfolgen sich lohnt. Wenn's klappt, dann werden sicher noch mehr Kantinen / Mensen nachziehen, wenn nicht stellt sich wie gesagt die Frage wie damit umgegangen wird.

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Gast
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Naja, wenn, dann macht es an den Unis sicherlich am meisten Sinn. Die Veganer/Vegetarier unter den Studierenden sollten zu einem höherem Prozentsatz vertreten sein als in der restlichen Bevölkerung. Und gerade die Fridays-For-Future affine Gruppe damit anzusprechen, im Prinzip also Konsequenz einzufordern, finde ich dann folgerichtig.

Natürlich werden einige ausweichen, ist doch auch okay. Aber wenn einige mal was neues probieren, vielleicht kommt der eine oder andere ja auch auf den Geschmack? Wobei ich da bei Großküchen eher schwarz sehe. Wenn ich an meine Mensa-Zeit zurückdenke, da war das "Putenformschnitzel Kiew" schon fast gefürchtet. Nee, also Fleischgerichte in der Mensa gingen schon vor 20 Jahren eigentlich gar nicht. Ich hoffe, es hat sich generell was getan, aber gefühlt war in der Mensa fast alles fritiert. Wenn das gemischte Gemüse und die gekochten Kartoffeln schon einen Fettfilm haben... nee, also ich denke ja gerne ans Studium zurück, aber sicherlich nicht an die Mensa.

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ZRUF
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Ging in der Mensa eigentlich irgendwas? Also ich glaube, dass ich in meiner Zeit damals auch nur zwischen 5 und 10 Mal in der Mensa war. Ich habe aber auch mal in Wien eine Mensa besucht und da war das Essen durchaus genießbar.
Von daher ist das wohl wieder so ein deutsches, Qualität brauchen wir nicht Problem.

Grundsätzlich hast du schon recht, gerade unter den Studis dürfte der Vegetarier / Veganeranteil besonders hoch sein. Deswegen meine ich ja, dass es spannend zu verfolgen sei. Ob man mit Mensa-Fraß jemanden von irgendwas überzeugt ist natürlich wirklich eine andere Frage.

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Veria
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Ich hab mal in deren Speiseplan geguckt, es macht eigentlich alles einen auch für Omnis essbaren Eindruck von Namen und Beschreibung her. Es ist (zumindest noch) auch Fleisch dabei, aber viel ist ohne - wobei ich persönlich mit Vollkornnudeln nicht viel mehr anfangen kann als mit Fleisch, aber das ist mein einziger Kritikpunkt.

Ob die Qualität jetzt was taugt ... naja, ich hab zweimal in meinem Leben in einer Mensa gegessen, und zwar in zwei verschiedenen in Innsbruck. Einmal war es beste Restaurantqualität und das andere Mal war ein Desaster. Mein normales Mittagessen war eine Käsesemmel vom MPreis, da konnte ich wirklich bestimmen, was genau rein soll.

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Sajoma
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Ich war schon ewig nicht mehr in einer Mensa, und nicht alles ist ein Genuss gewesen, aber gut essbar war vieles. Qualitätsunterschiede gibts immer mal, von Mensa zu Mensa (meine Uni hat zwei, die eine ist erheblich besser als die andere) und Uni zu Uni, aber besser als Krankenhauskantinen war's allemal.

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ZRUF
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Ok, Krankenhauskantinen sind auch so ziemlich der Bodensatz der Kochkunst.

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Geschrieben am
Gast
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Dass Krankenhausessen oft so schlecht ist, ist wirklich eine Schande, die Kranken könnten gutes Essen zur Genesung doch nun wirklich brauchen.

Aber auch die Uni Mensa, mit einem fettigen, schweren Essen im Bauch ist doch die Veranstaltung nach der Mittagspause schon gelaufen.

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Geschrieben am
Veria
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Das Krankenhausessen ist so schlecht, damit die Kranken sich ordentlich bemühen, schnell zu gesunden und heim zu dürfen, so sagt man.

Hierzulande kann man es aber heutzutage passabel essen, zumindest mal in der Wöchnerinnenstation. Ich vermute aber, alle andern kriegen das Essen von derselben Quelle.

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ZRUF
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Irgendwie erinnert mich das an den Asterix Spruch: "Je schlechter das Essen, desto besser die Armee. Ich wusste gar nicht, dass die römische Armee so gut ist!"

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Geschrieben am
Sajoma
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@Veria: Der Weg nach Hause ist ein Fußweg, jaja.
Aber wenn man mehrere Monate im Krankenhaus bleiben muss und von der Ernährung abhängt, ob die Wunden heilen, deretwegen man überhaupt im Krankenhaus ist, dann beißt sich die Katze irgendwann in den Schwanz (und ist damit ernährungsphysiologisch besser beraten).

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Geschrieben am
ZRUF
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Dann hat die Katze aber ganz schön Haare auf den Zähnen.

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Geschrieben am
Gast
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Und hier noch ein Kommentar aus der taz zum Grünen Wahlkampf:

https://taz.de/Wahlkampf-die-Gruenen-und-Rezo/!5794068/

und die taz ist sonst nicht gerade Grünen feindlich, aber der Kommentar passt zur ersten Nachricht übers Saarland.

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Geschrieben am

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